Wie Holzoptik erzielen

[wadwer1]

Hallo zusammen,

für Viele hier ist es Routine, vielleicht kann mir Jemand einen Hinweis geben wie man sowas macht.
Ich möchte eine Tragfläche mit beplankten und unbeplankten Bereichen bauen. Unbeplankte Bereiche werden einfach transparent gestaltet (Spannlack, Parkettlack....)
und beplankte Bereiche (Balsabeplankung) soll eine eher dunkle (nussbaum?) Optik bekommen, so wie das Original auch.

Bespannen will ich die ganze Fläche mit weissem Koverall oder Futterstoff von Tolko, was bestens funktioniert.

Meine Frage: wann bringe ich die braune Lasur? Beize? auf, direkt aufs Holz, nach dem Streichen mit Porenfüller (vor dem Bespannen), nach dem Bespannen oder sogar nach den ersten Spannlackanstrichen? Wie macht man das profimässig?
Hier mal die Optik, die ich erreichen möchte:

Danke mal für Tipps!
Gruss
Werner

 

[nearlyheadlessnick]

Wenn du mit Beitze arbeiten wills, direkt auf´s Holz, sonst zieht sie nicht ein. Wahrscheinlich musst Du mehrfach streichen, damit es gleichmäßig wird. Dann Porenfüller am besten auch mehrfach. Vorsicht beim Verschleifen, dass du die Beiz-Schicht nicht durchschleifs, das kriegst Du nie wieder korrigiert! Als Bespannmaterial würde ich irgendwas nehmen, das nach dem Lackieren nahezu farblos durchsichtig wird. Die weißen Flächenteile dann weiß lackieren.
Grüße, Nick

 

[wadwer1]

Servus Nick,

danke für die Anleitung. Ich werde erst ein Probestück machen müssen, als Test. Weil der Porenfüller ja Talkum enthält, der
auch weiss einfärbt und mir dann die Beizschicht nochmal "kaputt" macht, farblich. Habe da Bedenken.
Ich werds testen und berichten.
Gruss
WErner

 

[David Büsken]

Wenn Du eine Lasur benutzt, dann ist "fast" egal, wann du sie benutzt. Beize wirkt indem sie in Holz einzieht, überall dort, wo die Beize nicht einziehen kann (Kleber, Versiegelung,...) wird die Oberfläche nicht, oder zumindest nicht im gleichen Farbton eingefärbt. Wie groß soll denn das Modell werden, dass Du nicht mit Sperrholz arbeitest? Balsaholz ist ja sehr empfindlich...

Gruß,David

 

[wadwer1]

Hallo David,

traue mich kaum zu verraten: ich kann das mit dem Sperrholz nicht.
Modell wird 4m Spw., 220er Sternbenziner und 20 kg. Ich habe das mit dem dünnen Sperrholz noch nie beplankt,
muss ich erstmal an ner kleinen Kiste üben.
Zumal ich ja irgendwo doch das Koverall auf die Beplankung kleben muss, da komm ich nicht drumrum. Kann es ja nicht an einer
Kante in der Luft hängen lassen.

Ja bei den Klebestellen, oder wo Weissleim über das Beplankungsholz geschmiert ist, zieht auch Lasur nicht ein, schon bemerkt.
Bin da jetzt echt total unschlüssig wie ich es machen soll. Schau mal am Anfang vom Thread hier, ist ein Foto der Maschine wie sie werden soll.

Gruss
Werner

 

[v.p.]

Grunau Baby

An diesem Wochenende fand auf dem Góra Szybowcowa in Jeżów Sudecki (Grunau) ein Treffen der Liebhaber alter Segelflugzeuge statt, wo in Segelflugzeugfabriken Segelflugzeuge gebaut wurden, die wahrscheinlich allen Liebhabern der großen und kleinen Luftfahrt bekannt sind. Grünau Baby. Da ich in...

www.rc-network.de

Schau dir Mal die Segler in dem Thread an.
Das dunkel gebeizte Baby hat stinknormale Baumarkt-Beize auf dem Sperrholz, die bespannten Flächen sind Ceconite mit Spannlack. Als letztes hat die eine Dusche mit seiden mattem Klarlack (elastifiziert) bekommen.
Der richtige Kleber (diese braun/schwarze Flugzeugleim) trägt auch einiges zur Optik bei.

Beste Grüße und viel Erfolg
Max v.P.

