Hilfe beim Bleiakku

Hallo,
ich habe mir vor ein paar Monaten zwei 12 V 5 Ah Blei Akkus bei Kleinanzeigen für meine Starterkiste gekauft.
Laut Anbieter wurden sie nur zu Wartungszwecken geladen.
Heute habe ich sie zum ersten mal geladen. Derzeit benutze ich ein Graupner Multilader 6.
An dem 500 mA Anschluss flossen nur 150 mA, an dem 200 mA Anschluss die vollen 200 mA, ich vermute allerdings, dass das an dem Lader liegt.
Ich habe immer wieder die Spannung gemessen, allerdings ist mir aufgefallen, dass wenn ich das Kabel entfernt hab, das der Akku ein paar mal geknackt hat.
Wenn ich vorsichtig den Akku zusammendrücke knarzt er leise, allerdings nur bei der Vorder und Rückseite. Das hat der Zweite anfangs nicht gemacht. nach dem Laden schon. Beim Zweiten Akku ist mir dann aufgefallen, dass während dem Laden der Akku leise zischt und knackt.
Ist das normal?
Wirklich warm kam er mir aber nicht vor.
Ich hab darauf hin das Laden abgebrochen und den Akku auf die Terrasse gestellt. Im Internet hab ich gelesen, dass ein 12 V Akku nur mit 13,5 V geladen werden darf. Mein Ladegerät hat da aber entspannte 16 V angelegt. Auf dem Akku selbst steht aber, dass er bis 15 V geladen werden darf, was mit den 13,5 V unmöglich wäre. Jetzt nach ein paar Stunden an der frischen Luft haben beide ca. 12,5 V
Sind diese Akkus kaputt?
Wie sollte man sie Laden?
Vielen Dank für eure Hilfe!
LG Dominik
 

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Hallo Dominik,
ich habe diese Akkus auch in diversen Startkoffern und -boxen im Einsatz. Eigentlich sind die unverwüstlich und sehr zuverlässig.
Vielleicht waren die gekauften tatsächlich nicht mehr i.O.. Vielleicht hat auch deine zu lange Nicht-Behandlung Schaden verursacht. Was Bleiakkus gar nicht mögen ist Überladung, Tiefentladung, noch schlimmer ist lange Tiefentladung. Bei Nennspannung sind sie bereits leer. Ein voller neuer 12V-Akku hat 14,4V. Nach einem Drittel Entladung sollte man schon wieder laden. Am wohlsten fühlen sie sich randvoll. So halten sie auch lange. 10-20 Jahre können es dann schon werden.
Gruß Andreas
 
Also die Akkus sind auch nicht mehr gerade das was ich einsetzen würde.
Sind zwar billig, aber bei regelmäßigem Gebrauch halten die oft keine 3 Jahre.
Über den verwendeten Lader, nun, das steht da zwar drauf, aber ich frage mich immer wer sowas noch ernsthaft einsetzt.
Ok, jetzt weiß ich es. :D
Im Ernst, das macht wirklich jeder 25 Euro Chinalader besser...und mit Angabe der eingeladenen Kapa.;)
Da merkt man dann auch dass der Akku nach 3 Jahren "Fritte" ist.
 
Meine Gelakkus stammen aus kleinen USVs, bei denen die Akkus turnusmäßig alle 2-3 Jahre getauscht werden. Die wurden bis dahin fast nie belastet und immer temperiert und voll betrieben. Ideale Bedingungen für Bleiakkus. Meine ältesten sind jetzt bei mir seit 8 Jahren im Einsatz. Dank guter Pflege und keinen Tiefentladungen sind die immer noch topfit. Ladung mit max. 10% Kapazität und ein Ladegerät mit Endabschaltung hilft auch. Wenn das Gewicht nicht stört sind sie ideal.
Knistern und knarzen, elastische Zusammendrückbarkeit sind jedenfalls nicht normal. Das deutet auf einen Exitus hin.
Gruß Andreas
 

UweHD

User
Mit 16V Spannung war der Akku heillos überladen und vermutlich beschädigt.
Der Multilader schaltet nicht selbsttätig ab, da muss man den Ladevorgang schon selbst kontrollieren.
 
Meinen ersten Multilader habe ich auch noch. Allerdings habe ich ihn seit 40 Jahren nicht mehr in Gebrauch. Eigentlich ist der ein Fall fürs Recycling.
 

Rüdiger

User
Mit 16V Spannung war der Akku heillos überladen und vermutlich beschädigt.
Der Multilader schaltet nicht selbsttätig ab, da muss man den Ladevorgang schon selbst kontrollieren.

Nö, der ist ganz einfach hochohmig geworden und nimmt keine Ladung mehr an, deshalb die hohe Spannung. Mit 150mA kann man einen solchen Akku nicht überladen 😉

Die beiden Akkus taugen nur noch als Gewichte, sorry, sie sind taub geworden.
 
Hallo,
ich habe jetzt einen neuen Akku. Diesen habe ich heute geladen. Kein zischen und auch kein Knarzen.
Die ersten zwei Stunden hatte er eine Ladespannung von ca. 14,7 V.
Ich habe ihn dann so bei 200 mA ein paar Stunden geladen. Beim letzten Messen hatte er dann ca. 16 V Ladespannung.
Ist das zu viel?
Mit wie viel Volt darf man einen Blei Akku laden?
Jetzt hat er 12,9 V, überladen habe ich ihn also eigentlich nicht.
Im Internet habe ich nichts darüber gefunden.
Vielen Dank für eure Hilfe!
LG Dominik
 
Naja, die Ladeschlussspannung ist eigentlich 14,7V.
Mit 16V hast du den Neuen bereits erneut überladen - Gratulation! :(

Kauf dir bitte endlich einen vernünftigen Lader anstelle des vorsintflutlichen Mist, vor allem wenn du nicht in der Lage bist damit die korrekten Spannungen einzuhalten. Vor 30 Jahren gab es nix anderes - aber das war vor 30 Jahren...der Planet hat sich weitergedreht.

