Horten 9 Voll-GFK 1:6 Semi-Scale

Hallo,

ich wollte mal von meiner H9 im Maßstab 1:6 in Voll-GFK berichten.

Als Antrieb habe ich zwei 90mm Impeller von der Firma Ejets genutzt, welche jeweils mit 6S Lipo's betrieben werden.
Die Spannweite beträgt 2800mm und das Abfluggewicht liegt bei 11kg.

Der Erstflug war erfolgreich gewesen, nur muss das Bugfahrwerk für die Landung absenkbar sein...

Videos Erstflug auf Youtube:
"Horten 9 RC 1:6 Voll-GFK"
"Horten 9 Erstflug Voll-GFK"


Viele Grüße
 

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heiner

User
Hallo,

eine Horten IX sehe ich immer gerne!

Die Störklappen als Seitenruder helfen durchaus, wenn zB nur das Bugrad draussen bleibt dann hast du ein Seitenruder vor dem SP. Mit den Störrudern kannst du sie zumindest in der Spur halten. :)

Das Bugrad solltest du auf jeden Fall verstellbar machen, sonst hüpft die bei der Landung.

Auf dem Bauch landen geht, aber Achtung! Du musst sie dann komplett über dem Platz aushungern, dass sie kaum noch Fahrt macht bevor du sie hinsetzen kannst. Andernfalls kann es zum Überschlag führen.

Viel Spaß noch mit deiner Horten, drücke dir die Daumen.

Heiner
 

steve

User
Aufgrund des Seitenleitwerks unter dem Rumpfende sollte es bei der Bauchlandung keine Hüpfer geben. Ich hungere aber auch gerne richtig deutlich aus und lasse sie dann einfach die letzten cm nach unten plumpsen.
Kannst Dir aber das Video von meiner Horten ansehen...da sieht man auch Landungen mit mehr Speed ohne Überschlag. Link ist in meiner Signatur.

p.s. über das Seitenleitwerk unter dem Rumpf müssen wir aber noch mal reden
 
Hallo,

eine Zweite ist schon im Bau mit absenkbaren Bugfahrwerk und ich kann noch etwas Gewicht einsparen.
Die Ruderscharniere wurden aus Kevler hergestellt, womit ich nicht zufrieden war.
Die Ruderscharniere bei den neuen Flächen wurden mit Abreisgewebe hergestellt.

Beim Erstflug wollte ich die Erkenntnis sammeln, ob sie gute Flugeigenschaften hat und ob der Schwerpunkt passt.
Ich habe sie etwas kopflastiger eingestellt.
Beim Gasgeben steigt sie leicht weg.
Sie hat einen enormen Gleitwinkel und man kann schon frühzeitig das Gas rausnehmen...
Bei der Landung wurden die 4 Landeklappen nicht gesetzt, da man beim Erstflug doch etwas aufgeregt war.
Das Modell ist ja nicht in zwei Tagen gebaut :)

Es ist mein erster Impeller-Flieger und ich bin mit der Leistung recht zufrieden, siehe Start und Durchstarten (Ansprechverhalten und Schub).
Es muss ja nicht immer ein Schubverhältnis von 1:1 sein.

Ich habe mich damals für die Horten 9 im Maßstab 1:6 entschieden, da sie dreigeteilt (Mittelteil und Flächenpaare) recht gut transportierbar ist.
Zusammengebaut ist sie auf dem Modellflugplatz eine außergewöhnliche Erscheinung.
Der Antrieb ist noch gut zu finanzieren, bei zwei Turbinen würde bei mir der Spaß aufhören, ohne im Vorfeld zu wissen, wie sie fliegt.

@heiner: Es wurde schon vorab mehrfach aus der Nurflügler-Szene auf ein absenkbares Bugfahrwerk hingewiesen, ich wollte es dennoch erstmal mit gefederten Fahrwerken ausprobieren. Hinterher ist man schlauer :)

@Steven: Beindruckender Speed-Nurflügler, den du mir verlinkt hat.


Viele Grüße
 

steve

User
Hallo,
danke für die Blumen.

Bei dem Aramid für die Ruderscharniere - was auch immer Du damit für Probleme hast, sie sind bestimmt lösbar. Bei Abreisgewebe wären einige Ruder nach der letzten Landung sehr wahrscheinlich angerissen oder Beschädigt.
Für die Probleme mit dem Aramid/Keflar würde ich einen separaten Thread hier im gfk-Forum aufmachen.