 

[hänschen]

Nur Modellflieger beizen Ihre Modelle dunkel.
Die Originale waren einst lediglich farblos lackiert und sind von der Sonne vergilbt. Als die Flugzeuge älter wurden, ging man später, als es geeignete Lacke gab, dazu über die Flugzeuge deckend zu lackieren. Dies diente dem Schutz gegen UV Strahlung.
Gebeizte Originale sind ein eher hilflosen Versuch einen früheren Zustand wieder herzustellen.

Gruß hans

 

[Papa14]

Nur Modellflieger beizen Ihre Modelle dunkel.
Die Originale waren einst lediglich farblos lackiert und sind von der Sonne vergilbt.

Die Originale waren aber auch nicht aus Balsaholz - und das ist heller als Sperrholz.

 

[wadwer1]

Naja, solange ich noch nichtmal die Beplankung drauf habe, ist das Thema noch nicht so ganz
aktuell.
Aber so leicht auf Kiefer gebeizte Oberflächen bei Modellen fnde ich schon schön. Mal sehen was ich mache.
Gruss
Werner

 

[hänschen]

Kiefer hat je nach Alter viele Farben, von beige, bis dunkles rotbraun...

 

[Milan]

Hallo Werner .
Es spricht doch nichts dagegen das Beplankungsmaterial im Rohzustand zu beizen und anschließend zu verkleben....
LG Harry

 

[Roter Baron II]

Hallo,
bevor ihr versucht aus Balsaholz mit Beize Buchensperrholz (damit waren die alten Flieger beplankt) zu machen, nehmt doch einfach Buchensperrholz.
Ich persöhnlich baue ein Flugzeug ganz normal mit Balsabeplankung fertig. Nachdem ich das Modell ordentlich verschliffen habe, wird es mit 0,4mm starkem Buchensperrholz beplankt.
Bitte versucht nicht , möglichst grosse Stücke auf einmal zu beplanken, das macht die Sache nur schwierig. Es gab die Sperrholzplatten seinerzeit nur in sehr begrenzten Grössen. Es wurde geschäftet.
Ausserdem, wenn so ein Flugzeug im Verein gebaut wurde, war meist das Geld knapp und man kaufte Sperrholz wenn man es fand und bezahlen konnte. Also auch kleinere Stücke.
Die offenen Rippenfelder werden dann Bespannt. Alles Farblos lackiert. Für Farbe hatte man meist weder das Geld noch die Lust zum warten.Man wollte ja fliegen.
Die schöne dunkle Patina bekommt das Flugzeug , wenn ihr möglichst oft damit an die Sonne geht.

So sieht das dann in etwa aus.
Das Model war noch nicht so ganz genug an der Sonne, es ist ein bisschen hell.

Gruss Christian

 

[Zimmertieger1]

Hallo Werner,
ich hab bei meiner ASK18 die Beplankung in 0,4 mm Sperrholz aufgebügelt. Das ist meiner Meinung nach die einfachste Möglichkeit eine Beplankung aufzubringen. Wichtig ist nur, dass du keine Stoßfugen erzeugst (unnötige Sollbruchstelle), sondern die Beplankung überlappend aufbringst. Die einzelnen Sperrholzteile werden mit dem nötigen Überstand ausgeschnitten, an den Stoßstellen schäften, die Klebestellen beidseitig mit Leim bestreichen und komplett ablüften lassen. Anschließend (das kann am selben Tag, oder aber auch nach einigen Tagen erfolgen) werden die Teile aufgelegt und mit einem Bügeleisen auf höchster Stufe aufgebügelt. Das hält bombenfest und ist nicht mehr lösbar. Ich hoffe, dass die nachfolgenden Bilder anschaulich genug sind, um dir die Angst vor dem Bügeln zu nehmen.

Gruß Franz

 

[wadwer1]

Servus Franz,
danke für deine Beschreibung, klingt für mich schlüssig, machen glaube ich auch andere schon.
Ist jetzt in meinem Projekt zu spät, da ist alles mit Balsa schon beplankt. Du musst dann ja farblich
nicht mehr nachhelfen.
Gruss
Werner

 

[Roter Baron II]

