Hallo zusammen,
nachstehend meine bisherigen Erfahrungen:
Chilli: Erheblich preiswerter als der DNA-Racer, Qualitativ o.K., Festigkeit in der Doppel-CFK Variante ( nur die kenne und vergleiche ich ) auch o.K. aber nicht als "extrem hart" zu bezeichnen. Viel Platz für ausreichend unterschiedliche Antriebskonzepte inkl. GPS-Equipment. Meine Chilli hat noch den ganzen Rumpf aus CFK. Das ist eindeutig ein Nachteil. Ebenso die hinlängst bekannte Schwachstelle der Seitenruderanlenkung. Ohne bautechnische Änderung flattert das Seitenruder bei hohen Geschwindigkeiten und es kann zum Totalverlust des Modells kommen. Vielleicht wurde hier zwischenzeitlich vom Hersteller nachgebessert? Ich habe allerdings darüber noch keinen Eintrag hier im Forum dazu gelesen. Meine Chilli wurde jedenfalls von Anfang an auf ein flatterfestes Seitenruder umgebaut. Da gibt es auch bei > 300 kmh keine Probleme.
In meiner Ausführung gibt es auch keine Möglichkeit der Aufballastierung. Das man die Zwischenräume in den CFK-Verbindern dafür nutzen kann, ist selbsterklärend. Aber richtige "Ballastkammern" hat mein Modell nicht. Das sollte sich mit den zwischenzeitlich erhältlichen GPS-Ausführungen geändert haben? Mit einem 6s Antrieb, einer BEC-Spannungsversorgung inkl. 4 Zelligen 3600 mAh Stützakku (!) plus 80 gr. Blei und dem für das GPS fliegen notwendige Equipment, liegt mein Abfluggewicht bei 6900 gr.
Hier ließe sich viel Gewicht sparen. Dazu müsste allerdings der komplette, hintere Rumpf inkl. HH-und Seitenruderbereich deutlich leichter werden. Aber bitte nicht auf Kosten der Achs-Hebelarmverhältnisse. Die sind bei der Chilli top! Bitte auch nicht durch ein kleineres HH- oder Seitenruder. Das alles passt sehr gut zusammen und sind für die guten Flugeigenschaften verantwortlich.
Flugeigenschaften: Die Chilli ist ein echter Allrounder. Sie geht gut in der Strecke und ist dabei sehr Richtungsstabil. Da hat man Zeit sich auch mal umschauen zu können. Also taktisch ein Vorteil. Die Speedflugeigenschaften sind ebenfalls gut. Bei neutralen Bedingungen fliege ich ca. 120 kmh, je nach dem wie ich den Kurs treffe ... Das einzigste was mir nicht gefällt, ist die Thermikempfindlichkeit in niedrigen Höhen. Hier kurbelt man sich ein "Wolf" ohne wirklich Höhe zu machen. Selbstverständlich liegt meine Chilli mit 6,9 Kg auch an der Obergrenze. Aber das war ein Punkt, den ich selbst mit viel herumprobieren unterschiedlichster Verwölbungen und Schwerpunkten nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit hinbekommen habe. Aber letztendlich ist das "kot..." auf extrem hohen Niveou.
Kommen wir zu meinem letzten, wenn gleich auch für mich sehr wichtigen Punkt. Wie gut ist die Erreichbarkeit innerhalb des Verkaufs, wie gut ist die "after-Sales" Betreuung, also für Ersatzteile etc. Da kann ich der Chilli, respektive Valenta leider nur "unterirdische Punkte" vergeben! Mag sein, das dieser Punkt hier bei dem ein oder anderen zu kontroversen Diskussionen führt, aber ich hatte genau 3 E-Mails innerhalb von 4 Monaten wegen einer benötigten GFK-Haube ( GPS-Tauglich ) zu Valenta gesendet. Auf die Antwort warte ich noch heute!
DNA-Racer: Je nach Ausstattung-/Bauweise: Teuer, bis sehr teuer! Eigentlich wollte ich "nur" eine harte Diana - 2 mit der Aussicht auf einen DNA-Racer. Da der Flügel identisch ist, wurde ein Rumpf-/V-Leitwerk-Umbausatz nachgeordert.
