Ja man kann Balsaholz mit fast jedem Lack bepinseln! Ich habe sehr gute Erfahrungen mit den Revell-Farben der Plastikmodellbauern gemacht. Kein Witz!! Kaum zu glauben aber wahr. Wenn Du Lacke aus dem Baumarkt benutzen willst, dann rate ich dringend vorher an Probestücken die Verträglichkeit von Porenfüllern, Farblacken und ggf. Klarlack auszuprobieren. Ich habe da schon die dümmsten Dinger erlebt mit z.B. "Hochziehen des Lacks" ("Apfelsinenhaut") usw.
Wenn Du die Holzporen nicht so störend sehen willst, solltest Du 2 bis 3x Porenfüller wie z.B. Glattfix oder Clou - wie vom Vorposter empfohlen - aufbringen und dazwischen mit feinem Schleifpapier schleifen.
Ein Hinweis noch zu Gewebefolien (Bügelfolien). Obwohl diese Folien den Eindruck vermitteln, man wäre nach dem Aufbügeln und Straffen fertig empfiehlt es sich IMMER, eine Schicht matten oder glänzenden Klarlack aufzubringen! Sonst sieht man bald jeden Fingerabdruck oder Schmutzfleck auf der Folie. Unbehandelt ziehen die Schmutz an und lassen sich dann nicht mehr säubern. Hier ist Zapon-Lack, auch von Clou, ein sehr simpel verarbeitbarer Lack. Die dauerhafteste, härteste und unverwüstlichste Schicht ergibt Exxtron-2K-Klarlack den man mit einem großen weichen Lasur-Pinsel sauber aufpinseln kann! Ich spreche jetzt von Lacksystemen aus dem Modellbauladen, die der Hobbyist anwenden kann und nicht von professionellen Auto-Lack-Systemen mit Weichmachern die mit einer guten Lackierpistole gespritzt werden müssen usw.....
Was ich bislang sehr gerne bei Antikmodellen benutzt habe, sind Fliess-Gewebe (z.B. von AEROPLAN) statt Bespannpapier. Das Fliess wird fast genauso aufgebracht, aber kann nach dem Auflegen und Anheften mit einem Bügeleisen oder Fön sehr gut gestrafft werden bevor der stark verdünnte Spannlack drauf kommt, der ja mehr imprägnieren muss als spannen. Außerdem ist das Fliess viel robuster im Flugbetrieb als Papier.
Hier im Forum gab es neulich einen sehr interessanten Artikel ("Startseite" glaube ich) über Bespannmaterialien und Lacke. Dort stand, dass Fliess oder Gewebefolie längst nicht so straff und haltbar sind wie Papier oder Seide oder wie früher als beste Variante: Seide über Papier! Das mag stimmen, aber ich war mit dem Fliess bislang immer sehr zufrieden und für mich sind dank Futaba FASST die Zeiten vorbei, in der Modelle wegflogen und nach 14 Tagen in strömenden Regen oder Schnee zurück kamen und dann war das Modell dank Seidenbespannung noch "wie neu"...
Zusammenfassung:
Wenn ich ein vorbildgetreues Modell in Balsabauweise (Krick SG-38, Minimoa, Grunau-Baby, Rhönbussard, Klemm 25 usw... ) nochmals bauen würde (ich habe sie schon mit den verschiedensten Bespanntechniken gebaut und habe die Kästen alle nochmals :-) auf dem Dachboden) dann würde ich:
Die äußeren Balsateile mit Porenfüller streichen, schleifen und mit gelbem Papier bespannen mit Spannlack
Die offenen Flächen mit einer Gewebefolie (Solartex usw. ) bespannen mit 2 cm Übermaß
Dann die Aufkleber aufbringen
Zum Schluss eine Schicht Exxtron-2-K-Lack über alles mit dem Pinsel
Mein so im Jahr 1993 gebautes Grunau-Baby in 1:6 sieht heute noch aus wie fast neu!
Bei einem vorbildgetreues Modell in Sperrholzbauweise (Grunau-Baby, Udet Flamingo oder Motor-Baby von JW Modellbau) würde ich alle äußeren Sperrholzflächen mit Lasur tönen. Dann alle offenen Flächen mit Gewebefolie bebügeln und dann Klarlack über alles.
Würde ich Zweckmodelle bauen (Antik/Retro) würde ich alles mit Fliess bespannen plus Klarlack.