Saito FG 36 Benzin

Hallo zusammen,
ich habe einen Saito FG 36 Benzin. Ein wirklich schönes Triebwerk. Leider läuft er nicht so schön wie er aussieht.
Folgende Eigenheit hat das Teil: Wenn der Flieger (1,80mtr. Mustang) waagrecht in der Hand gehalten wird und dann schlagartig um 90° nach links gedreht wird, also simulierter Messerflug, dann geht der Motor so schlagartig aus, als ob die Zündung im selben Moment ausgeschaltet wurde. Wird das gleiche nach rechts gemacht, passiert nichts und das Teil läuft einfach weiter.
Wer hat den ebenfalls einen solchen Motor oder kennt diese Unart? Für Hinweise wäre ich dankbar.
Des weiteren ist der Motor nur mit äusserstem Feingefühl vergaserseitig einzustellen. Unser Motorenspezialist (er ist wirklich einer!!) hat erst nach längerem Suchen einen gangbaren Kompromiss gefunden. Die Schrauben am Vergaser dürfen nur in wenigen Bogensekunden verstellt werden um zu einem vernüftigen Ergebnis zu kommen.
Laufen tut er am Boden super, das ist soweit OK. In der Luft kotzt er etwas und hält die Drehzahl nicht konstant, das könnte aber am Ansaugen der Verbrennungsluft unter der dann warmen Motorhaube liegen. Das wird demnächst ohne Haube mit entsprechend Blei mal ausprobiert.
Freue mich auf euere Erfahrungen.
Gruss
Fritz
 
Nochmals Hallo zusammen,
ich muss meinem Beitrag noch hinzufügen, dass der Motor hängend eingebaut ist und ich einen Zündschalter von Engel benutze.
Am einen kann ich nichts ändern, der Zündschalter (2SLipo auf 6V) wurde jetzt eliminiert und duch einen hgw Akku ersetzt.
Am Wochenende kommt der nächste Test mit der o.erw. Konfiguration. Mal sehen was passiert.
Da keine Resonnaz auf meinen Bericht kommt, hat scheinbar hat sonst niemand einen solchen Motor oder wenn doch, keine Probleme damit.
Gruss
Fritz
 
Hallo Fritz,

ich lese interessiert mit, da ich einen solchen Motor in meine Aeronaut Turbulent gebaut hab. Die Maschine ist zu 90% fertig, bin also sehr gespannt auf den Motor und warte auch auf weitere Erfahrungsberichte.
 
Hallo zusammen,
der Motor hat keinen Walbro Vergaser, der von Saito sieht zwar so aus und arbeitet auch so, jedoch ist es ein Saitovergaser.
Einen Ansaugtrichter hat der Vergaser serienmässig. Ich habe auch schon in den Deckel der Unterdruckpumpe ein Röhrchen eingelötet und mittels Schlauch in den Rupf verlängert um eine ruhigeres Verhalten der Pumpe zu erreichen. Ergebis gleich Null. Keine Änderung im Laufverhalten. Zum Ansaugen von Benzin haben die Saitoleute sich etwas geniales einfallen lassen. Einen Choke gibt es nicht, dafür muss am Vergaserküken axial gezogen werden um dann aber sofort Sprit anzusaugen. Das funktioniert gut.
Meine Befürchtung war schon, dass genau dieses gewollte "Axialspiel" für die Absteller beim schnellen Drehen des Modells nach links, verantwortlich ist, jedoch kann ich das fast ausschliessen, da bei Volllast die Anlenkung des Vergasers an der Rumpfwand ansteht und somit keine axiale Bewegung mehr möglich ist.
Nochmals das Verhalten: Man hält das Modell gerade und waagrecht. Motor dreht auf Volllast. Dann eine schnell ausgeführte Drehung des Modells in horizontaler Lage um 90° nach links und der Motor ist aus. Kein Kotzen oder ähnliches. Bums und aus. Du drehst das Modell wieder waagrecht und ein kleiner Schmiss an der Luftschraube und der Motor läuft sofort wieder.
Beim Anwerfen braucht übrigens niemand Manschetten vor einem Zurückschlagen o.ä. haben. Ich werfe mittlerweile von Hand ohne Handschuhe an. Der beste Propeller ist 17 x 10 APC. Damit dreht das Teil 7800 RPM, hat mächtig Dampf und einen Ton mit Schalldämpfer, der normalerweise extra bezahlt werden müsste. Je grösser der Propeller gewählt wird und somit die max. Drehzahl in den Keller geht, je schlechter ist die Vergasereinstellung zu bewerkstelligen. Das haben eingehende Tests bereits gezeigt. Die Gasannahme ist sensationell für einen Einzylinder und auch noch 4 Tackter. Soweit passt alles mit dem Saito.
Ja Stefan, bin mal gespannt was du für Erfahrungen machst. Vielleicht kannst du von meinen etwas übermehmen. Wie gesagt, der Schnee ist weg auf dem Platz jetzt geht's wieder los.....
Grüsse
Fritz
 