Qualitativ ist die Bauausführung nicht mit der Chilli zu vergleichen. Da spielt der DNA-Racer bzw. die Diana II in einer ganz anderen Liga! Ist aber bei diesem Preisunterschied auch nicht anders zu erwarten gewesen. Ebenso die Festigkeit. Meine "Hartschalen-Ausführung" sollte auch als "extrem hart" zu bezeichnen sein. Ich liebe Ablasser aus Sichtgrenze. Auch hier ist der Unterschied sehr deutlich zur Chilli. Beim DNA verbiegt sich der Aussenflügel in der Torsion nur unter kräftiger Krafteinwirkung. Der Chilli Aussenflügel ist dagegen trotz der Doppel-CFK Ausführung sehr viel leichter zu verdrehen. Viel Platz für unterschiedliche Antriebskonzepte inkl. GPS-Equipment gibt es nicht. Hier wurde alles im Querschnitt minimiert. Dennoch passt ein kräftiger 6s Antrieb inkl. 3000 mAh Akku in den Rumpf.
Ich habe mich hier auf das vom Direktvertrieb ( Windwings, Hr. Etzler ) vorgeschlagene Antriebskonzept verlassen und bin damit sehr zufrieden. Mit der Chilli fliege ich die selben 6s Akkus und komme damit auf 3 Steigflüge > 430 m. Der DNA-Racer Antrieb kommt auf identische Steigwerte- bzw. Restkapazitäten wie die Chilli. In dieser Hartschalenversion wiegt mein DNA-Racer 6800 gr. inkl. SBEC- Spannungsversorgung. Als Buck-Up verwende ich einen 450 mAh Ultra-Guard. Also alles sehr vergleichbar zur Chilli. Da das Rumpfvorderteil in GFK, also 2,4 Ghz tauglich aufgebaut ist, kann man hier auch seine Antennen verlegen. Die Gesamtkonstruktion ist sehr durchdacht. Zum Beispiel werden die CFK-Rohre für die HH-Anlenkung durch mehere Rumpfspanten abgefangen. Ein "durchbiegen" ist damit unmöglich und macht die Anlenkung absolut spielfrei. Die beiden HH-Servos liegen dabei im Rumpfmittelbereich auf der Rumpfunterseite und sind über eine kleine Abdeckung sehr gut einzubauen, bzw. zu erreichen. Die Ballastierfähigkeit ist mit 4 x 380 gr. Messing-Vierkant ausreichend gegeben. Die dafür notwendigen Aufnahmen, sitzen in den Flächenwurzeln. Mit der Doppel-LDS Alu-Anlenkung sind auch die Flächenruder extrem hart und spielfrei angelenkt. Das "Gesamtpaket" passt einfach! Auch wenn hier der Anschaffungspreis deutlich, ja sehr deutlich über der Chilli liegt. Das Modell ist aus der Schachtel heraus "flatterfest" und das mit einer extrem hohen Bauqualität.
Flugeigenschaften: Ja, es ist ein V-Leitwerk! Die Richtungsstabilität ist trotz längerem Rumpf-Hebelverhältnis und sehr hoch gestrecktem V-Leitwerk zur Chilli nicht ( noch ) besser. Ein "gieren" oder aufschaukeln bei starkem Querwind ist aber kein Problem. Die Ruderagilität ist für das HH-Ruder als sehr gut und für das Seitenruder als "ausreichend" zu bezeichnen. Hier trumpft das Kreuzleitwerk der Chilli auf! Das Seitenruder ist bei der Chilli feinfühliger. Aber vielleicht liegt das an einer noch nicht optimalen Einstellung von Expo- und Differenzierung. Schliesslich fliege ich den DNA-Racer erst seit wenigen Tagen und die Chilli seit nunmehr drei Jahren ....!
Fest steht, das der DNA-Racer gegenüber der Chilli schneller, ja sogar deutlich schneller ist! Dieses Urteil erlaube ich mir bereits jetzt, nach nur wenigen Tagen mit dem DNA-Racer. Ich habe mit der Chilli seit Februar 2020 bis heute > 100 geloggte GPS-Speedflüge und > 300 GPS-Streckenflüge hinter mir. Mit dem DNA-Racer bisher nur knapp 10. Trotzdem liegen diese Flüge bereits jetzt im Schnitt gute 10 Km/h über der Chilli.
Wie ich Anfangs bereits erwähnte, ist für mich das "Wegsteigen" aus Bodennähe sehr wichtig. Hier hatte und habe ich meine Probleme mit der Chilli. Aber genau das scheint eine regelrechte Stärke des DNA-Racer zu sein. Ich habe hier den Eindruck, als wenn ich mit 5,5 kg. als mit 6,8 kg. fliegen würde. Allerdings fliege ich mit 125 mm auch einen sehr konservativen Schwerpunkt.
Vor- mitten und Pre-Sales: Mit Hr. Etzler ( Wind Wings ) hatte ich stets einen kompetenten Ansprechpartner. Meine Fragen wurden innerhalb von 1-2 Tage geklährt.