Statische Auflaadung im Modell

Danke Jungs, dass ihr endgültig all meine Klarheiten beseitigt habt.
Spass bei Seite: ich sehe, dies ist im wahrsten Sinne des Wortes eine spannende Materie, ich aber kaum durchblicke. Werde mich schon alleine interessehalber in die Materie einlesen. Ich merke lieber Okke, du bist ein Crack auf diesem Gebiet, aber vielleicht könntest du deine Ausführungen bis dahin für mich etwas blondinentauglicher gestalten? ;-)

Geladene Nachtgrüsse, Rainer Willisch
 

Blue Ray

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jedenfalls ist es nicht bewiesen das nichts passiert wenn man nichts gegen statische Aufladung macht...

In diesem Sinne... überall beim neuen Modell Antistatikspray drauf wo sich Teile bewegen oder Flüssigkeiten fließen und Schubrohr mit Turbine verbinden - funktioniert bei manchen seit etlichen Jahren ebenfalls problemlos...

kind regards
BlueRay
 
gegenfrage: warum sollen die gesetze der physik für modelljets nicht gelten?;)
frühlingsgrüße aus coburg:),
thomas.
 
jedenfalls ist es nicht bewiesen das nichts passiert wenn man nichts gegen statische Aufladung macht...

In diesem Sinne... überall beim neuen Modell Antistatikspray drauf wo sich Teile bewegen oder Flüssigkeiten fließen und Schubrohr mit Turbine verbinden - funktioniert bei manchen seit etlichen Jahren ebenfalls problemlos...

kind regards
BlueRay

Neugierig und wissenshungrig zu sein, heisst nicht dass deren Zeug nicht funktioniert. Es geht dabei auch um Neugier, Wissenshunger und Horizonterweiterung. Die aller wenigsten Helipiloten wissen z.B. was Präzession bedeutet und fliegen trotzdem. Ohne diese Erkenntnis werden sie aber nie und nimmer einen Rotorkopf ohne Montageanleitung korrekt anlenken, geschweige den je bauen können. Die Steuerbewegung passiert nämlich 90° nacheilend zum Impuls und würde unweigerlich in der ersten Sekunde zum Absturz führen.

Als gelernter Koch kenne ich PUI und URI nur dank meiner Leidenschaft zur Modellfliegerei bestens und kann die Formeln auch anwenden. Auch Begriffe wie Elektronen / Protonen / Neutronen, Anode / Kathode, galvanischer Strom, Ionenleiter und und und sind mir nicht fremd.
Dinge nicht bloss wissen sondern verstehen, darum geht es vielen in diesem Forum.
Oder "einfach überall beim neuen Modell Antistatikspray auf alles was sich bewegt" ist auch eine Strategie. Falls es nichts nützt, konserviert es ja vielleicht. :-)
 

sttts

User
Hallo,

kurze und knappe (und umgehende! So muss Service sein :-) ) Aussage von Herrn Frey von BF-Turbines: Schubrohr mit Turbine verbinden ist sinnvoll. Für die Schelle des Kabels kann "egal welche Schraube" verwendet werden, "nur bitte wieder sichern".

Viele Grüße
Stefan
 
:)
 
Moinsn zusammen,

Rainer, Deine Einstellung teile ich zu 100%! Ist m.E. genau die richtige! Nur so kommt man weiter! :)
Getrieben von Neugier und dem Willen das neue beobachtete Phänomen zu verstehen, anstatt es einfach nur zu akzeptieren, ist auch mein Credo ;)
(Schubladendenken ist leider viel zu weit verbreitet, à la "wenn man das nicht von der Pike auf gelernt hat, KANN man das ja nicht verstehen" - was ein Quatsch! Etwas mehr geistige Offenheit täte uns allen gut... wie man ja auch am aktuellen Weltgeschehen sehen kann... aber jetzt wirds OT)

Ok, ich kruschtl heut abend mal ein Anschluß-Diagramm zu der ganzen Geschichte raus, ist vllt. hilfreicher als 1000 Worte ;)

Trotzdem noch ein paar Worte :o :
Ein kleines, aber wichtiges Detail ging bei der ganzen Thematik bisher noch unter, das aber zum Verständnis unbedingt erforderlich ist:
Die meisten Turbinen-Steuerelektroniken sind VOM EMPFÄNGER GALVANISCH GETRENNT!!!
Das heißt, ECU und Empfänger haben keine elektrisch leitende Verbindung (zumindest jene nicht, bei denen das Turbinengehäuse auf PLUS liegt (Turbinen-Akku-Plus ist hier gemeint)).
Die Signalübermittlung findet hier optisch statt, durch einen sog. Optokoppler. Das ist ein Bauteil, das ankommende elektrische Signale in Licht umwandelt und einen auf der anderen Seite befindlichen optischen Sensor beleuchtet, ohne daß die beiden elektrisch verbunden sein müssen/können/dürfen. Das kann man sich vorstellen, wie die Morse-Lampen, mit denen man von Schiff zu Schiff kommunizieren kann, ohne daß die beiden Schiffe miteinander verbunden sein müßten. ;)