Burki

User
Hallo Fritz,
es gibt ja nur zwei logische Gründe, warum solch ein Motor abstellt:
Zündung oder Kraftstoffversorgung.

Entweder ist mechanisch etwas mit der Zündung im Argen, z.Bsp. ist in der Zündbox was lose, was durch die Fliehkraft unterbrochen ist (Kabelverbindung, Lötpunkt etc. Kerzenstecker, Zündkabelbruch, Kerze mechanisch defekt), oder durch die Drehung setzt die Kraftstoffversorgung im Vergaser aus. Da gibt es mehrere Kammern für den Sprit, die für kurzzeitigen Vorrat sorgen. Wenn hier nur durch die Fliehkraft der Linksdrehung der Sprit in eine bestimmte Ecke gedrückt wird, könnte das Nachfließen zu den Düsen unterbrochen werden.

Das wäre ein Erklärungsansatz, wenn der Motor bei einer langsamen Linksdrehung nicht stoppt. Eine fehlerfreie Versorgung aus dem Tank setze ich mal vorraus.

Grüße
Burki
 
Hallo Burki,
die Spritversorgung habe ich selbst mehrfach überprüft und ein Kollege hat dies ebenfalls noch mit kritischen Augen getan. Alles OK. Für eigene Fehler ist man ja betriebsblind... Filzpendel und Tygonschlauch wurden verwendet. Blasenfreie Spritversorgung ist gewährleistet und konnte auch schön beobachtet werden.
Deine Gedanken hinsichtlich der Zündbox bzw. der Kerze sind bei mir auch schon gekommen. Weitere Tests werden dies zeigen müssen. Eine Zündbox von 3W ist schon in Reserve, da diese den gleichen Zündkerzenanschluss hat, nämlich die kleine NGK Kerze.
An sonsten stimme ich mit dir überein. Zündung oder Kraftstoff. Wir werden sehen.
Grüsse
Fritz
 

Mookie

User
Bitte beachten, der Motor braucht nicht nur Kraftstoff, sondern zur Verbrennung auch Luft... Bitte nicht ausser acht lassen. Eine veränderung des Luft/Sprit-Gemischs kann ebenfalls zu abstellern führen.
Reproduzierbare Ergebnisse bezüglich der Einbausituation, Lagenunabhängig, erreicht man m.M. nach nur mit einer ordentlichen Rumpfansaugung. Alles andere beruht auf den Zufallsprinzip.
 

