So, und hier mein schon länger versprochener Kurzbericht vom 10. LASSOGEIER-Luftzirkus 2023:
Was den Luftzirkus anbetrifft, so haben wir ein Riesenschwein gehabt, wettermäßig gesehen.
Das ging schon Mittwochs los, nachdem es in den Tagen vorher Krabbenkutter geregnet hat.
Mittwochs am Morgen bin ich alleine zum Platz, habe mir eine kurze Einweisung durch den Platzwart zum Rasentraktor geben lassen und dann den halben Platz (140 m x 80 m) minikurz gemäht. Bis Mittag ging das gut. Der Himmel war bedeckt, es war windig, Jungherz warm angezogen mit Hut, und die Mäherei ging langsam, ziemlich rubbelig aber reibungslos. Mir taten danach alle Knochen weh, soweit ich das noch spüren konnte. Der Rasenmäher hatte keine Federung........................und den Gehörschutz hinter dem Fahrersitz habe ich erst entdeckt, nachdem der Rasen runter war.
Dann fing es an zu secken (wie man hier im Rheinland sacht !;-) ) und Acki fuhr auf heißen Reifen nach Hause.
Die Nacht über hat es geregnet wie Sau !
Donnerstagmorgen wieder zum Platz bei leichtem Nieselregen, das Clubhaus aufgeräumt und gesäubert. Mittags kam die Sonne raus und der Rasen war soweit trocken, dass ich die zweite Hälfte auch mähen konnte. Ich habe dann noch die Flugkreise bodennah abgesteckt, damit die RC-Piloten noch fliegen konnten, die Solaranlage und die Elektrik überprüft und bin dann am frühen Abend nach hause. Die ersten Teilnehmer trafen schon ein.
Selbstverständlich hat es vom frühen Abend bis zum frühen Freitagmorgen so gepißt, dass ich meine neu erworbenen Gummistiefel direkt in den LKW mit eingepackt habe. Morgens dann noch den LKW vollgeladen (es ist erstaunlich, was in einen Sprinter so alles reinpaßt und was wir alles für den Luftzirkus so brauchten !!), mit Anja ab zum Platz und das Clubhaus eingeräumt. Mit dem Kollegen Timmermann aus Hamburg, der dankenswerter Weise schon fotografierend über das Gelände lief, in einem "halbfreiwilligen Akt" die Flugkreise gezirkelt, die Zäune aufgestellt und die Clubhaus-Veranda auf Vordermann gebracht, die Grills gesäubert und die Wasserversorgung hergestellt.
Dann war endlich mal Zeit für die ersten Spritgespräche. Anja hat in dieser Zeit das Clubhaus komplettiert und unser Angebot in Kühlschränke und Schränke eingeräumt.
Wir sind dann Freitagabend ca. 19 h wieder nach Hause, um unsere geschundenen Körperchen zu heißduschen, die vorbereiteten Kuchen mit Schoko- und Zitronenguß fertig zu stellen und die restlichen Lebens- und Modellflugmittel in den LKW zu räumen. Und selbstverständlich hat es in der Nacht von Freitag auf Samstag so geregnet, dass ich am Fenster stand und dachte: "Nee, Jungherzchen, so wird das nix mehr !!" Ich war total frustriert und dachte darüber nach, meine Großkerze aus dem Kölner Dom - gedacht für Petrus...............wie immer ! - zurück zu holen ! Habe ich aber dann doch nicht und siehe da: Petrus ist doch korrupt !
Samstagmorgen bei bedecktem Wetter auf den Platz, die Meldungen geregelt und die mitgebrachten 50 Liter Kaffee für das Frühstück aufgestellt (beim Bäcker bestellte frische Brötchen hatten wir morgens schon abgeholt) und schon saßen da 30 Leute (von 37 gemeldeten) auf den frühen Plätzen.
Und dann ging die Sonne auf !!!!!
Du glaubst es nicht, aber meine Stimmung war genauso high noon wie der natürliche Brennofen ! Und alle glauben jetzt an die Story mit Petrus und der Kerze !!
Sonne und ein bißchen steifer Wind machten die ersten Wertungsflüge sehr interessant. Die Stimmung allgemein war wirklich super und das abendliche Barbeque und das Faß Gaffel Kölsch der ideale und gewünschte Höhepunkt der samstaglichen Veranstaltung. Anja und ich lagen aber schon um 23 h ziemlich kaputt im Bettchen.
Sonntagmorgen früh los, erst zum Bäcker, dann Frühstück mit den Teilnehmern. Anschließend unser traditioneller Flohmarkt und die letzten Wertungsflüge.
Um Punkt 15.15 h waren wir fertig und um 16 h durften die Teilnehmer (früh genug) ihre Heimreise antreten, nachdem alle, wirklich alle, bei Preisen und Dankeschön-Geschenken abgestaubt hatten.
Wir hatten Paul Gibeault aus Canada wieder dabei, der sich während der ganzen Veranstaltung vor Begeisterung nicht mehr einkriegen konnte, einen Argentinier, Belgier, Niederländer und Bayern dabei.
Platz aufräumen, Bude säubern und alles wieder in Ordnung bringen ging relativ schnell.
Das anschließende LKW einladen gehörte für uns alle zu einer Kraftaktion, zumal sich langsam beim ganzen Orga-Team Magen- und Darmbeschwerden ankündigten, die Anja, Andreas und mich die ganze Folgewoche ins Bett zwangen; wir waren alle kaputt wie Hund und feddich wie noch nie !
Einzig Pia und Clara, die sich trotz Christophs Tod im Oktober letzten Jahres nicht nehmen ließen, Sonntags mit zu helfen, wurden vom Virus verschont.
Das war nach 20 Jahren und 10 anstrengenden Luftzirkussen auch der letzte Luftzirkus in Axel Jungherz' CCC-Geschichte, aber nicht das letzte Fesselflug-Ereignis in Niederkassel. Wir wollen zwar weiter machen, aber nicht mehr als Wettbewerb, sondern als Treffen und Werbung für den Fesselflug nach dem Motto: Fliegen bis das Licht ausgeht ! Around and around !
Wie das alles geregelt wird, ist zur Zeit noch nicht endgültig geklärt, es wird jetzt Zeit für das Fesselflugmuseum, das ich in den nächsten Wochen mit Bruder Hans Hugo anfangen möchte. Die Halle steht schon (inkl. Garage), sie wird als Erstes von aussen mit Holz verkleidet, dann von innen isoliert und danach auch innen wind- und wetterdicht verkleidet.
Und dann hoffe ich, dass alle gelagerten und reservierten Fesselflugmodelle, Motoren und Zubehör ein richtiges Zuhause haben, anstatt auf Dachböden, in Kellern, Garagen, leeren Wohnungen etc. zu verstauben.
Ich hoffe, dass alles klappt.
Ich kann mich nicht genug bei allen Teilnehmern, Helfern, Sportleitern, Jurymitgliedern, dem Aeroclub Rheidt und den Controlline Cracks Cologne bedanken, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
Und mein weiterer Dank gilt auch meinen alten Kumpel Robert Schulze, ohne den ich einen solchen Wettbewerb erst garnicht begonnen hätte.
Danke ! Axel Jungherz