Formenharz P dann Glasfaserschnitzel, aber wann weiter laminieren?

Tolle Sachen, die du da machst!

@ Gideon
Stimmt, mehr als 40 Grad haben wir kaum drauf. Obwohl wir mal eine integrierte Formenheizung (Kohlefaser) mit eingelegtem Temperaturfühler gemacht hatten - mehr als 60 Grad haben wir da aber auch nicht angewendet.

Apropos Tempern: Spielt es eigentilich eine Rolle wie lange nach dem "Aushärten" tempert im Bezug auf die mechanischen Eigenschaften? Also, kann man auch nach einem halben Jahr den Flieger tempern und hat dann ähnliche Eigenschaften wie wenn man gleich in der Form tempern würde?

vh Peter
 

steve

User
Hallo,
würde mich der Frage von Peter gerne anschließen: Wie sieht das Zeitfenster für das Tempern aus? Konkret geht es mir um die erste Woche. In diesem Zeitraum werden bei mir die Teile eingesaugt, der Innenausbau vorbereitet und die Formhälften zusammengeklebt. Abschließend wird dann getempert.

Beim Bau der Formen kann/möchte ich in der Regel nach spätestens 48h mit dem Tempern beginnen.

@Michi,
3 Liter Kerosin? Wo bringt Du die denn bei diesem Flieger unter?

VG
 

f3d

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Tank

Tank

Hallo Steve,

ist ein geschweißter Beuteltank in der Akkurutsche. 7x7cm x65cm lang



Mfg Michael
 

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@ Michael

nachdem der Sand / Harz Teil ausgehärtet ist, braucht das dann ein Kopplungsschicht? oder kann man da prima Glas auflegen?
 

Gideon

Vereinsmitglied
nachdem der Sand / Harz Teil ausgehärtet ist, braucht das dann ein Kopplungsschicht? oder kann man da prima Glas auflegen?

Rein der Logik folgend wäre hier eine thixotropierte Schicht notwendig, um über die Rauigkeit des Sandes einen guten Formschluss zu bilden. Darüberhinaus auch nicht ganz irrelevant: die Körnung des Sandes bzw. die Sieblinie.

Zu Deiner und Steve's Frage schreibe ich später noch was.
 

f3d

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Formenbau

Formenbau

Ja,

auf das ausgehärtete Formenharz mit Sandoberfläche streiche ich mit einem Pinsel dessen Haare gekürzt wurden und auf den geraden Flächen mit einer Spachtel so dünn wie möglich eine Schicht mit Baumwollflocken/ Glasmehl Harzgemisch.

Dann lege ich die Gewebelagen auf.

Sollte ich keine Lust mehr haben, die Form zu groß sein oder..... streue ich auch wieder auf die letzte Lage mit dem Salzstreuer trockenen Sand und mache wieder weiter wenn ich Lust habe.

So kann man die großen Formen in Etappen bauen.

MFG Michael
 
Mann lernt nie aus....

Deshalb gleich ausprobiert. Formharz nur noch das er klebt und dann eine Lage Harz drauf und mit den Streuer Sand drauf.
Morgen mache ich den Hinterbau.
Ich hoffe es sollte so aussehen...
 

f3d

Vereinsmitglied
Formenharz

Formenharz

Schön die Anwendung zu sehen.

Ich nehme deutlich weniger Sand und streue diesen mit dem Salzstreuer gleichmäßig auf die Harzoberfläche. Ich streue den trockenen Sand auf die Oberfläche als würde ich die Form " salzen".



Bei mir sieht man keine trockenen Sandanhäufungen. Mein Ziel ist es nur eine rauhe Oberfläche zu erzeugen, die eine optimale Haftung garantiert.

MFG Michael
 

Eisvogel

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Mit wenig Sand hast aber wenig Anbindung.
Ich würd auch "richtig" einsanden und vor dem weiterarbeiten den losen Sand absaugen. Ich seh den Sand nicht nur als Haftgrund, sondern auch als harte Sperrschicht zum Gewebe, damit sich die Gewebestruktur nicht an der Oberfläche abzeichnet.

Ist aber bei mir bisher nur ne Theorie, werds aber in kürze ausprobieren, mit dem feinsten Sand den ich bekomme. Ich versuchs mal im Baustoffhandel mit Quarzsand für Verfugungen.