"Aber da steckt doch ein Kabel vom Empfänger in der ECU?!"...
Ja, denn dieser Optokoppler befindet sich in der ECU, direkt am Steckereingang. Elektrisch gesehen, ist dieser Eingang eine "Insel" (engl: Insulation). Es besteht also keine leitende Verbindung zwischen dieser "Insel" und dem dazugehörigen "Festland" der ECU. Aber es besteht "Sichtverbindung" und die Kommunikation findet gewissermaßen über die "Morse-Lampen" statt.

Nur deswegen kann man zB das Massepotenzial der RC-Elektronik mit dem Plus des Turbinenakkus (bzw dem Turbinengehäuse) verbinden, ohne daß es raucht. Aber es darf eben nur diese eine Verbindung geben! Weitere Verbindungen zwischen Turbine+Peripherie darf es also zum Empfänger NICHT geben.

Deswegen gilt die Aussage von weiter oben
Okke Dillen schrieb:
Macht es hier sinn Schubrohr und Trubienen Halterung zu verbinden?
Ja.

ABER: vergewissere dich, daß das Schubrohr nicht sonstwo elektrisch leitend mit einem anderen Potenzial verbunden ist (guck mal auf Seite 1 Beitrag #9, da stehts nochmal genauer), sonst qualmts*) ohne daß die Turbine läuft!
eek.gif

Soviel für den Augenblick ;)
 
wobei ich es nicht zwingend für nötig halte, daß man die empfängerstromversorgung und/oder turbinenstromversorgung mit auf die masse schaltet.
 

Dix

User
In der Großluftfahrt gilt die Regel, dass alle metallischen Strukturteile größer 1-Euro-Münze elektrisch leitend miteinander verbunden sein müssen!
Bei den technisch aufwändigen und hoch leistungsfähigen Modelljets macht es durchaus Sinn, auch diese Regel zu befolgen.
 
Ein kleines, aber wichtiges Detail ging bei der ganzen Thematik bisher noch unter, das aber zum Verständnis unbedingt erforderlich ist:
Die meisten Turbinen-Steuerelektroniken sind VOM EMPFÄNGER GALVANISCH GETRENNT!!!
Bist du dir da sicher?
Das dachte ich auch, aber mir ist mal einen LiFe Akku im Jet beim Laden explodiert.

Ich habe mit meinem Ladegerät (3 Ladeausgänge) gleichzeitig einen 2s Empfänger-Akku und einen 3s Turbinenakku geladen, dabei hats den 2s Akku zerrissen.

Als Grund fand ich eine gemeinsame + Schiene im Ladegerät. Dazu muss aber auch eine gemeinsame - Schiene im Flieger vorliegen.
 

Blue Ray

User gesperrt
Aber ob eure ganzen Bastellösungen welche auf theoretischen Annahmen basieren dann keine negativen Auswirkungen auf die gesamte Modellelektronik haben könnt ihr nicht nachweisen.

Mir wäre das alles zu heiß...

Hält man sich an gewisse Grundregeln funktioniert der Kram doch einwandfrei. Oder fallen Massenweise Turbinenjets vom Himmel?
 
Hält man sich an gewisse Grundregeln funktioniert der Kram doch einwandfrei. Oder fallen Massenweise Turbinenjets vom Himmel?

Bei gewissen Wetterbedingungen funktionieren mache Jets bei uns (auf der Asphaltpiste) nur wenn die Fahrwerksmechanik elektrisch leitend mit dem Turbinengehäuse verbunden ist. Das ist Fakt und nix Theorie.
Vom Himmel fallen können sie aber nicht, da sie schon gar nicht hoch kommen.
 

Blue Ray

User gesperrt
Bei gewissen Wetterbedingungen funktionieren mache Jets bei uns (auf der Asphaltpiste) nur wenn die Fahrwerksmechanik elektrisch leitend mit dem Turbinengehäuse verbunden ist. Das ist Fakt und nix Theorie.
Vom Himmel fallen können sie aber nicht, da sie schon gar nicht hoch kommen.

Neue hochglanzpolierte oder ältere Jets?

Schonmal Antistatikspray benutzt?
 
Hi
Das hat nichts mit poliert oder Glanz zu tun.
Das ist die Rollreibung Reifen/Asphalt (zur gleichen Zeit im Gras kein Problem) und Reibung Bremsbelag/Trommel (mit Luft im Bremstank kein rollen möglich, ohne Luftdruck kein Problem)
 

Blue Ray

User gesperrt
Doch sehr wohl.

