Libelle (1:4) Baubericht

Hallo Johannes,
das sieht richtig gut aus.
Kannst du bitte auf die Einstellungen beim Schneiden nochmals eingehen?
Insbesondere wie du 2 x die Sandwichteile pro Kern geschnitten hast?
Und, hast du eine Online Quelle für das Austrotherm?

Beste Grüße
Ralf
 
Guten Abend,
also eine Onlinequelle für Austrotherm hab ich leider nicht. In München ist es echt schwierig zu bekommen, aber auf Bestellung bekommt man es im Baustoffhandel. Wird man wohl ein Paket nehmen müssen, aber keine Angst, das ist schneller weg als einem lieb ist :D
Tja die Einstellungen... Als erstes muss man den Abbrand seiner Maschine kennen, da gibt's für gmfc ein gutes Tutorial.
Die Kontur ist komplett als dxf gezeichnet. Wie man das ins gmfc reinbekommt schreibt Thomas hier sehr schön, dieser Post war überhaupt einer der Schlüssel zum Erfolg, vielen Dank Thomas:

Du kannst die Betten als komplexe Geometrien problemlos mit GMFC schneiden, das ist kein Hexenwerk und einfach. Das Synchronieren ist auch kein Problem. Die oben beschriebene Methode mit den konstruierten Punkten führt zu den nicht maßhaltigen Betten.

Synchronisieren geht auch in der Pro Version, eignet sich aber nur für einfache Formen. Ich wandle meine DXF Daten mit profscan (profscan) in DAT Dateien und synchronisiere mit dem Programm re-echantillonage: re-echantillonage.



Der Vorgang dauert nur ein paar Minuten und führt immer zu einen korrekten Ergebnis.



GMFC Lite ist eine Krücke und nur für das Schneiden von Tragflächenkernen gedacht. Mit GMFC Pro kann praktisch alles geschnitten werden. Dafür muss man sich mit dem Programm und seiner Funktionsweise aber ein wenig auseinander setzen. Ich habe das auf die harte Tour mit viel Ausschuss gemacht, inzwischen habe ich meinen festen Arbeitsablauf der immer zum gewünschten Ergebnis führt.



Wenn Manuel seine DXF mal hier einstellt, kann ich die ja mal bearbeiten. Dann kann er testen wie das Ergebnis ist.



Weiter beschreiben möchte ich meine Methode jetzt nicht, weil das alles in der nächsten Ausgabe der Flugmodell beschrieben wird. Zwei Forumsmitglieder haben die Methode auch schon erfolgreich angewendet (waren meine Beta Tester.......)



Wenn der Artikel veröffentlicht ist, könnt ihr mich gerne hier löchern.



Gruß

Thomas

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Ich schneide immer von oben nach unten. Damit der Stützstoff eine exakte Dicke hat wird in sicherm Abstand zur Form zurück geschnitten ( also mindestens 2x dem Abbrand). Im Fall des Bildes wurde ein gerader Stützstoff geschnitten, da ich bei dem Teil zu wenig Sicherheitsabstand gelassen habe und nicht mehr alles neu Zeichnen wollte. Also der Schnitt beginnt oben rechts und wandert dann der Reihe nach durch die Kontur. Wenn der Draht unten rechts angekommen ist schneidet er noch zum Ausgangspunkt zurück.
Da die Kontur einige 90° Ecken hat muss das Zusammenspiel aus Drahtspannung, Hitze, Schnittgeschwindigkeit exakt passen. Das muss man sich leider individuell für seine Maschine erarbeiten, irgendwelche Pauschalaussagen sind da nicht möglich.
Wichtig ist noch, dass das Material im Schnittbereich nicht beschwert wird (zum Fixieren z.B.). Ich beschwere den Block immer ausserhalb des Schnittbereichs, damit er nicht verrutscht. Eigentlich unnötig, man schneidet ja berührungsloß, aber sicher ist sicher.
Die Randbereich des Stützstoffes werden besonders bei kleinen Konturen etwas unsauber, weswegen man auf genügend Überstand achten sollte. Meine Formen haben an Nasen- und Endleiste jeweils 10mm Überstand als Trennebene.
Schöne Grüße,
Johannes
 

funkle95

User
Hallo Johannes

Jetzt muss ich doch mal fragen was du mit diesen XPS Kerne vor hast? Du hast ja deine Flächen schon ''fertig'' oder? Und diese hast du aber in Positivbauweise hergestellt oder? Oder machst du neue Flächen?

schöne grüße aus tirol
simon
 
Hallo Siomon,
das werden neue Flächen. Aus den o.g. Gründen (neues Profil, CNC) habe ich mich zum Neubau entschlossen. Wahrscheinlich hab ich beim harzen auch zu viele Dämpfe geschnüffelt, ....obwohl die Abdaugung immer an war ;)
Bis dann,
Johannes
 
Hallo Johannes,
besten Dank für die ausführliche Erklärung!
Dann werde ich Mal sehen, wo ich denn hier in NRW das Austrotherm auftreiben kann.
Lieben Gruß
Ralf
 
Nachtrag.....
Ich habe mit meinem CAD (Fusiin360) grosse Probleme Dxf's zu erstellen die dann von Proscan umgewandelt werden können.
Mein Weg ist derzeit Fusion360 danach in Corel danach in LibreCAD und dann in Profscan., echt aufwändig.....

