ASW 17 (PM-Aero - M 1:4,5): Baubericht

reinika

User
Ich finde, wenn das SLW die Möglichkeit schon bietet, lohnt es sich einen Massenausgleich zu nutzen. Wenigstens teilweise. Der reine Flächenausgleich kann nicht das selbe leisten. Zudem entlastet es die Anlenkungen, auch bei Schlägen.

An den Originalen hatten diese Ausgleichsflächen zwei Hauptzwecke:
1. Die Steuerkraft reduzieren -> Ausgleichsfläche
2. Die Flatterneigung reduzieren -> Gegengewicht in der Ausgleichsfläche

Flattertest
Flattertest 2


Was den Missbrauch als Stuka betrifft, bin ich voll bei Berthold. Denn sie wissen nicht was sie tun........
 
Hallo Reinika,
sehr interssante Videos, danke schön! Allerdings zeigen sie einen vermutlich bewußt instabilen Aufbau des gesamten SLW samt SR. So läßt sich eine Resonanzschwingung toll zeigen und auch die Wirkung des Massenausgleich. Meine Vermutung, dass ein instabiler Aufbau des Übergang Rumpf-SLW sowie ein weiches SLW eine Resonanzschwingung des SR begünstigt wird hier auch bestätigt. Es bliebt das Problem der zusätzliche Masse. Wie schon mehrfach geschrieben, es gibt kein Problem mit dem SR, wenn die Anlenkung fachgerecht verbaut wurde. Eine zusätzliche Sicherheit besteht aber nun serienmäßig durch das beigelgte Zackenband. Damit soll das Anregen einer Schwingung durch einseitige Ablöseblasen/ Turbulenzen gedämpft werden. Werde aber aus Neugier mal testen, wieviel Gewicht notwendig ist, um SR statisch komplett ausgeglichen zu gestalten.
 

reinika

User
Hallo Bertold

Ich wollte kein Problem mit deinem tollen Modell herbeireden. Ich hab ja auch keines...
Es ging mir mehr um die grundsätzliche Möglichkeit, die sich hier anbietet. Zudem hab ich eine gewisse Erfahrung mit dem Thema aus diversen Eigenbauten. Ich habe festgestellt, dass es keinen 100% Ausgleich braucht, um Probleme zu vermeiden.

Bezüglich des Videos hast Du natürlich recht, da werden die Freiheitsgrade exemplarisch dargestellt. Am fertigen Flugzeug sind die E-Module der Baugruppen um ein Vielfaches höher. Trotzdem ist Steife endlich, gerade auch an einem Leitwerksträger, sowie Übergang zum SLW, das tordiert immer etwas.
Auf der anderen Seite kann artgerechte Haltung viele Probleme vermeiden.


Wie gesagt, das ist nur als allgemeine Anregung gedacht.

Viel Spass
Reini

PS. Aerodynamische Anregung wird nach meiner Erfahrung vor allem durch offene Ruderspalten erzeugt. Das kann mit Zackenband teilweise kompensiert werden. Das hast Du aber bestimmt sauber gelöst.
Ablösungen entstehen bei grossen Ausschlägen. Da ist aber hohe asymmetrische Last auf der Klappe, dann flattert sie kaum.
Nur nochmal laut gedacht.......
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Reini,
das ganze Thema ist sehr interessant und komplex dazu.
Was das Zackenband angeht: den größten Nutzen hat es meiner Meinung nach im langsamen Kreisflug, wie Du schon sagst, bei großen Ausschlägen. Ein Abkippen beim kreisen ist zumindest bei der 17eX oftmals nicht einem Strömungsabriss am Außenflügel geschuldet, sondern einem am SLW. Trotzdem denke ich, dass es auch eine aerodynamische Anregung dämpft, vor allem in extrem turbulenter Luft.
In Deinem Versuchsaufbau war das Seitenruder komplett ohne Anlenkung, sozusagen lose oder?
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Ich weiß nicht, ob ich das SR-Anlenkungsupdate aus Beitrag #216 durchführen kann oder möchte. Da das Seitenruder nicht abnehmbar ist, kommt man nicht gut an die Stelle ran. Außerdem muß erst die alte Anlenkung rausgebrochen werden. Welche Schäden dadurch entstehen können, kann ich nicht vorhersehen. Ob dann die neue Version so bombenfest und vor allem perfekt positionert wieder eingebaut werden kann? Ich traue mich das nicht.

