Thema Luftfilteranlage für die Werkstatt

Teddito

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Ich frag mich eigentlich warum ich diesbzgl. noch nicht viel hier veröffentlicht habe, aber egal.



Seit Jahren baue und beschäftige ich mich und Upgrade ich meine Luftfilteranlage für die Werkstatt um alles was nötig ist abzusaugen. Im Allgemeinen ist das eher nur die Cnc Fräse und ein stationärer Bandschleifer. Absaugen bis zu 0,1µ Partikelgröße mit einer Effektivität von 99,95% ( H13 Filter). Das ist das Ziel. Das hab ich mir nicht ausgesucht, sondern das ist die Vorgabe vom Lüftungsfritzen. Die Luftwechselrate sollte zwischen 8 und 12 betragen. Mein Raum hat ein Volumen von 90m³ ( ganz grob 4,5m x 2m x 10m). Ich erreiche rund 1250m³/h Volumenstrom. Das entspricht einer Luftwechselrate von 14,5. Man sagt bei starker Belastung ist eine Luftwechselrate von 15-20 anzuraten. Ganz offensichtlich scheine ich eine starke Belastung zu haben womit ich sicher nicht alleine bin! Um es Vorweg zu nehmen. 14,5 Luftwechselrate reicht in dieser Konfiguration nicht aus!!! Das liegt vermutlich an den 3 unterschiedlichen Absaugpunkten. Besser wäre 1 Absaugpunkt wodurch ich einen stärkeren Sog hätte mit entsprechend geringerer Schwebstoffbelastung. Was damit gemeint ist: Unten mehr dazu.



2 Meiner Maschinen haben eine Kabine. Beide Kabinen werden auch mit abgesaugt. Ebenfalls bis H13 gefiltert -> 99,95% bis zu 0,1µ! Da habe ich aktuell folgende Werte ermittelt.



pm1: 0µg/m³

pm2,5: 0µg/m³

pm10: 0µg/m³



2.JPG




PM Grenzwerte in Deutschland:

PM2,5: 25µg/m³

PM10: 40µg/m³



Also alles tutti.... ... Wenn ich nun meine große Fräse einschalte, die keine Kabine hat, mit MMKS + Ölnebler liege ich ohne lokale Absaugung bei mehr als 200µg/m³ @pm2.5.

Mit lokaler Absaugung liege ich bei pm2,5 bei 35µg/m³ und bei pm10 bei 22µg/m³. Also ich brauch mehr Power bzw ich denke eher mehr Sog. Wer denkt ich habe so eine Spielzeugabsaugung dem ist weit gefehlt. Ich habe einen 0,9Kw Absaugventilator mit 1680pa Pressung wobei nur 70pa vor dem H13 Filter ankommen.... Aktuell läuft der auf 39hz. Maximale Frequenz liegt bei 50hz. Allerdings vertragen meine H13 Luftfilter in Summe nur maximal 1230m³/h an Volumenstrom die mit 39hz erreicht sind. Würde ich den Ventilator mit 50hz betreiben dann dauert es nicht lange und die Filter würden bersten. Geschätzt würde ich bei 50hz auf rund 1500m³/h kommen.



Ich habe stand heute 3 Stk. G4 Filter im Filtergehäuse die bis zu 86% Effektivität bei 1µ haben. Nachgeschaltet ist der F9 Hauptfilter (ebenfalls 3Stk. im Gehäuse) der denn schon mehr als 98% bei 1µ schafft sowie bis maximal 60% bei 0,1µ und als Endfilter habe ich ein 2Stk. H13 Filter (Maße je 594x287x150) eingebaut die bis zu 99,95% an Schwebstoffe filtern bis zu 0,1µ. Einer dieser Filter, hat eine Filterfläche von 20m²!!! Ein H13 Filter kostet rund 100€. Die komplette Anlage stand jetzt ca. 3000€. Wäre ne Firma dran gewesen ab 7500€ Netto stand 2021. Selbstbau lohnt.