Mit welchen CAD arbeitest du?

Gruß
Ralf
 
Hallo zusammen,
ich arbeite mit QCAD. Ich finde ca. 30€ für eine Vollversion ist nicht zu teuer. Flächen mache ich komplett in 2D, 3D Konstruktion lohnt für die Erstellung der Schnittkonturen nicht. Einfach die dat in ein dxf zu wandeln, ins CAD einfügen, auf Größe skalieren, die Hilfskonturen erstellen und -wichtig- zur Polylinie umwandeln. Die dxf darauf wieder in eine dat wandeln. Ich mach heute Abend Mal einen Screenshot einer Schnittkontur.
LG,
Johannes
 
Hallo Johannes!

Vielen Dank für deine Infos bezüglich dem Schneiden!
Hast du nie Probleme gehabt, dass die Formen der unterschiedlichen Trapeze in der Höhe nicht passen?
Lg Manuel
 
Hallo Manuel,
als ich noch mit ICE gechnitten habe hatte ich das Problem natürlich auch. Das liegt an den unterschiedlichen Abbränden bei Trapezflächen. Da die Formen jetzt umseitig geschnitten werden ist nahezu kein Höhenunterschied mehr fühlbar.
LG, Johannes
 
Hallo zusammen, ich komme gerade aus der Werkstatt und berichte kurz über die vergangenen 2 Abende:
Der Aufbau ist so: Abreissgewebe - Biax 100 - Stützstoff. An den Stellen wo Gewebe rausschaut kommt noch eine Lage Abreissgewebe drauf. Das alles bei 0,5bar in den Foliensack und warten. Zur Vakuumverteilung nutze ich erstmals so ein Vakuumnetz vom Infusionieren, echt super das Zeugs.
IMG_03032021_233301_(1024_x_960_pixel).jpg

Ausgepackt sieht das dann so aus:
IMG_03032021_233354_(1024_x_960_pixel).jpg

Heute habe ich dann noch den Stützstoff an der Stelle des Holmes ausgenommen.
IMG_03032021_233408_(1024_x_960_pixel).jpg

Ich glaub das wird stabil& leicht.
Schöne Grüße,
Johannes
 
Johannes, du kennst vielleicht den Baubericht vom Rudi Trogbacher:

Rudi hat die Bauweise mit Roofmate-Formschalen sehr gut beschrieben.
Roofmate kann man mit 0,9bar Unterdruck absaugen, ergibt dann eine bessere Haftung zum Laminat.

Zu deiner Vorgehensweise zur Erzeugung des Gcode für die Schneidanlage habe ich noch Fragen. Die zu schneidende Kontur aus #48 konvertierst du zu einer .dat- Datei. Hast du ein Programm wie Profili-Pro um damit dann mit den beiden .dat-Dateien den Gcode zu erzeugen?
 
Hallo Christian,
den Bericht kenne ich natürlich, der ist ja sozusagen Stein des Anstoßes.
Danke für den Link, war bis jetzt zu faul ihn zu suchen ;-)
Allerdings muss ich sagen war es schon noch ein langer Weg diese Bauweise nach unten zu skalieren.
Sehr wichtig ist neben dem absoluten Vakuum auch dessen Verteilung und da leistet das Entlüftungsvließ echt gute Arbeit. Mir hats im äußeren Trapez (also gegenüber des Vakuumanschlusses) das Harz teilweise durch den Stützstoff gesaugt, also da lag genug Unterdruck an :cool:.
Ob das jetzt 0,5 oder 0,6 waren kann ich nicht mehr sagen, es kommt auch auf das Material an. Bei diesen Schäumen gibt es bisweilen riesige Unterschiede, das merkt man v.A. beim schneiden. Deswegen: nimm Austrothem, das schneid ich gern 🤣

Die dat Dateien synchronisiere ich mit Echantillonage, ist in dem verlinkten Artikel von Paratwa beschrieben. Diese bearbeitete dat wird dann ins GMFC Pro eingelesen und im komplex Mode geschnitten. Man muss es nur noch richtig skalieren und ausrichten. Der G-Code wird also mit GMFC Pro erstellt.
Aus einer österreichischen Quelle ;) habe ich auch noch dieses pdf zugespielt bekommen (ist denke ich auch von Paratwa)


