Luftsportverband ohne demokratische Prinzipien?

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Bisher hatte ich immer gedacht, unsere Verbände wären nach demokratischen Prinzipien organisiert. Zumindest klingt es immer so, wenn man die Verbandsheftchen liest. Aber da bin ich wohl einem Irrtum aufgesessen.

Es geht um diesen Vorgang.

Da hat sich der Vorsitzende der Modellflugkommission des DAeC, also sozusagen der oberste Vertreter der Modellflieger im Verband, eines ehrenamtlichen Referenten entledigt, der ihm nicht passt. Und damit zugleich einer ganzen Modellsportszene.

Jetzt sollte man meinen, über so etwas entscheiden Gremien, oder es gibt so etwas wie ein Amtsenthebungsverfahren, aber nichts dergleichen. Eine solche Entscheidung muss lediglich von einem weiteren Funktionär abgenickt werden, und dass zwei Leute, die ohnehin zusammenarbeiten, kein unabhängiges Gremium bilden, leuchtet sicher ein.

Zu den demokratischen Prinzipien gehört es auch, dass eine solche Maßnahme begründet sein muss und der Betroffene zumindest Gelegenheit erhält, sich dazu zu äußern. Das scheint beim DAeC jedoch nicht üblich zu sein. Sogar der Aktivensprecher wurde übergangen. Stattdessen reicht die schwammige Begründung "gegen interne Regeln" verstoßen zu haben. Gegen welche Regel verstoßen worden sein soll, was das überhaupt für Regeln sind, und wo man die ggf. nachlesen kann, war allerdings auch auf Nachfrage nicht in Erfahrung zu bringen.

Nun, jetzt hätte ich noch angenommen, dass es gegen solche schwerwiegenden Entscheidungen zumindest eine Einspruchsmöglichkeit gibt. Auf jedem Bescheid einer Leihbücherei steht, wo man gegen den Bescheid Einspruch erheben kann und welche Fristen gelten. Nicht so beim DAeC. Da sieht die "Rechtsbehelfsbelehrung" so aus: Die Entscheidung ist endgültig und Widerspruch ist zwecklos.

Dass der DAeC sich hier mal eben seiner F3-Speed-Szene entledigt, ist eine Sache. Als "Förderung des Flugmodellsports" kann man das sicherlich nicht bezeichnen, aber damit kommt die Szene schon klar. So groß war die Förderung denn auch wieder nicht. In erster Linie bestand sie aus der ehrenamtlichen Arbeit des Referenten, und den ist man ja jetzt losgeworden. Wie der Club das sich selbst gegenüber rechtfertigt, ist seine Sache.

Viel schlimmer finde ich, dass die Strukturen des DAeC es zulassen und sogar unterstützen, dass mehr oder weniger ein einzelner Verbandsfunktionär, noch nicht mal lange im Amt, nach Lust und Laune Leute berufen oder entlassen kann, ohne nachvollziehbare Begründung, ohne Rücksicht auf die Folgen, ohne jede Anhörung irgendwelcher Betroffenen und ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.

Solche Strukturen führen dazu, dass hohe Funktionäre jeden, der ihnen widerspricht, einfach entlassen können, bis sie nur noch von guten Freunden oder Duckmäusern umgeben sind. Und das ist nicht nur das Gegenteil des demokratischen Prinzips, es kann auch nicht im Interesse der Mitglieder sein, die der Verband eigentlich vertreten soll!
So lange Spitzenfunktionäre einen integren Charakter haben und die Belange derer, die sie vertreten, über die eigenen stellen, mag das kein Problem sein, aber dann muss man stets sehr gut überlegen, wen man in solche Positionen wählt. Vor allem, wenn diese Wahl nicht durch die Mitglieder erfolgt.

Bisher hatte ich den Eindruck, der Verband sei für seine Mitglieder da, und würde deren Interessen im Sinne seiner satzungsgemäßen Ziele verfolgen. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr sicher, und ich frage mich, was den aktiven Modellfliegern zukünftig noch blüht, wenn engagierte verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter per Federstrich Einzelinteressen geopfert werden.

Grüße, Ulrich
 
Unter "Demokratie" verstehe ich auch wirklich etwas Anderes als das, was der DAeC oder einer seiner Funktionäre hier praktiziert hat.
 
Mein lieber Freund, was ne Nummer, da bekommt man so erstmal garnix von mit wie der Verband munter hin und herwechselt, und vor allem wie. Ob das die kleingedruckten Zeilen sind ?

Das Ganze macht nachdenklich ... mit Funktionären und ner ausgehebelten Demokratie fängts an, als nächstes gehts an die person des mitglieds ... herrscht da eine gewisse Beliebigkeit gegenüber dem Gesetz?

Zumindest wurde der Klärung ja nun offensichtlich auch nicht zugetragen. Da ist ja massig Raum für Spekulationen. Sollte man eigentlich spätestens seit Winter 2011 gelernt haben, dass Totenstarre und anschliessende Salamitaktik nur zu einem Ende führt. Nunja lernen, ist schon so ne Sache,

Zumindest öffnets aber mal die Augen, wie konkret mit Ehrenamtlichen umgesprungen wird und wie die Gelder eines Verbandes offensichtlich genutzt werden ohne wertschöpfenden Nutzen. Afaik wurde die Messanlage von Ehrenamtlichen gestemmt... Wie auch grösstenteils alle Events. Anstatt konkret was in die Hand zu nehmen und das Kind wirklich auf eigene Beine zu stellen gibts ne wehende Fahne, so in der Art. Erinnert ein wenig an die Werbung mit "Kuchen" am Ende.

