ANTIKMODELLBAU 2023

Ich hab mal zwei Fragen für mein Verständnis: Der lange Lagerdraht wird noch eingekürzt, oder?
Macht die Orientierung der Maserung so Sinn? So auf den ersten Blick hätte ich die um 90° gedreht als sozusagen in der gleichen Ebene wie der Hebel. Oh und Nr.3 warum nicht so wie bei den normalen Standardhebeln bei Pendelleitwerken, sondern mit einem zusätzlichen Gelenk?

Sieht ohne Frage gut gemacht aus, versteh das nur nicht ganz ;-)
happy landings,
Kristian
 

WIESEL

User
Danke für Deine Frage Kristian, da die Seitenleitwerksstärke nur wenige mm beträgt, habe ich mich für diese Lösung entschieden.
Ich denke so wird die Anlenkung spielfrei und fest. Der lange Lagerdraht (TITAN) 4 mm sollte wohl so bleiben!
Der 2 mm Stahldraht wird natürlich noch auf das richtige Maß gebracht!

Peter Gernert AMD Mitglied
 
Hallo Peter,
danke für die Bilder, jetzt habe ich es auch verstanden.
Die Anlenkung werde ich vermutlich auch so übernehmen.
Kommt allerdings auf die Platzverhältnisse an, bei meinem Rumpf wird es etwas kleiner und enger da hinten werden.

Die letzten paar Tage war ich am Aufbau der zweiten inneren Tragflügelhälfte.
Anbei ein Bild vom aktuellen Zwischenstand.
Jetzt müssen zuerst wieder Rippen gesägt werden, leider immer nur zwei gleiche, da die "Ohren" sich ja nach außen verjüngen.
Aber die direkt nächste Arbeit die ich mache, wird die Verleimung der Flächensteckung im Mittelstück sein.

Ich muss inzwischen zugeben, den Bauaufwand für einen Sperrholzflieger so ganz ohne vorgefertigte Bauteile habe ich etwas unterschätzt.
Der "einfache" Flieger hat sicherlich den höchsten Bauaufwand (nicht in der Schwierigkeit, sondern in der Arbeitsmenge) meiner Flugmodelle der letzten 40 Jahre. Wenn man immer nur Baukästen zusammenklebt, oder Voll-GFK "Endmontiert", wird man bequem.
Aber es macht soviel Spaß, dass ich bereits über ein Antik Motorflugmodell, ebenfalls nur nach Bauplan nachdenke.

Viele Grüße, Dieter

Tragflaeche-Zwischenstand.jpg
 
Hallo zusammen,

die Fläche ist auf dem Baubrett fixiert und die V-Form wurde ausgerichtet.
Die Steckungsröhrchen wurden von der Oberseite mit dem noch guten alten UHU-plus Endfest 300, eingedickt mit Baumwollflocken, geklebt.
Wenn das morgen ausgehärtet ist, wird die Verklebung auch von der Unterseite wiederholt.
Dann muss ich es mir nochmal genau anschauen, eventuell werde ich die Röhrchen im Mittelteil noch mit Holz "einhausen".
Jetzt ist erst einmal ca. 24 h Pause zur Aushärtung.

Viele Grüße, Dieter

Steckung-verklebt-1.jpg


Steckung-verklebt-2.jpg


Steckung-verklebt-3.jpg
 
Hallo zusammen,

die Steckung im Mittelstück ist ausgehärtet und beiderseitig im Winkel stimmig.

Steckung-verklebt-4.jpg


Jetzt machen mir die im Bauplan ungenau gezeichneten Rippen der äußeren "Ohren" mit der Schränkung sorgen.
Die auf dem Bild dargestellten senkrechten und waagerechten Linien sollten eigentlich zueinander die gleichen Abstände haben.
Dann sollten die Rippen vom Hauptholm nach hinten auch alle gleich lang sein.
Auch vorne an der Nasenleiste sollten die Einschnitte für die 3x6 mm Nasenleiste zueinander auf gleicher Höhe sein,
sie sollten auch zu den Rippen der inneren Tragflügelhälften passend sein.
Dem ist leider nicht so.
Jetzt muss ich leider viel zeichnerische Arbeit investieren, sonst paßt da später nichts zusammen.
Die Rippen vom Bauplan einfach auf das Holz übertragen geht diesmal nicht.
Das wird eine interessante Aufgabe werden.