Wenn Bertold eine Lösung "freigibt", in der z.B. die Ausgleichsfläche hinter der Vorderkante mit einem Gewicht versehen wird, stelle ich mir das wesentlich einfacher vor zu realisieren.
 

reinika

User
Hallo Reini,
das ganze Thema ist sehr interessant und komplex dazu.
Was das Zackenband angeht: den größten Nutzen hat es meiner Meinung nach im langsamen Kreisflug, wie Du schon sagst, bei großen Ausschlägen. Ein Abkippen beim kreisen ist zumindest bei der 17eX oftmals nicht einem Strömungsabriss am Außenflügel geschuldet, sondern einem am SLW. Trotzdem denke ich, dass es auch eine aerodynamische Anregung dämpft, vor allem in extrem turbulenter Luft.
In Deinem Versuchsaufbau war das Seitenruder komplett ohne Anlenkung, sozusagen lose oder?
Der Versuchsaufbau hat ein loses Ruder, ja. (ist aber nicht von mir)

Der Strömungsabriss, den Du beschreibst, wird dann wohl von hohen Giermomenten ausgelöst, speziell mit den langen Flächen?

Das ist in der Tat sehr komplex . Nochmal mein Senf aus meiner Erfahrungsküche:
Da spielt der Schwerpunkt via Längsstabilität und Gierstabilität (!) mit. Du experimentierst ja mit Schwerpunktverschiebung, da reichen bei hinteren Lagen oft die Rückstellmomente nicht mehr ganz aus. Speziell mit Klappenausschlag (auch QR) verlaufen die Profilmomente über dem Anstellwinkel stark nichtlinear. Das kann ab einem Anstellwinkel X zu einem selbsttätigen Überziehen führen, wobei die Anstellwinkelzunahme kaum sichtbar ist.
Allfällige Querruderausschläge erzeugen in dem Moment noch weitere Nickmomente. Ca steigt dann weiter und damit auch das negative Wendemoment, dann ist das SLW überlastet.
F5J Modelle haben auch deswegen recht grosse SLW-Volumen, damit genau das in bodennaher Turbulenz noch funktioniert.

Verbesserung schaffen können da:
SP vorverlegen (Rückstellmomente erhöhen)
Regelsysteme (Kreisel)
Dynamischerer Flugstil
Abgestufte WK-Ausschlägen, auch an Snapflap (cwi- und ca Verteilung)
Turbulatoren (Ablösungen stören den Momentenhaushalt)
Grössere Leitwerksvolumen ( gegeben)
Gute Massenkonzentration um Hochachse (gegeben)

Es sein denn, Du meinst etwas ganz anderes......... 😉
 

Niklaus

User
Guten Abend zusammen,

also zu klein ist das SLW bei der 17eX sicher nicht und der Hebelarm ist, insbesondere bei der Version mit 4.44 m Spannweite, riesig. Die Wirkung des Seitenruders ist wirklich gut. Meine 17eX hat 5.6 kg Minimalgewicht, hat daher auch eine etwas höhere Grundgeschwindigkeit. Da habe ich noch nie einen Strömungsabriss am SLW beim Kreisen feststellen können, obwohl ich kein Zackenband aufgeklebt habe.

Für den Robin hab ich dann extra noch ein Filmli ohne "Prop und Peller" hochgeladen, sozusagen "old school".

