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aber macht das echt so viel an stabilität aus?
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Die Flügelholme nehmen in der Hauptsache die Biegekräfte am Flügel auf.
Die Hauptaufgabe der Verkastung ist die Erhöhung der Steifigkeit gegen Torsion, d.h. Verdrehung des Flügels "um die Holme herum".
Mit der Verkastung "schließt" man ja erst die "D-Box". (Bildlich ist das der "senkrechte Stab" beim "D", die Flügelnase ist der "Bauch")
Und geschlossene Profile wie ein "D" oder auch ein "O" haben einen sehr viel höheren Torsionswiderstand, als offene Profile wie ein "C" oder "T" (T-Träger).
Wobei die Buchstaben hier bildlich die Querschnittsform beschreiben. Das "O" beschreibt damit praktisch ein Rohrprofil, das mit den höchsten Torsionswiderstand hat.
Man kann die Torsionssteifigkeit z.B. auch erhöhen, wenn man die Felder zwischen den Rippen im Flügel mit "Diagonalstreben" versieht. Das bringt aber viel zusätzliches Gewicht. Die Holmverkastung reicht normalerweise aus.
Einen weiteren Beitrag zur Torsionssteifigkeit leistet dann ja auch noch die Bespannung.
Mit einer (falschen) Faserrichtung in Holmrichtung müsste die Verkastung dann Kräfte aufnehmen, die in der Hauptrichtung die Fasern "gegeneinander verschiebt".
Das ist so, als würde man versuchen ein normales Balsabrett an der "schmalen Seite" einzureissen. Geht also ganz leicht.
Um 90 Grad gedreht sieht das schon ganz anders aus (Also Faserrichtung senkrecht im Flügel!).
Wenn man auf das Gewicht des Fliegers achten muss oder die Bauweise optimieren will, kann man auch unterschiedliche Holzdicken für die Verkastung nehmen.
Also z.B. 4-5 mm dickes Balsa im inneren Teil des Flügels, 2-4 mm im mittleren Teil und 0-2 mm im Aussenteil.
Das bringt aber erst bei größeren Modellen eine deutliche Gewichtsersparnis.
Ich achte allerdings darauf, dass die Verkastung auch an den "Seiten" bündig an den Rippen anliegt.
Am Besten ist es, wenn die einzelnen "Platten" der Verkastung mit leichter (!) Pressung in den Flügel zwischen die Rippen geschoben werden können, also auch ohne Kleber an ihrem Platz bleiben würden. Evtl. muss man dann beim Einkleben (besonders bei Leim) dafür sorgen, dass die "Platten" nicht "ausbeulen", also vom Holm wegbiegen, solange der Kleber nicht ausgehärtet ist.
Uli