Schraenkung.jpg


Viele Grüße, Dieter
 
[...] noch guten alten UHU-plus Endfest 300 [...]
Hervorhebung durch mich.

Den gibt's durchaus noch, aber nicht mehr bei Toom&Co, da das keine Fachmärkte sind. Ich habe mir JB Weld geholt, weil's auf dem Papier ganz gut aussah. Das gips z.B. hier zu kaufen. (Nur im Moment grad nicht.) Aus meiner subjektiven und nicht belegbaren Sicht halte ich das für gleichwertig.

servus,
Patrick
 
Hallo zusammen,

ein Antik Modellflugzeug in traditioneller Bauweise soll trotz inzwischen CAD Zeitalter auch zeichnerisch einigermaßen zeitgemäß behandelt werden.
Es war an der Zeit, die alte Rotring Zeichenplatte aus Mitte der 1970er Jahre wieder einmal hervor zu holen.
Der Hauptgrund war, ich wollte das ganze auf transparentem mm Papier vom Plan durchzeichnen.
Davon sind noch zwei Papier-Blöcke aus meiner Lehrzeit überliefert.
(Hab doch gewußt, ich brauch das irgendwann nochmal.) ;)
Jetzt werden die einzelnen Rippen zuerst in Form vom Papierausdruck,
dann später als Sperrholz Rippe gemäß dem neuen Raster eingepasst.

Zeichnen-1.jpg


Zeichnen-2.jpg


Um das einfache 2-D CAD aber aus Faulheit doch noch zu nutzen,
habe ich mir die Rippenlängen auf einer 1:1 Draufsicht damit herausgemessen.
Das wäre mir auf Papier zu groß geworden, ich wollte in Papier das A4 Format nicht verlassen.

Rippen-Laenge.jpg


Viele Grüße, Dieter
 
Hallo zusammen,

die Rippen sind gesägt und die Außenkontur ist soweit fast fertig.
Der nächste Schritt wird sein, die Einsägungen für Nasenleiste und Hauptholm zu machen.
Die beiden Schlitze pro Rippe müssen sitzen, sonst wird das ganze nicht so wie vorgesehen.
Die Rippen haben nach hinten noch ungefähr 2 mm Übermaß in der Länge.
Das wird dann beim Einpassen in den Flügel individuell angepasst.

Rippen-Aussenfluegel-1.jpg


Rippen-Aussenfluegel-2.jpg


Was mir inzwischen auffällt, langsam habe ich den Eindruck hier entwickelt sich das Thema zu einer "One- oder Two-Man-Show", dabei wollte Peter doch weitere Modellbau Kollegen dazu bewegen, auch einmal ein Antik-Modell zu bauen. Hat denn niemand was zu berichten?

Viele Grüße, Dieter
 

bendh

User
Hallo Dieter,

wenn es so einfach wäre, mich mit Worten dazu zu bewegen, wieder einmal ein Antik-Modell zu bauen, würde ich das jeden Tag machen. :D
Ich habe schon genug andere Modelle in "Bearbeitung", aktuell "Shorty" von Aeronaut, der jedoch aus meiner Sicht einige Verbesserungen nötig hat.

Aber jetzt geht es wieder am Retroflieger "Radio Kobold 2" weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bernd,

deine Beweggründe kann ich nachvollziehen. 👍
Mir geht es ab und zu genau gleich, zuviele Vorhaben, auch teilweise schon begonnen und nicht fertig gestellt. :cry:
Das soll mir aber beim Graubele 3 diesmal nicht passieren, AMD Hangsegeln 2024 in Bayern ruft. ;)

Vom Randbogen aus habe ich mit der exakten Positionierung der Rippen (mit Schränkung) begonnen.
Nachdem die äußerste Rippe ausgerichtet und geklebt war, habe ich mit der Endleiste und der Nasenleiste (beide noch nicht verklebt) die Position für die nächste Rippe vermessen und dann in der Rippe die Schlitze entsprechend eingesägt.
Dann wurde die nächste Rippe eingeklebt.
So wird das jetzt weitergehen, bis die letzte Rippe (7 Stück) am Außenflügel mit dem Hauptholm verklebt sind.
Bei den beiden äußersten Rippen verzichte ich auf das "ausmagern", die restlichen Rippen bekommen noch die Erleichterungsausschnitte.
Ganz zum Schluß werden dann die Nasenleiste und die Endleiste eingeklebt.
Da bei meiner Bauweise jede Rippe einzeln verklebt und getrocknet sein muss, wird das nun für beide Flächenhälften wieder einige Zeit dauern.

