Die Teufels-Kanzel von Kallerup
Für den zweiten Tag findet die WM an einem bisher „unbekannten“ West-Süd-West-Hang nahe des kleinen Weiler Kallerup statt. 15-18m/s Wind – in Böen auch mal über 20m/s -, nachdem sich die morgendliche nasse Luft verzogen hat auch mal ein paar Sonnenstrahlen, eine scharfe Kante mit 8-10m Höhe … Herz eines F3F-Piloten „Was willst Du mehr?“.
Eigentlich müssten bei diesen Wetterbedingungen die niedrigen 30er-Zeiten nur so purzeln.
Aber nichts da.
Selbst routinierte Piloten entfährt ein Seufzer der Erleichterung, wenn sie mal wieder die 40er-Marke geknackt haben. Gefragt, was er von dem Hang hält, fasst einer der Spitzenpiloten es kurz und knapp mit „Sch…-Hang!“ zusammen.
Jetzt aber! Woran liegt die doch deutlich begrenzte Begeisterung für diesen doch klassisch, Dänischen Hang?
Es ist die
Teufels-Kanzel!
(manchmal braucht es einen dramatischen Namen, um die Neugier des geneigten Lesers zu wecken).
Die „Kanzel“ ist ein Vorsprung in der Hangkante genau in der Mitte der Strecke …
... der Blick von der Kanzel nach rechts mit den besonders starken Hangabbrüchen …
... und noch der Blick von der Kanzel nach links …
Sie liegt genau da, wo man eigentlich fliegen müsste, um den schmalen Streifen mit hartem Aufwind nutzen zu können. Also mittem im Weg! Bei Fluggeschwindigkeiten von 100-150km/h kommt ein Umfliegen nicht in Frage. Wenn dann noch leichter Cross-Wind herrscht, wird das Finden und Nutzen der augenblicklichen „Sweat Line“ enorm schwierig …
Vielleicht kann nun das obige Zitat des Piloten besser eingeordnet werden.
Umso mehr ist zu bewundern, welche Zeiten manche der Spitzenpiloten „trotzdem“ in den Hang nageln.
Chapeau!
Jochen