Eingetragene Modellfluggelände sollte aber immer tabu für UAS sein. Eintragung im Geofencing für gewerbliche UAS und schon herrscht Ruhe.
Andere Luftfahrtteilnehmer sind i.d.R. akustisch oder visuell wahrnehmbarer als UAS.
Genau das scheint ja das Problem zu sein. Die gewerblichen Drohenbetreiber wollen sich nicht durch Modellfluggelände behindert sehen und nehmen allenfalls Rücksicht bei aktiven Modellflugplätzen.
Jetzt aber mal zum Thema Verhältnismäßgkeit: im Geofencing sind bereits mehrere Tausend No-Go-Areas eingetragen. Was wird da durch ca. 1000 Modellflugplätze in Deutschland signifikant schlechter?
Abgesehen davon müssen ab 2027 alle gewerblichen Drohnen ein Detect-and Avoid-System installiert haben. Wozu dann die Meldung, dass irgendwo ein Modellflieger unterwegs ist?
Mit erweitertem Geofencing und Detect-and-Avoid-Systemen ist die Zielrichtung von flyDMFV - ja was eigentlich?
Und auch das elektronische Logbuch funktioniert nur dann, wenn alle Vereinsmitglieder die App Installiert haben. Ich kann aber niemanden zur Installation zwingen (Aussage in der DMFV-Akademie) oder sich gar ein aktuelles Smartphone anzuschaffen, da seines veraltet ist und die App daher nicht intalliert werden kann.
Also muss ich als Verantwortlicher (sprich Vorsitzender) 2 Flugbücher kontrollieren. Da bleibe ich doch lieber bei der Papierversion.
Und dann gibt es noch etwas: wenn ich mich mit der App anmelde, muss ich den Antriebstyp (Elektrisch oder Verbrenner) angeben. Während der entsprechenden DMFV-Akademie-Session kam die Frage, was getan werde muss, wenn der Antriebestyp gewechselt wird. Antwort: abmelden und wieder entsprechend anmelden. Da kann ich nur fragen, wer sich das hat einfallen lassen.
Ferner ist die Haftung für mich ein weiterer offener Punkt: Mir wurde zwar gesagt (in der Akademie), dass ich unabhängig von der App auf den Luftraum achten muss - auch wenn ich keine App nutze oder vergessen habe, die App zu aktivieren. Aber was passiert, wenn eine Drohne sich in meinem Rücken mit hoher Geschwindkeit nähert und mit meinem Flieger oder gar mit mir kollidiert? Bin ich dann selbst schuld, da die App nicht genutzt wurde?
Und was ist mit den Kosten? In der DMFV-Akademie wurde verkündet, dass die App ab 2024 kostenpflichtig wird. Die Kostenhöhe wäre allerdings noch nicht bekannt.
Zum Schluss noch zum Thema DSGVO: ja es ist leider so, dass viele zu viele Apps meine Daten abgreifen und sich unsere Behörden leider nur um die kleinen Fische kümmern und vor den großen Datenräubern zurückschrecken (Google, Meta, Schufa, ...). Aber muss ich wirklich noch ein weiteres Tor in meine Privatsphäre öffnen? Denn mit der App weiss auch Google, wo ich mich gerade aufhalte, da ich für die APP die Lokaliserung aktivieren muss, was ich persönlich soweit wie nur möglich vermeide.
Fazit: was soll diese App? Ich werde dass in den kommenden Tagen im Verein diskutieren, bin mir aber sicher, dass eine signifikanet Zahl von Mitgliedern die Nutzung ablehnen wird (ich kenne die halt alle recht gut).
Gruß und beste Wünsche zum neuen Jahr
Heinz