Rumpfreparatur Teil 2: Patchwork
Rumpfreparatur Teil 2: Patchwork
Weiter geht's mit dem Patchworken.
Zunächst habe ich von aussen über den Bruch einen Streifen Tesa geklebt, um das Harz später im Zaum zu halten, und dann noch zwei Streifen quer drüber, damit der Rumpf in Form bleibt.
Nun wurden die Patches vorbereitet. Weil das 25er-Gewebe beim drappieren recht fuddelig ist, habe ich mir kurzfristig doch 49er-Gewebe zugelegt. Daraus wurden dann vier Streifen in 45-Grad geschnitten, mit 25, 22, 18 und 15mm Breite. Und last but not least noch ein 30mm breiter Streifen 25er-Gewebe, der als oberste Lage raufkommen sollte.
Das erste Patch wurde mit Harz getränkt, im Rumpf positioniert, schön angedrückt. Die anderen Patches folgten in der vorgesehenen Reihenfolge, mit abnehmender Breite übereinander. Dann der 25er-Patch als letztes obendrauf. Darauf dann ein Streifen der vor einigen Tagen in der Blumenabteilung des örtlichen Supermarktes ergatterten Folie als Trennschicht, und ein Stück Isolierschaum für Rohrleitungen, mit dem das ganze schön angepresst werden sollte. Einmal recht freundlich bitte, und cheese...:
Bild gelungen, Smartphone beiseite gelegt, da ruft die Ehefrau zum Abendessen. Der Fotograf denkt sich "Hmm, der Schaum und die Folie sitzen noch etwas zu weit vorne, schnell noch korrigieren. Gedacht, getan... und mit der Folie kamen vier der fünf Patches wieder aus dem Rumpf. *seufz*
Nun gut, da das Essen wartete, konnte ich die Patches nicht wieder reinfummeln. Somit blieb also nur Patch Nr. 1 im Rumpf, der Isolierschaum bekam einen Überzug aus Frischhaltefolie und wurde dann wieder in den Rumpf gedrückt, dann wurde das Werk zum aushärten über die Heizung gehängt. Im Nachhinein hat sich dieses Missgeschick aber als Glücksfall erwiesen. Denn wie sich nächsten Tag zeigte, findet die Folie das Harz und die Patches so toll findet, dass sie beides nie wieder loslassen will:
Was lernen wir also daraus? Der Umstand, dass eine Folie in der Blumenabteilung verwendet wird, heisst nicht automatisch, dass sie selbsttrennend ist. Nicht blind vertrauen, sondern sichergehen und ausprobieren heisst die Devise.
Neuer Tag, neues Glück. Es wurden neue Patches vorbereitet, von denen diesmal Nummer zwei (49gr, 22mm) und Nummer fünf (25gr, 30mm) mit Hilfe eines Edding-Stiftes geschwärzt wurden. Das einfärben wollte ich eigentlich schon zu Beginn machen, hatte es dann im Eifer des Gefechtes aber vergessen...
Das am Tag zuvor eingeklebte Patch Nr. 1 wurde mit Hilfe von 80er Schleifpapier angeschliffen:
Nach etwas reinigen und entfetten (mit Isoproylalkohol) war der Arbeitsbereich dann fertig für den zweiten Anlauf. Patch Nr. 2 wurde diesmal trocken eingelegt und erst im Rumpf mit Harz getränkt, gefolgt von den restlichen Patches.
Bei der Arbeit haben sich Wattestäbchen als nützliche Helfer erwiesen. Eines wurde mit etwas Frischhaltefolie eingepackt, damit die Watte kein Harz aufnehmen kann; damit wurden die Patches angedrückt. Mit einem zweiten Wattestäbchen wurde das Harz aufgetupft. Und auch beim aufnehmen des überflüssigen Harzes im Anschluss waren die Dinger sehr hilfreich. Der Stiel ist ausreichend flexibel, und mit etwas Übung kann man sie selbst in einem engen Rumpf ähnlich einem Schaumstoffroller verwenden. Das Ergebnis:
An Stelle des Isolierschaums habe ich diesmal zwei Pappstreifen zurecht geschnitten ...
... die zusammengerollt in den Rumpf gelegt werden:
Dort entrollen sie sich wieder, wie eine Art Feder - danke an Hansi für die Idee. Als Trennschicht kam diesmal beidseitig beschichtetes Backpapier zum Einsatz. Um etwas mehr Spannung auf die "Feder" zu geben, habe ich das Ganze von aussen stramm mit Frischhaltefolie eingewickelt:
So hängt der Rumpf nun wieder über der Heizung zum aushärten. Ich bin gespannt, ob das Werk diesmal gelungen ist - heute abend bin ich schlauer
Fortsetzung folgt...