Ein neues, saubers, möglicherweise noch aufpoliertes Modell läd sich statisch mehr auf als ein alter Flieger der schon genügend leitenden Dreck angesetzt hat. Hier würde sich dann auch die leitente Verbindung erklären, wobei Antistatkspray diese leitende Verbindung auch herstelkt bzw. Verhindert das sich Teile überhaupt aufladen.
 
Bist du dir da sicher?
Das dachte ich auch, aber mir ist mal einen LiFe Akku im Jet beim Laden explodiert.

Ich habe mit meinem Ladegerät (3 Ladeausgänge) gleichzeitig einen 2s Empfänger-Akku und einen 3s Turbinenakku geladen, dabei hats den 2s Akku zerrissen.

Als Grund fand ich eine gemeinsame + Schiene im Ladegerät.
Hi Peter,

ja, bin ich ;) ABER: wie Du schon schreibst, "eine gemeinsame +Schiene im Ladegerät. Dazu muss aber auch eine gemeinsame - Schiene im Flieger vorliegen" und das tat sie auch. Es GAB diese Verbindung. Irgendwo war das Turbinengehäuse mit der RC-Elektronik verbunden. Weiters vermute ich, daß Du die Akkus im Flieger verbunden beließest und über eine Art Ladebuchse geladen hast. Hättest Du getrennte Ladegeräte verwendet, wäre es gut gegangen, weil die Ladegeräte voneinander getrennt wären.

ABER: (schon wieder "aber", sorry!) Das ginge NUR bei Ladegeräten gut, die aus dem 230V-Netz gespeist werden und demzufolge einen Trafo drin haben. Dieser Trafo sorgt dann für die galvanische Trennung ;)
Ladegeräte mit 12V-Eingang, die an derselben Autobatterie hängen, sind galvanisch NICHT getrennt!!!

Durch Verwendung desselben Ladegerätes für 2 Akkus stelltest Du die verbotene, weitere Verbindung her. Der "klügere" Akku hatte deswegen nachgegeben. Mich wundert nur, daß Dein Ldegerät nicht gemeckert hat, das hätte m.E. protestieren müssen :eek:
Tipp: Akkus immer rausnehmen bzw mindestens von ALLEN elektrischen Anschlüssen im Flieger trennen, bevor man sie (gemeinsam) an ein Ladegerät hängt! ;)

Der einzige Punkt, wo ich mir nicht sicher bin, ist, ob es auch ECUs gibt, bei denen T-AkkuPlus nicht auf dem Turbinengehäuse liegt.

Puh! Zugegeben, schon etwas unübersichtlich, auf was man da alles achten kann/muß bzw was man alles übersehen kann...

Soweit mal viele Grüße,
o.d.
;)

PS:
Blue Ray schrieb:
Aber ob eure ganzen Bastellösungen welche auf theoretischen Annahmen basieren dann keine negativen Auswirkungen auf die gesamte Modellelektronik haben könnt ihr nicht nachweisen.​

Man kann ALLES nachweisen, wo das Kausalitätsprinzip gilt. Es ist eine Frage von konsequent analytischer Herangehensweise! ;)

Was für dich nach "theoretischer Annahme" aussieht, ist bei anderen eben Wissen! Ersetze Glauben durch Wissen und du bist auf der sicheren Seite (klassisches Problem aller Religionen), oder höre wenigstens zu, wenn jemand was erklärt ;)

Oder fallen Massenweise Turbinenjets vom Himmel?
Massenweise nicht, aber hi und da eben schon - OHNE daß jemand eine offensichtliche Ursache dafür anführen könnte.
Zum Glück kommen in den meisten Fällen die Flieger gar nicht erst von der Piste weg, wenn entsprechende Witterungsbedingungen vorliegen, die statische Aufladung begünstigen ;)
 

heiner

User
Wenn ich das alles lese, baue ich lieber ne Dampfmasching ein. :)

Spaß beiseite, einen Schaltplan mit Erdungsvorschlägen würde ich auch sehr begrüßen.

Heiner
 

Blue Ray

User gesperrt
Massenweise nicht, aber hi und da eben schon - OHNE daß jemand eine offensichtliche Ursache dafür anführen könnte.
Zum Glück kommen in den meisten Fällen die Flieger gar nicht erst von der Piste weg, wenn entsprechende Witterungsbedingungen vorliegen, die statische Aufladung begünstigen ;)

Dann bin ich mal gespannt wieviel in Zukunft runterfallen aufgrund irgendwelcher Inkompatibilitäten der ganzen Komponenten untereinander wenn ihr alles munter drauf los miteinander verbindet...
Aber zum Glück kann ja jeder selbst entscheiden wieviel sinnvollen Aufwand er in sein Modell steckt...

lg
BlueRay
 
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