Der Syncloss am Brushlessmotor - möglichst reines Wicklungsthema!

Hallo Schmiddi,

ist es vieleicht nicht so, dass durch die Gegeninduktivität M ab einem bestimmten Betrag vom Fluss (Φ= L*i), die nicht bestromte Phase so gestört wird, das der ESC den Nulldurchgang zur Erkennung der Phasenlage nicht mehr detektieren kann?

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Daher ist es vielleicht einfach so, wie Du es ja durch deine SL Beobachtungen bereits vermutet hast?

Gruss
Micha

Bei einer Dreiecksschaltung (und Schmiddie verwendet bevorzugt die D bzw. DD Verschaltung) gibt es ohnhin keine unbestromte Spule - evtl. wird das Problem der sauberen Erkennung dadurch noch verstärkt?

Dann müsste man mal Y (YY) und D (DD) bezüglich syncloss vergleichen.
 

steve

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Wie sind denn die Erfahrungen mit der Verteilung der Wicklungen? Oft ist es ja so, dass der zweite Zahn schwieriger zu bewickeln ist, bzw. bei einer ungeraden Windungszahl hat eben ein Zahn eine Windung weniger: z.B. 5+4 oder bei den schwierigen Wicklungen z.B. 6+4
Bringt es da mehr bei einer geraden Windungszahl wie z.B. 5+5 zu bleiben und gffs. einen dünneren Draht zu nehmen?

Dann stelle ich mir seit Ewigkeiten die Frage, ob es besser ist, wenn ich unten im Slot vom ersten zum zweiten Slot springe oder ob ich oben bei den Hammerköpfen den Sprung mache? Meist hängtes davon ab, was sich besser wickeln lässt, könnte mir aber vorstellen, dass es schon Einfluss auf den SL hat.
 
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Reaktionen: RdS
@Gerd, danke das hilft sicher damit man sich nicht im Unendlichen verliert.

@Ralph, ein guter Gedanke, da mich seit vielen Jahren der SL beschäftigt habe ich die Y und YY Verschaltung zur SL Steigerung auch im Blick gehabt. Es erschien ja plausibel das bei Y die 3. Phase zur Messung der Back EMK unbestromt sicher störungsunanfälliger ist.
Leider wurde dies durch Tests schon vor langer Zeit nicht bestätigt, sonst wäre ich sogar auf diese hässlichen Sternpunkte im Motor umgeschwenkt.
Unser letzter Austausch zu deinem Flüsterprojekt mit dem 4526 brachte beim Vergleich mit meinen 45xx Daten eher einen Vorteil zu D, aber das kann auch an Unterschieden in der Serie gelegen haben.

@Steve, laut meinen Beobachtungen ist eine symmetrische Verteilung am allerbesten, wenn es nicht geht dann eben mit einer Windung Unterschied. Aber eine 6+4 geht schon in Richtung SPS und hat dann den viel früheren SL, da ja in einem Zahn 50% mehr Fluss erzeugt wird.
Ich denke man kann auch mit der selben Drahtstärke symmetrisch wickeln, sieht nur anders aus, der Platz bleibt ja der selbe.
Hilfreich für den Füllgrad und Handling ist sicher die Verwendung von dünnerem Draht, auch ein Grund warum ich meist D und DD wickle.
Nach meinen Erfahrungen ist von Vorteil den Sprung im Slotgrund zu machen, ich wickle meist in Gruppen und lege die Mitte des Drahtes in den Slotgrund der beiden Zähne, dann wickle ich jeden Zahn hoch und wieder runter so weit es geht, so werden Anfang und Ende auch perfekt gehalten.
VG Schmiddi
 

FamZim

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Hallo

Ich denke es muß die Konstruktion geändert werden.
Bewickelte Statoren habt Ihr wohl genug.
Aber eine neue Glocke mit anderen Magneten lehnt Ihr ab, die gehören aber zwingent zusammen.
Da muß man keine Magnete rauskloppen, eine grösseren Abdeckung ändert auch einiges.

Gruß Aloys.
 

steve

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Bliebe beim Wickel-Design noch die Frage nach Mono- oder Bifilar?

Dann nutze ich bei meinen 50er Scorpions Stratorträger, die es ermöglichen, dass die Wicklungsenden sehr direkt zum Steller gehen und auch alle gleich lang sind (Spulenausgang - Stellereingang). Sie können dann für jede Phase mit einem Versatz von 120° aus dem Gehäuse geführt werden. Ich häng mal zur Verdeutlichung ein paar Bilder von einem Scorpion 4525 an. Die Wickelenden löte ich, wenn möglich, direkt auf die Platine des ESC, bzw. dies ist dann möglich.