Hallo,
noch ist nichts verloren. Schleif dein Modell so als würdest du als nächstes mit dem Lackaufbau beginnen. Hast du eventuell irgendwo durchgeschliffen geht die Welt nicht unter.
Jetzt kannst du dein Modell Stückweise mit Sperrholz 0,4dick bekleben. Die Sperrholzstücke so wie notwendig schäften und dann mit Pattex aufkleben.
Ich nehm immer das gute alte flüssige Pattex, das lässt sich am besten verstreichen. Vorsicht Giftalarm , mit dem Finger. Was am Finger zurückbleibt kann man in der Handfläche abwuzeln.
Dan mit einem kleinen Hammerstiel oder Buchenrundstab so fest als möglich anreiben.
Bei Pattex ist der Druck entscheidend, nicht die Dauer.
Kunststoffrümpfe gut abwaschen ( Trennwachs) und leicht aufrauen.
Ich habe meist sogar die weisse Feinschicht von hinten bis zum Schwerpunkt abgeschliffen.
Das spart Gewicht.
Zum schluss werden alle Schäftungsstellen mit Sekundenkleber beträufelt.
Bitte im Freien, das stinkt ordentlich und macht die Schleimhäute kaputt.
Dann schleifen und Porenfüller Streichen. Den Schleifstaub am Anfang nicht abputzen, der der füllt kleine Löcher und Spalte.
Ganz wichtig, je kleiner die Radien in zwei richtungen werden um so kleiner werden die Sperrholzstücke.

Gruss Christian

 

[Window]

Hallo,
noch ist nichts verloren. Schleif dein Modell so als würdest du als nächstes mit dem Lackaufbau beginnen. Hast du eventuell irgendwo durchgeschliffen geht die Welt nicht unter.
Jetzt kannst du dein Modell Stückweise mit Sperrholz 0,4dick bekleben. Die Sperrholzstücke so wie notwendig schäften und dann mit Pattex aufkleben.
Ich nehm immer das gute alte flüssige Pattex, das lässt sich am besten verstreichen. Vorsicht Giftalarm , mit dem Finger. Was am Finger zurückbleibt kann man in der Handfläche abwuzeln.
Dan mit einem kleinen Hammerstiel oder Buchenrundstab so fest als möglich anreiben.
Bei Pattex ist der Druck entscheidend, nicht die Dauer.
Kunststoffrümpfe gut abwaschen ( Trennwachs) und leicht aufrauen.
Ich habe meist sogar die weisse Feinschicht von hinten bis zum Schwerpunkt abgeschliffen.
Das spart Gewicht.
Zum schluss werden alle Schäftungsstellen mit Sekundenkleber beträufelt.
Bitte im Freien, das stinkt ordentlich und macht die Schleimhäute kaputt.
Dann schleifen und Porenfüller Streichen. Den Schleifstaub am Anfang nicht abputzen, der der füllt kleine Löcher und Spalte.
Ganz wichtig, je kleiner die Radien in zwei richtungen werden um so kleiner werden die Sperrholzstücke.

Gruss Christian

Perfekt beschrieben - besser geht nicht - insbesondere den Schleifstaub kann man gut zum fillern verwenden - kleine Dissonanzen in den Übergängen sind kein Problem - so wird die Beplankung lebendig - selbst kleinere Dellen sind nicht wirklich vom Original entfernt . V. E , Claus

 

[pittss1s]

super beschrieben!!
Ich mache es allerdings mit Weissleim,den ich beidseitig auftrage,antrocknen lasse und dann mit dem Bügeleisen aufbügle.Da braucht es nicht viel Druck und hält perfekt

 

[Window]

Furnier mit Heissiegelkleber hab ich auch mal probiert - wird gebügelt - ist ok

 

[pittss1s]

Bin grad dabei meine Slingsby T 21 fertigzustellen,und möchte sie,da sie mit Sperrholz beplankt ist,den Rohbau gerne mit Birken-Lasur streichen und anschliessend die offenen Stellen mit Proficover (da hab ich noch eine Menge) bespannen.
hab jetzt Versuche mit Reststücken gemacht,und muss feststellen,dass ich gar nicht so heiss bügeln kann.dass das Proficover auf lasiertem Sperrholz hält.
Ohne Lasur ist es kein Problem.
Wie macht ihr das?
Grüsse aus Österreich
Siegfried

 

[wadwer1]

Vielleicht könnte man nochmal kurz zu meiner ursprünglichen Eingangsfrage zurückkehren,
Flügel und Rumpf sind mit Balsa beplankt. Sperrholz habe ich mir da noch nicht angetan.....

Ich werde alles mit dem Futterstoff von Tolko und Parkettlack Clou bespannen.

Meine Frage: wie krieg ich die Holzoptik - bei diesem Oberflächenaufbau - hin?
Nach dem Bespannen und Poren füllen mit dem Parkettlack mit Holzlasur drüber (auf den beplankten Stellen)? Hält das?
Und darauf dann nochmal als Schutz Parkettlack?

Hier nochmal das Foto wie es werden soll

Gruss
werner