Schöne Videos, wobei ich als Oberbayer, der in und mit den Bergen aufgewachsen ist, dem Fliegen mit Motorkraft im Allgemeinen (und Impeller im Besonderen) im Stil eines Motorfluges in dieser Umgebung sehr kritisch gegenüberstehe. Die Eleganz, Wucht und Erhabenheit der Berge soll mit entsprechender Ruhe genossen werden. Motor als Start-, Lande- und Absaufhilfe ist voll ok.

Gruss und einen schönen Abend aus der Werkstatt,
Niklaus
 

MLH

User
Hallo zusammen,
ich fliege die ASW meist mit 4700 Gramm und großer Spannweite, und das oft sehr eng und sehr langsam. M.E. gibt es so gut wie nie Abrisse, außer man setzt zu viel SR, aber das ist für enges Fliegen nicht nötig. Ein sinnvoller Kombimix (bei mir 60%) hilft ebenfalls, um durch sauberes Rollverhalten manuelle Korrekturen am SR vermeiden zu können.
Viele Grüße, Markus
 
N´Abend,
eigentlich wurde hier schon treffend zusammen gefasst, was man falsch machen kann und wie es richtig ist.
Der Abriss am SLW kommt bei zu großen Ausschlägen am SR bei Minimalgeschwindigkeit, also zu hohe Giermomente, wie Reini es schon richtig geschrieben hat. Ein weit hinten liegender CG, also ein geringeres Stabilitätsmass zeigen das noch deutlicher. Die oftmals gemachten Fehler: kreisen nahe der Minimalfahrt (ohne das es Vorteile bringt), Radius wird nur mit SR gesteuert mit der Gefahr von zu großen Ausschlägen. Ein gut abgestimmter Combimix hilft enorm, auch wenn jetzt viele die Nase rümpfen. Hier geht es um einem Grenzbereich, Feintuning hilft, eben auch das Zackenband. Vielflieger machen genannte Fehler eher seltener und wer eine höhere Grundgeschwindigkeit gewohnt ist, kommt auch nicht so schnell in diesen Bereich. Aber das ist jammern auf hohem Niveau. Ich werde in Kürze mal ein kurzes Video einstellen, in dem man das oder diesen Grenzbereich gut erkennen kann.
 

MLH

User
Guten Morgen,
wenns nur schwach trägt und ich enge Bärte aufkurbeln möchte fliege ich auch gerne langsam, das geht aber nur mit wenig Gewicht. Denn je langsamer desto enger und v.a. flacher/waagrechter kann ich kreisen und habe damit mehr Auftrieb. Starkes Steuern ist hierbei der (Widerstands-) Tod, daher würde ich, wenn kein Acro/Kunstflug, immer mit Kombimix fliegen, gerade bei hoher Spannweite. Warum das Physik ist und nicht Bequemlichkeit erklärt Philip Kolb z.B. hier sehr gut (ab 1h 51min10s):
Viele Grüße
Markus
 
ASW17ex – die zweite – ist inzwischen mein mit Abstand liebster Flieger.
Auf den Punkt gebracht:
Der Flieger hat einen unglaublich breiten Einsatzbereich, bei schwacher Thermik gerade auch mit den langen Ohren. Gleichzeitig sprintet er wie ein Gepard, im Sturzflug aus 500 m Höhe durchaus mit über 280 km/h (true airspeed). Aber das ist eigentlich nicht seine Bestimmung.
Strömungsabrisse? Kennt er nicht, auch nicht im Langsamflug mit den langen Ohren bei unter 40 km/h.
Flugbild: Gerade durch den langen Rumpf unglaublich elegant, besonders mit den langen Ohren, was natürlich immer Geschmackssache ist.
IDS Anlenkungen: Ja bitte, unbedingt! Wenn wie bei diesem Modell die Scharnierlinie richtig stabil ist, funktioniert diese Anlenkung trotz der geringen Hebelarme spielfrei und dauerhaft. Natürlich darf in so einem Gestänge nirgendwo Spiel bestehen.
Nasenantrieb: Ja bitte, unbedingt - außer für Puristen. Ich möchte diesen wertvollen Flieger nicht durch einen unerwarteten Absaufer beschädigen oder verlieren (wir sind seit Jahrzehnten begeisterte Handflieger) .