Technische Zierde oder hinsichtlich SL funktional - mal vom geringeren Widerstand abgesehen?

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Auch bei Bifilar zählt jeder Draht aber der Strom halbiert sich ja wiederum, hat also kein Einfluss auf SL.
Ich habe allerdings durch DD noch nie Bifilar wickeln müssen da ja bereits eine 1,5mmDD Wicklung 366A abkann, 1,8mmDD sogar 527A.
Bei Speedmotoren führe ich die Anschlüsse auch an 3 Stellen raus, wodurch die Spulen fast identisch werden.
 

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Nur mal am Rande:
Wenn man schon ein Delta wickelt und die Drähte an 3 Seiten aus dem Motor rausführt, dann kann man auch das optimierte Delta-Schema nutzen.
"Erfunden" hat das übrigens vor über 15 Jahren der Micha Schöttner.
Wenn man dann noch einen Lötpunkt direkt an den Eingängen auf die Drähte setzt (rote Punkte im Bild), kann man die Schenkellängen des Dreiecks absolut identisch und optimal kurz halten und erreicht ein Höchstmaß an Symmetrie.

Beispielfoto: Pyro 900 mit 1,7D

@steve
Man kann nur hoffen, dass in Deinem Motor drin nicht ebensoviele Späne an den Magneten hängen, wie aussen!
 

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Ach so einen in D mit den Anschlüssen hinten raus hab ich auch noch :

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Ist glaub ich 24x 0.8 D (Zettel weg)- war mal für nen Combat- Fesselflugnurflügler. Gab mit dem selben Prop 10% mehr Speed und fast 20% mehr Motorlaufzeit als mit der Originalwicklung.

Zum Thema:
Wenn die Y-Windung nichts gebracht hat, wirds vermutlich eher so ein Effekt sein, wie Aloys ihn beschrieben hat - Die Spulen erzeugen ein ähnlich starkes Magnetfeld wie die Magneten selbst und der Steller sieht nur noch kauderwelsch.
Wie siehts mit Timing aus ?
 
Das richtige Timing sollte man schon einstellen sonst kommt der SL früher.
Allerdings ist ab einem Punkt Schluss, dann wird der SL Strom mit steigendem Timing nicht mehr grösser.
 

FamZim

User
Hallo

Kleiner Versuch eben !
Magnete je 20mm mal 4 mm und 2 mm dick.
Um einen, eine Tesaschleife zum ziehen.
Mit Iso 0,5 mm Zwischenlage läst sich der obere Magnet mit etwa 500 g seitlich abziehen.
Mit 0,2 mm Zwischenlage geht es bis 700 g bis das Feld abreist.

Gruß Aloys.
 
Wissensstand der Bastler zum Thema Magnetkreis im Jahr 2007:


Der Stator in den Simulationen ist m.M.n. der damals allgegenwärtige 22,7er 9N.

Natürlich sagt dort gezeigte das nix aus über den Einfluss der jeweiligen Bewicklung und deren Verschaltung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eben ein Stellerproblem und kein Motorproblem.
Das kannst du an der Stelle gar nicht untersuchen.

Die Aufgabe ist jetzt vermutlich, entweder herauszufinden, wie man mit möglichst wenig Fluß das meiste Drehmoment erzeugt (wo sich die Katze aber in den Schwanz beißt) oder halt mit FOC anzufangen. Wenn man da kleine Motoren nimmt, braucht man auch keine 1000A Spannungsquellen und Regler.
 
Was auch gehen könnte ist höherer Fluß aber für kürzere Zeit.
Also mal testweise :
-
einen eher kleinen, bekannten Motor und überdimensionierten Regler nehmen.
- Schauen, wo der Motor in dieser Kombi bei geplanter Zellenzahl aus dem Tritt kommt
- doppelte Zellenzahl als geplant verwenden aber Last gleich lassen, bis halbgas öffnen und schauen, ob der Motor bei selbem Strom/Drehzahl aus dem Tritt kommt oder nicht..

Wenn man da eine Verbesserung sieht könnte man die Motoren für die Doppelte Drehzahl wickeln aber immer nur mit Halbgas fliegen (auf kosten des Stellers)

Die Taktik passt zumindest zu deinen Amperewindungen. Die Frage ist da nur, wie viel Drehmoment übrig bleibt und wie Lange der Steller das mitmacht..
Die Windung wird niederohmiger, aber das wird sicher durch die höheren Stellerverluste aufgefressen..