Viele Grüße, Dieter

Randbogenrippe-i-1.jpg


Randbogenrippe-i-2.jpg


Rippe-h.jpg
 

bendh

User
Das ist das Modell an dem ich schon seit 2 Monaten arbeite.
Ist nicht antik aber retro.

DSC06844.JPG

DSC06845.JPG

DSC06846.JPG

DSC06847.JPG

DSC06852.JPG

Und so wurde damals ohne 2Komponenten Kleber Holz und Metall verbunden, mit Zwirn und UHU Hart. Der Hecksporn:

DSC06848.JPG

Die Steckung der Tragflächen, damals noch Tragdeck genannt:

DSC06850.JPG

Selbst gebogene Steckhülsen aus Weissblech:

DSC06849.JPG

Und ein alter Kleber für die spätere Bespannung. Der funktioniert auch noch:

DSC06853.JPG
 
Hallo Bernd,

es ist immer wieder eine Freude zu sehen, was früher so alles aus Knittlingen kam.
Ein Modell des guten alten Herstellers "StarModels".
Ich habe seit ein paar Jahren von StarModels einen VANGUARD im Original unrestauriert hier liegen.
Das Modell war auch schon mal beim AMD Stammtisch in Türkenfeld mit dabei, damals als ich noch Informationen darüber zusammen suchte.
Innen war noch eine Bellamatic II Servo Halterung eingebaut, die Räder waren von Hegi, heute eher unbekannt, da damals die Räder von Graupner dominierten.
Bleib dran, das Modell wird bestimmt gut werden.

Zum UHU Hart habe ich auch noch einen Beitrag.
Von den "Altvorderen" aus meinem Verein habe ich früher gelernt, dass sie damals in den 1950er / 1960er Jahren bei extremen Hohlprofilen dem Spannlack UHU Hart, oder den damals auch üblichen RUDOL Kleber beigemischt hatten, damit die Bespannung auf der Unterseite der Hohlprofil Rippe besser gehalten hat.
Drahtumwicklung habe ich auch schon gemacht, allerdings dann eher mit UHU plus oder Harz geklebt.
Zuletzt habe ich bei meiner Flächensteckung am GRAUBELE-3 daran gedacht, aber die hält bestimmt auch so.

Da es hier auch um Arbeitstechniken (Draht umwickeln, Spannlack und UHU Hart) geht, sollte der keine Ausflug in RETRO nicht schaden.

Viele Grüße, Dieter

Vanguard_3.jpg


Bellamatic-II.jpg


Hegi-Räder.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

bendh

User
Türkenfeld habe ich dieses Jahr leider versäumt, aber am 09.03.2024 ist ja der nächste Stammtisch, da bin ich dann dabei. Vieleicht sehen wir uns.
 
Hallo Bernd,

Türkenfeld 2024 habe ich fest eingeplant, es sei den, etwas unvorhersehbares kommt dazwischen.
Das müsste aber schon etwas außerordentliches wie z.B erneute Corona Sanktionen sein.
Vielleicht sind wir uns auch schon wo anders über den Weg gelaufen und wussten es nur nicht.
(Z.B. vielleicht RETRO Süd, oder sonstige AMD Treffen?)

Die rechte Flächenhälfte ist bis auf noch ein paar kleine Verstärkungswinkel und Aufdoppelungen zum leichteren Bespannen an bestimmten Rippen fertig.
Das Zwischenergebnis sieht man auf den nachfolgenden Bildern.
Jetzt das Gleiche noch einmal am linken Flügel, nicht zur Strafe, nur zur Übung. ;)

Viele Grüße, Dieter

rechts-fertig-0.jpg


rechts-fertig-1.jpg


rechts-fertig-2.jpg


rechts-fertig-3.jpg


rechts-fertig-4.jpg
 
Hallo Peter,

danke für die Info.
Das soll hier kein Wettbewerb sein. ;)
Ich werde jetzt auch wieder eine Weile brauchen, bis es was zum Zeigen gibt.
Interessant wird es dann erst wieder, wenn ich zum Rumpf komme.