Warum die zweite? :
Na klar, Seitenruderflattern. Beim ersten Exemplar hatte ich sicher das Seitenruder an mehreren Stellen zu weich angelenkt. Es flatterte in einem lustvollen Sturzflug bei ca. 150 km/h ohne Ruderbetätigung schlagartig, brummte, dann flog die Haube fort, und dann kam nichts mehr auf Höhe an. Die Halterung für das Höhenruderservo hatte sich vorne im Rumpf gelöst, weil ich die Verklebung vorher nicht ausreichend angeschliffen hatte. Knall, wumm - aber Gott sei Dank kein Fremdschaden . Der Frust war sehr groß, – bis ich mir ein neues Modell nach dem Totalschaden bestellte.
Herrn Wissmann kenne ich sonst persönlich nicht, wohne weit weg im Allgäu, und habe diese ASW17 dem ähnlich großen Modell von FW vorgezogen. Unter anderem wegen der Ausführungen auf der Homepage und weil ich es großartig finde, dass ein deutscher Hersteller so ein Modell im Alleingang konstruiert und herstellt.
Mehrere von uns hatten Seitenleitwerksflattern bei einer fast gleichgroßen aber völlig anders konstruierten ASW17. Sie scheint hierfür vielleicht besonders empfindlich zu sein. Bei einer ähnlich großen Libelle von FW sah ich einmal ein Seitenleitwerk welches schon am Boden wie ein Lämmerschwanz war, aber im Speedflug nie flatterte.
Meine Lehre daraus abseits aller Theorie: die Seitenleitwerksanlenkung sollte ganz besonders sorgfältig, mit dem spielfreiesten Servo welches es gibt, und maximal steif und spielfrei gebaut werden. Vielleicht ist hier die Baudenzuganlenkung wie von Herrn Wissmann vorgesehen sogar ein Vorteil: wenn diese minimal schwergängig ist, wäre ein eventuelles Flattern eine etwas gedämpfte Schwingung. Zusätzlich bleibt viel Raum für Experimente mit Zackenband am Seitenruder und vielleicht etwas Gewicht in der Ausgleichsflosse . HLW-Servo unabreißbar montieren !! Flattern und Schwingen ist rohe Gewalt.....
 

FWK

User
Experimente mit Zackenband am Seitenruder und vielleicht etwas Gewicht in der Ausgleichsflosse

Neee, nix experimentieren, nochmals die in Beitrag #221 von Reini verlinkten Videos anschauen, versuchen zu verstehen was einem hier auf einfache Art demonstriert wird, 30gr Blei in die Ausgleichsfläche harzen und sich nie mehr Sorgen machen wegen Flattern am SR.

Grüsse Franz
 

reinika

User
@SoloFox
Tiefe Klappen haben eine tiefere Resonanzfrequenz (Pendelgesetze), daher tritt Flattern schon bei geringeren Geschwindigkeiten auf. Also hat eine "17" , welcher Bauart auch immer, ein gewisses "Talent" dazu 😉
In der Libelle war evtl. etwas Massenausgleich an Bord...? Das Talent hätte sie auch...

