Meine erste Indoorregatta
Meine erste Indoorregatta
Nach einigen Abstimmungen konnte ich an der Regatta teil nehmen. Dabei erfuhr ich, dass nur das Segel Nr. 1 zum Einsatz kommt.
Ich war gespannt, was mich erwartete. Aufgrund der mir teilweise unbekannten Nahmen hatte ich keine Vorstellungen zu den möglichen Booten.
Ich war angenehm überrascht Es waren gut gebaute und gut funktionierende IOM. Leider kenne ich die Typen nicht. Eine hatte Ähnlichkeiten mit einer TS2 ein anderes könnte aus einer Hamburger Modellwerft stammen. Es sollen überwiegend Kaufboote gewesen sein. Alle mit guten Segeln und entsprechenden Beschlägen.
Die ältere 71 hatte leider die Einteilungsläufe nicht überstanden und konnte infolge Windenausfall nicht an den Rennen teil nehmen.
Angereist bin ich mit dem (fast, aber dazu später mehr) vollständig aufgeriggten und segelklarem Boot.
Ich reiste frühzeitig an und konnte ich noch einige Testschläge auf dem 25 m Wettkampfbecken fahren, um die Windverhältnisse zu prüfen. Oh Schreck die Fock öffnet sich nicht bei achterlichem Wind. Ich hatte mich zu Hause um alles Mögliche gekümmert, aber das Fockausgleichgewicht in der Kiste gelassen. 4,20 € in 5 Münzen wurden mit Klebeband am Baum befestigt und es klappte gut. Sie waren etwa 7 g schwerer als mein 31 g Ausgleichsgewicht.
Dann wurde das avisierte Getränk angeboten. Ich vermutete Cola. Falsch vermutet. Wirklich heißer Glühwein bei 30°C Lufttemperatur? Ich trank ihn trotzdem.
Der Bürgermeister der Stadt Röbel lies es sich nicht nehmen einige Worte zur Eröffnung an alle Modellsegler zu richten.
Nur ich hatte mit dem Höhrgerät erhebliche Verständigungsprobleme bei der allgemeinen Geräuschkulisse im Hallenbad (der etwas abgelegene Spassbereich war in Betrieb).
Ich bat den Protokollanten mir behilflich zu sein. Er sagte mir zumindest, ab wann die letzten Zeiten laufen. Den Count Down bekam ich dann mit.
Angetreten waren 10 Modelle in der IOM. Nach den Einteilungsläufen wurde ich der Gruppe "D" zugeordnet. Ich beobachtete zu spät, wie die anderen Boote einen großen Bogen fuhren. Wollten sie in besserem Wind segeln? Nein, Kampf um die Innenposition hatte bei dem kleinen Kurs oberste Priorität. Das erfuhr ich, als ich als Aussenboot an der Leetonne in Führung liegend im Ziel nur Platz 3 erreichte. Ich musste meine Taktik ändern.
Raushalten aus Pulks war meine Devise. Damit habe ich mich einmal aber in das einzige wirkliche Windloch bugsiert. Als ich die Startlinie passierte waren die ersten schon an der Luvtonne. Die unbehinderte Aufholjagd begann. Im Ziel Platz 3.
Die Boote liefen bei den Windbedingungen gut.
Als Gast hatte ich mir vorgenommen zurückhaltend zu segeln. Ich brauchte keinen Kringel zu fahren. Nur einmal tat es mir weh: "....der sieht uns doch!!! Der wird doch nicht....?" Er schaffte es nicht vor meinem Bug den Kurs zu kreuzen. Ich konnte nicht ausweichen. Ich habe nicht protestiert. Es war überhaupt sehr ruhig am Becken.
Meine Endplatzierung (6. von 9) entspricht etwa meinen Wünschen. Ich konnte es mir nicht verkneifen einen richtigen Bockmist zu erlauben. Am Zieleinlaufrufe ich: "GER67 nach GER 33." Protokollant: "Nein, GER33 ist noch nicht im Ziel." Gut, 2 Platz. Zu früh gefreut. !!ich bin in der falschen flottemitgesegelt!! Das ist niemandem passiert.
Das Wertungssystem war auf keinen Fall schuld.
Ich kam mit meinem Boot bei den Bedingungen gut zurecht. Ein Laufsieg, zwei 2., zwei 3. Plätze waren sehr gut für mich. Der "5." Platz ärgert mich nur wegen dessen Entstehung.
Mein Boot hat einiges Lob bekommen. Ich behaupte immer noch, dass eher die segel für die geschwindigkeit verwntwortlich sind.
Die 10 Teilnehmer wurden in 4 Gruppen eingeteilt, in denen man immer blieb. Um die Felder zu mischen traten jeweils 2 Gruppen in einer Flotte zum Start an.
A<>B, C<>D, A<>C, B<>D, A<>D, B<>C usw. so dass Jeder gegen Jeden segeln musste. Laut Ausschreibung gab es erst ab 8. Lauf einen Streicher.
Gesegelt wurden die Einteilungsläufe mit einer Runde. Die Wertungsläufe mit je 2 Runden. Erreicht wurden 6 Läufe.
Die drei Erstplatzierten erhielten Pokale. Der Sieger wurde mit vereinten Kräften ins Wasser geschmissen.
Der Letztplatzierte erhielt als Tostpreis ein Graupner Ruderservo. Mit einem Anhänger versehen "Gespendet von RC-Modellsegelfreunde Bremen". (somit kommt der Sachpreis einer RL Regatta Bremen endlich in IOM Hände.) Zum Glück baut der Vater des Letztplatzierten selbst Boote.
Während der ganzen Zeit waren der NDR 1 und das Regionalfernsehen neueins anwesend. Der Beitrag vom NDR 1 war bereits am SO im Nordmagazin zu sehen. Der Bericht war sehr auf den Sieger ausgerichtet und würdigte zu wenig die anderen klassen oder die Veranstaltung.
Neueins will den Bericht am DI oder FR um 18:00 Uhr senden und dann eine Weile auf
http://www.neueins.tv einstellen.
Ich konnte mit meiner defekten Knipse und den Lichtbedingungen keine verwertbaren Fotos machen.
Ich möchte unbedingt dem Veranstalter, Steffen Kerfers und seinem Team, Danke sagen für die Organisation und Durchführung der Veranstaltung. Schön, dass die Veranstaltung überhaupt in der Schwimmhalle stattfinden konnte.
Ulli