Woher wisst ihr, ob ihr mit dem richtigen Einstellwinkel fliegt ?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Bei einem Pendel-HLW kann man die EWD je nach gegebenen Schwerpunkt genau einstellen. Es ist doch bei jeder Fluggeschindigkeit eine Korrektur der EWD nötig, damit das Modell weder wegsteigt und pumpt oder in einem Bahnneigungsflug übergeht.
Anders gesagt es ist ein zusammenspiel der verschiedensten Kräfte welche im Flug sich gegenseitig beeinflussen und für eine mehr oder weniger stabile Fluglage sorgen.

Franz
 

Window

User
Bei einem Pendel-HLW kann man die EWD je nach gegebenen Schwerpunkt genau einstellen. Es ist doch bei jeder Fluggeschindigkeit eine Korrektur der EWD nötig, damit das Modell weder wegsteigt und pumpt oder in einem Bahnneigungsflug übergeht.
Anders gesagt es ist ein zusammenspiel der verschiedensten Kräfte welche im Flug sich gegenseitig beeinflussen und für eine mehr oder weniger stabile Fluglage sorgen.

Franz
Momente HLW , Tragfläche und Gesamtflugzeug am BSP einer SE5a bezogen auf ca , bw Claus
 

Anhänge

  • IMG_4016.png
    IMG_4016.png
    1 MB · Aufrufe: 52

Steffen

User
Bitte erkläre das doch mal Steffen, auch wenn wir hier vom Thema abweichen.
das gehört mMn ziemlich nah ans Thema weil die ganze Diskussion ziemlich ausser acht lässt, dass es einen Auslegungspunkt gibt, an dem man die maximale Leistung ohne Rücksicht rausholen will, und andere Punkte, die das Gesamtpaket optimieren.

ich würde jedenfalls fast jedes Flugzeug (im besonderen bemannt, aber auch Modelle) so auslegen, dass im Normalzustand (bestes Gleiten, horizontal-Reiseflug) das Ruder leicht auf tief aus dem Strak steht, um die Steuerbarkeitsgrenzen im Langsamflug zu optimieren.
ggf. auch durch ein leicht gewölbtes Leitwerksprofil, was dann von manchen Leuten als "tragend" bezeichnet wird, was es natürlich nicht ist.

Haben auch Leute schon in den Raktenelektroseglern (F5?) gemacht, wie mal in einem Entwurfsbericht in der Aufwind war.

Da fällt eigentlich nur ein reiner Kunstflugmotorflieger (F3a, 3D, ...) raus...

Aber das ist alles letztendlich nur eine Überlagerung mehrerer Auslegungsziele und Funktionalitäten. Und da fehlt in der Diskussion um den richtigen Einstellwinkel die ganze Zeit die Frage nach Auslegungspunkt und Nebenbereichen.

Also zurück zur Anfangsfrage:

Beispiel Segelflugzeuge: auf den ersten Blick sollte der Rumpf beim besten Gleiten ideal in der Strömung stehen und dafür passend gewölbt werden.
auf den zweiten Blick aber bewege ich mich quasi nie beim besten Gleiten, sondern deutlich schneller. Außerdem ist zwar der Widerstand im besten Gleiten der geringste (im Verhältnis zum Auftrieb), aber wenn ich mich da so gut wie nie bewege, warum sollte ich den Punkt optimieren? Zusätzlich ist der Widerstandsbeiwert beim besten Gleiten vielleicht kleiner, aber der Widerstand ist im Schnellflug viel größer, dort verliere ich also über die Zeit erst Recht viel mehr Energie.
Also lege ich den Einstellwinkel so fest, dass ich im höheren Geschwindigkeitsbereich gut liege und ziehe dort die Gleitzahl höher unter Verlust des allerbesten Gleitens irgendwo im unteren Band.

Und dann habe ich halt Segelflugzeuge, die kein bischen ein besseres bestes Gleiten haben als ältere Generationen, aber die Polare ist um Dimensionen besser, siehe Arcus, ASG32, Ventus3, ...

Und deswegen will auch keiner mehr das beste Gleiten beziffern...

Kommen wir zurück zum Motorflieger:
was will ich denn? Soll im Vorbeiflug der Rumpf hübsch horizontal liegen? Soll es aussehen, als würde ich gerade Raketenschnell sein (obwohl ich es vielleicht nicht bin?) Soll es ein maximal schnelles Modell werden und daher der Widerstand optimiert?