Zu dem Seitenleitwerk/Befürchtungen das Bugfahrwerk könne sich destabilisierend um die Hochachse auswirken: Das Original und einige Nachbauten nutzen am Hauptfahrwerk sehr große Fahrwerksklappen, die dann ausgefahren wie Seitleitwerke etwas Stabilität gaben, bzw. die Störung durch das Bugfahrwerk (wenn es denn eine effektive Störung gibt) wieder auszugleichen.
Normalerweise braucht aber die IX wegen der doch sehr großen Pfeilung keine vertikalen Flächen.

Was die Lande-Klappen angeht: Das Original nutze ja die ganze Spannweite für diverse Klappen und hatte raffinierte Mischer. Bei meinen aktuellen Horten-Entwürfen nutze ich das Klappenprinzip von der ME163 bzw. von Lippisch. Es funktioniert auch am Horten sehr momentenarm, bzw. erzeugt die von Landklappen an Leitwerksmodellen vertrauten Klappenmomente. Ich habe es hier mal ab #31 etwas ausgeführt: https://www.rc-network.de/threads/auftrieb-und-widerstand.11933225/page-2

VG
 
Hallo,

@steve: Bei den Querrudern hält das Kevlar-Gewebe, jedoch haben sich schon vor dem Erstflug nach der Lackierung die Landklappen beim Anpacken einfach gelöst! Eventuell bei der Verarbeitung etwas zu tief angeritzt. In der Vergangenheit hatte ich solche Probleme bei kleineren Modellflugzeugen einfach nicht. Ist mir auch ein Rätsel...
In meinem Verein gibt es Speedfliegerkollegen, die Abreisgewebe als Scharnier verwenden und auch mein Airworld-Baukasten einer Me 262 in 1:6 weist auch Ruderscharniere aus Abreisgewebe auf.
In den neuen Flächen sind die Scharniere aus Abreisgewebe hergestellt. Habe vorab auch ein Versuch durchgeführt mit guten Ergebnissen.
Wenn das nicht hält wird wiederum die nächste Fläche mit klassischen Hohlkehlen aufgebaut.
Im Vorfeld wurde mir geraten, die Impeller weiter nach hinten zu setzen, wegen der Länge des Schubrohrs. Ich habe mich entschieden den Impeller direkt am Einlauf zu platzieren, um eine günstige Schwerpunktlage zu erzielen. Dies hat meiner Meinung auch geklappt und weist BISHER keine Nachteile auf, ohne Impeller-Erfahrung in der Vergangenheit...
Und nochmals Danke für den Link zu deinem Carbon-Nurflügler :)

Bezüglich Richtungsstabilität gibt es in der Nurflügler-Szene eine Menge Erfahrungen!!!
Fazit und Ergebnis sind die Schubrohrverlängerungen und die Landekufe.
Weiter alternative Ideen ist eine Schubvektorsteuerung oder ein Kreisel auf den Störklappen, siehe Bild im Anhang.

Ohne Hilfsmittel besteht ein zu großes Risiko, siehe Youtube "Horten 229V3 Crash". Mit Schubrohrverlängerungen, ohne Landekufe gibt es wohl erste Erfahrungen, siehe Youtube "Rals's Horten IX V3 maidenflight" Ich nutze jedoch beide Hilfsmittel für die Richtungsstabilität aus Sicherheitsgründen!!!

Zu dem Thema gibt es auch hier ein Beitrag "Horten IX 1,25m Flugerprobung". https://www.rc-network.de/threads/horten-ix-1-25m-flugerprobung.93383/page-2

Bei #33 hat Heiner einen Beitrag eingebracht und die Schubvektorsteuerung bei #411.


Viele Grüße

 

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steve

User
Bei dem ersten Video kann man sehr gut beobachten, dass die Elevons zum Start um ca. 30° nach oben stehen. Im Vorbeiflug beim Start meine ich auch ein geringe Verwindung erkennen zu können. Wenn dann noch ein Wurzelprofil mit negativen Profilmoment verwendet wird, dass dann auch noch durch die Impeller unbeabsichtigt ein Art "Grenzschichtanblasung" erhält, wird diese Moment noch verstärkt. Es muss dann mehr gezogen werden, wodurch die Strömung am Außenflügel dann restlos überfordert ist. Diese Konzepte kann man zwar durch eine Verlängerung der Schubrohre und ein Seitenleitwerk retten aber das eigentliche Problem ist damit nicht gelöst.
 

UweH

User
Wenn dann noch ein Wurzelprofil mit negativen Profilmoment verwendet wird


Hallo steve,

die Profilierung der Ho IX von Ralf ist HM50 auf HM50t.

