M-Boot Oldtimer

Ragnar

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Das sieht doch sehr gut aus.
Könnte es sich bei dem Boot um eine Klug handeln?
 

psimon

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Laut Aussage des Vorbesitzers hat der Erbauer mehrere Boote selber entworfen und gebaut. Die Erika ist auf alle Fälle ein selbst gebautes Boot in Spanten und Leistenbauweise mit einem GFK Überzug.
 

psimon

User
Unterdessen konnte ich mit dem vermeintlichen Erbauer telefonieren. Dieser sympathische Herr hatte damals das Boot ebenfalls übernommen und restauriert. Dabei hat er dann die Segelwinde eingebaut. Der tatsächliche Erbauer dürfte wohl verstorben sein. An mehr mag er sich leider nicht mehr erinnern.
Somit bleiben Fragen unbeantwortet:
- Bootstyp, Modellname, Baujahr?
- Eigenkonstruktion / Bauplan / Bausatz / Hersteller?
- Freisegler oder von Anfang an ferngesteuert? (es gibt da einige Schrauben im Deck, die heute keine Funktion haben)
- wurde damit Regatten bestritten? (keine Segelnummern vorhanden)
- Segeltuch besteht aus mit Wachs imprägnierten Stoff aus Nylon oder Polyester (wahrscheinlich Polyester, da bei Nässe formstabil)
- Kiel ist verschraubt, eventuell hatte das Boot ursprünglich eine andere Kielform
- Das Ruderblatt hat eine markante Form
- gibt es einen Bauplan?


Segeleigenschaften:
Zuvor habe ich aber das Boot gereinigt, eine Wante notdürftig mit Fesselfluglitze Instand gestellt und die Fernsteuerung neu platziert. Die Segelwinde ist noch am originalen Platz. Die Schoten wurden erneuert.
Am Sonntag konnte ich die Erika dann im Rhein Einwassern.
Die Erika segelt sich sehr angenehm und war schon mit dem ersten Segeltrimm gut unterwegs. Im oberen Drittel des Achterlieks am Grosssegel, flattert das Tuch bei stärkerem Wind. Das Fock arbeitet sehr schön.
Das Boot liegt sehr schön im Wasser und scheint gut ausbalanciert.
Mit dem ersten Trimm ist das Boot sportlich leicht luvgierig eingestellt. Leider bremst das Ruder das Boot etwas beim Niederdrücken hart am Wind. Das Boot schneidet Wellen unbeeindruckt und läuft wie heisses Messer durch Butter.
Das Boot beeindruckt durch seine Agilität, da wirkt die langsame Seilwinde etwas nachteilig entgegen, besonders in der Halse (muss ich noch üben). Vor dem Wind scheint sie mir etwas träge beim Beschleunigen, wahrscheinlich wegen der Masse.
Am Sonntag war die Strömung im Rhein recht stark, wie auch der Wind wurde zunehmend stärker flussabwärts kommend. Dennoch beeindruckte die Erika, wie gut sie flussaufwärts Schlag um Schlag gut Höhe machte.


So, jetzt darf spekuliert werden! Wer kann etwas über dieses Segelboot etwas aussagen?
Hier noch ein paar Ergänzende Bilder und zwei kurze Videos:
IMG_20221023_150936.jpgFoto von Peter Simon(7).jpgVersion 2.jpgIMG_20221014_223848.jpg
 

Ragnar

User
Sieht ja auch total chic aus. Vorallem der Blick ins innere lässt erahnen, wieviel Mühe sich der Erbauer gegeben hat.
Ich will mal sehen, ob ich an diesem Wochenende endlich mal schaffe meinen Flipper ins Wasser zu bringen.
 
Hallo,

Ich hoffe es ist in OK, wenn ich mich hier einmische, aber ich denke es könnte zum Thema passen.