Viele Grüße,
Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum gewinnen experimenteller Ergebnisse könnte man so vorgehen:

Man bewickelt einen eisenarmen Stator mit hoher Windungszahl in 6 "Gruppen" in dl technik.
Die Eisenarmut und die hohe Windungszahl sollen (werden) erfahrungsgemäß einen relativ frühen Syncloss bewirken.
Die alle einzeln nach aussen geführten Spulen werden in Y, YY, D und DD verschaltet und der Synclosspunkt wird für eine bestimmte (möglichst konstante!) Spannung bestimmt.
Dann wird das ganze hardwarepaket mit gleichem Draht und gleicher windungszahl sl (SPS) neubewickelt und die Synclosspunkte werden wieder bestimmt.
sinnvoll wäre es, dann auch DC-fähige lastgruppen aufzunehmen, um mal zu sehen, an welcher stelle der Kurve der Syncloss zu liegen kommt.

Damit hätte man am Ende 4 Vergleichspaare.

Das könnte dann auch mit verschiedenen Stellern gemacht werden.

Ein schön eisenarmer 42er (damit man was in der hand hat) wäre der Align 700. Den würde ich in den Ring werfen und auch die 2-malige Bewicklungen übernehmen.
Das gilt unter der Vrausetzung, wenn sich ein paar Leute finden (Ringverschickung) , die den Rest erledigen (Vermessungen).
Am besten sollten das 2-3 oder mehr Leute sein, um individuelle Einfüsse bei den Ergebnisse zu reduzieren.

Interesse?
 
Gute Idee Ralph, dann könnten auch andere diese Beobachtungen machen und meine bestätigen.
Da die spezifische Drehzahl durch die Verschaltungsarten um stolze 350% differiert müsste bei gleicher Spannung der Prop extrem unterschiedlich sein, das bekommt man kaum hin.
Außerdem ist der SL ja stromabhängig, daher würde ich mit identischem Prop und angepasster Spannung testen.
 
Ich habe mal Ralphs Idee aufgenommen und ein wenig Arbeit mit verschiedenen Wicklungen an meinem Testmotor investiert.
Allerdings habe ich die DD und YY Variante außen vor gelassen weil da ja im 2. Teilmotor nur das selbe wie im ersten passiert.

Ich hatte ja eingangs schon die 7x0,9 Y SPS Wicklung getestet, sowie die 7x0,9 Y die sich seit ca. 15 Jahren auf dem Moter befand aber einen Schaden gehabt haben muss denn die nspez. wich zu stark von der SPS Variante ab.
Das war klar als ich die 12x0,65 in D und Y wickelte denn da waren es nur die üblichen 4% zu SPS, also wickelte ich auch die 7x0,85 Y nochmal.

Alle 4 Varianten habe ich mal in einer Tabelle zusammen gefasst, gibt keine große Überraschung, ist aber dennoch sehr interessant.
Das Auffälligste ist das der SL bei der Verteilten oder wie der Fachmann sagt bei DL Wicklung 40% später kommt als bei der SPS oder SL Wicklung.
Die Unterschiede zwischen D und Y sind marginal und könnten auch Messfehler sein, der SL wird also nicht durch die Verschaltungen beeinflusst !!!
Der Verkettungsfaktor Wurzel 3 muss bei D und Y natürlich immer mit betrachtet werden.

Die SL Berechnung über die Windungszahl hat sich auch hier bestätigt, schaut man sich den 7x0,85 Y zum 12x0,65 Y an, dann nimmt der SL Strom im selben Verhältnis ab wie die Windungszahl zunimmt, der Fluss bei dem der SL auftritt ist also in beiden Fällen gleich.
Klingt jetzt simpel, kam aber offenbar noch kein Schwein drauf.
VG Schmiddi
 

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Am modellbauüblichen sensorlosen "Normal"Steller scheint nach Schmddies Feststellungen die SL wicklung also (deutlich) unterlegen zu sein.
Deswegen nutzt sie im Modellbau wahrscheinlich auch (fast) keiner.

Deswegen braucht der single layer extrem breite Hammerstielefür "ordentliche" Ergebnisse.
Was natürlich zu Lasten des Wickelraumes geht, wenn man die Wicklung nicht verpresst.
Beim Lehner Aussenläufer wird das Problem anscheinend auf diese Weise aufgefangen.

Wenn ich mit meinen aktuellen Projekten durch bin, werd ich den leeren Align 700MX mal diesem Thema widmen.
Ich habe ja im Prinzip genug Zeit, auch gleiche Füllgrade und spezifische Drehzahlen mit sl und dl Wicklungen einzustellen.

Ich gebe gern zu, dass ich ganz persönlich echt sehr viel Spaß dran hätte, eine weitere -sehr intensiv gepflegte- Modellbaufolklore zu entzaubern.
Wenn das Gegenteil rauskommt, soll es mir aber auch recht sein.
Zur sl Wicklung würde mich aber auch das nicht bekehren, da es für mich noch einige andere Gründe gibt, die gegen sl sprechen.
 
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