Was ich im Video von Bertold sehe, ab ca. 1:02 :
-Das Modell fliegt aus dem Aufwind ins Saufen. Der Pilot zieht um das Durchsacken zu stoppen.
-Gleichzeitig verliert es etwas Schräglage, weil die rechte Fläche relativ zur Linken mehr Abwind hat (Rotor am Bart). Pilot gibt (viel) Quer- und Seitenruder dagegen um wieder ins Tragen zu kommen.
-Das SR kann das negative Giermoment nicht mehr kompensieren, weil es im fast überzogenen Zustand zu gross ist. Abriss ist deswegen keiner am SLW, bloss das Steuermoment reicht nicht mehr aus.
-Dann überzieht die linke Fläche und das QR-Giermoment bricht ein. In Folge dreht die Linke Fläche und die Nase nach innen/unten. Das Modell taucht und holt Fahrt auf und ist wieder normal steuerbar.

Ich nenn das eine typische "Würgesituation" in zerrissener Thermik.
Die 17ex ist hier als Semi Scaler einfach vom Konzept her überlastet, vor allem mit den langen Flächen. F5J-Modelle müssen damit in geringer Höhe sehr gut klarkommen und haben deshalb u.A. riesige Leitwerksvolumen, um gut steuerbar zu bleiben. Aber die 17ex ist ja kein F5J Modell 😉

Ansonsten gilt immer noch das oben angeführte. Zusätzlich achte ich auf grösstmögliche SR-Ausschläge , meist deutlich mehr als empfohlen. Damit kann ich den Würgebetrieb etwas länger kontrollieren.

Mein Fazit:
Die 17ex lässt sich ganz schön was gefallen. 👍 Andere Kisten quittieren sowas mit einer Umdrehung extra.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Maschine hatte, grob erinnert, etwa 4,9kg, CG sicherlich im hintersten Bereich, also 103mm. Der Pilot fliegt nun auch das CG-Flex und kann damit bei solchen Bedingungen den Schwerpunkt einfach per Schieber im Flug vorverlegen.
Übrigens habe ich mal grob ein SR ausgewogen. Für ein komplett ausgewogenes, statisches Gleichgewicht auf Basis der Scharnierlinie, müssten vorne an der Ausgleichsflosse 60g angebracht werden. Nach etwas Suchen habe ich eine Berechnungsgrundlage gefunden, wie im manntragenden Bereich die min. erforderliche Masse ermittelt wird. Als Rotationsachse wird nicht die Scharnierlinie angenommen. Die Achse wird weitere 10% der SLW-Tiefe, jeweils oben und unten, nach hinten verlegt. Mit einem recht einfachen Aufbau komme ich damit auf etwa 12g, um ein Gleichgewicht herzustellen. Das ist ein Gewicht, das man in vielen Fällen verschmerzen kann. Zumal das SR mit 60g wirklich sehr leicht ist. Wer also zusätzliche Sicherheit einbauen möchte, der kann sich mit dem Verkleben von 15g Bleischrott machen. Aber nochmals; ich kenne lediglich drei Fälle, in denen das SR geflattert hat und in allen drei Fällen lag ein mechanischer Fehler vor.
Trotzdem denke ich, dass mit dieser einfachen Formel manch anderer Flieger, der wirklich Probleme hat, auf die sichere Seite gebracht werden kann.
 

MLH

User
Danke Bertold, 12 Gramm sind ja wirklich nicht viel.
Vielleicht gibt es ja nächstes Jahr mal ein ASW-Meeting irgendwo? Wäre doch interessant.
Viele Grüße
Markus
 

MASCH

User
Auch wenn schon viel über dieses tolle Modell geschrieben wurde, möchte ich auch noch ein paar Kleinigkeiten (in Kurzform) beitragen.

Meine ASW fliegt nun schon seit August, hat also schon einige Stunden in der Luft hinter sich.