PS: Michi F3D läßt sich wahrscheinlich 3x gesiebten Wüstensand aus dem Tal des Todes einfliegen ;)
 

f3d

Vereinsmitglied
Sand

Sand

Hallo Erwin,

Deine Erklärung dass zu der besseren Haftung noch die minaralische Sperrwirkung eintritt ist absolut richtig. Bei solchen Formen wirst Du nie Gewebeabdrücke sehen.

Ich hab mir aus Faulheit einfach bei "Fressnapf " Vogelsand geholt. Diesen habe ich dann im Herd auf einem Backblech bei 120 C getrocknet - dann wird er gleichmäßig auf die Form gestreut. Dieser Vogelsand staub überhaupt nicht. Das sind einfach nur feine Körner, Farbe hellbeige.

Das wiederhole ich, wenn ich den Formenbau unterbrechen will.

MFG Michael.
 

oliverz

User
@Michael
Den Sand hab ich mit den Streuer gesandet. Losen Sand weggepustet und heute Harz mit Baumwollflocken gepinsel.
Die Oberfläche ist so wie Schmiergelpapier. Dann Aufbau mit GfK Gewebe.
Samstag werde ich versuchen, die Form zu öffnen.
 
Tempern

Tempern

Hallo,

ich wollte nochmal die Frage von Steve bzgl. dem Zeitfenster beim Tempern aufgreifen.
Wahrscheinlich geht es vielen Hobbylaminieren so, dass zwischen dem ersten Harzanrühren und Fertigstellen der Bauteile einige Tage, oder gar Wochen vergehen.


Hallo,
würde mich der Frage von Peter gerne anschließen: Wie sieht das Zeitfenster für das Tempern aus? Konkret geht es mir um die erste Woche. In diesem Zeitraum werden bei mir die Teile eingesaugt, der Innenausbau vorbereitet und die Formhälften zusammengeklebt. Abschließend wird dann getempert.

Gruß
Mario
 

Gideon

Vereinsmitglied
Meine Gedanken dazu sind folgende:

Wenn man sich die Zugscher- und Schälfestigkeiten von Laminierharzen anschaut und diese mit speziell formulierten Klebeharzen vergleicht, stellt man fest, dass im besten Fall ungefähr Faktor 2 dazwischen liegt. Im schlechtesten Fall sind diese sogar noch ungetempert und in der Sprödphase. Die mechanische Anbindung über die Rauigkeit des Quarzsandes hat zudem den Nachteil, dass die Oberflächen dadurch nochmals deutlich spröder werden. Bei nicht stark ausgesteiften Formen (Formen mit einem Hinterbau aus Poraver) führt das unweigerlich zu Spannungsrissen in der Deckschicht.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Es gibt 2 Dinge, die hierbei besonders betrachtet werden sollten: Vernetzungsgrad und Glasübergangstemperatur (Tg).

Der Vernetzungsgrad steigt mit zunehmender Zeitdauer an. Wird bei Raumtemperatur gehärtet, dann ist -je nach Reaktivität des Härters- nach ca. 7-10 Tagen eine Tg von 50 bis maximal 55 °C (sehr hochreaktive Systeme erreichen hierbei auch geringfügig höhere Werte) bei einem Vernetzungsgrad in der Größenordnung von 80 bis 90 % erreicht. Nach oben ist also noch deutlich Luft. Wird um die maximale Tg des Harzsystems warmgehärtet, ist es zudem am spannungsärmsten.

Wird zu lange gewartet, dann ist die Tg erwartbar geringer. Der Hauptgrund warmzuhärten ist aber, aus der Sprödphase herauszukommen und die mechanischen und chemischen Eigenschaften deutlich zu verbessern. Das passiert auch noch nach längeren Zeitabständen zwischen der Anhärtung bei Raumtemperatur und einer Nachhärtung bei höheren Temperaturen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Bei nicht stark ausgesteiften Formen (Formen mit einem Hinterbau aus Poraver) führt das unweigerlich zu Spannungsrissen in der Deckschicht.

Das kann vielleicht missinterpretiert werden. Ich meinte damit Formen, die nur als reine Schale ausgeführt werden und deshalb selbst bei großen Laminatdicken noch eine gewisse Restelastizität aufweisen (z.B. große Rumpfformen von Scale-Seglern aus Glas).
 
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