Hallo,
erst mal mein Dank an Eckehard und Jürgen für die Links. Die Site von FMA kannte ich zwar schon, hatte sie aber eine Weile nicht mehr besucht.
Die Arbeit von Fred Marks hat sich ja inzwischen zu einem 52-seitigen Handbuch gemausert, höchst empfehlenswert!
Das Relevante (Seite 27) hier kurz wiederholt:
Zuerst Konstantstromladung mit 1C. 2C sind als absolutes Maximum möglich, verkürzt die Ladezeit, geht aber auf Kosten der Lebensdauer.
Nach Erreichen von 4,235 V muß ab- oder auf Konstantspannungsladen umgeschaltet werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Zelle zu 90% voll. Nach Umschalten auf Konstantspannung nimmt der Ladestrom (nach einer e-Funktion) ab.
Einfügung von mir:
Wie immer bei e-Funktionen dauert es rein mathematisch unendlich lange, bis der Endwert (hier Null) erreicht würde, deshalb bricht man den Vorgang zu einem vernünftigen Zeitpunkt ab.
Einfügung Ende.
Ist der Ladestrom dann auf 0,1C abgesunken, so ist die Zelle zu 100% geladen. Die Ladezeit bis zu diesem Moment beträgt etwa 60 Minuten.
Meine persönliche Meinung:
Der Abbruch bei Erreichen des 4,235V-Kriteriums erscheint mir als sinnvoller Kompromiß, zumindest für den "Alltagsgebrauch", weil
a) 90% Ladung für die Anwendung akzeptabel sind
b) sich für diese Ladeform noch einfache und niedrigpreisige Ladegeräte bauen lassen.
Für die mögliche anschließende Konstantspannugsladung wird der Aufwand schon etwas größer.
Ich halte es auch für denkbar, daß sich der "e-Funktionsteil" der Ladekurve durch eine "intelligente" Ladetechnik austricksen lässt, aber das sollten wir den Entwicklungs-Profis überlassen, und deshalb sage ich auch nichts zu den Ansätzen dazu.
Vielleicht zeichnet sich da auch schon eine "Zweiklassengesellschaft" bei den Ladern ab.
Soweit gilt das alles aber nur für eine Zelle. Für mehrzellige (in Serie geschaltete) Lipos fehlt m.E. noch eine praktikable/einfache und sichere Lademethode. Richtig beim gegenwärtigen Stand der Technik wäre eine Überwachung der einzelnen Zellen mit entsprechenden Folgemaßnahmen; so macht man es im professionellen Bereich. Bei bis zu 3 Zellen geht es ähnlich auch noch im Modellbau; darüber wird´s aber unpraktikabel; es sei denn, die Überwachungselektronik ist autonom und in die Akkupacks integriert.
Warten wir mal ab, wohin die Entwicklung geht. "Überladetolerante" Zellen (z.B. bei kleinen Strömen, wie bei den NC-Akkus) wären ein Weg dazu.
Grüße,
Helmut