Ich bin zunächst mal blutiger Laie und habe bis auf einen kleinen russischen Selbstzünder in meiner frühen DDR-Jugend keine wirkliche Erfahrung. Allerdings waren wir ab und zu mal bei Fesselflugveranstaltungen und der Lärm war es dann immer, der mir Grund zum Nachdenken gab, ob das letztlich überhaupt das rechte Hobby für mich werden sollte. Der nervtötende Lärmpegel ist einfach nur schrecklich gewesen - so schön ich die Flugzeuge auch fand.
Bereits damals flogen einige Maschinen mit Schalldämpfern, was aber nur recht dürftige Dämpfung mit sich brachte. Das fiese helle Knallen der Motoren war damit ein Stück weit weg - aber in Summe eben immer noch sehr laut.
In Anbetracht von sicher noch stark hinzukommender Bebauung in Feld und Flur in den kommenden Jahren - gerade auch bei uns hier sehr eindrucksvoll zu erleben - wird sich früher oder später für die Verbrenner die Frage stellen, ob sie ohne Schalldämpfer überhaupt noch geflogen werden dürfen, da die wenigsten sicher Lust haben, sich permanent mit dem Ordnungsamt oder vor Gericht wegen Ruhestörungen herumzuschlagen. Das ist ein immer stärker werdendes und absolut ernst zu nehmendes Problem.
Sicher könnte man elektrisch fliegen - aber das ist m.E. wie Baden im Vollschutzanzug :-) ... es macht nun mal Spaß, einen Verbrenner laufen zu lassen.
Bernhard Krause geht zwar auf die Schalldämpfung ein, aber nicht wirklich tief. Es fehlen Beschreibungen zur Schalldämpfung von Ringauslassmodellen resp. für Motoren, die ab Werk über keinen Auspuffstutzen verfügen - wo also in erheblichem Maß Eigenregie und viel Kopfarbeit nötig ist, um einen Abgastrakt zu erdenken und letztlich auch zu schaffen. Ansauglärmproblematiken und mögliche Luftfilter als Puffer fehlen irgendwie gänzlich - oder ich habe das Wenige überlesen.
Sicher macht der Propeller auch einen Teil der Geräusche aus - aber das sind vielleicht gefühlte 5 %.
Die Abgase müssen deutlich leiser den Schalldämpfer verlassen und darüber muss man sich eben Gedanken machen. Eine geschickt angeordnete Plättchenkaskade wäre hier vielleicht ein ganz guter Ansatz. Das sich zudem im (noch kalten) Dämpfer ansammelnde Öl müsste in einem dichten Metallwollepuffer im unteren Bereich so lange mechanisch festgehalten werden, bis der Dämpfer auf Temperatur kommt und das Öl dann verdampft - ähnlich wie bei einem Katalysator. Aufgrund des Öles im Abgas macht es m.E. keinen Sinn, mit Dämmmatten zu arbeiten, da diese fortwährend voller Öl(kohle) wären. Evtl. wären als Ersatz für Dämmung auch gerolltes Edelstahlgeflecht mit unterschiedlichen Maschenweiten (als Kaskade) denkbar, in denen sich dann der Schalldruck bricht - und eben die besagten Plättchen oder Dämpfungsplatten innerhalb. Rückstau wird sich nicht vermeiden lassen und müsste in Kauf genommen werden - ebenso ein mehr oder weniger großer Leistungsverlust.
Es wäre schön, wenn man sich irgendwie konkretere Gedanken machen könnte und auch mal ein wenig experimentieren könnte. Hartlöterfahrung wäre also ganz gut.
Grüße