Ich mache gerade Versuche mit einem (für mich) neuen Silikon, das mir in die Hände gefallen ist:
Eigentlich wird dieses Silikon angeboten, um z.B.Haarrisse und -spalten in Fugen nachzudichten.
Es ist flüssig wie Wasser, leicht milchig und härtet transparent aus.
Für meine Versuche habe ich eine alte Kreditkarte als Simulant für Ruder an Schalenflügel verwendet, längs durchgeschnitten und wieder mit einem Klebeband verbunden. Mit ca. 30° "Ausschlag" habe ich sie dann so fixiert, dass die Scharnierlinie quasi wie ein Dachfirst nach oben steht, der Klebesteifen ist dabei logischerweise von unten angebracht, so dass in der Scharnierlinie eine kleine Hohlkehle für das Silikon entsteht.
Da das Material flüssig wie Wasser ist, sine mehrere Aufträge erforderlich, um eine brauchbare Schichtstärke zu erhalten.
Ich habe 5 Schichten aufgetragen und diese jeweils über Nacht aushärten lassen.
Das Ergebnis ist von der Flexibilität zunächst etwas steifer als E41, wird aber nach ein paar Mal hin und her biegen elastischer. Der Krauftaufwand im Vergleich zu einem E41-Scharnier ist eher geringer und läßt sich über die Schichtzahl beeinflussen.
Als Lasttest habe ich eine 1l Mineralwasserflasche an dem "Ruder" befestigt.
Das hat beliebig lange gehalten.
Mit einer zusätzlichen Flasche hat das Material dann nach einigen Minuten begonnen sich zu dehnen und zu reißen.
Ein Vergleich mit E41 hat gezeigt, dass sich dieses schon bei kleineren Kräften deutlich mehr dehnt und auch schon früher reißt.
Wobei es beim E41 eher die direkte Klebefläche zur Karte war, die sich gelöst hat, beim FisurEX ist wirklich das Silikon gerissen und die Reste an der Karte verblieben
Zum Test der Wechselfestigkeit habe ich die Karte an Spielfilmabend fleißig von +90° auf -90° hin und her bewegt.
So nach 40 Minuten zeigten sich erste Risse.
Die Ergebnisse scheinen mir sehr vielversprechend und da ich hier gerade einen Patienten habe, bei dem die Elasticflaps nur an- aber nicht völlig abgerissen sind, werde ich da einen Versuch wagen.
Gruß
Eddie