Wie komme ich auf meine Partikelgröße die ich oben definiert habe? Es gibt da so Diagramme die jeder ergooglen kann mit den Begriff Partikelgröße. Ich nenne mal einige:

Metallurgischer Staub 0,001µ

Ölnebel: 0,01µ

Absinkende Stäube und Kohlestaub: 1µ

Schwerer Industriestaub: 100µ



Habe zuvor auch diverse Firmen angeschrieben mit welcher Filterklasse die absaugen würden. Konsens war H13. Was will ich denn nun absaugen? Absaugen von Schwebstoffe die beim fräsen und schleifen entstehen. Materialien: Holz, Kupfer, Alu, Kunststoffe, Verbundmaterialien sowie Ölnebel ( durch MMKS und Ölnebler). Wenn man auf diversen Hobbyplattformen schaut findet man für 300-600€ fertige kompakte Absaugvorrichtungen die quasi aber nichts taugen. Die filtern bestenfalls bis zu 86% bei 1µ was einer Filterklasse G4 definiert. Des weiteren werden Volumenströme in der Regel bis 20-100m³/h bereit gestellt. Das reicht gerade mal so für eine kleine Kabine von ca. 2-5m³. Also ein Raum ganz sicher nicht.



Man sagt ja das Aktivkohlefilter ja auch Gerüche und Gase absaugen und filtern können. Ich habe 3 verschiedene Aktivkohlefilter im Betrieb gehabt. Die Luftqualität hat sich dadurch nicht verbessert. Im Gegenteil. Es hat plötzlich in der Nase gekitzelt. Es wurde einfach Kohlestaub aus der Lüftungsanlage geblasen trotz G3 Vorfilter und F9 Hauptfilter. Aktivkohle hat dort einfach nichts zu suchen.



Randnotiz:

Buchenstäube sind Krebserregend. Man kann an Lungen und Nasennebenhohlen Krebs erkranken. Daher werden für Buchenstäube Sicherheitssauger der Klasse M benötigt. Staubklasse M muss 99,9% aller Partikel filtern können. Welche Partikelgröße weiß ich jetzt gerade leider nicht. Ob es nun 1µ oder 0,1µ sind weiß ich nicht ( vermutlich 0,1µ). Das entspräche ungefähr die Filterklasse H13. Meiner Meinung nach liegt es nicht primär daran ob es Buche oder ein anderes Holz ist. Meiner Meinung nach gilt dies für alle Holzstäube. Fremdkörper in der Lunge ist Fremdkörper in der Lunge. Gesund ist das alles nicht!



Wer nun denkt da nehm ich nen Aldisauger und bau da einen Staubklasse H Filter ein der wird vom Ergebnis enttäuscht werden. Ich habe ein Thirdparty Staubklasse H Filter in mein Nilfisk Attix 30 ( nein kein Sicherheitssauger) eingebaut und nach einigen Wochen sah das so aus:



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So, nun wäre geklärt was man benötigt, und welche Geräte völlig untauglich sind. Da ich armer Harzer bin und von nichts ne Ahnung habe, habe ich mit einen 200mm Rohrlüfter begonnen und habe da Staubsaugerfilter mit Tape befestigt. 3 Filter mittels Kreuzstück an einen Lüfter.



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Nach 8 Wochen im Einsatz sahen die Filter dann so aus. Damals ohne MMKS. Ich hatte damals noch nass gefräßt.

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Da das Raumklima weiterhin merklich Belastungen enthielt habe ich nachgerüstet. Die ganze Nummer nochmal auf der anderen Seite platziert.

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Nach rund 200 Betriebsstunden mal den Ventilator gecheckt. Nahezu Öl und Staubfrei. Also wirklich viel kommt da nicht durch. Das Prinzip hat mich für günstig sehr überzeugt. Laut Recherche hat dieser Filter eine Filterklasse H12. Könnte hinkommen.

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Dann habe ich mir ein Messgerät gekauft um die Strömungsgeschwindigkeit, den statischen Druck und den Volumenstrom messen zu können. Ergebnis: 330pa ( sehr gering. Als Beispiel: Absauganlagen für Schweißrauch liegen im Bereich von 800-1200pa.) bei 830m³/h für 2Stk. 200mm Lüfter mit gerade mal 105W je Lüfter was mir extrem gut erscheint. Es ist Übrigens ein Lüfter von Dalap. Turbine P D200mm. Damals um die 150€/Stk.



Inzwischen ist die Luftqualität merklich besser geworden, wirklich sicher fühlte ich mich jedoch noch nicht. Staubsaugerfilter sind mir nüscht. Somit habe ich geupdatet. Wie oben schon geschrieben habe ich mir einen 0,9Kw Ventilator mit 1680pa Pressung gekauft den ich per FU steuern und auch regeln kann.



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Inklusive Absaugung der kleinen Kabine. Habe noch ein Fettfangfilter vorgeschaltet.

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Damit fühlte ich mich dann schon besser. Allerdings habe ich den H12 Staubsaugerfiltern noch immer nicht vertraut. Dann erfolgte ein großes Update mit 2Stk. G4 Filtergehäuse + 2Stk. F9 Filtergehäuse + 2Stk. H13 Filter mit selbstgebautem Rahmen. Die zweite Kabine habe ich dann auch gleich mit angeschlossen. Damit sind bis zu 900m³/h möglich. Ein F9 Filter verträgt 450m³/h.



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Damit ging dann wirklich die Post ab. Allerdings hat mich der Hirnfick nicht losgelassen bis 0,001µ filtern zu wollen wegen den matallurgischen Stäuben. Ich habe ein Activecarbonfiltre gekauft. Mit ernüchternden Ergebnis. Aktivkohle wurde ausgestoßen und der Filter blieb nicht lange dran. Weitere Details weiter oben. Um den anflanschen zu können habe ich ein Lüftungsformteil anfertigen lassen.



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Aktivcarbonfilter habe ich wieder abgebaut und habe mich dann mit den Filterwechsel etwas genauer auseinander gesetzt. Alle Filter haben nun eine Druckdifferenzüberwachung mit Signalausgabe wenn der definierte Druck überschritten wird. Denn dann ist der Filter zu und er muss gewechselt werden.



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Damit war ich dann ne ganze Weile zufrieden. So mehr oder weniger. Ich wollte einfach noch mehr Volumenstrom da meine H13 Filter mehr vertragen würden. Stand hier liegen wir bei 900m³/h Volumenstrom. Was habe ich gemacht? Ich habe einen dritten G4 und F9 Filter eingebaut und konnte dann auf 1250m³/h hochgehen da meine H13 Filter das ja vertragen.



Vor 2 Wochen habe ich mal nen 40h Job gemacht und war zu faul die lokale Absaugung ( mit einen Staubsauger Starmix Ipulse 1635 H Safe Plus) zu montieren. Das Auto sah dann so aus obwohl die Luftfilteranlage auf 1250m³/h lief.



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Dabei fiel mir nun eindrucksvoll auf das ich mehr Sog haben muss. Das Problem was ich habe ist das ich 3 Ansaugrohre habe. Das bedeutet: 3 200mm Rohröffnungen bei 1250m³/h Volumenstrom = geringer Sog. Da sich der Sog die 3 Rohre teilen müssen. Ich müsste nun theoretisch alle 3 Ansaugrohre zusammen führen um einen stärkeren Sog zu erzeugen. Die Pressung beträgt gerade mal 72pa. Entweder bin ich zu doof zum messen oder keine Ahnung...

Wie die Filter angeordnet sind wird in diesen Schema dargestellt.



schema.png




So, und da bin ich heute. Aufgabe ist nun ein Ansaugstutzen irgendwo an der Fräse zu platzieren anstatt 3. Wie das geht? Kein Plan! Denn ich habe keine Kohle, keine Zeit und auch kein Platz da noch etwas sinnvoll zu drehen. Es sieht so aus das alle Filter demontiert werden müssen und alles auf die große Kabine draufgeschmissen werden müsste. Den angefertigten Kanal für den Activecarbonfilter demontieren und hoffen das der irgendwie an alle 3 Filtergehäuse angeflanscht werden könnte. Dann hätte ich das was ich theoretisch benötige.



Allerdings habe ich gestern mal noch mein altes Staubsaugerzeug vorgekramt um noch mehr Volumenstrom zu haben. Diesma aber keine 3 Filter, sondern 5. Geschätzt gewinne ich damit ein Volumenstrom von 500-600m³/h. Wir erinnern uns -> 2 Lüfter und 6 Filter haben 830m³/h geschafft. Also ein Filter 415m³/h. Der Lüfter schafft ohne Restriktion knapp über 1000m³/h.



