Gestern abend habe ich meinen geliebten Easystar verloren. So richtig erklären kann ich nicht, wie es dazu kommen konnte.
Ich war ungefähr eine halbe Stunde in der Luft und hatte eben einen Steigflug auf 100 Meter gemacht. Der Motor war aus und ich war gerade dabei abzusegeln. Alles bis dahin absolut ohne Probleme.
Auf einmal gab es auf meiner Funke einen Alarm. Als ich nachgeschaut habe, mußte ich sehen, das meine BEC-Spannung von normalerweise 5,7 Volt schon auf 5 Volt eingebrochen war. Die Akkuspannung meines 3S-Lipos lag bei 11,5 Volt und der Regler hatte eine Temperatur von 30 Grad.
Ich habe sofort versucht, den Flieger so schnell wie möglich runterzukriegen. Aber die BEC-Spannung ging immer weiter zurück. Auf 4,7 Volt, dann 4,2 Volt und ein paar Sekunden später ging es unter 4 Volt, weiter fallend.
Etwa bei einer Höhe von 50 Meter funktionierten die Servos nicht mehr, ich hatte also keinerlei Kontrolle mehr über die Ruder. Nur der Motor ließ sich noch steuern.
Blöd war jetzt, das sich der Flieger zu diesem Zeitpunkt in Richtung des naheliegenden Waldes bewegte und das Seitenruder und Querruder zum Zeitpunkt des Ausfalls so standen, das der Flieger eine Rechtskurve flog.
Inzwischen war der Motor auch tot und mein Easystar kippte über die rechte Tragfläche weg und ich mußte hilflos mit anschauen, wie er mit einem lauten Krachen im Wald in irgend eine Baumkrone einschlug.
Ich habe mich dann gleich auf den Weg gemacht in die ungefähre Richtung des Einschlages. Aber ich konnte nicht in den Wald rein, weil dort der Boden mit mannshohen Brennesseln und Brombeersträuchern übersät war. Außerdem wimmelte es dort vor Mücken und die ein oder andere Schlange ist in dem Dickicht auch unterwegs.
Inzwischen hatte ich wieder volle Verbindung zum Empfänger. Die BEC-Spannung lag völlig stabil bei 5,7 Volt und der Akku nachwievor bei 11,5 Volt. Ich habe dann versucht, den Motor zu starten, damit ich den Flieger ev. orten konnte. Der Motor lief auch an und ich merkte, das ich gar nicht so weit weg gewesen sein kann.
Leider funktionierte nach etwa einer Minute der Motor nicht mehr. Ich nehme an, das sich der Propeller in den Ästen verhakt hatte und der Motor inzwischen durchgebrannt war. Auf meinem Sender wurden inzwischen auch keinerlei Telemtriedaten mehr angezeigt, so das ich keine Chance der Ortung mehr hatte.
Allerdings glaube ich sowieso nicht, das von meinem Easystar noch viel übrig geblieben ist, so laut wie der Einschlag war. Aber ich hätte halt wenigstens gern noch meinen Gyro gerettet und vor allem den Lipo ausgebaut. Denn der war ja immer noch angesteckt. Und es ist anzunehmen, das der Lipo den Einschlag auch nicht unbeschadet überstanden hat. Und vor allem sind beschädigte Lipos ja auch nicht ganz ungefährlich.
Inzwischen war es auch dunkel geworden und ich mußte die Suchaktion abbrechen. Ich bin heute Mittag noch einmal zu der Stelle gefahren. Aber ich sehe keine Chance, da noch etwas zu finden. Jetzt gehe ich einfach mal davon aus, das der Lipo inzwischen leer ist und somit keine Gefahr mehr darstellt.
Ich finde es schon schade, ein Modell auf so eine Art und Weise zu verlieren. Vor allem, weil ich auch keine Erklärung habe, was eigentlich passiert ist. Das BEC hatte anscheinend einen weg. Ich dachte im ersten Moment an eine Überlastung, vieleicht durch ein festsitzendes Servo. Aber zu dem Zeitpunkt, als das BEC angefangen hat zu spinnen, war ich am Segeln und die Servos hatten zu dem Zeitpunkt nichts zu tun. Und vor allem hat das BEC nach dem Crash wieder normal funktioniert. Ich konnte an den Steuerknüppeln rumrühren wie ich wollte. Das BEC hat dabei absolut keine negative Reaktion gezeigt. Sehr mysteriös das Ganze.
Raimund