molalu
User
Hallo zusammen,
ich möchte diesen thread gerne nochmal hochholen, weil mich der "CHICKIE-Virus" einfach nicht los lässt. Übrigens gegen diesen Virus helfen weder Biontech, Moderna oder Johnson&Johnson, sondern einfach nur in der Werkstatt eingraben und machen.
Zur Vorgeschichte: Die ersten Chickie-Pläne dürften so etwa vor 20 Jahren im VTH-Verlag erschienen sein. Kurz drauf gab es auch schon die ersten Frästeilesätze.
Vor ca. 15 Jahren begann ich zusammen mit einem langjährigen Schiffmodellbauer-Freund den Bau der ersten Chickie. Wir haben mit vielen Unterbrechungen bestimmt 7 Jahre am Rumpf gebaut, bis der Chickie-Rumpf wegen einer Interessenverlagerung zum Bau von großen Mahgaoni-Segelyachten nicht mehr im Vordergrund stand. Kürzlich, bei einem Besuch meines Modellbau-Kollegen waren wir auf seinem Dachboden auf der Suche nach Holzplanken. Dabei stießen wir auf den doch stark eingestaubten Chickie-Rumpf. Da der Rumpf trocken lagerte, sah er aus, als käme er frisch von der Werkbank - keine Schäden, keine aufgeplatzten, oder gelösten Planken. Alles war in einem top Zustand.
10 Minuten später lag der Rumpf für den Weiterbau in meinem Kofferraum.
Nach 15 Jahren Dornröschen-Schlaf habe ich mir vorgenommen die CHICKIE weiter zu bauen, weil mir speziell dieses Runabout unglaublich viel Spaß macht. Man kann sich bei der Lackierung, den Beschlägen, der Motorisierung und beim Cockpit-Ausbau so richtig austoben und das habe ich vor.
Die hier von mir zuletzt beschriebene Chickie war ein Bauservice-Auftrag. Mein Auftraggeber wollte viel plink-plink und ein perfektes Oberflächen-Finish. Incl. Antriebs- und RC-Technik hat das eine Stange Geld im 4-stelligen Bereich gekostet.
Das will und kann ich für das neue CHICKIE-Projekt nicht ausgeben. Also keine HighEnd-Lackierung vom Profi und keine sonderangefertigten Chrombeschläge. Auch kein außer der Reihe von Plettenberg angefertigter 355er Bürstenmotor, der allein soviel kostet wie die Typenbezeichnung.
Ich habe mir vorgenommen selbst zu lackieren, auf Beschläge zurückzugreifen, die in der Teilekiste vorhanden sind und Beschläge selbst anzufertigen, da wo es machbar ist. Z.B. die Rahmen für die Luken.
Nachdem der Rumpf einer gründlichen Reinigung unterzogen wurde, sah ich: "der ist lackierbereit". Beim Besuch meines Baumarkts (Hornbach) stellte ich in der Farbenabteilung fest, dass die neuerdings 2K-Spraylacke im Angebot hatten. Dazu gleich mehr.
Hier ein Foto vom fertigen Rumpf, der fast 15 Jahre auf den Fototermin warten musste:
Die in meinen Augen schönste, jemals gebaute CHIKIE IV kommt aus der Werkstatt von Jörg Seinige. Ich stelle mal ein Foto seiner Chickie ein, weil ich später nochmal darauf eingehe:
Zurück zu den Lackier-Abschnitten. Begonnen habe ich mit dem Unterwasserschiff. Passend zu den 2K-Hochglanzlacken bietet Hornbach auch einen 2K-Füller mit Epoxidzusatz an. Ich wusste nicht, was da auf mich zukommt, aber probieren kann ja nicht schaden.
Das besondere an diesen 2K-Sprays - im Dosenboden befindet sich ein Druckventil, das man kurz vor dem Lackieren durch drücken aktiviert. Es strömt der Härter in die Dose und muss durch langes schütteln gut mit dem Rest vermischt werden.
Leider habe ich von der Grundierung kein Foto gemacht, aber das Ergebnis war vielversprechend. Kleinste Unebenheiten waren verschwunden und durch das Epoxid war die Füllergrundierung sehr hart.
Nach 24 Stunden Trockenzeit habe ich die Flächen mit 240er Nasschleifpapier verschliffen und das Unterwasserschiff war für die Decklackierung fertig. Vorher mit Silikonreiniger abgerieben und dann mit der Spraydose "Feuerrot" das selbe Prozedere wie beim Füller.
Ich möchte hier keine Werbung für Hornbach machen, aber alle, die möglicherweise demnächst ihr Schiffsmodell lackieren wollen und vor der Frage stehen "Pinsel, Rolle, Spraydose", meine ganz klare Antwort/Empfehlung "Spraydose".
Man muss Geduld haben, denn bei mir waren es 3 jeweils sehr dosierte Lackiergänge mit jeweils 15-20 Minuten Unterbrechung. Lackiert habe ich in meiner bodengewässerten Garage unter Zuhilfenahme von 2 Heizstrahlern (keine Heizlüfter wg. Staubverwirbelung). Der Spraylack sollte bei min. 20° verarbeitet werden. Am Lackiertag hatte meine Garage 16-17°. Aber die Heizstrahler haben es rausgerissen.
Das Ergebnis:
Was auf dem Foto orange aussieht, ist das obige "Feuerrot". Das Kunstlicht in meiner Keller-Werkstatt mach aus Rot Orange. Ungeachtet der Bildqualität bin ich mit dem Lackier-Ergebnis mehr als zufrieden.
Demnächst berichte ich von den Beschriftungen der Rumpfseiten und dann kommt auch die obige Chickie von Jörg Seinige wieder ins Spiel.
ich möchte diesen thread gerne nochmal hochholen, weil mich der "CHICKIE-Virus" einfach nicht los lässt. Übrigens gegen diesen Virus helfen weder Biontech, Moderna oder Johnson&Johnson, sondern einfach nur in der Werkstatt eingraben und machen.
Zur Vorgeschichte: Die ersten Chickie-Pläne dürften so etwa vor 20 Jahren im VTH-Verlag erschienen sein. Kurz drauf gab es auch schon die ersten Frästeilesätze.
Vor ca. 15 Jahren begann ich zusammen mit einem langjährigen Schiffmodellbauer-Freund den Bau der ersten Chickie. Wir haben mit vielen Unterbrechungen bestimmt 7 Jahre am Rumpf gebaut, bis der Chickie-Rumpf wegen einer Interessenverlagerung zum Bau von großen Mahgaoni-Segelyachten nicht mehr im Vordergrund stand. Kürzlich, bei einem Besuch meines Modellbau-Kollegen waren wir auf seinem Dachboden auf der Suche nach Holzplanken. Dabei stießen wir auf den doch stark eingestaubten Chickie-Rumpf. Da der Rumpf trocken lagerte, sah er aus, als käme er frisch von der Werkbank - keine Schäden, keine aufgeplatzten, oder gelösten Planken. Alles war in einem top Zustand.
10 Minuten später lag der Rumpf für den Weiterbau in meinem Kofferraum.
Nach 15 Jahren Dornröschen-Schlaf habe ich mir vorgenommen die CHICKIE weiter zu bauen, weil mir speziell dieses Runabout unglaublich viel Spaß macht. Man kann sich bei der Lackierung, den Beschlägen, der Motorisierung und beim Cockpit-Ausbau so richtig austoben und das habe ich vor.
Die hier von mir zuletzt beschriebene Chickie war ein Bauservice-Auftrag. Mein Auftraggeber wollte viel plink-plink und ein perfektes Oberflächen-Finish. Incl. Antriebs- und RC-Technik hat das eine Stange Geld im 4-stelligen Bereich gekostet.
Das will und kann ich für das neue CHICKIE-Projekt nicht ausgeben. Also keine HighEnd-Lackierung vom Profi und keine sonderangefertigten Chrombeschläge. Auch kein außer der Reihe von Plettenberg angefertigter 355er Bürstenmotor, der allein soviel kostet wie die Typenbezeichnung.
Ich habe mir vorgenommen selbst zu lackieren, auf Beschläge zurückzugreifen, die in der Teilekiste vorhanden sind und Beschläge selbst anzufertigen, da wo es machbar ist. Z.B. die Rahmen für die Luken.
Nachdem der Rumpf einer gründlichen Reinigung unterzogen wurde, sah ich: "der ist lackierbereit". Beim Besuch meines Baumarkts (Hornbach) stellte ich in der Farbenabteilung fest, dass die neuerdings 2K-Spraylacke im Angebot hatten. Dazu gleich mehr.
Hier ein Foto vom fertigen Rumpf, der fast 15 Jahre auf den Fototermin warten musste:
Die in meinen Augen schönste, jemals gebaute CHIKIE IV kommt aus der Werkstatt von Jörg Seinige. Ich stelle mal ein Foto seiner Chickie ein, weil ich später nochmal darauf eingehe:
Zurück zu den Lackier-Abschnitten. Begonnen habe ich mit dem Unterwasserschiff. Passend zu den 2K-Hochglanzlacken bietet Hornbach auch einen 2K-Füller mit Epoxidzusatz an. Ich wusste nicht, was da auf mich zukommt, aber probieren kann ja nicht schaden.
Das besondere an diesen 2K-Sprays - im Dosenboden befindet sich ein Druckventil, das man kurz vor dem Lackieren durch drücken aktiviert. Es strömt der Härter in die Dose und muss durch langes schütteln gut mit dem Rest vermischt werden.
Leider habe ich von der Grundierung kein Foto gemacht, aber das Ergebnis war vielversprechend. Kleinste Unebenheiten waren verschwunden und durch das Epoxid war die Füllergrundierung sehr hart.
Nach 24 Stunden Trockenzeit habe ich die Flächen mit 240er Nasschleifpapier verschliffen und das Unterwasserschiff war für die Decklackierung fertig. Vorher mit Silikonreiniger abgerieben und dann mit der Spraydose "Feuerrot" das selbe Prozedere wie beim Füller.
Ich möchte hier keine Werbung für Hornbach machen, aber alle, die möglicherweise demnächst ihr Schiffsmodell lackieren wollen und vor der Frage stehen "Pinsel, Rolle, Spraydose", meine ganz klare Antwort/Empfehlung "Spraydose".
Man muss Geduld haben, denn bei mir waren es 3 jeweils sehr dosierte Lackiergänge mit jeweils 15-20 Minuten Unterbrechung. Lackiert habe ich in meiner bodengewässerten Garage unter Zuhilfenahme von 2 Heizstrahlern (keine Heizlüfter wg. Staubverwirbelung). Der Spraylack sollte bei min. 20° verarbeitet werden. Am Lackiertag hatte meine Garage 16-17°. Aber die Heizstrahler haben es rausgerissen.
Das Ergebnis:
Was auf dem Foto orange aussieht, ist das obige "Feuerrot". Das Kunstlicht in meiner Keller-Werkstatt mach aus Rot Orange. Ungeachtet der Bildqualität bin ich mit dem Lackier-Ergebnis mehr als zufrieden.
Demnächst berichte ich von den Beschriftungen der Rumpfseiten und dann kommt auch die obige Chickie von Jörg Seinige wieder ins Spiel.