Bitte erkläre das doch mal Steffen, auch wenn wir hier vom Thema abweichen.
das gehört mMn ziemlich nah ans Thema weil die ganze Diskussion ziemlich ausser acht lässt, dass es einen Auslegungspunkt gibt, an dem man die maximale Leistung ohne Rücksicht rausholen will, und andere Punkte, die das Gesamtpaket optimieren.
ich würde jedenfalls fast jedes Flugzeug (im besonderen bemannt, aber auch Modelle) so auslegen, dass im Normalzustand (bestes Gleiten, horizontal-Reiseflug) das Ruder leicht auf tief aus dem Strak steht, um die Steuerbarkeitsgrenzen im Langsamflug zu optimieren.
ggf. auch durch ein leicht gewölbtes Leitwerksprofil, was dann von manchen Leuten als "tragend" bezeichnet wird, was es natürlich nicht ist.
Haben auch Leute schon in den Raktenelektroseglern (F5?) gemacht, wie mal in einem Entwurfsbericht in der Aufwind war.
Da fällt eigentlich nur ein reiner Kunstflugmotorflieger (F3a, 3D, ...) raus...
Aber das ist alles letztendlich nur eine Überlagerung mehrerer Auslegungsziele und Funktionalitäten. Und da fehlt in der Diskussion um den richtigen Einstellwinkel die ganze Zeit die Frage nach Auslegungspunkt und Nebenbereichen.
Also zurück zur Anfangsfrage:
Beispiel Segelflugzeuge: auf den ersten Blick sollte der Rumpf beim besten Gleiten ideal in der Strömung stehen und dafür passend gewölbt werden.
auf den zweiten Blick aber bewege ich mich quasi nie beim besten Gleiten, sondern deutlich schneller. Außerdem ist zwar der Widerstand im besten Gleiten der geringste (im Verhältnis zum Auftrieb), aber wenn ich mich da so gut wie nie bewege, warum sollte ich den Punkt optimieren? Zusätzlich ist der Widerstandsbeiwert beim besten Gleiten vielleicht kleiner, aber der Widerstand ist im Schnellflug viel größer, dort verliere ich also über die Zeit erst Recht viel mehr Energie.
Also lege ich den Einstellwinkel so fest, dass ich im höheren Geschwindigkeitsbereich gut liege und ziehe dort die Gleitzahl höher unter Verlust des allerbesten Gleitens irgendwo im unteren Band.
Und dann habe ich halt Segelflugzeuge, die kein bischen ein besseres bestes Gleiten haben als ältere Generationen, aber die Polare ist um Dimensionen besser, siehe Arcus, ASG32, Ventus3, ...
Und deswegen will auch keiner mehr das beste Gleiten beziffern...
Kommen wir zurück zum Motorflieger:
was will ich denn? Soll im Vorbeiflug der Rumpf hübsch horizontal liegen? Soll es aussehen, als würde ich gerade Raketenschnell sein (obwohl ich es vielleicht nicht bin?) Soll es ein maximal schnelles Modell werden und daher der Widerstand optimiert?
Und daher reden so viele hier aneinander vorbei bis hin zu der Frage ob es für die Gesamtheit der Betrachtung eine Rolle spielt, dass Anstellwinkel = Einstellwinkel + Längslagewinkel - Bahnneigung ist, oder ob die Bahnneigung keine Rolle spielt...
Da werden Bilder aus irgendwelcher Software gezeigt, die keiner kennt um Argumente zu untermauern aber ohne zu erläutern, was da gerade betrachtet wird und welche Konfiguration betrachtet wird...
Und immer kommt bei solchen Diskussionen einer, der das ganze als Theoretikerkram benennt, oder Leute als schlechte Lehre tituliert.
Daher macht das eigentlich wenig Spaß...