Und daher reden so viele hier aneinander vorbei bis hin zu der Frage ob es für die Gesamtheit der Betrachtung eine Rolle spielt, dass Anstellwinkel = Einstellwinkel + Längslagewinkel - Bahnneigung ist, oder ob die Bahnneigung keine Rolle spielt...
Da werden Bilder aus irgendwelcher Software gezeigt, die keiner kennt um Argumente zu untermauern aber ohne zu erläutern, was da gerade betrachtet wird und welche Konfiguration betrachtet wird...

Und immer kommt bei solchen Diskussionen einer, der das ganze als Theoretikerkram benennt, oder Leute als schlechte Lehre tituliert.

Daher macht das eigentlich wenig Spaß...
 

Meier111

User
Sachbuch (Lehrbuch) lesen ist sowas von out.
Man vertrödelt nur Zeit. Im Internet hat man alles Wissen in paar Sekunden gesammelt.

Ironie...


Vor gaaanz vielen Jahren hab ich relativ viele Sachbücher über Aerodynamik und Flugphysik gelesen.
Nur so, aus Neugier.
Deshalb bin ich natürlich kein Experte. Aber das Wissen hilft schon ganz gut.

Für das Konstruieren von Modellflugzeugen guck ich immer noch in das Buch von Werner Thies:
Handbuch für den Modellflug, Band 1: Entwurf und Planung von RC-Segelflugmodellen
Reicht vollkommen aus.
Passt auch wunderbar für Motormodelle. Und sogar für Jets! (Aber nur im Leerlauf... :p )
 
Mein angekündigten Beitrag zum Thema.
Was ich daraus erkenne, hat mich verblüft. Aber das später.

Die beiden Videos, konnte ich leider nicht drehen. Also bitte den Bildschirm auf den Kopf stellen zur besseren Ansicht. 🤪

Start im Winkel von ca 40⁰,
kurzes Gleiten bei konstanten Sinkwinkel v=120 kmh GPS Messung,
wieder steigen,
senkrechter Sturzflug aus ca180 m,
kräftiges Abfangen,
Kreisflug ohne und mit Motor,
Lopping und so weiter....

Kameraausrichtung einmal nach vorne gerichtet wie gewünscht und einmal nach hinten gerichtet zum Leitwerk.
Das war für mich aufschlussreicher als nach vorne.



das wird sehr spannend. Kannst du noch eine gerade Längsmittellinie anzeichnen oder tapen, dann kann man die Abweichungswinkel besser beurteilen. Mich interessiert auch sehr, ob und wie sich der Propellerdrall vor dem Start und im Kraftflug abbildet.
Beste Grüße

Dürfte nicht einfach sein, so etwas mit konstanter Geschwindigkeit im stationären Segelflug durchzuführen...
Gruß

Gibt sicher Leute die das ausrechnen können. Ich nicht.
Ideal ist es natürlich wenn die Strömung bei der Geschwindigkeit fürs beste Gleiten, genau parallel zur Längsachse ist.
Das kann man heutzutage leicht mit einer Kamera und einem Wollfaden feststellen.
 
vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast um die Videos hier zu zeigen.
Ich finde sie gut und Erkenntnisreich.
Eigentlich würde ich dem gern zustimmen, aber leider wurde der letzte kleine Schritt weggelassen: Warum steht alles auf dem Kopf? Das hätte man doch vor dem Einstellen ganz leicht drehen können. So kann ich gar nichts beurteilen. Mir erschließt sich so nichts. Flugbewegungen, die die Strömung am Rumpf beeinflussen, sind über Kopf nicht zu bewerten. Es ist schon schwierig genug die Modellbewegung anhand der Horizont- und Hintergrundbewegung zu schließen. Überkopf ist mir einer zuviel. Meinen Schreibtisch baue ich nicht um.
Gruß Andreas
 
M
Warum steht alles auf dem Kopf? Das hätte man doch vor dem Einstellen ganz leicht drehen können. So kann ich gar nichts beurteilen. Mir erschließt sich so nichts. Flugbewegungen, die die Strömung am
Lieber Andreas,
Wenn das so leicht ist, dann drehe doch du ganz einfach das Video auf deinem PC 🖥 um 180⁰
Mit dem VLC player kannt du das Video zum Betrachten gaaanz einfach um 180⁰ drehen. Aber mir ist es nicht gelungen gedreht abzuspeichern.

Also jetzt jammere 😩 nicht auf hohem Niveau.... und drehs halt einfach.
 
