Hi Zusammen,
ich hole den Thread noch einmal hoch, da mir viele Hinweise hier drin geholfen haben zum Ausbau meines Graupner KTW klein für die ASH31.
Den schwachbrüstigen Motor wollte ich von Anfang an austauschen um einen einzubauen, der 5S tauglich ist und ein wenig stärker daher kommt. Wie schon erwähnt gehört dort wirklich ein 42er hinein.
Nach dem Lesen hier drin kam eigentlich nur der Scorpion S2 3026-710 oder die Hacker Version in Frage. Da der Scorpion mit denen ich schon gute Erfahrungen habe, an 5S und meiner Wahl Luftschraube sehr weit über seinen Leistungsdaten liegt (was er wohl aber auch aushalten sollte), habe ich mich für Hacker entschieden. Aber für die längere Version, als diejenige, die hier schon erwähnt wurde. Ich verwende den A40-8L V4 610KV. Dieser ist insgesamt 52mm lang statt der kurzen 42mm - ohne die überstehende Wellenlagerung am Ende gerechnet.
Der Motor läuft nach eCalc zwar auch deutlich im Überlast Bereich (nicht so weit wie der Scorpion), aber das sollte schon gehen meinte auch der freundliche Serviceberater bei Hacker. Im Übrigen sehr gute Kommunikation dort, was ich schätze. Auch wollte ich von Anfang an die maximale Luftschraube drauf haben und will gleich auf die 14x9,5 gehen, die mit sehr wenig Bearbeitung so eben gerade noch rein passt in das kleine Graupner KTW, wie hier schon gut beschrieben wurde, danke dafür. An dieser Schraube ist der Hacker besser dimensioniert wie der Scorpion meine ich.
Hier nun mein kleiner Erfahrungsbericht beim Umbau. Zunächst machte das KTW nach dem Auspacken einen ganz guten Eindruck auf mich. Der zweite Blick aber offenbart einfach angelötete Strippen ohne jede Zugsicherung frei herum baumelnd. Vorsichtig ausgedrückt oft fahrlässig angeklemmte Kabel an den eingelöteten Klemmen, die bereits bei wenigen Versuchen beim Hantieren zu Kurzschlüssen führte. Ein anderes Kabel beim Testen ein paar mal bewegt, Kabelbruch. Naja das alles ist noch einfach zu beheben, aber dann hätten Sie auch gleich Einzelteile liefern können zum besseren Selbstzusammenbau, dachte ich so bei mir. Nun gut alles mal sauber isoliert, besser verschraubt und angelötet und mit Heißkleber Zugentlastungen geschaffen, einige einfache Tuningmassnahmen in dem KTW und gleich sitzt alles ein wenig sicherer.
Dann der Einbau des Hacker Motors, der so gerade eben passt, wenn man Senkschrauben in die Halterung einläßt wie hier bereits auch gut beschrieben wurde, danke dafür wiederum. Bei den ersten Versuchen zum Aus- und Einfahren stelle ich im etwas dunklen Licht des Hobbykellers zu spät fest, daß die beiden weißen Bleche beim Aus- und Einfahren leider den Motor streifen, was kein Problem ist, denn man kann leicht die Ecken der Bleche passend feilen, dann passt es. Wer einen 42mm Motor einbauen will sollte das vor dem Einbau tun, denn sonst hat man Kratzer in der Farbe des Aussenläufers so wie ich jetzt. Egal sieht man aus 10m eh nicht mehr und ist auch nur ein kleines optisches Problem, passt schon. Der Forumskollege, der den 42mm Roxxy Motor einbaute, hatte das Problem wohl nicht.
Den Regler habe ich, wie hier auch gut beschrieben, in den Arm des KTW eingebaut - wiederum danke ans Forum - und mit dem Motor verbunden. Leider sind die Motorkabel des Hacker Motor sehr starr, so daß ich ein wenig experimentieren mußte um die Bewegung der Kabel im Wesentlichen auf die flexiblen Motor-Leitungen das YGE 90 LV Regler zu legen. Nun sollte es passen.
Beim Hantieren bewege ich die weißen Bleche ein wenig und stelle fest, daß die winzigen M2 Schrauben kaum was halten. Was soll das, da kann man doch gleich M3 nehmen, was ich auch mache und M3 Gewinde schneide (hat ein Freund gemacht mangels Werkzeug in meiner Toolbox), nun heben die Teile wirklich gut an der Arm-Mechanik so wie es sich gehört.
Beim Programmieren stelle ich fest wenn man den Arm oben ausschaltet und wieder anschaltet und der danach seine Initialisierung erneut durchläuft, dann tötet der Arm den Endschalter oben, weil man diesen bei der Initialisierung wohl nicht abfragt. Warum fängt man den Fehlerfall nicht ab in der Software. Also aufgepasst, wenn ihr den Akku abklemmt, aus welchem Grund auch immer, wenn das KTW oben steht. Egal Schalter getauscht und gut ist wieder, ist mir aber gleich zweimal passiert. Immerhin hat mir die Firma, die das KTW wohl fertigt mir ein paar Schalter kostenlos zukommen lassen, ein lobenswerter Service, danke nochmal.
Endlich geht das Ausfahren, aber ich bekomme den Motor nicht zum Laufen. Wie verrückt den Fehler gesucht in meiner Sender Programmierung stelle ich ein wenig entnervt nach anderthalb Stunden fest, daß ab Werk die Anschlagschraube für den Motor Freigabeschalter diesen nicht einmal annähernd berührt, ca. 6 mm Luft zwischen Schalter und Schraube wenn das KTW oben ist. Hä was soll der Sch.... denke ich und drücke den Schalter kurz von Hand und der Motor startet sofort. Die verwendete Anschlagschraube ist nicht mal nur falsch justiert, sondern generell zu kurz. Zum Glück habe ich genau die passende Schraube hier und fixe das. Aber warum merken die das beim Endtest nicht ... Frage: Wird überhaupt ein Endtest gemacht oder verbessert man durch fehlenden Endtest die Marge nur ?!
Nun kommt bei mir aber doch ein wenig Unmut auf, denn das Teil kostet laut Liste ja 1.199,99 € und dafür wird offensichtlich nicht einmal ein Endtest gemacht, keine Kabel Zugentlastungen gesetzt, die Elektronikplatine an zwei Schrauben am Rand des Chassis völlig frei in der Luft stehend montiert (eine kleine Kunstoff Kappe würde vielleicht mit Montage 1,50 € kosten) und die Firmware wird rudimentär zusammengeschustert. Auch wenn das KTW recht günstig ist, solche kleinen Verbesserungen hätten die Marge vielleicht von 800% auf 780% gesenkt, aber alles würde einfach einen solideren Eindruck machen. Ach ja und das Teil läuft nur bis 6V, man braucht also an einen HV Bordnetz (z.B. 7,4V bis 8,0V) einen Regler, der noch auf die kleine Platine gepasst hätte und vielleicht weitere 2,- € mit allem drum und dran gekostet hätte. Aber im Graupner Programm ist ja ein geeigneter Regler für rund 22,- €, das bringt an der Stelle auch gut und gerne 1000% Marge. Verstehe ich ja, da ich im Vertrieb arbeite ... ;-)
Nun gut, denn die meisten Stellen, die man halt mal anschauen sollte und die man mit ein paar Handgriffen verbessern sollte vor der ersten Benutzung, kenne ich nun. Heute hatten wir das Endergebnis zum ersten Test mal ausprobiert mit folgendem Messwert. An 5S läuft diese Hacker Variante mit gut 80A am randvollen 5S 5800mAh SLS Akku an der 14x9,5 Graupner Schraube, was etwa 1640 Watt Anfangsleistung ergibt. Gut liegt drüber über der maximal Last des Motors nach Datenblatt, aber der Motor wird nach etwa 20 Sekunden Laufzeit ohne Kühlung nur handwarm. Und wenn ich das richtig sehe sollte der Strom im Flug noch etwas geringer sein als im Stand.
Im Betrieb wird der Motor frei im Luftstrom liegen wie der Regler auch, also optimale Kühlung. Damit sollte alles noch halbwegs im grünen Bereich liegen. Sollte sich die Last der 14x9,5 auf Dauer auf den Motor negativ auswirken, kann man auf die originale 14x8 runter gehen und liegt so gut wie im grünen Bereich. So ein wenig Überlast hält der Motor sicher locker aus, was wie gesagt auch auch dem Hacker Service bestätigt. Im Übrigen höre ich, daß die Hacker Motoren ab V4 deutlich robuster als die Vorgänger ausgelegt wurden und eher konservativ im Datenblatt spezifiziert sind. In jedem Fall ist das alles weit weniger überdimensioniert, wie wenn man den armen original Graupner Motor an 5S Akkus hängt.
Im Übrigen hat man mir bei Tangent zwar auch bestätigt, daß man dort 5S Akkus am originalen Graupner Motor verwendet (wurde hier schon erwähnt), was aber nicht erwähnt wurde ist, daß Tangent uralte schwachbrüstige Kokam Akkus verwendet, die weit wenig stark sind wie moderne SLS Akkus zum Beispiel. Deshalb rät man auch bei Tangent stark davon ab moderne 5S Akkus an den Graupner Motor zu legen. Nur wer vielleicht etwas alte weit weniger starke Lipos noch sein eigen nennt sollte das machen. So drückte sich Tangent mir gegenüber aus zu dem Thema 5S am HPD3625-825.
Vielleicht nutzt dem Einen oder Anderen mein kleiner Bericht auch ein wenig, so wie mir die vielen guten Hinweise aus diesem Thread auch geholfen haben. Auch wenn mein KTW nach einigen Tests, Reparaturen und viel Hantieren rein optisch ein wenig gelitten hat, bin ich nun zufrieden mit dem Aufbau und den vielen Verbesserungen. Vielleicht kann ich die optischen Mängel mit einem Tropfen Farbe hier und da noch ein bisschen tarnen bevor ich das KTW in die ASH31 einbaue.
Danke an alle, die mir hier wertvolle Hinweise gegeben haben.
Viele Grüße,
Jürgen