Hallo Stefan und alle anderen Interessierten
Ich kann ja mal ein bisschen berichten, wie ich die Schwimmer gebaut habe. Wen das nicht interessiert, möge bitte weiterblättern.
Vor allem auch kann ich schreiben, was ich bei einer neuen Konstruktion anders machen würde, denn optimieren geht bekanntlich immer.
Die Art der Konstruktion ist nicht "Draco-spezifisch"! Auf diese Art kann man für jedes Modell einen Schwimmer herstellen, wenn man die Maße entsprechend skaliert.
An Material habe ich gebraucht:
Eine Depron-Platte 9mm
2 CFK-Rohre 8mm außen / 6 mm innen
4 CFK Stäbe 6mm Vollmaterial
2 Gurte 8 x 1
4 Gurte 4 x 1
etwas Plattenmaterial 1 und 3 mm dick
Dazu halt reichlich Epoxi, Microballon, dünnes Gewebe etc.
Im Vergleich zu dem, was Schwimmer im Handel kosten, war das eigentlich recht billig.
Ich habe als Vorbild die Schwimmer einer Hobbyking Grand Tundra genommen und alle Maße etwas angepasst und nach oben skaliert. Bitte im Netz die verschiedenen Abhandlungen zu Schwimmer-Konstruktionen lesen!
Damit konnte ich schnell in Originalgröße Spanten und die Seitenteile auf Papier zeichnen, das hinterher auf der Depron-Platte fixiert wurden zum Ausschneiden.
Die oberen Streifen / der Deckel sozusagen sind nur etwa 4 cm breit. Als erstes wurden die vier Ankerplatten hergestellt, die bei einer harten Landung den Stoß aufnehmen müssen. Und das sind ganz schöne Kräfte, denn Wasser bei hoher Geschwindigkeit ist hart wie Beton!
Die Platten ( etwa 4 x 3 cm) habe ich aus einer CFK-Platte von 1 mm Stärke ausgesägt, und dann ist es ganz wichtig:
Und jetzt kommen zwei Tipps, über die "Experten" nur müde lächeln werden. Ich schreibe es aber mal trotzdem:
1. Alle industriell gefertigten CFK-Teile haben auf ihrer Oberfläche eine Schicht aus Trennwachs, und die muss komplett herunter: Wenn man zu schleifen anfängt, gibt es zuerst grauen Schleifstaub. Erst wenn er tiefschwarz wird, ist es genug, und dann sollte man auch nicht mehr darauf fassen - es sei denn mit Einmalhandschuhen.
Dieser Hinweis gilt für alle CFK-Teile, Rohrenden, Platten etc.! Auf Trennwachs hält nix!!!
2. Ich verwende ausschließlich langsam aushärtendes Harz (Hexion 285/286) . Ich war 25 Jahre für Segelflugzeugbau verantwortlich, und natürlich stammt das Harz aus meiner ehem. Firma. Damit wurde alles geklebt, weil es die größte Festigkeit erzielt. Das Gemisch ist nach 10-12 Stunden fest und nach 24 Stunden durchgehärtet. Da muss man manchmal etwas warten, aber wer treibt uns schon?
Zu viel angerührte Mengen kommen anschließend in den Gefrierschrank und bleiben dort bis zu einer Woche haltbar.
Alle schneller härtenden Harzsysteme erreichen m. W. weniger Festigkeit und sind auch nicht so lagerfähig.
Dier Ankerplatten wurden flächenbündig in die Deckstreifen eingelassen und darüber je ein Gurt 8x1mm geklebt , der eine Festigkeit von 8 Tonnen haben soll. Je zwei kurze 8mm-Rohre werden von unten aufgeklebt und mit "Mumpe" (Harz+Baumwollflocken) zusätzlich verstärkt. Sie nehmen später die Querstreben auf. Jeweils auf der nach innen zeigenden Seite ist das Rohr etwas länger und ragt aus den späteren Seitenteil heraus Das Ganze wird schön sauber ausgerichtet zum Aushärten.
Das sah dann zusammen mit den vorgeschnittenen Depron-Teilen so aus:
Man sieht die beiden Untergurte 4x1 mm, die natürlich einen Knick aufweisen müssen, sonst passen sie nicht.
Und hier sieht der Leser dieses Threads natürlich einen schweren Fehler.:
Die Oberseite der Seitenteile und der vordere Teil des Schwimmerbodens sind parallel. Dabei müsste der Boden einen Anstellwinkel von etwa 6 Grad nach oben haben, wie es Bertram ermittelt hat.
Ich habe das erst später gelesen und konnte noch rechtzeitig einen Keil von der Stufe nach vorn aufkleben. So dass es jetzt passt. Aber das bedeutet natürlich überflüssiges Gewicht.
Das kleine Dreieck rechts ist eine Schablone zum gleichmäßigen Winkel des Heckspiegels. Ich habe vorn Anfang an nicht vorsehen, ein Wasserruder zu verwenden. Dafür kann der Motorcontroller aber Rückwärtsfahrt, und wenn jetzt mal eine Kurve zu groß gerät, rolle ich etwas zurück und versuche es noch einmal. Klappt immer!
Alle Teile wurden mit Sekundenkleber zusammen geheftet und dann mit Microballon-Spachtel alle Fugen verschlossen und die Klebungen verstärkt.
Unter den vier Ankerplatten sitzt jeweils ein Depron-Spant, der mit etwas Gewebe und einem CFK-Stab zusätzlich verstärkt wurde.
Das war's erstmal für heute. Wenn Interesse da ist, setze ich die Baubeschreibung fort.