Ich weiß nicht wie oft die Diskussion noch geführt werden soll bevor Du glaubst, dass die Instabilität der Impeller-Ho IX ein impellerabhängiges Problem dieses Flugzeugs ist und kein Auslegungsfehler :confused:

....und wie schon ebenso oft angesprochen ist eine 4-Klappen-Konfiguration (oder 6 Klappen wie beim Original) mit passender Klappenmischung viel weniger anfällig für die Instabilität.

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Aber es ist doch schön, dass die hier vorgestellte IX auch ohne diese überlangen Schubrohre funktioniert. Und so groß ist die Seitenfläche dann auch wieder nicht.


Meine kleine 1,25 m Ho IX funktionierte die letzten Jahre in denen ich sie mit gut motorisiertem Impeller geflogen habe auch ohne Heiners Schubrohre und meine Finne unter dem Bürzel ist dabei nochmal deutlich kleiner als die der hier vorgestellten Maschine.
Ich hatte zuletzt zwar Schubstrahlruder eingebaut, aber benutzte sie nach der ersten Erprobung nur in der kritischen Phase nach dem Start oder wenn das Modell sonst mit viel Schub und langsamer Geschwindigkeit flog. Im Schnellflug ist die Instabilität auch mit der Einklappenkonfiguration praktisch nicht zu bemerken wenn man eine kleine Finne als Schiebedämpfung verwendet.

Gruß,

Uwe.
 
Zuletzt bearbeitet:

steve

User
Mein Eindruck ist auch, dass alle unangenehmen Effekte mit zunehmender Geschwindigkeit in den Hintergrund treten. Es gibt da m.M.n. auch kein "richtig" oder "falsch", sondern Auslegungen, die mal den einen Effekt unterstützen, mal den anderen. Ist irgendwie immer noch der "dunkle Kontinent".
Was mich eben stutzig macht, ist dass meine Speeder mit sehr starken Antrieben und vor allen hohen Drehmomenten auch langsam fliegbar sind.

Aber vielleicht kann der Themenstarter etwas von seiner Auslegung berichten.
 
Hallo,

@steve: Ich nutze bei meiner H9 die Schubrohrverlängerungen und die Finne, fällt im Flug nicht so sehr auf.
Ein Druckpropeller wirkt bei einem Nurflügler stabilisierend, siehe Anhang.

***Beispiel aus der Luftfahrt:
Die Northrop YB-35 mit vier Propellern in Druckanordnung flog gut.
Die Northrop YB-49 hatte 8 Strahltriebwerke, trotz Leitwerke hat sie eine schlechtere Richtungsstabilität und die Einläufe in der Flügelnase waren destabilisierend.
Die Northrop B2 hat Ihre Einläufe etwas weiter hinten und besondere Querruder mit elektronischem Stabilisierungssystem...


Viele Grüße

 

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UweH

User
Ein Druckpropeller wirkt bei einem Nurflügler stabilisierend, siehe Anhang.

Jepp, so isses.
Mach an einer Horten IX Druckprops dran und alle Instabilitätseffekte der Impeller sind weg.

Den Effekt kann man bei einer Horten mit Druckprop sehr leicht zeigen wenn man enge Kurvenwechsel fliegt und dabei ein Aufschwingen des Rest-Schiebens provoziert. Je mehr Drehzahl am Prop, umso geringer ist die Neigung zum Aufschwingen und damit die Flugstabilität größer.
 
Hallo,

ich werde hier gelegentlich von meinen Baufortschritten der zweiten Horten 9 in Voll-GFK-Bauweise berichten. Zuerst die Flächen und dann folgt noch das Mittelteil.


Die Flächenformen sind bereits mit einer Lage Glasgewebe und einer Lage AIREX M60 bestückt.
Die Ruderscharniere wurden bereits mit Abreisgewebe realisiert.

Es folgt nun die letzte Lage aus Glasgewebe für die Sandwich-Bauweise in Vakuum.

Foto von der Flächenunterseite:
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Foto von Flächen Oberseite:
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Hier weitere Fotos von den Störklappen, die beim Erstflug deaktiviert waren…

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Viele Grüße
 
Hallo,

die letzte Lage Glasgewebe wurde heute auf den Stützstoff mit eingedickten Harz (Baumwollflocken) aufgetragen und im Vakuum in die Form gepresst.

Aus Erfahrung von der ersten Fläche, wurde dieses mal nicht mit Harz gespart. Da der Stützstoff und das Glasgewebe sich schlecht verbinden, wurde das AIREX vorab gelöchert und geschliffen. Statt Abreisgewebe wurde nur Lochfolie verwendet. Im Bereich der Nase, wurde ein Kevlar-Roving vorab mit eingearbeitet.

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Mal schauen, wie das Ergebnis morgen aussieht...

Viele Grüße
 
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