Blonde Helene

oT-To

User †
im spätherbst 2019 hatte ich mich an peter wick gewandt um zu erfragen, wie es denn um die weiterentwicklung des SNAP betellt sei. eine überarbeitete version sei eigentlich fertig aber es sei schwierig kompetente hersteller zu finden, die die entsprechende qualität liefern können. da ich den SNAP kenne, war meine frage an peter, ob sich der aufwand nicht lohne, einen neuen pfeil zu entwickeln und diesen mit drei meter spannweite auszulegen. gefragt - getan!

im laufe des letzten jahres haben wir uns dann langsam zu der jetzigen version durchgearbeitet: spannweite 3 mtr, dreiteiliger flügel mit sechs klappen. von der auslegung her sollte er mehr thermisches potenzial bekommen wie der SNAP aber dabei dünn im profil bleiben um aufballastiert dynamik zu entwickeln.
peter (DK) ist mit der auslegung mitte märz fertig geworden und wird selbst dazu details erläutern. mario perner (AU) wird das CAD entwickeln, sobald die noch fehlenden bautechnischen details entwickelt wurden. die formen werden dann wahrscheinlich wieder hier im dreiländereck D/CH/F gefräst. das ganze entwickelt sich also zu einem echten europäischen projekt und wer weiss vielleicht gibt sogar europäische fördergelder aus bruxelles. 😂

zwei weitere punkte sind geklärt: der neue pfeil hört auf den namen BLONDE HELENE und wird ausschliesslich als segler gebaut und somit ein pfeilPURflügel. was jedoch noch völlig offen ist, ist wer sich wie an der herstellung / weiterentwicklung beteiligen will. ich selbst würde mich freuen, wenn sich ein entsprechendes bauteam finden würde. mir ist aus zurückliegenden projekten bewusst, dass dies eher unwahrscheinlich ist. im zweifelsfall würde ich das projekt auch alleine realisieren.

soviel zu der bisherigen entwicklung und weiterführenden plänen. nun aber hebe ich das glas auf die geburt der BLONDEN HELENE und verneige mich dankbar vor peter wick und marion perner für die bisher geleistete entwicklungsarbeit.

soweit zum start: otto
 
Hier mal ein kurzer Blick darauf, wie das Teil aussieht. Ich werd dann noch ein wenig mehr schreiben zur Auslegung.

Blonde Helene.png




Blonde Helene 2.png
 

oT-To

User †
merci peter!
ergänzend möchte ich anfügen, dass die ruder leicht unterschiedliche farbe haben. so kann man, bei etwas vergrösserung die trennstelle vom mittelteil nach den inneren klappen erkennen. grüssli
 
Hier ein paar Überlegungen zur Auslegung:

Was zuerst - ev. negativ - auffällt ist die eher niedrige Streckung des Basisflügels (11,6) und die damit grosse Flügelfläche. Typischerweise haben Hochleistungsteile ja eher Streckungen um 15 in der Grössenklasse.
Die blonde Helene ist auf Allround ausgelegt - sollte aber v.a auch recht gute Thermikeigenschaften haben!

Und richtig, klar hätte ein mehr gestreckter Pfeilflügel bessere Leistungen auf dem Rechner, aber:

- eigentlich hat die blonde Helene ein wenig mehr effektive Streckung, aufgrund der Winglets als der reine Basisflügel. Die angedachten Winglets
sind relativ gross. Wir rechnen aber damit einige Experimente mit gedruckten Winglets zu machen, bevor wir uns endgültig an die Form machen.
Vielleicht zeigt sich ja auch, dass man bei unterschiedlichen Verhältnissen mit Vorteil unterschiedliche Winglets fliegt.

- Das Problem bei hochgestreckten Pfeilflügeln ist, dass man sie sehr steif bauen muss um ein Flattern bei höheren Geschwindigkeiten zu
vermeiden.
Wenn man gleichzeitig relativ dünne, leistungsmässige Profile verwenden will, kommt man nicht um einen recht massiven Holm und Verbinder
herum. Das bedeutet auch, dass es schwierig wird kleine Flächenbelastungen zu realisieren, was dann wiederum die Thermikleistungen schmälert.
Einen "weichen" / leichten Holm kann man natürlich bauen, aber Allround ist dann auch passé, wenn man schnell runter und vorbei kommen will.

- Hohe Streckungen haben oft auch den Nachteil eines etwas schlechteren Handlings - gerade bei Nurflügeln. Hier wollten wir keine Abstriche
machen. Allround heisst auch Spass haben.


Die blonde Helene setzt also auf ein ballastierbares System, mit vergleichsweiser kleinen Grundflächenbelastung. Kleine Streckung bedeutet ja auch grosse Flächentiefen (so um 26cm) und damit grosse Fläche! Das Hauptprofil ist eher dünn (8,4%) und 1,83% Wölbung und einen recht kleinen Momentenbeiwert und ist fast im ganzen Flügel gleich. Aussen ist ein Strak auf ein 7,9% dickes Aussenprofil mit etwas weniger Wölbung. Das Winglet hat 2 spezielle Profile mit 7,4 und 6,9% Dicke.

Das ganz neue Hauptprofil hat recht ansehnliche Speedleistungen und trotzdem recht viel Ca max. Der Schnellflug sollte damit auch bei kleinen Flächenbelastung ganz prima sein.

Diese Auslegung führt zu einem Auslegungs-Ca von ca. 0,3 und mit den 6 Klappen lassen sich alle Flugzustände mit guten Profilwiderständen einstellen. Ebenfalls sollte eine gute Bremse damit möglich sein. Dies ist realisiert durch die 2 relativ kleinen Innenklappen und die längere Aussenklappe. Die mittlere Klappe ist dabei fast momentenfrei - kann also beliebig ausgeschlagen werden. Die Schränkung ist gegen aussen hin expotentiell zunehmend und maximal nur -2 Grad.

Der Flügel hat ein festes Mittelteil / Trennung nach der ersten kleinen Klappe. An dieser Trennstelle können die Servos für die 2 kleineren Klappen eingeschoben werden, so dass man keine Öffnungen für diese braucht. In den Aussenflügel kann man in Verlängerung des Verbinders den Ballast einschieben, so dass er dann im Schwerpunkt liegt. Somit sind mehr als 2 kg Ballast problemlos möglich.

Soweit mal die Gedanken die zu dieser Auslegung geführt haben.
 
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