Schöne Grüße,
Johannes
 
Hallo zusammen,
und weiter geht's: Lange hab ich über die Innenlagen gebrütet, eigentlich reicht ja 50er Glas oder so. Aber dann lag da noch eine Rolle 55er Carbonweave rum, Sch.... drauf man lebt nur einmal und mehr Steifigkeit ist immer gut :D.
Ich muss sagen, das Gelge lässt sich topp verarbeiten. Auf eine gelochte Blumenfolie habe ich zunächst den Umriss und die Holmposition abgezeichnet. An den Entsprechenden Stelle kam Abreissgewebe drauf und dann das Biax. Das konnte dann im Paket super in der Form platziert werden. Ach ja, die Holme (200er UD) kamen natürlich als erstes in die Flächen. Küchenkrepp drauf, mit Tesa fixieren und ab ins Vakuum.
IMG_08032021_215859_(1024_x_960_pixel).jpg

Hat direkt Mal was funktioniert:
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Leider hab ich an zwei Stellen das Abreissgewebe vergessen, hilft nix, muss ich halt abschleifen.
Bin super happy mit dem Ergebnis, das war mein erstes Mal mit dem Innenlage einsaugen.
Macht's gut,
Johannes
 
Hallo zusammen,
als nächstes stand der Verbinder auf dem Plan. Meine Form vom Discus mit 3 Grad V-Form pro Seite habe ich durch Unterlegen auf 11mm Dicke gebracht.
IMG_10032021_183519_(1024_x_960_pixel).jpg

Angeregt durch das Video im verlinkten Beitrag habe ich den Verbinder mit integrierten Ballastkammern gebaut.
IMG_10032021_183437_(1024_x_960_pixel).jpg

Das hat echt ganz wunderbar funktioniert, vielen Dank für das tolle Video.
Im Verbinder haben somit 400g Messing Platz, was denke ich genug sein wird. Wenn ich mehr Gewicht brauche nehme ich ein anderes Modell :D
Bis dann,
Johannes
 
Hallo zusammen,
als nächstes wurden die Stege ausgemessen, gezeichnet und gefräst. Beim Ausmessen leistet ein digitales Tiefenmaß sehr gute Dienste. Auch wenn's nur eine RSCNC aus 3D Druckteilen ist, macht die Steganfertigung damit richtig Spaß:
IMG_11032021_234835_(1024_x_960_pixel).jpg


IMG_11032021_235004_(1024_x_960_pixel).jpg

Beim Stegverkleben hat sich das AS90 Harz wieder mal bestens bewährt. Lediglich 30g fertige Mischung waren für die Verklebung aller Stege in den Unterschalen nötig.
IMG_11032021_235123_(1024_x_960_pixel).jpg

IMG_11032021_235159_(1024_x_960_pixel).jpg

Mit dem Restharz habe ich dann gleich noch die Rahmen für die WK Servos eingeklebt.
Das geht in der offenen Form einfach um Welten besser als im fertigen Flügel, macht mir aber trotzdem keinen Spass.
IMG_11032021_235315_(1024_x_960_pixel).jpg

Unter den Servos hatte ich zwischen Aussen- und Innenlage ein 60er Aramid eingelegt.
Von den Verbindehülsen hab ich jetzt kein Bild, passen perfekt und auch der Verbinder ist so exakt, dass die Hülsen in alle Richtungen drauf passen. Bei so q&d Formen kann es schon Mal sein, das die Hülsen nur in einer Richtung gut passen.
Macht's gut,
Johannes
 
Hallo Simon und alle anderen,
erst Mal vielen Dank für euren Zuspruch und die vielen likes. Das mit der schönen Arbeit ist ein ganz großer Vorteil dieser Bauweise. Das ist ne saubere Sache, da muss man fast nichts schleifen und das spart sehr viel Zeit. Auch wenn mir das mittlerweile egal ist, wie lange ich an dem Modell bau - ist ja Hobby- gibt es trotzdem schöneres als auf Abachi herumzuschleifen und die perfekte Nase zu suchen :cool:
Schöne Grüße,
Johannes
 
Johannes,

Lernfrage: so wie das aussieht haben die Stege alle eine identische Belegung des Airex. Also keine Unterscheidung der CFK-Belegung zwischen Holm- und Klappensteg. Korrekt ?

Und würdest Du verraten, welchen Fräser Du verwendet hast ?

Weiterhin so gutes Gelingen.
 
Hallo Herbert,
richtig die Stege haben alle die selbe Belegung aus 100er Biax im Vakuum auf das Herex laminiert. Gefräst habe ich das mit einem 1,5mm Diamant verzahnten Fräser von Sorotec, dessen Hausmarke. Auf ein Mal durch mit 600mm/min Vorschub.
LG,
Johannes
 
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