Billig Formen, wer hat noch Ideeen ?

Tern

User
...auch gut

...auch gut

Die Vielfalt macht das Hobby interessant.
Und es gibt mehrere Wege zum Ziel.

3D Druck ist auch eine schöne Lösung.

Wobei ich beim Fräsen Geschwindigkeitsvorteile sehe.

Jede Methode hat halt Vor- und Nachteile.

Markus
 

Tern

User
Nach längerem habe ich nun die Zeit gefunden, einen grösseren Versuchsflügel mit der Billigform aus Styrodur und Mylar anzugehen.
Es handelt sich um einen 2,6m Flügel für einen schnellen Retro-Hangsegler.
Die rechte Seite des Flügels habe ich gefräst und die Zuschnitte erstellt.
Jetzt kann es mit dem Laminieren weiter gehen.
Mal sehen, wie das so klappt.
Gruss
Markus

Nach dem Fräsen...
20201219_105455_resized.jpg


Mylar ausfräsen...
20201219_121344_resized.jpg


Mylar mit Sprühkleber eingeklebt...
20201219_121646_resized.jpg
 

Tern

User
Der Flügel ist für einen Tern (Retro Hangsegler)
Das Profil entspricht dem der aktuellen F3F Modelle.
Retro auf modern sozusagen.

Der Aufbau:
160er Leinwand standard Kohle
60er Biax in der D-Box
1mm Rohacell
60er Biax als Innenlage
Holmgelege aus Hochmodul

Soweit ist das alles sehr brauchbar und anwendungsfreundlich.
Kein Unterschied zu den normalen Formen.
Als nächstes folgt dann das Ausmessen der Holmstege und final dann das zusammenkleben der Ober- und Unterschale.

In der Temperkammer
20210102_210311_resized.jpg

nach dem Einsaugen sieht das so aus
20210103_132808_resized.jpg


Der Zuschnitt
20210102_203301_resized.jpg
 

Tern

User
...nachdem die Ober- und auch die Unterschale eingesaugt war, konnten noch die Holmstege ausgemessen werden.
Hierzu habe ich komfortabel die CNC benutzt.
20210103_173938_resized.jpg


Anschliessend noch die Holmstege fräsen und die Verbinderhülse herstellen.
20210110_134906_resized.jpg


und zu damit...
20210110_175735_resized.jpg


Gruss
Markus
 

Tern

User
...und hier dann noch das Ergebnis.
nach einer wüsten Entformung...Mann das tat richtig weh die gefräste Form zu zerstören...
20210111_125735_resized.jpg

kam dann doch eine gute Grundlage zur weiteren Bearbeitung heraus....

20210111_125748_resized.jpg


20210111_125821_resized (2).jpg


20210111_130046_resized.jpg


20210111_153923_resized.jpg


Fazit:
Die Methode ist aufwändig und funktioniert innerhalb ihrer Grenzen.
Grösster Vorteil: es kostet nur ca. 15% von einer Plexiglasform.
Wenn man sich aber gewohnt ist fertige Bauteile aus der Form zu hohlen dann macht das Öffnen nur eingeschränkt Spass.
Ob ich es nochmal machen würde...vermutlich nicht.
Lieber etwas Geld sparen und gleich in Plexi investieren.
Wenn man die Plexiglasformen dann zum Materialpreis verkaufen kann ist es nur eine Investitionsrechnung.
So gesehen auch viel nachhaltiger.

Gruss
Markus
 

CH_MEIER

User
Hallo,

Formen aus dem 3D Drucker sind übrigens nicht gerade "Billig-Formen". Mein Drucker schuftet derzeit immer noch an einer 1:3,75 Fox Flächenform. Da gehen locker 500€ Material weg. Aber das ist sicherlich viel billiger als aus dem Vollen gefräste Alu-Formen. Die Variante mit dem Styrodur-Kern ist sicher unschlagbar günstig - aber auch eine "verlorene" Form...

Christoph
 
Freunden von mir haben in der 90er Jahren auch so was gemacht. Sie haben in stat ein Mylar ein etwas dunnere material verwendet und das eingewachst und mit Vorgelat und ein 160 glas Gewebe darauf vacuum gesaugt. Auch unten (aussen Seite) ein lage 160 glas. Das gab ziemlich gute Formen die zie mehrmals verwendet haben.
 

Tern

User
Nachdem das "Entformungserlebnis" beim Letzten mal nicht so dolle war, habe ich beim linken Flügel Teile der Form mit Vaseline getränkt.
Die Vaseline wird im Wasserbad erhitzt, und kann dann mit dem Pinsel aufgetragen werden...
20210314_112156_resized.jpg

Die Vaseline zieht dabei schön ein und die Oberfläche wird unangenehm "speckig"...
20210314_113415_resized.jpg

Mylar noch kurz mit Canaubawachs eingewachst und dann den Flügel einsaugen, Holme etc....
20210402_220302_resized.jpg

Das Entformen machte dann Spass...
20210403_101000_resized.jpg

Ging alles sehr easy...

20210403_101332_resized.jpg

So gut, dass die Form wiederverwendet werden könnte...aber...leider ist die rechte Form ja im Müll...tja so ist das.

20210403_101913_resized.jpg

Das Ergebnis ist auch soweit i.O und mehr als brauchbar...
20210403_113551_resized.jpg

Jetzt erstmal ein Bier...

Fazit:
Denke das diese Bauweise speziell bei grösseren Einzelstücken einen Vorteil hat.
Flieger in 1:4 oder 1:3 könnten dadurch recht günstig erstellt werden.
Ein korrekt aufgebauter Schalenflügel ist der Styro Abachi Bauweise immer überlegen.
Speziell bei den dünnen modernen Profilen.

Gruss
Markus
 
Hallo Markus,

super Arbeit und Beschreibung. Du hast ja bei den Flügeln unterschiedliche Methoden - Mylar / Vaseline - verwendet. Welche Vorgehensweise würdest Du empfehlen bzw. bei Deinem nächsten Projekt einsetzen.

Hast Du den Flügel den Du mit Mylar gebaut hast auch komplett gefüllert und verschliffen oder war die Oberfläche bereits brauchbar?

Hertlichen Dank
Harry
 

Tern

User
Hallo Harry
Falls Geld keine Rolle spielt würde ich Plexiglas GS empfehlen.
Andernfalls würde ich heute ohne mylar empfehlen.
Das heisst die ganze Form mit Vaseline einschmieren, bauen, spachteln und lackieren.
Der bau mit Mylar ist unverhältnismässig aufwändig.
Abreissgewebe oder Packetband als Trennschicht halte ich bei nicht Trapez Grundrissen für zu ungenau. Das geht mit der Vaselinetechnik besser.
Gewebe sollten konturgenau mit schablone zugeschnitten und bündig eingelegt werden.
Ausser die erste 50er Glasschicht. Diese lässt sich nach dem härten gut abstechen.
Gruss
Markus
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten