Hallo zusammen,
den Birdyfish hab ich mir auch schon Mal angesehen, schaut schon cool aus.
Hier ein paar Erfahrungen, die sich bei der IMOCA ergeben haben.
1. Aufrichtendes Moment: Irgendwas muss den Winddruck erst Mal entgegen stehen. Prinzipiell tun das die Foils ab einer gewissen Geschwindigkeit. Das kann ich beim IMOCA sehr schön beobachten, aber erst wenn einuigermaßen Fahrt da ist. Alles vorher muss irgendein Gewicht übernehmen. Entweder an Deck oder hald ein Kielgewicht.
1a Canting Keel. Der große Vorteil ist, dass man leichter bauen kann -theoretisch. Indem man ihn zur Seite schwenkt erzeugt das Gewicht ein Aufrichtendes Moment, auch ohne Krängung. Aber: Die Schwenkmechanik wiegt leider. Bei mir wiegt das ca. 300g, ich glaube nicht, dass es viel leichter geht. Man könnte die 300g auch unten an den Kiel hängen, das wäre wohl genau so wirkungsvoll aber einfacher.
Also, mein nächstes Boot wird oben sehr leicht mit festem Kiel.
1b die verlinkte DF95, bzw IOM beweisen das sehr eindrucksvoll. Das sind standard Boote mit original Kielgewichten !!!! Also nix super leichter Kiel oder so. Allerdings haben die auch echt richtig viel Wind...die glücklichen
1c die Idee mit dem Gewicht auf Schiene an Deck gefällt mir immer besser....man braucht nur wenig Kraft, da man das Gewicht mehr oder weniger horizontal bewegt
2. Irgendwas muss den Auftrieb des Segels in Vortrieb umsetzen, klassisch ist das ein Schwert, oder ein Kiel oder senkrechte Anteile der Foils. Im Modell glaube ich nicht, das man darauf verzichten kann. In echt kann man solche Spielchen machen, wie Halbwind starten und dann alnuven, im Modell ist das echt schwierig. Das Modell ist sehr schnell recht klein. Auch das sieht man an der DF sehr schön, die foilt nämlich auch am Wind. Eine große Leistung wie ich finde.
Auf ein Schwert würde ich nie, nie, niemals verzichten.
3. Der Rumpf. Da bin ich unschlüssig. Wenn er Mal in der Luft ist, ist es egal wie er aussieht. Im Wasser sollte er nicht zu stark bremsen, also sind Designs wie IOM und RG65 eigentlich ideal. Ein Nachteil könnte sein, dass man den weiter aus dem Wasser heben muss. Er hat ja mehr Tiefgang wie ein flacher Rumpf.
Also mit deinem RG65 Ansatz machst du wahrscheinlich nix falsch, dass es geht beweist das DF95 Video
4. Du fragtest nach Kohle: Wichtig ist ein dünnes Profil mit Wölbung, also nicht symmetrisch. Du willst ja möglichst effizient Auftrieb erzeugen. Dünn, leicht und steif schreit nach Kohle. Allerdings habe ich auch von erfolgreichen Foils aus Alu gelesen. Kommt einfach auch auf die Möglichkeiten an, die man hat. Wenn du einen 3D Drucker hast, kannst du Formen drucken und darin laminiern. Klappt super. Geht das nicht, schleif die Foils aus Alu Profil, vorne rund hinten spitz.
Man kann viel rechnen, aber richtig Erkenntnis bekommt man nur auf dem Wasser.
5. Rotorblätter: halte ich für gänzlich ungeeignet. Meist symmetrische Profilierung, die Jungs wollen ja auch auf dem Rücken fliegen.
Momentan halte ich die V-Form Verteilung und den Grundriss der foils für wichtiger als die Profilierung (solange sie nicht total daneben ist)
6. Cooles Projekt, ich hoffe du ziehst es durch und berichtest weiter darüber
Schöne Grüße,
Johannes