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So, das wars im groben und ganzen. Da mein pneumatischer Werkzeugwechsler noch immer nicht läuft, ich den Luftfilter für den pneumatischen Werkzeugwechsler aber zwingend brauche, wird wohl der nächste Schritt sein das meiste rauszureißen und neu zu platzieren um ein Rüssel zum Absaugen zu haben anstatt 3. Die Staubsaugernummer ist nur etwas vorübergehendes. Für den pneumatischen Werkzeugmagazin muss ich irgendwo noch Linearführungen drantackern und alle Werkzeuge neu einmessen. Ggf muss auch noch ein neuer Absaugschuh angebaut werden. Aktuell nur einseitig geführt und mittels Stepper fährt er nach oben und unten. Neu war das soweit ok, wenn benutzt hängt da alles voll mit Späne. Unschön. Es hakt! Saugschlauch aktuell 50mm. 38mm war Regelmäßig verstopft. Bei wem 38mm funzt, der produziert wahrscheinlich eher Staub anstatt Späne! CFK sauge ich mit den Starmix 1635 H Safe Plus (1,6Kw und 4600l/min) ab. Alu und Kupferspäne sauge ich mit meinen großen 2,3Kw Dry Cat H Sauger ab. Der schafft 7166l/min!

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Im Grunde braucht fast jeder so eine Absaugung der auch ne MMKS hat oder er baut sich eine Kabine drum. Wobei auch die Kabine abgesaugt werden müsste aber da reicht in der Regel ein Volumenstrom von 100-200m³/h völlig aus. Das bekommt man noch mit billigen Chinalüftern hin. Die Pessimistiker unter den Ärzten sagen dass es keine tolerierbare Grenze gibt. Ergo: Staub ist Staub egal ob bei der Arbeit oder zu Hause! Und zu Hause hat man in der Regel ein wesentlich schlechteres Arbeitsumfeld als innerhalb der Firma. In den Firmen gibt es in der Regel Absaugvorrichtungen! Im Fall von Buchenstäube und Lungen/Nasenkarzinome gibt es bereits anerkannte Berufskrankheiten! Also schreiben das zu Hause nichts passieren kann fällt hier aus.



Ich benötige eine Strömungsgeschwindigkeit von 14-16m/s für Ölnebel. Die habe ich aktuell mit 11m/s nicht ganz erreicht was auf einen zu großen Rohrdurchmesser hindeutet. Das System besteht im wesentlichen aus 200mm Wickelpfalsrohre. Mit 150er Wickelpfalzrohre würde meine Strömungsgeschwindigkeit erhöht werden. Die Dimensionierung des Rohrdurchmessers habe ich zu Beginn einfach geschätzt wobei ich mich damals auch belesen hatte. Habs nur nich kapiert lol. War leicht überascht das ich mit den ausgewählten Komponenten zumindest annähernd in den empfohlenen Bereich der Firmen gekommen bin. -> Luftwechselrate 8-12m/s bei entsprechender Strömungsgeschwindgkeit mit entsprechenden Filtern. Später habe ich vor dem Ansaugstutzen noch Filtervliess vorgetackert (G3). Das sieht dann nach ein paar Jahren so aus.



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Dieses Bild ist der Dreck aus der Werkstatt und nicht der Dreck aus den beiden Kabinen. Der Bandschleifer wird quasi nur 4-5x im Jahr intensiv für meine Wasserkühler genutzt. Das sind ca. 30- 40h im Jahr. Das ist so gering, das könnte schon fast als Hobby durchgehen. Die große Cnc wird gewerblich quasi nicht eingesetzt. Die paar Pomteile kann man fast an eine Hand abzählen und werden trocken gefräst. Darüber hinaus wird diese Cnc nur hobymässig für meine Lautsprecherprojekte eingesetzt wovon es nur 1-3 Projekte gibt. Ergo Hobby!!! Die große Cnc läuft vielleicht 100h im Jahr. Das wars. Also alles noch im Hobbyrahmen. Und trotzdem sind die Filter zu!!! Wer gesundheitsbewusst arbeiten möchte der sollte sich ernsthaft überlegen sich mit dem Thema Filtertechnik auseinander zusetzen. Letztes Detail: Alle Komponenten wurden geerdet. Auch die Rohrleitungen!


Randnotiz:

Ich hab Gas Wasser Scheiße gelernt damals bei den führenden Unternehmen in Europa. Wir haben nur Industrie gemacht und dort hatte ich erstmals Kontakt mit diesen Thema. Ein klein bisschen was hatten wir in der Berufsschule auch. Is aber schon 20 Jahre her… … mit einen meiner Berufsschullehrern battle ich mich gelegentlich auch mal beim Tischtennis :-)

Was ich aktuell nicht verstehe warum ich nur ne Pressung von 72pa habe direkt hinter den Ventilator. Das teilt sich ja je Saugstutzen noch einmal.
Um auf die Strömungsgeschwindigkeit zukommen gibts nur eine Option. Ventilator auf 50hz hoch mit einen zusätzlichen H13 Filter, oder anderen H13 Filter die mehr Volumenstrom abkönnen + einen F9 und G4 Filter ergänzen.

Ergänzung Im Zusammenhang mit der Gesundheit:

Partikel größer als 10µ hängen in der Nase, Rachen, Kehlkopf fest. -> Nasen und Kehlkopfkrebs (da auch kleinere Partikel an den Schleimhäuten hängen bleiben gelten Krankheiten von kleineren Partikeln)
Partikelgröße von 5-10µ in den Bronchen -> COPD, Asthma, Allergien Lungenkrebs ect. pp. (da auch kleinere Partikel an den Schleimhäuten hängen bleiben gelten Krankheiten von kleineren Partikeln)
Partikel kleiner Lungenblässchen -> COPD, Asthma, Allergien Lungenkrebs ect. pp. (da auch kleinere Partikel an den Schleimhäuten hängen bleiben gelten Krankheiten von kleineren Partikeln)
Partikel unter gelangen ins Blut und können systemisch wirken -> Krebs und Allergien, Autoimmunkrankheiten ect. pp.
Metallurgische Stäube können Nanostäube sein 0.001µm = 1Nanometer

Schadstoffe können auch Transdermal ( über die Haut) aufgenommen werden. Auch das führt zu Krankheiten.
Partikelgröße kleiner 200Nm, also 0.2µm können über die Haut aufgenommen werden. Heist soviel wie, Ölstäube und Metallstaub kann über die Haut aufgenommen werden. Nicht selten haben Zerspaner irgendwann Allergien gegen Kühlschmierstoffe!!!! Anerkannte Berufskrankheit!

Wer denkt: ich habe einen Zyklonabscheider das reicht, der möge mal prüfen welche Partikelgröße ein Zyklonabscheider zurück hält.
Bis 1µ. Alles darunter pfeift gnadenlos durch und geht in den Filter des Saugers.


Gruß Marc
 
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Morgen,
wahnsinns Leistung die du da ablieferst.
Ist auch alles nachvollziehbar von deinen Gedankengängen her. ABer ich bin mir nicht sicher ob sich diesen ganzen Aufwand jemals ein anderer Modellbauer antun wird um ein bisschen fräsen zu können.
Für jemanden der tagtäglich mit diesem Staub 8h/Tag belastet wird ist es sicher ein Muss. Jemand der hin und wieder was fräst oder ein paar Schnitte mit der Dremel auf Carbon oder GFK macht (ca. 98% hier) ist das sicher alles überdosiert.

Ich denke für den Durschnittsmodellbauer ist es erst mal wichtig den Staub direkt von der Arbeitsstelle wegzubekommen. Dazu verwende ich einen stinknormalen Industriesauger. Natürlich geht hier ein gewisser Anteil Staub durch den Filter, aber zumindest ist das gröbste mal weg um nicht direkt über der Schnittstelle von mir eingeatmet zu werden. Staubschutzmaske FFP2 hab ich dabei natürlich sowieso trotzdem auf.

Ich denke bei dem ganzen anderen Schrott den wir täglich im Straßenverkehr einatmen, bzw. manche welche auch Raucher sind wird das bisschen Anteil vom Modellbau nicht ausmachen bzw. die Lebenserwartung drastisch senken.

Bitte nicht falsch verstehen, im Grunde genommen ist natürlich deine Ansicht die Richtige! - Aber eben in der Praxis für die meisten Hobbymodellbauer nicht realisierbar.

mfG Christian
 

Teddito

User
Ich bin inzwischen mit meinen Kopf schon etwas weiter gekommen und habe nochmal meine Unterlagen geprüft.
Man hatte mir damals 2 verschiedene H13 Filter gesendet. Nach Sichtung beider Datenblätter ergibt sich ein maximaler Volumenstrom von 2070m³/h. Das klingt doch fein. Damit dürfte dann auch der Lüfter ausgelastet werden können.