So ein (halbwegs) aktueller Lader mit Blei Programm lädt bis zum erreichen der 14,7 V mit dem eingestellten Strom, ab 14,7 V wird der Strom so lange reduziert bis er bei "0" ist.
Dabei werden die 14,7 V gehalten.
 
Hallo Dominik,
14,7V Ladespannung ist o.k. sollte aber nicht allzulange anliegen, weil er dann voll ist. 16V ist auf jeden Fall zuviel.

wie soll denn ein 5Ah Akku mit nur 200mA überladen werden?

Wenn er voll ist, nimmt er nichts mehr auf, drückt der Lader ungebremst weiter, werden die 200mA zu Wärme. Das mag der Elektrolyt aber nicht. Er kühlt sich dann durch Verdunstung. (vereinfacht aber anschaulich)
 
Ich hab mir da noch was überlegt:
Wenn ich 15 Dioden in Reihe zum Akku schalte, hätte ich mit den 24 V Leerlaufspannung vom Lader einen Spannungsabfall auf ca. 13,5V. Dann könnte ich den Akku ja laden, bis der Strom nahe Null kommt.
Oder hab ich da einen Denkfehler?
Vielen Dank für eure Hilfe!
LG Dominik
 

Rüdiger

User
Na wenn du sagst 16V sind Ok...;) immer druff...:D bis es knackt und quitscht, dann sind wir wieder glücklich.

Habe ich nicht gesagt.

200ma sind der obere Bereich der Selbsterhaltungsladung, ein gesunder 5Ah Bleiakku kompensiert das. Geht der Akku aber schon wieder spannungmäßig durch, ist er vorgeschädigt. Nur weil er neu gekauft wurde, ist er noch lange nicht neu, sondern vielleicht sogar überlagert.

Hatten wir letztens zweimal beim Neukauf von Notstromern.

cu,

Rüdiger
 
Zuletzt bearbeitet:

Rüdiger

User
Wenn er voll ist, nimmt er nichts mehr auf, drückt der Lader ungebremst weiter, werden die 200mA zu Wärme. Das mag der Elektrolyt aber nicht. Er kühlt sich dann durch Verdunstung. (vereinfacht aber anschaulich)

Meine Frage war mehr rhetorisch. Was ich stark vermute: Siehe meine Antwort an Martin.

cu,

Rüdiger
 

Rüdiger

User
Ich hab mir da noch was überlegt:
Wenn ich 15 Dioden in Reihe zum Akku schalte, hätte ich mit den 24 V Leerlaufspannung vom Lader einen Spannungsabfall auf ca. 13,5V. Dann könnte ich den Akku ja laden, bis der Strom nahe Null kommt.
Oder hab ich da einen Denkfehler?
Vielen Dank für eure Hilfe!
LG Dominik

Das funktioniert so nicht. Wenn der Lader einen Ladestrom durch den Akku treiben soll, muss die Ladespannung gut höher als die des Akkus sein. Reduzierst du jetzt die Ladespannung so stark wie du vorhast, dauert das Laden ewig, weil durch die geringe Spannungsdifferenz Lader zu Akku kaum Strom fliessen wird.

Was mich jetzt sehr interessiert ist: Wieviel Kapazität kannst du dem Akku jetzt entnehmen, bevor er leer ist??

cu,

Rüdiger
 
Hab leider keine schaltpläne des Laders 6 gefunden, aber das Prinzip wird sich seit dem hier: Multilader
nicht grundsätzlich geändert haben.
Konstantstrom-Ladung mit 1/10 C und 14h Dauer. Für das Ausrechnen ist jeder User selbst zuständig. Die Strombegrenzung übernimmt eine entsprechende Glühlampe, akkuspannung irgendwo zwischen 4,8-12V. An einem späeren TITAN-Gerät hat die Zeitüberwachung dann eine Schaltuhr übernommen. War gedacht für Blei, NiCd nehmens auch nicht krum.
Leerlaufspanung des Laders kann gut mal 24 V betragen (bei meinen TITAN sinds gerade 33V..), da ist die Idee mit den Dioden ist schon schlüssig. Aber damit regeln wir die Spannung, hier ist ja Strombegrenzung gefragt, und das übernimmt die Glühbirne (ggf. eine modernere Technik im Lader 6).
Diese Variante ist nicht für Dauerladung gedacht, in den USVs zB. muß natürlich die Ladeschlus-spannung überwacht werden, da die ständig voll gehalten werden. Da sollte sogar eine gewisse Intelligenz dafür sorgen, dass regelmäßig mal ein Entladezyklus stattfindet. Sonst "vergessen" die Zellen auch mal ihre Kapazität und bauen ab. Da kann schon mal passieren, dass man so ein Schnäppchen aus den USVs erst mal wieder formatieren sollte.
Für unsere Zwecke und bei den gutmütigen Bleidingern würde ich mir um die alte Ladetechnik allerdings keine Sorgen machen.
(Zischen, blubbern und knistern sollte des Akku allerdings nicht...)

LG
Peter
 
Bei Louis.de gibt es aktuell ein Motorradladegerät für unter 20€. Das ist für alle Bleiakkus geeignet. Bevor Du da einen Akku nach dem anderen durchschießt, solltest Du diese Option mal überdenken und den Multilader in Rente schicken.
 
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