Burki

User
Hallo Burki,
die Spritversorgung habe ich selbst mehrfach überprüft und ein Kollege hat dies ebenfalls noch mit kritischen Augen getan. Alles OK. Für eigene Fehler ist man ja betriebsblind... Filzpendel und Tygonschlauch wurden verwendet. Blasenfreie Spritversorgung ist gewährleistet und konnte auch schön beobachtet werden.
Deine Gedanken hinsichtlich der Zündbox bzw. der Kerze sind bei mir auch schon gekommen. Weitere Tests werden dies zeigen müssen. Eine Zündbox von 3W ist schon in Reserve, da diese den gleichen Zündkerzenanschluss hat, nämlich die kleine NGK Kerze.
An sonsten stimme ich mit dir überein. Zündung oder Kraftstoff. Wir werden sehen.
Grüsse
Fritz
Das ist der richtige Weg, die Ursache zu finden, nämlich Tauschen der Komponenten.
Wenn Du die Zündung überprüft hast und trotzdem nichts findest, Würde ich an deiner Stelle mal den Vergaser um 90° drehen. Wenn sich dann die Symtome verändern, weißt Du, wo Du suchen mußt.
Viel Glück, und halt uns bitte auf dem Laufenden.
Burki
 
Hallo Fritz
wir haben die FG 14 und FG 20 getestet. Jämmerlich :cry:. Wergaser getauscht von ROTO 35FS (ist viel besser) aber durchsnitt 9mm ist zu gros. Jetzt kommt auf dier Reihe noch Tillotson mit 7mm.
FG 36 kommt auf die Reihe am nächsten Monat. Dann berichte ich.
Ich hatte nie gedacht dass Saitomänner so einen Grauen in Markt schicken.
gruss Karl
 

crusader

User
hi

wollte nur sagen für mich hört sich das wie ein strömungsmechanisches
problem an den der motor geht in allen lagen problemlos

mfg andreas
 
Hallo zusammen,

hier nun die versprochenen Erfahrungen vom letzten Wochenende.
Gegenüber der der ersten Konfiguration wurden geändert: statt Motorhaube mit Bleigewicht geflogen (Motor also völlig frei), Zündschalter eliminiert und duch Akku 5 Zellen ersetzt, Aussentemperatur 10°C im Herbst waren es ca. 25°C.
Was für eine Überraschung. Der Motor jetzt läuft wie ein Uhrwerk. Hat einen Riesenspass gemacht mit dem Powertriebwerk eine 1,8 mtr. Mustang (Lindinger) mit einer excelenten Geschwindigkeit und enormer Leistung für's Steigen, zu bewegen.
Der Motor lief in jeder Lage einwandfrei und sicher. Gasannahme, auch nach längerem Standgaslauf, wie gesagt, spontan mit einer kleinen Rauchwolke aus dem Auspuff.
Das Geräusch im Fluge ist einfach nur perfekt. Leider hat das Modell durch Absteller und dadurch bedingte Aussenlandungen im letzten Herbst, enorm gelitten und ist für mich somit nur noch ein fliegender Motorenprüfstand.
Dem Interesierten sei an dieser Stelle gesagt, dass es viel mehr Freude und weit weniger Adrenalinausschüttung bringt, den Schwerpunkt der Lindinger-Mustang ca. 20mm, gegenüber der Bauanleitung, vorzuverlegen. Jetzt ist sie "kreuzbrav".
Die Eigenart, bei plötzlicher 1/4 Drehung nach links schlagartig auszugehen konnte so nicht mehr festgestellt werden. Ein deutliches, kurzzeitiges Abfallen der Drehzahl und schneller Wiederanstieg, hingegen war zu beobachten. Bleibt ein Rest von einem unguten Gefühl.
Als nächstes wird die Haube wieder montiert. Sollte es dann in der Luft wieder zu Stotterläufen kommen, werde ich eine Rumpfansaugung relisieren. Es ist für mich dann klar, dass das Ansaugen der warmen Luft unter der Motorhaube dafür verantwortlich ist. Also hiese das für noch bessere Belüftung bzw. Abfuhr der Kühlluft sorgen. Bei einer Mustang dieser Grösse und einem Motor der die Motorhaube fast vollständig ausfüllt, ohne Zusatzöffnungen, etwas schwierig.
Ich versuche ein Bild von der Einbausituation des Motors anzuhägen, weiss allerdings nicht ob ich das hinbekomme........
So für heute nun genug der Schreiberei. Wenn ich weitere Erfahrungen habe, gebe ich sie hier gerne an euch weiter.