Das 1986er Unboot wurde, soweit meine Recherchen gehen, Anfang der 90 als Unboot der 3. Generation überarbeitet. Soweit ich mich bei den damaligen Regatta Seglern über das Boot erkundigen konnte, war die Gen3 wohl die schönste aber auch die schwerste Version und damit nicht wirklich Wettbewerbstauglich. Zumindest wurden nach den ersten Erfahrungen mit dem Unboot3, zum Teil wieder frühere Generationen des Bootes genutzt. Das ganze ist über 30 Jahre her und heute soll das Boot (welches seit kurzem in meinem Besitz ist) "nur" noch Spaß machen. Aus diesem Grund wurde die Optik mit neuem Kiel und frischem Lack überarbeitet. Ebenso gab es frische Innereien die sich den Elektronen aus 2S Lipo beugen ohne den Beweis zu erbringen das selbige rot sind. Das Mehrgewicht des Lackes konnte damit fast kompensiert werden. Eigentlich sollte das Boot seinen erneuten Stapellauf bei der Retro Regatta in München erfahren. Leider musste ich das absagen, da das Boot nicht rechtzeitig fertig war.

Beste Grüße aus Weinheim
Christian
 

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psimon

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Sali Christian
Das Unboot sieht recht schnittig aus, bin gespannt es aufgetakelt zu sehen. Die Beschläge sind auch etwas aufwändiger. Das Gegengewicht an der Fock fehlt bei meiner Erika noch. Der Rumpf ist schön leicht.
Berichte weiter, bin gespannt ;)

Unterdessen habe ich mein Boot zerlegt, den Lack des Holzdeckes runter geschliffen (Lack zieht Wasser und wird fleckig).
Die Bauteile gewogen betragen:
- Rumpf+ Ruder 1'480g (20% Gewichtsanteil)
- Kielbombe 4'490g (61% Gewichtsanteil)
- RC + Rigg 1'420g (19% Gewichtsanteil)
= Total 7'390g
 
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ger61

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Zum Thema Unboot: Soweit ich mich erinnern kann, sollte das Boot ohne Flosse und Blei nicht mehr als 1 kg wiegen. Das war der Anspruch der damaligen RC-Segler vom Steinheimer Club. Einige der Boote haben dies angeblich erreicht.
GER61
 
Hallo, ich habe auch einen Flipper erworben leider mit nicht kompletten Mastfuß. Hier die Bilder. Was schlagt ihr vor?
Heinz aus Schwangau
 

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Druckteil. ...oder den Mast unten zustopfen -3 bis 4 Zentimeter reinschieben - und dann mit Harz ausgießen.
Passendes Loch bohren und auf die so entstandene Grundplatte klebst du noch ne GFK-Scheibe mit passendem Durchmesser zum Drucklager. Musst dir dann nur noch ein passendes Drucklager besorgen weil du das Oberteil brauchst.
Ich kenne den Aufbau beim Flipper nicht, aber die Lagerung dürfte der Lagerung der Blätter beim Heli entsprechen. Drucklager und Radiallager.
Wenn der Zapfen 6mm hat, kannst du eine Nadelhülse als Radiallager nehmen, die dürfte im Mast verschwinden. 6x10x9 gibt es als rostfrei.
 

molalu

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Das scheint nicht der Original Mast zu sein, wie ihn Ernst Topp im Bausatz angeboten hat. Der war, so wie auch die weiteren Beschläge, von KDH und hatte das klassische Tropfen-Profil. Dazu gab es es aus schwarzem Kunststoff, wiederum von KDH, einen Mastfuß, der saugend passte. In dem Kunststoff-Teil war das Loch für das im Foto abgebildete Lager mit Dorn.
 
Oder einfach den KDH Mastfuß einsetzen.
Habe ihn gerade aus meiner Gramuselkiste hervorgekramt.
Also melde dich mal, kann ich dir geben.
Gruß Fighter68
 

molalu

User
Unabhängig voneinander und ohne Absprachen sind dem Ragnar und mir am Wochenende jeweils 1 Marblehead "zugeflogen". Der Ragnar weiß zumindest das es sich bei seiner Yacht ein "Klug-Boot" handelt und fragt im Nachbar-thread nach dem Typ (ich vermute Merlin).