Warum musste es dieses Modell werden?
In Kurzform: das Vorbild gefällt mir, Winglets mag ich eher nicht, max. Spannweite, Aufsteckohren, schlanker Rumpf für Handstart, geringes Gewicht bei guter Festigkeit, Thermikstärke, trotzdem schnelle Gangart möglich, schneller Aufbau auf dem Platz, Service, Lieferzeit (bei mir waren es noch 6 Monate 😊)

Meine gewählten Extras: blaue Unterseite, Kabinenhaube fertig, Triple Carbon D-Box für ein langes unverbeultes Leben, leichtes Heck, Aufsteckohren.
Mitbestelltes Zubehör: Spinner und Prop, Servos, IDS Anlenkungen, die genialen Schutztaschen - jeden Euro wert

Gewicht im Auslieferzustand: fast unglaubliche 3,3kg

Service: Bertold reagiert prompt auf Nachfragen und Verbesserungsvorschläge, Nachlieferungen erfolgen schnellstmöglich. Einfach top!

Ein paar Details zu meinem Aufbau:

Spitze absägen mit Negativschablone, kein Seitenzug, Sturz so, dass die Spinnerkontur bestmöglich zum Rumpf passt, mit provisorischer Vorrichtung aus Alurohr und Schleifpapier im Spinner ging die Anpassung sehr schnell. Die letzten Zehntel wurden erst angepasst, als der Spant für das vordere Stützlager eingeklebt war.
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IDS einbauen – Fläche unbedingt gegen Kratzer abkleben! Die überstehenden Schraubenköpfe von meinem Servotester haben ein böses Werk verrichtet! Adhäsions- oder Airbrushfolie ist besser als DC-Fix (klebt nach einiger Zeit unangenehm stark)
Ruderhörner mit Holz auffüllen zur Positionierung und Verbindung von Ober und Unterschale.
Zum Einpassen angewinkelte und angespitzte Stifte mit leichtem Untermaß (Sicherheitsnadel hat bei mir gepasst, Bertold legt jetzt untermaßige Stifte bei)
Ausrichten der Ruderhörner mit überzähligen, im Fuß ausgedünnte IDS Schubstangen und langen „Peildrähten“
Hilfsstift mit endgültigem Stift rausdrücken. Mit Inbus und aufgelegtem Hammer eintreiben. (Fläche natürlich mit Tape schützen). Sieht schlimm aus, aber funktioniert super einfach.
IMG_2033.JPGIMG_2117 (2).JPGIMG_2037 (2).JPG
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Beim Motor wollte ich das Getriebgeräusch vermeiden, aber trotzdem auf das Gewicht achten.
Paul Schreiber hat dazu DEN Motor gefunden: T-Motor MN505-S KV380
leicht– ca. 210gr mit gekürzten Kabeln, GM 20x13 scale nutzbar (wg. gutem Anliegen), ca. 109€
Ein lieber Kollege hat auch noch eine tolle Wellenverlängerung gedreht. Im Bild noch ungekürzt.
Motor.JPGIMG_3087.JPG
Übliche Außenläufer für Direktantrieb sind bei evtl. etwas besserem Wirkungsgrad meist deutlich schwerer.
Das gesparte Gewicht lässt sich aber besser in Akkugewicht investieren.
Aufgrund der geringeren Motormasse ist dabei allerdings der Temperaturhaushalt wichtig:
Nach 1 Minute Vollgas im Stand wurde 95°C nach Abschalten nicht überschritten. Messstelle im Lagerdom nicht optimal aber als Anhaltswert ausreichend. Auch bei den späteren Flügen ergab sich auch bei kürzerem Abstand zwischen den Steigflügen keine Temperatur über 60°C.
Reinen Kunstflug mit ständigem Motoreinsatz habe ich noch nicht getestet.