Grüsse
Fritz
 

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crusader

User
hi
freut mich das es jetzt geht , dachte ich mir das das ein unterdruckproblem
mit haube ist , denn das triebwerk läuft wie ne eins

mfg andreas
 

Rolf Germes

User gesperrt
@ fredy.flink

Realisiere die Rumpfansaugung bevor du wieder fliegen gehst , sonst kann es durch stetiges abmagern zu Pleullagerschäden kommen !

Die Amis , bei denen das an der Tagesordnung zu sein scheint, abmagern und überfetten , haben noch nie was von Rumpfansaugung gehört !;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Rolf Germes

User gesperrt
Moin Armin !

Bist du Dir da wirklich sicher?

Nicht mehr !:o

Auf RCU ist im Zusammenhang mit dem FG-36 nur von Kompressionsverlusten die Rede und den üblichen Zicken wie hier beschrieben . Man geht davon aus , das es auf den hohen Ölanteil 20:1 zurückzuführen (Kompressionsverlust) ist und empfiehlt Einpritzventilreiniger (Injektorcleaner) zu verwenden .

Jetzt muss ich aber wirklich mal nachsehen , in welchem Zusammenhang ich davon gelesen habe .

Danke für den Hinweis ! :)
 
Hallo,

zum Thema Öl kann ich beitragen, dass ich eine Mischung von 1:30 fliege. Der Motor hat jetzt ca. 2 Std. Laufzeit. Bis jetzt ist alles im grünen Bereich damit.
Grüsse
Fritz
 

Burki

User
Hallo Burki !



Was bringt das ? :confused:

Ein Pumpenvergaser arbeitet lageunabhängig !

Das ist mir schon klar.
Allerdings haben Erfahrungen gezeigt, daß auf abruppte Lageänderungen
a) die Regelmembrane auch mit ihrer geringen Masse reagieren kann,
B) auch die geringen Kraftstoffmengen im Vergaser der Schwerkraft unterliegen und bei abruppten Maneuvern ein Eigenleben entwickeln können.

Dieses Phänomen, daß der Vergaser bei abruppten Lageänderungen reagiert, ist oft bei zu weich aufgehangenen Motoren zu beobachten. Wenn der Motor im Standgas schüttelt, kann es zu aussetzern in der Kraftstoffversorgung kommen.
Es ist nicht die ungleichförmige Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle gemeint, die durch das schwingende Motorfundament hervorrgerufen wird.
Hierdurch können Motoren auch abstellen.

Grüße
Burki
 

Rolf Germes

User gesperrt
Hallo Burki !

B) auch die geringen Kraftstoffmengen im Vergaser der Schwerkraft unterliegen und bei abruppten Maneuvern ein Eigenleben entwickeln können.

Das Argument ist mir nur allzu gut bekannt !:cool:
Bei starken ruckartigen Bewegungen und ungünstiger Vergaserposition , nie auszuschließen , auch der Sprit hat Masse .


a) die Regelmembrane auch mit ihrer geringen Masse reagieren kann,

Bei den üblichen Vergaseranlenkungen dürfte das oft bei zu weicher Aufhängung zu beobachtende Schütteln eher Auswirkungen auf das Gasgestänge haben .

All die beschriebenen möglichen Auswirkungen sollten eigentlich keine allzu große Anreicherung des Gemischs zur Folge haben , das der Zündfunke erlischt . Etwas fetter , ok , im niedrigen Leerlauf sicher möglich . Die Frage ist , wie stark ist der Zündfunke?
Ein starker Zündfunke sollte damit fertig werden und ein leicht fetteres Gemisch noch sicher entzünden , ohne große Drehzahleinbrüche .

Die Antworten , die ich auf der Suche nach kleinen Zündspulen für ein Eigenbauprojekt bekam , lassen in mir die Frage aufkeimen , ob wir hier nicht bereits Tribut zollen , auf die Forderung nach immer leichter , billiger? :eek:

Kann man die Ansaugluftführung als Übeltäter ausschließen , lässt sich gezielt weitersuchen . ;)
 
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