Ich kann aus dem gezeigten Versuch doch einige Erkenntnisse für mich rauslesen, die mir so nicht bewußt waren. Zum einen vermisse ich den sogenannten Propellerdrall der weder bei voller Motorlast im Geradeausflug noch beim senkrechten Steigflug zu erkennen ist. Im vorderen und nicht im hinteren Bereich. :eek:
Entweder wir dieser erst in einer Luftschicht weiter weg vom Rumpf wirksam, oder eben ein Mythos.

Die Ablenkung der Strömung durch die Tragfläche ist auch nicht sonderlich ausgeprägt. Sicherlich ist diese Ablenkung nach unten (abhängig von dem Profiltyp) vorhanden, sonst gäbe es ja keinen Auftrieb.
Aber eben lange nicht so spektakulär wie dies von einigen angenommen oder behauptet wird.


Gut, aber all das hat ja noch nix mit dem eigentlichen Thema zu tun.

Schön zu erkennen ist, die Strömung bis zur Tragfläche trifft eigentlich recht parallel zum Rumpf auf. Da würde ich mal sagen, der Einstellwinkel passt.
Ganz anders sieht es jedoch nach der Tragfläche aus !
Da stimmt der Einstellwinkel überhaupt nicht. Die Strömung kommt sichtlich von oben und umströmt den Rumpf nach unten.
Das verdeutlichen ziemlich gut die auf dem Rumpfrücken gedrückten Fäden, während die unteren Fäden deutlich vom Rumpf weg zeigen.
Die Tragfläche leitet die Stömung wie eine Art Luftleitblech nach unten ab. Ist ja auch für den erforderlichen Auftrieb nötig.

Damit nun auch im hinteren Bereich der Einstellwinkel stimmt, also Rumpf parallel zur Strömung ist, müßte der Rumpfteil nach der Tragfläche stark nach unten geknickt verlaufen. Also genau anders als man es aus ästhetischer Sicht gewohnt ist und vermutet.
Gut,.....mir würde jetzt so ein Rumpf bei einem schönen scale Segler absolut nicht gefallen... aber das ist ein anderer Aspekt.
Als reales Beispiel wie es im manntragenden Flugzeug umgesetzt wurde, ist der Flieger Quicki... den ich hier schon mal angesprochen habe, aber von keinem von euch Lesern richtig wahrgenommen wurde.
Jetzt kann ich den findigen Entwickler dieses Flugzeuges besser verstehen !

Und nun wird gleich ein Schlaumi denken; dieser Winkel würde sich ständig ändern in Abhängigkeit zu Geschwindigkeit und Flugverhalten !?
Scheinbar überhaupt nicht: Denn im gezeigten Video ist da kaum was änderliches erkennbar. Weder im Sturzflug, Steigflug, harter Wende oder Gleiten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Einzig und alleine zeigt der hinterste Faden am SLW eine wechselnde Richtung bei starken Änderungen.

Interessant ist es auch bei einem Looping zu sehen, wie sich die Maschine kurzfristig in einem ballistischen Zustand befindet.
Gefallen hat mir auch wie deutlich sich die Strömung änderte, als die Landeklappen gesetzt wurden. Da kann man sich gut vorstellen, welcher Wirbel nach den Klappen entsteht wenn die Strömung so gach umgeleitet wird.

...
 

Window

User
Downwash bleibt Downwash - ob parallel oder schräg zum Rumpf - beim Knickrumpf muss das HLW auch wieder adjustiert werden - ob die Strömung schräg oder parallel zum Rumpf liegt ? Ist das von Konseqenz? - nur Gedanken …. Schönes Experiment , ganz sicher . BW Claus ( wenn ich zB eine Sopwith ohne Seitenzug ohne Seitenrudereinsatz starte ergibt sich eine hübsche Linkskurve - reproduzierbar - und das liegt nicht am Drehmoment des Motors😉)
 
Zuletzt bearbeitet:

UweH

User
Alle Forschung und Ergebnisse durch Modellflieger Hans widerlegt.
Mann, mann, mann... :rolleyes:

Jetzt ist auch endlich klar wen Hans mit Schlaumi meint, er ist schlau und der Schlaumi und alle Aerodynamiker, Luftfahrtingenieure und erfolgreichen Entwickler von Flugmodellen sind dumm und Dummis.
Jetzt beginnt dank der hochgenauen und sorgfältig analysierten aerodynamischen Studien von Hans endlich die Revolution bei der Rumpfgestaltung im Flugzeugbau 👍

Ich bin gespannt.........
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten