Bisher hatte ich immer gedacht, unsere Verbände wären nach demokratischen Prinzipien organisiert. Zumindest klingt es immer so, wenn man die Verbandsheftchen liest. Aber da bin ich wohl einem Irrtum aufgesessen.
Es geht um diesen Vorgang.
Da hat sich der Vorsitzende der Modellflugkommission des DAeC, also sozusagen der oberste Vertreter der Modellflieger im Verband, eines ehrenamtlichen Referenten entledigt, der ihm nicht passt. Und damit zugleich einer ganzen Modellsportszene.
Jetzt sollte man meinen, über so etwas entscheiden Gremien, oder es gibt so etwas wie ein Amtsenthebungsverfahren, aber nichts dergleichen. Eine solche Entscheidung muss lediglich von einem weiteren Funktionär abgenickt werden, und dass zwei Leute, die ohnehin zusammenarbeiten, kein unabhängiges Gremium bilden, leuchtet sicher ein.
Zu den demokratischen Prinzipien gehört es auch, dass eine solche Maßnahme begründet sein muss und der Betroffene zumindest Gelegenheit erhält, sich dazu zu äußern. Das scheint beim DAeC jedoch nicht üblich zu sein. Sogar der Aktivensprecher wurde übergangen. Stattdessen reicht die schwammige Begründung "gegen interne Regeln" verstoßen zu haben. Gegen welche Regel verstoßen worden sein soll, was das überhaupt für Regeln sind, und wo man die ggf. nachlesen kann, war allerdings auch auf Nachfrage nicht in Erfahrung zu bringen.
Nun, jetzt hätte ich noch angenommen, dass es gegen solche schwerwiegenden Entscheidungen zumindest eine Einspruchsmöglichkeit gibt. Auf jedem Bescheid einer Leihbücherei steht, wo man gegen den Bescheid Einspruch erheben kann und welche Fristen gelten. Nicht so beim DAeC. Da sieht die "Rechtsbehelfsbelehrung" so aus: Die Entscheidung ist endgültig und Widerspruch ist zwecklos.
Dass der DAeC sich hier mal eben seiner F3-Speed-Szene entledigt, ist eine Sache. Als "Förderung des Flugmodellsports" kann man das sicherlich nicht bezeichnen, aber damit kommt die Szene schon klar. So groß war die Förderung denn auch wieder nicht. In erster Linie bestand sie aus der ehrenamtlichen Arbeit des Referenten, und den ist man ja jetzt losgeworden. Wie der Club das sich selbst gegenüber rechtfertigt, ist seine Sache.
Viel schlimmer finde ich, dass die Strukturen des DAeC es zulassen und sogar unterstützen, dass mehr oder weniger ein einzelner Verbandsfunktionär, noch nicht mal lange im Amt, nach Lust und Laune Leute berufen oder entlassen kann, ohne nachvollziehbare Begründung, ohne Rücksicht auf die Folgen, ohne jede Anhörung irgendwelcher Betroffenen und ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Solche Strukturen führen dazu, dass hohe Funktionäre jeden, der ihnen widerspricht, einfach entlassen können, bis sie nur noch von guten Freunden oder Duckmäusern umgeben sind. Und das ist nicht nur das Gegenteil des demokratischen Prinzips, es kann auch nicht im Interesse der Mitglieder sein, die der Verband eigentlich vertreten soll!
So lange Spitzenfunktionäre einen integren Charakter haben und die Belange derer, die sie vertreten, über die eigenen stellen, mag das kein Problem sein, aber dann muss man stets sehr gut überlegen, wen man in solche Positionen wählt. Vor allem, wenn diese Wahl nicht durch die Mitglieder erfolgt.
Bisher hatte ich den Eindruck, der Verband sei für seine Mitglieder da, und würde deren Interessen im Sinne seiner satzungsgemäßen Ziele verfolgen. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr sicher, und ich frage mich, was den aktiven Modellfliegern zukünftig noch blüht, wenn engagierte verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter per Federstrich Einzelinteressen geopfert werden.
Grüße, Ulrich
Es geht um diesen Vorgang.
Da hat sich der Vorsitzende der Modellflugkommission des DAeC, also sozusagen der oberste Vertreter der Modellflieger im Verband, eines ehrenamtlichen Referenten entledigt, der ihm nicht passt. Und damit zugleich einer ganzen Modellsportszene.
Jetzt sollte man meinen, über so etwas entscheiden Gremien, oder es gibt so etwas wie ein Amtsenthebungsverfahren, aber nichts dergleichen. Eine solche Entscheidung muss lediglich von einem weiteren Funktionär abgenickt werden, und dass zwei Leute, die ohnehin zusammenarbeiten, kein unabhängiges Gremium bilden, leuchtet sicher ein.
Zu den demokratischen Prinzipien gehört es auch, dass eine solche Maßnahme begründet sein muss und der Betroffene zumindest Gelegenheit erhält, sich dazu zu äußern. Das scheint beim DAeC jedoch nicht üblich zu sein. Sogar der Aktivensprecher wurde übergangen. Stattdessen reicht die schwammige Begründung "gegen interne Regeln" verstoßen zu haben. Gegen welche Regel verstoßen worden sein soll, was das überhaupt für Regeln sind, und wo man die ggf. nachlesen kann, war allerdings auch auf Nachfrage nicht in Erfahrung zu bringen.
Nun, jetzt hätte ich noch angenommen, dass es gegen solche schwerwiegenden Entscheidungen zumindest eine Einspruchsmöglichkeit gibt. Auf jedem Bescheid einer Leihbücherei steht, wo man gegen den Bescheid Einspruch erheben kann und welche Fristen gelten. Nicht so beim DAeC. Da sieht die "Rechtsbehelfsbelehrung" so aus: Die Entscheidung ist endgültig und Widerspruch ist zwecklos.
Dass der DAeC sich hier mal eben seiner F3-Speed-Szene entledigt, ist eine Sache. Als "Förderung des Flugmodellsports" kann man das sicherlich nicht bezeichnen, aber damit kommt die Szene schon klar. So groß war die Förderung denn auch wieder nicht. In erster Linie bestand sie aus der ehrenamtlichen Arbeit des Referenten, und den ist man ja jetzt losgeworden. Wie der Club das sich selbst gegenüber rechtfertigt, ist seine Sache.
Viel schlimmer finde ich, dass die Strukturen des DAeC es zulassen und sogar unterstützen, dass mehr oder weniger ein einzelner Verbandsfunktionär, noch nicht mal lange im Amt, nach Lust und Laune Leute berufen oder entlassen kann, ohne nachvollziehbare Begründung, ohne Rücksicht auf die Folgen, ohne jede Anhörung irgendwelcher Betroffenen und ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Solche Strukturen führen dazu, dass hohe Funktionäre jeden, der ihnen widerspricht, einfach entlassen können, bis sie nur noch von guten Freunden oder Duckmäusern umgeben sind. Und das ist nicht nur das Gegenteil des demokratischen Prinzips, es kann auch nicht im Interesse der Mitglieder sein, die der Verband eigentlich vertreten soll!
So lange Spitzenfunktionäre einen integren Charakter haben und die Belange derer, die sie vertreten, über die eigenen stellen, mag das kein Problem sein, aber dann muss man stets sehr gut überlegen, wen man in solche Positionen wählt. Vor allem, wenn diese Wahl nicht durch die Mitglieder erfolgt.
Bisher hatte ich den Eindruck, der Verband sei für seine Mitglieder da, und würde deren Interessen im Sinne seiner satzungsgemäßen Ziele verfolgen. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr sicher, und ich frage mich, was den aktiven Modellfliegern zukünftig noch blüht, wenn engagierte verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter per Federstrich Einzelinteressen geopfert werden.
Grüße, Ulrich