Reisebericht F3F Seelandmeisterschaft 2022 Kopenhagen

Tofo

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Hallo,

Am vergangenen Wochenende fand die F3F Seelandmeisterschaft in der Nähe von Kopenhagen statt.

Tobi und ich hatten diesen Wettbewerb seit 2018 auf dem Radar und haben es nun endlich geschafft diese schöne Region Dänemarks zu besuchen.

So machten wir uns am Mittwoch auf den Weg nach Norden. Wir entschieden uns den längeren Weg über die Storebæltsbroen zu nehmen, da wir die Fährverbindung von Fehmarn nach Rodby nicht ausreichend recherchiert hatten. Das standard Ticket für die Fähre gilt nämlich für den ganzen Tag und da sie im 40-Minuten-Takt fährt, lohnt sich der höhere Preis um die Reisezeit zu verkürzen. So haben wir die Fähre dann auf dem Rückweg genommen. Wer von Berlin aus kommt nimmt am besten die Fähre von Rostock.

Am Abend wollten wir noch kurz vor Sonnenuntergang fliegen gehen, allerdings war zu diesem Zeitpunkt der Wind ziemlich eingeschlafen und daher entschieden wir uns nach einer kleinen Hang Exkursion das Airbnb zu beziehen. Wir hatten ein kleines, gemütliches Ferienhäuschen in der Nähe von Skibby gebucht.

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Donnerstag sollte der Wind erst am Nachmittag auffrischen, also entschieden wir uns am Vormittag Kopenhagen zu entdecken. Bei sommerlichen 22°C machten wir uns auf den Weg durch die wirklich sehenswerte Innenstadt. Fazit des Tages: Immer ein Handtuch dabei haben.

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Am Nachmittag kam tatsächlich Wind auf und so fahren wir gegen 16 Uhr zum Hang. Unterwegs war uns zunächst die genaue Windrichtung nicht ganz klar, daher entschieden wir uns an den Nord-Hang zu fahren, da man von dort aus auch zwei weitere Nord-West Hänge innerhalb weniger Minuten mit dem Auto erreichen kann.
Am Nord-Hang angekommen stehen wir an einer beeindruckenden 30 Meter hohen Kante. Leider kommt der Wind hier stark von links, weshalb ein Fliegen zwar möglich wäre, wir uns aber entscheiden an den nahe gelegenen Nord-West Hang zu wechseln.

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Der Nord-West Hang ist zwar niedriger, aber dafür kommt hier der Wind deutlich passender auf die Kante. Bei 5 bis 6 ms Wind müssen wir uns allerdings den Hang mit zahlreichen Gleitschirmfliegern teilen. Die Küste ist an dieser Stelle mehrere Kilometer lang und wird auf der gesamten Länge von Gleitschirmfliegern genutzt, weshalb es für uns nicht nachvollziehbar ist, warum manche Gleitschirmflieger genau zu uns rüber fliegen und versuchen uns von diesem 100 Meter Stück zu vertreiben. Letztlich kommen wir aber alle zum Fliegen und die meisten Gleitschirmflieger bedanken sich, wenn wir ihnen Platz machen.
Wir sind dann noch bis um 20:30 Uhr geflogen.

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Für Freitag ist wieder schwacher Wind am Morgen angekündigt, der zum Abend etwas auffrischen soll. Also schlafen wir aus und gehen dann erstmal schwimmen.

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Um 14 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Ost-Hang. Eine beeindruckende 25 Meter hohe Steilklippe. Hier soll auch am Samstag und Sonntag der Wind passen und der Wettbewerb stattfinden. Daher nutzen wir die Gelegenheit den Hang schonmal bei 2,5 bis 4 ms Wind zu testen. Auf der Kante steht ziemlich viel Gestrüpp, sodass wir uns erstmal einen Weg zur Kante bahnen müssen. Hier treffen wir auch Frank Schreiber, der aus Deutschland ebenfalls am Wettbewerb teilnimmt. Wir beschließen kurzerhand ihn ins Team Schwaben zu integrieren und geben viele Tips, die er gut umsetzt.

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Am Samstag beginnt der Wettbewerb an dieser Stelle. Beim Briefing sind 11 Teilnehmer aus Dänemark, Deutschland und Tim Traver aus den USA, der bereits für die WM im Oktober angereist ist. Der Wind kommt zu diesem Zeitpunkt 45 Grad von rechts mit etwa 7-8 ms - was wie wir später raus finden werden, bereits für 45'er Zeiten reichen wird. Wir blicken mit freudiger Erwartung auf die Vorhersage, dass der Wind im Laufe des Tages auf den Hang drehen und auf 9 bis 10 ms auffrischen soll.

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Die Kante ist wirklich sensationell. Einzig das Gebüsch und die Bäume an der Kante irritieren. Wir überlegen wo wir am besten starten. Als Zero-Pilot darf Tobi einen Testflug vor dem Wettbewerb machen, damit alle einen Eindruck von den Bedingungen bekommen. Ich schiebe also den Pitbull 2 von Tobi mit 3,5 kg über die Kante. Da es eine kleine Verzögerung mit der Anlage gibt, baut er ordentlich Energie auf und kommt aus dem Orbit in die erste Strecke. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen!

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Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl fliegen wir im Verlauf des Tages 15 Runden. Der Wind kommt tatsächlich immer besser auf den Hang, sodass wir in Runde 4 bereits in die 30'er Zeiten kommen. Der Peak ist um circa 14 Uhr erreicht und wird mit einem 31,88 Sekunden Flug in Runde 13 belohnt.

Am Sonntag wird der Wettbewerb bei etwas schwächeren Bedingungen an der selben Stelle fortgesetzt. Wir fliegen in den letzten 5 Runden hohe 30'er Zeiten. Nach insgesamt 20 Runden ist der Wettbewerb am Sonntag Mittag beendet und wir machen uns auf die Heimreise.

Ein sensationeller Wettbewerb, den man auf dem Radar haben muss. Danke an alle Helfer und Brian Dylmann für die Organisation!!

Platz 1 bis 3:

Thorsten Folkers (Device und Pitbull 2)
Tobias Reik (V-JX)
Brian Dylmann (FS6)

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Alle Ergebnisse auf f3xvault:

Grüße
Thorsten
 
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