Viele Grüße, Dieter
 
Hallo zusammen,

heute habe ich den Flügel zum ersten Mal in den gesamten Dimensionen inkl. Randbögen gesehen.
Aufgrund der doppelten V-Form ist die Spannweite in gerader Linie ab Spitze der Randbögen bei 206 cm angekommen.
(Laut Plan wäre die angegebene SW bei 208 cm.)
Einen Zeichnungs- Fehler oder Unterschied bei dem Winkel der äußeren Knickflügel habe ich auch noch im Plan gesehen.
In der Vorderansicht ist der Winkel 8°, so wie ich es gebaut habe.
Die Sperrholz Aufdoppelungswinkel für den Hauptholm haben in der Zeichnung einen Winkel von (!) 25°.
In Youtube gibt es einen Film zur 75 Jahre History von Graupner, dort wird ein Nachbau eines Graubele-3 an der Teck geflogen.
Dieses Graubele-3 im Film hat diesen vermutlich 25° V-Form Winkel an den äußeren Knickflügeln.
Aber das schaut schon sehr gewöhnungsbedürftig aus und schauckelt auch beachtlich.

Mein Fazit:
Der Flügel war viel Arbeit und benötigte schon einige Übung mit Holzbauweise.
Insbesondere bei der Einpassung der äußeren Rippen mit Schränkung.
Von der Zeichnung 1:1 durchpausen führte hier nicht zum Erfolg.

Viele Grüße, Dieter

zusammengebaut.jpg
 
Hallo zusammen,

der Flügel Rohbau neigt sich dem Ende zu.
Zwischenzeitlich habe ich die Einschraubhaken für die Feder an den Wurzelrippen eingebaut,
damit die Flächenhälften im Flugbetrieb in Position bleiben.
Ebenso habe ich bei den beiden Rippen, die direkt im Knickwinkel der Außenflügel sitzen,
links und rechts eine Aufdoppelung aus 3 mm Pappelsperrholz angebracht.
Dies dient dazu, dass ich ein wenig mehr Auflagefläche für die Bespannung an dieser Stelle.
An der Stelle laufen zumindest oben zwei Bespannungsstücke überlappend zusammen.
Unten werde ich vemutlich auch in zwei Stücke Bespannung trennen.
Peter hatte das mit der Auflagevergrößerung auch schon in einem frühen Beitrag hier wegen der Rumpfunterseite angesprochen.

Viele Grüße, Dieter

Steckung-fertig_2.jpg


Steckung-fertig_1.jpg


Steckung-fertig_3.jpg


Knick-Rippe-Aufleimer.jpg
 

wadwer1

User
Mensch wenn ich das sehe geht mir das Herz auf. Das ist noch Modellbau,
wie ich ihn auch gelernt habe vor gut 50 Jahren. Herrlich, großes Kompliment, auch mal zuzugeben und sich zu outen,
dass CNC und die Plastikdruckerei bewusst aussen vor bleiben.
Die Beziehung zu einem so gebauten Modell, und auch die Freude wenn man abends nochmal ins "Fliegerzimmer" geht und die
selbstgebauten Schätze bewundert, sind mit einem Baukastenmodell, ARF oder am Allerschlimmsten dem Schaumzeugs, nicht vergleichbar.

Trotzdem, wenn man die Werbetests der FMT sieht, und sich auch auf den Modellflugplätzen umschaut, kaum noch Selbstbau, noch nichtmal
nach Plan. Fast alles ARF, und der Rest dann SChaum, später Sondermüll für den gelben Sack, nach Malaysia und Indonesien.

Einen Trend, den ich nicht nachvollziehen kann und der komplett an mir vorbeigeht.
Umso mehr freue ich mich über solche Projekte wie hier gezeigt.

Gruss
Werner
 
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