Bei mir sieht das Fragespiel etwas anders aus. Ich kenne das Kohle-Rigg und die Folien-Segel von Bantock (GB), aber ich weiß nicht, ob es für den Rumpf einen Plan gab, nach dem der Rumpf - vielleicht weil er mal extrem erfolgreich war - mehrfach gebaut wurde, und durch erfolgreiche Regattaeinsätze in den 80-igern hier bekannt ist.

Lt. Vorbesitzer ist das Boot ca. 40 Jahre alt. Das Rigg wurde aus England beschafft. Da offensichtlich mehrere Modellbauer an der Entstehung des Rumpfes beteiligt waren, nicht aber der letzte Besitzer, gibt es keine eindeutigen Nachweise über einen möglichen Plan, bzw. über einen Verlag, der den Plan rausgebracht hat.

Das besondere an dem Rumpf ist die Form. Also sehr flach und sehr breit (28cm). Hat was von einem Surfbrett.

@ HairDryer
@ Airpainter98

Hallo Thomas, hallo Torti, solltet ihr hier mitlesen - könnt ihr etwas zu dem Rumpf sagen????


Als ich zum ersten Mal das Deck in Sicht-Carbon (Aramid) gesehen habe, fiel mir sofort das Büchlein von F.K. Ries aus dem Jahr 1989, "M-Yachtbaupraxis", ein. Darin beschreibt Ries ab Seite 28 den Formenbau für einen M-Boot-Rumpf im Positivverfahren. Der Vorbesitzer überließ mir alte Polaroid-Fotos vom Rumpfausbau, also vom Spantenbau und deren Positionierungen (kein Spantenplan). Das hatte sehr viel Ähnlichkeit mit den Bildern in der zuvor beschriebenen Broschüre von F.K. Ries.

Hier jetzt ein paar Fotos von meiner Retro-Neuerwerbung. Wegen fehlender Raumhöhe habe ich das Steckschwert und das Ruder entfernt.

DSC01715.JPG

DSC01720.JPG


DSC01721.JPG



Hier noch ein Foto der verbauten Winde. Eine Winde, die ich so noch nie gesehen habe und die offensichtlich aus England stammte. Wobei nicht klar ist, ob der Adress-Sticker vom Hersteller, oder vom Händler stammt.

Kann dazu eventuell jemand etwas sagen????

DSC01712.JPG


Ich freue mich über jeden hilfreichen Beitrag zu meiner Anfrage🙏
 

molalu

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Servus Stefan,
vielen Dank für den brandheißen Tipp. Hätte ich eigentlich auch drauf kommen können, hat aber bestimmt damit zu tun, dass ich über die vielen Jahren hin und wieder eine Whirlwind in irgendeinem Regattaboot gesehen habe, selbst habe ich aber nie eine Whirlwind besessen. In meinen Booten werkelte immer wieder die gute alte Graupner Regatta.
Und dank Deinem Link ist nun auch nachgewiesen, dass der Name auf dem Adreß-Sticker der des Herstellers ist.

Ich meine mich zu erinnern irgandwann mal gelesen zu haben, das die Whirlwind Olympic am Boden des Gehäuses eine kleine Messing-Stellschraube haben sollte, die auf ein Poti ging, mit dem der Wickelweg auch manuell eingestellt werden konnte. Nicht jeder hatte damals schon einen Computer-Sender. Die alten Multiplex-, Becker-, Microprop-Winden hatten auch diese Poti-Stellschraube.

Meine Winde hat diese Stellschraube nicht.
 

WIESEL

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Hier eine Original Whirlwind Olympic mit Schraube.

Die Winde oben im Boot ist eine Original Olympic Whirlwind.

Peter Gernert GER 86

DSC00787.JPG
 
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