Wer kennt ein gutes Buch über Schalldämpfer/-bau für Modellbau-Verbrenner?

Problematisch ist ja nach wie vor das Thema Lärm bei den Verbrennern. Die Serienschalldämpfer sind wohl schon ein Stück weit sinnvoll, aber effektiv leiser machen die einen Modellmotor nicht wirklich. Kennt jemand ein gutes Buch über den Selbstbau von Schalldämpfern und/oder hat Erfahrungen mit wirklich extrem leiser gewordenen Motoren? Gerne auch Erfahrungen in puncto möglicher Einströmdämpfer/Luftfilter, die das Ansauggeräusch drastisch unterdrücken ...
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Ein komplettes Buch über Schalldämpfer für Modellmotoren ist mir nicht bekannt.
Die beiden Autoren die Andreas genannt hat haben jeweils ein Modellmotorenbuch geschrieben
in denen auch auf die Lärmreduzierung von Einlass und Auslass eingegangen wird.
In beiden Büchern erstreckt sich das aber nur auf wenige Seiten.

Gruß Bernd
 

bulksi

User
Moin zusammen,

den Spaß treibe ich auch gelegentlich bzw. da habe ich auch schon Erfahrungen machen dürfen.

https://www.rc-network.de/forum/fern...lld%C3%A4mpfer


Zusammenfassung aus der Methanolerwelt: Bei Viertaktern kann man gut dämpfen, zu gute Dämpfung (Gegendruck) kostet Leistung, der Aufwand steigt exponentiell mit der gewünschten Schalldämpfung, eine Reihenschaltung von Schalldämpfern bringt relativ wenig und 100%ig dicht werden die Dinger auch selten, das heiße Öl findet immer seinen Weg.

Ich tue mich etwas schwer damit hier Teile der Bücher einzuscannen und zu publizieren, das ist nicht im Sinne des Erfinders...

Gruß Simon

PS: Ich glaube bei Werner Frings stand auch was dazu. Die Kapitel sind aber immer sehr dünn zu dem Thema (Try & Error!). Demuth hat meistens zu den Motoren noch den subjektiven Klang beschrieben, teilweise auch mit Beschreibung des Frequenzbereiches (insbesondere bei dem Vergleich klassischer Ventilmotor zu Schiebermotor wenn ich mich recht entsinne).
 
In der letzten Ausgabe des Demuth-Buches, welche nach seinem Tod veröffentlicht wurde, hat Hr Rußow mitgeschrieben. in diesem Buch ist ein Kapitel zum Schalldämpferbau inkl. berechnungen, welche Frequenzen gefiltert werden. Die wirksamste Methode ist aber weiterhin Drehzahlreduktion. Das lauteste am Motor ist meist der Propeller.

MfG,
Sebastian
 
Ich bin zunächst mal blutiger Laie und habe bis auf einen kleinen russischen Selbstzünder in meiner frühen DDR-Jugend keine wirkliche Erfahrung. Allerdings waren wir ab und zu mal bei Fesselflugveranstaltungen und der Lärm war es dann immer, der mir Grund zum Nachdenken gab, ob das letztlich überhaupt das rechte Hobby für mich werden sollte. Der nervtötende Lärmpegel ist einfach nur schrecklich gewesen - so schön ich die Flugzeuge auch fand.

Bereits damals flogen einige Maschinen mit Schalldämpfern, was aber nur recht dürftige Dämpfung mit sich brachte. Das fiese helle Knallen der Motoren war damit ein Stück weit weg - aber in Summe eben immer noch sehr laut.

In Anbetracht von sicher noch stark hinzukommender Bebauung in Feld und Flur in den kommenden Jahren - gerade auch bei uns hier sehr eindrucksvoll zu erleben - wird sich früher oder später für die Verbrenner die Frage stellen, ob sie ohne Schalldämpfer überhaupt noch geflogen werden dürfen, da die wenigsten sicher Lust haben, sich permanent mit dem Ordnungsamt oder vor Gericht wegen Ruhestörungen herumzuschlagen. Das ist ein immer stärker werdendes und absolut ernst zu nehmendes Problem.

Sicher könnte man elektrisch fliegen - aber das ist m.E. wie Baden im Vollschutzanzug :-) ... es macht nun mal Spaß, einen Verbrenner laufen zu lassen.

Bernhard Krause geht zwar auf die Schalldämpfung ein, aber nicht wirklich tief. Es fehlen Beschreibungen zur Schalldämpfung von Ringauslassmodellen resp. für Motoren, die ab Werk über keinen Auspuffstutzen verfügen - wo also in erheblichem Maß Eigenregie und viel Kopfarbeit nötig ist, um einen Abgastrakt zu erdenken und letztlich auch zu schaffen. Ansauglärmproblematiken und mögliche Luftfilter als Puffer fehlen irgendwie gänzlich - oder ich habe das Wenige überlesen.

Sicher macht der Propeller auch einen Teil der Geräusche aus - aber das sind vielleicht gefühlte 5 %.