Temperatur-Fühler mit wärmebeständiger Knetmasse befestigt.
IMG_3920 (2).JPG

Das Bild zeigt eine Messung im Stand mit der GM 20x13 Scale – ca. 1,2kW – völlig ausreichend für problemlosen Handstart.
Der sonore Sound ist schon klasse.
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Ein 6s durfte auch mal ran... allerdings noch nicht im Flug. Da muß dann natürlich mehr auf die Temperatur geachtet werden.
IMG_3136 (2).JPG
Prop Tuning: Paul hat vor kurzem den Prop im Außenbereich, wo die Musik spielt, noch von seiner dicken Lackschicht befreit, die die Profildicke um mehrere Prozent in die Höhe getrieben hat. Der Effekt ist wirklich erstaunlich. Gefühlt noch einmal eine deutliche Stufe leiser. Um empfindsame Gemüter nicht zu verschrecken verzichte ich auf ein Bild 😊

Fluggewicht 4650gr mit 5s 3000 eco-x von Hacker – ein kleinerer Akku mit höherer C-Rate brächte das Gewicht noch tiefer

Für den Erstflug Ausschläge der Klappen nach Mark Drela eingestellt.
Combi Switch ist nach einigen Versuchen recht kräftig beigemischt – Philip Kolb hat es ja schon erklärt 😊

Für mich ergibt bisher ein SP von 95mm sehr harmonische Steuereigenschaften.

Über den Winter kommt dann noch ein Ballast System dazu.

oberhalb des Rursees
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Berwang im Herbst
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IMG_3881.JPG

IMG_3890.JPG

ich weiß - Farbe fehlt noch...


Mein Fazit bisher:

Ein geniales Modell

Super Thermikleistung – Kurbeln in Bodennähe auch bei Langsamfahrt problemlos möglich

Trotz des geringen Gewichts läuft die Maschine fantastisch

Top Handling in allen Situationen

Top Service von Bertold

Ich würde das Modell sofort wieder kaufen!
Allerdings würde ich dann mehr der Arbeiten durch Bertold erledigen lassen – so käme ich schneller in die Luft! 😊
 

MLH

User
Hallo Masch, interessanter Motor. Ich hatte mir mal diesen leichten Hacker mit abnehmbarem Prop angesehen:
hier kommt man etwas über 900 Watt mit 5s. Es wurde dann aber doch ein Getriebemotor.
Du solltest m.E. unbedingt mal einen CG weiter hinten probieren, ich würde 100mm empfehlen, da dreht die ASW nochmal ganz anders im Bart. Kunstflug geht am geschmeidigsten mit CG 103 (gutes Rollen).
Viele Grüße
Markus
 

MASCH

User
Hallo Markus,
bei den Hacker Motoren schauen wir meist zuerst. :)
Aber in diesem Fall waren ja gleich mehrere Wünsche zu erfüllen:
1. Geräusch so gering wie möglich => kein Getriebe und möglichst großer Prop
2. Geringes Gewicht
3. Verwendung des GM 20x13, da dieser super am Rumpf anliegt und durch seine Größe auch entsprechend wenig Drehzahl braucht.
4. Ein bißchen Abenteuer darf auch sein...

Der Hacker A40 kann diesen Prop aber nicht mehr drehen.
Ein kleinerer Prop müsste für die gleiche Leistung deutlich höher drehen und wäre damit lauter.
Ein Hacker A50 wäre wesentlich schwerer.
Und so begann die Suche...

Das Geräusch mit dem modifizierten Prop ist nicht zu beschreiben, das muß man selbst gehört haben!


Mit dem Schwerpunkt habe ich viel experimentiert. Auch bis 104mm
Wie gesagt, empfinde ich die Flugeigenschaften bei 95mm als sehr harmonisch.
Gerade das Verhalten in ruppiger Thermik ist dabei wunderbar einfach.
Vom F3K kenne ich das Kurbeln in Bodennähe und das macht mit dem großen Schiff auch richtig Spaß.
Dabei darf der Flieger nicht zu nervös auf die Ruder reagieren.

Da die meisten wohl eher bei 100mm fliegen, werde ich micht damit bestimmt auch noch mal beschäftigen.
Oder die SP Verstellung kommt noch ins Haus... ;)
Aber es ist doch toll, wie jeder den Flieger auf seine persönlichen Vorlieben einstellen kann und damit glücklich wird.
Viele Grüße
Martin
 
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