Ich werde die H13 Endfilter neu anschließen, da ich ja jetzt nen Lüftungskanal mit Bundkragen 200mm habe.
Ich werde ein Stk. G4 und F9 Filter beischalten und mein Volumenstrom auf 1800m³/h erhöhen. Damit wäre die Luftwechselrate von 20 erfüllt.
Die Strömungsgeschwindigkeit sollte laut hochrechnungen von 11 auf 14m/s ansteigen.

Die neuen Filter schließe ich aus Bequemlichkeit in 2er Einheiten zusammen. 2Stk. aufm Kompressor und 2Stk. auf der Kabine.
Da gehe ich dann mit einen 150mm Rüssel zusammen den ich an die Z Achse befestige. Ich hätte dann wesentlich mehr sog da ich anstatt 3 Rüssel fortan nur noch 1 Rüssel habe. Dazu auch noch kleiner -> höhere Strömungsgeschwindigkeit. In Summe hätte ich mehr Volumenstrom, bin näher am Dreck und hätte auch mehr Sog. Damit sollte das eigentlich gehen so wie ich mir das vorgestellt habe. Es wird allerdings noch ein Weilchen dauern bis ich mir die 500€ für das Filterupdate zusammengespart habe :-(

Was du anführst ist leider ein Irrglaube. FFP2 hat eine Netzweite von 0,6µ und gemäß Datenblatt muss die um effektiv zu sein um bis zu 70% abdichten. FFP3 ist das selbe wobei der Dichtheitsgrad bei 80% liegt. 20% bzw 30% darf ruhig kontaminierte Nebenluft gezogen werden ( weil die halt nicht perfekt wie eine Silikonmaske abdichtet). So zumindest die Theorie und die Idee dahinter. Die sind recht gut wenn man außerhalb des "Wirkbereichs" ist ->60cm. Und auch nur bei Stoffe die schnell nach unten Fallen. -> 10µ oder größer bzw. Partikel die entsprechend Gewicht haben sodass sie schnell absinken können.

Zur Hobbysache:
Kennst du die MAKWerte von Kohlefaserstaub? Die sind mit unzureichender Hardware gar nicht zu erreichen. Egal ob zu Hause oder in der Industrie. Speziell bei Emissionen dieser Art reicht es nicht sich selbst zu schützen ( in Form von einer Halb oder Vollmaskte mit P3 Filter) sondern auch die Umgebung. Die Idee dahinter ist das alles an Schadstoffe aufgefangen und entsorgt werden muss. Daher gibt es auch spezielle Beutel und Halterungen für den Beutel im Sicherheitssauger die das garantieren sollen. Wenn du den Dreck in der Werkstatt verteilst ist damit auch niemand geholfen. Es muss lokal abgesaugt werden.

Ich habe innerhalb eines Jahres ca. 25h vernickelt mit offenen Garagentor. Der Zulieferer des Nickelbads meinte es reicht. Mein Betriebsarzt sagte kann nicht sein weil die Expositionsgröße und der Arbeitsumfang fehlen würden. Das Ergebnis ist eine um das 8 fache höhere Nickelbelastung als der Grenzwert erlaubt (gemessen nach Provokation im Sammelurin). Kleinvieh macht aus Mist. Und Kleinmist stinkt auch so wie groß Mist wenn du weist was ich meine.... ... Es gibt Stäube die sind perse Gesundheitsschädlich und die Dosen können sehr sehr gering sein. Wie gering gering ist, merkt man erst wenn man tatsächlich mal die Staubbelastung misst. Was ich ja des Öfteren tun muss.

Ansonsten: Lungenkrebs ist die zweithäufigste Krebsart bei Männern mit 57.000 neuen Fällen auf die Gesamtbevölkerung pro Jahr. 6.800.000 Menschen in Deutschland, also mehr als 12% der Gesamtbevölkerung haben COPD. Und das trotz aller Vorschriften und "sogenannter Schutzmaßnahmen". Das sollte zudenken geben.
 

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