Die Abgase müssen deutlich leiser den Schalldämpfer verlassen und darüber muss man sich eben Gedanken machen. Eine geschickt angeordnete Plättchenkaskade wäre hier vielleicht ein ganz guter Ansatz. Das sich zudem im (noch kalten) Dämpfer ansammelnde Öl müsste in einem dichten Metallwollepuffer im unteren Bereich so lange mechanisch festgehalten werden, bis der Dämpfer auf Temperatur kommt und das Öl dann verdampft - ähnlich wie bei einem Katalysator. Aufgrund des Öles im Abgas macht es m.E. keinen Sinn, mit Dämmmatten zu arbeiten, da diese fortwährend voller Öl(kohle) wären. Evtl. wären als Ersatz für Dämmung auch gerolltes Edelstahlgeflecht mit unterschiedlichen Maschenweiten (als Kaskade) denkbar, in denen sich dann der Schalldruck bricht - und eben die besagten Plättchen oder Dämpfungsplatten innerhalb. Rückstau wird sich nicht vermeiden lassen und müsste in Kauf genommen werden - ebenso ein mehr oder weniger großer Leistungsverlust.

Es wäre schön, wenn man sich irgendwie konkretere Gedanken machen könnte und auch mal ein wenig experimentieren könnte. Hartlöterfahrung wäre also ganz gut.

Grüße
 
Das ist rel. unnötig das alles nochmal zu tun.
Haben schon andere zig mal gemacht, du bist ja nicht der erste, der einen Schalldämpfer bauen will. Besorg dir mal das Demuth/Rußow Buch und versuch umzusetzen was da drin steht, dan bist du für das, was man ohne Labor erreichen kannst schon ziemlich weit. In dem Buch findest du auch eine Formel, mit der du anhand von Motorleistung, Propellerdrehzahl und Durchmesser die Lautstärke abschätzen kannst. Da merkt man ganz schnell, dass es keinen sinn macht sehr schwere Dämpfer zu bauen, um das letzte Quäntchen rauszuholen, sondern stattdessen einen leichten, hubraumstärkeren Motor bei einer niedrigen Drehzahl einzusetzen. Da reichen dann auch die Seriendämpfer. Zu den Ringgespülten Dieseln - es funktioniert oft nicht, diese mit Schalldämpfer auszurüsten, da die Spülung nicht so richtig dafür geeignet ist - Stichwort Sub Piston Induction. Deshalb findet man da auch nichts. Das Einzige, was da so halbwegs funktioniert sind einfache Deflektoren. Viele Grüße, Sebastian
 
der mechwerk-andi hat in einer reihe von fmt ausgaben etliches zu schalddämpfern, Konstruktion und auslegung geschrieben, so ich erinnere
ist aber schon eine weile her
 
Problematisch ist ja nach wie vor das Thema Lärm bei den Verbrennern. Die Serienschalldämpfer sind wohl schon ein Stück weit sinnvoll, aber effektiv leiser machen die einen Modellmotor nicht wirklich. Kennt jemand ein gutes Buch über den Selbstbau von Schalldämpfern und/oder hat Erfahrungen mit wirklich extrem leiser gewordenen Motoren? Gerne auch Erfahrungen in puncto möglicher Einströmdämpfer/Luftfilter, die das Ansauggeräusch drastisch unterdrücken ...

Ein spezielles Buch über den Schalldämpferbau kenne ich nicht! Kleiner Tip: Schau mal in den Online TC Katalog unter "Edelstahlschalldämpfer für ZG 45 und ZG 62" nach, da siehst du wenigstens schonmal wie ein gut dämpfender 2T Topfdämpfer in Einzelteilen bzw. das Innenleben aussieht😉
 

steve

User
Hallo,
sobald die Dämpfung auf der Auslass-Seite einigermaßen funktioniert, erreicht man eine weitere Dämpfung über die Ansauggeräusche und in der nächsten Runde dann über die Entkoppelung der Motorschwingungen auf die Zelle durch eine elastische Motoraufhängung.
3-Blatt-Props anstelle von 2-Blatt ist dann auch eine sehr effektive Maßnahme - das war z.B. der Maßnahmenkatalog bei meiner Pitts mit ZG62.
Bei den Dämpfern funktionieren die mit viel Volumen am besten und vor allen dann, wenn sie auch noch mal im Modell eingebaut sind.
VG
 
Ich denke, bei Ihm geht es vor allem um kleine Methanoler um die 2,5ccm. Da ist es ziemlich schnell Overkill. Es ist da wirklich sinnvoller eine Motorgröße hochzugehen und dort besonders leichte Exemplare zu suchen - z.B. OS LA Serie oder Enya gleitgelagert. Die aufgebohrten Webra im 28er Gehäuse sind auch nicht schlecht vom Gewicht, damit kann man dann eher 3,5er ersetzen.
Da kann man dann durch Eigenbau leichter Einkammerdämpfer noch etwas vom Gewicht wieder rausholen, die Gußteile sind doch recht schwer. So eine Entkopplung vom Modell ist auch gut machbar über Rückwandbefestigung über eine GFK oder CFK Platte und Schwinggummis.
Übrigens - Der Dämpfer wird nicht so warm, dass da wieder das Öl Verdampft.
Viele Grüße,
Sebastian
 
Hier etwas zum nachlesen / studieren,
ein Bericht von Rob Metkemeijer NL 2010 zum Thema : F2C Schalldämpferaufbau.
S.a. Fotos.

http://www.f2d.dk/noise/docs/Interim...F2C%202010.pdf

Gruß
Peter
p.s. Ein effektiver Schalldämpfer arbeitet nach dem Frequenzweichen Prinzip.
S.a. Text und Zeichnung.
 
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