Also ich wäre erschüttert als Mitglied im Sinne eines demokratisch denkenden Menschen in Deutschland, der davon nichtmal in Kenntnis gesetzt wird, dass hier offensichtlich anstatt demokratischer Strukturen autonome Strukturen greifen. Zudem eine vordergründige Förderung des Modellsports offensichtlich vorsätzlich nicht erfüllt wird aus der Sicht des Modellsportlers.

Ja und der hässliche Raum für Spekulationen - was letzten Endes den Schluss zulässt, dass entsprechend den bekannten Mustern, wenn demokratische Verhältnisse nicht mehr vorliegen andere an deren Stelle treten, die einen mehr oder weniger erschrecken lassen. Wo fängt es an, wo hört es auf ? Gehts hier nur um einen einzelnen Ehrenamtlichen, oder um das gesamte System dahinter, dass diese Schritte erst ermöglicht hat ?

Macht ein solches, gesetzt dem Fall es wäre so, halt vor Persönlichkeitsrechten oder werden diese genauso wohlwollend ausgelegt ?

In einem solch offensichtlich absoluten System lehrt die geschichte, dass das Fussvolk keinen besonderen Rang hat, es sei denn es dient dem Glanze des Landvogts. Die Verbandsfahne durfte ja immer munter wehen.

Geschichte ist manchmal praktisch... wenn man mal genau hinschaut und lernt. Da wusste auch nicht jeder Fahneneigner wass sein Vogt so treibt... bis dann mal die Nachbarschaft angeritten kam.

Nun gut, so oder so n Knaller am späten Abend / frühen Morgen.

Hat sich das alles so begeben ists ne Nummer.
Wenn nicht und die Hintergründe treffen trotzdem zu, dass so agiert werden könnte, immer noch ne Nummer.
Ja wenn Daumen hoch und Daumen runter wieder gültig wird, sollte man den Posten vielleicht zu Kaiser umbenennen... na prima.

Wollen wir mal hoffen dass die "Gladiatoren", also die Sportler im Verbandssinne, nicht an die Löwen verfüttert werden, nich dass dann noch der Tierschutz klingelt.
 
Dass fasst alle Verbände und größere Vereinigungen zu einem Teil Selbstzweck sind, sollte doch eigentlich schon durchgesickert sein. Und dass Ämter missbraucht und sich Macht schlecht auf das Amt auswirkt, ist auch keine Erkenntnis, die wir nur im Osten gewonnen haben.
Ich wünsche den betroffenen Sportlern, dass sie die Kraft und Möglichkeiten haben, ihren Sport allein weiter zu organisieren und ohne einen Verband auskommen können. Wozu man den braucht, habe ich eh noch nicht verstehen wollen. Meisterschaften kann man auch ohne Funktionäre organisieren. Und wenn man diese wirklich braucht, muss man sie besser kontrollieren. Dazu gibt es doch demokratische Strukturen. Oder hat der DAeC die nicht?

Gruß Mirko
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Als Mitglied im DAEC bin ich etwas befremdet über das was ich hier lesen muss.

Jahrelang hat es gedauert bis die Politik das Ehrenamt, entsprechend dem Einsatz von huntertausenden Bürgern in Vereinen und Verbänden, gewürdigt hat. Ehrenamtliche Tätigkeit bedeutet im Grunde freiwillig ohne Bezahlung Dienste für andere Menschen zu tun. Ob in Vereinen, Verbänden oder ohne feste Struktur spielt keine Rolle.

Jetzt muss ich hier zur Kenntnis nehmen, dass es scheinbar im DAEC, der vorgibt auf dem Boden des Grundgesetzes und unserer demokratischen Verfassung zu stehen, die Möglichkeit gibt Personalentscheidungen in Bezug auf ein Ehrenamt nach Gutsherrenart zu treffen. Und was mich als Mitglied in diesem Verband besonders stört, ohne Erläuterung von Gründen, einer Anhörung oder Widerspruch. Also "Order per Muffti".

Diese Vorgehensweise kann ich als Mitglied nicht dulden. Daher werde ich gegenüber dem Vorstand des DAEC eine Erklärung verlangen. Was mich auch interessieren wird, wie denn die Ausführungen des Vorsitzenden der Modellflugkommission mit seinem tatsächlichem Verhalten in Einklang zu bringen ist?

Zitat aus dem Porträt des Vorsitzenden der Modellflugkommission:

Dabei versteht sich Schaller als Leiter eines großen Teams. Das Team sei in der Lage gewesen, ehrenamtlich international herausragende Leistungen zu vollbringen. Und das erwarte er auch in Zukunft: „Wenn wir schon freiwillig mit unserem Herzblut dabei sind, dann wollen wir auch Erfolg haben!“
G. Wöbbeking, im November 2011
 

Gast_44647

User gesperrt
Ihr solltet euch von den Verbänden komplett trennen und in Eigenregie (so wie die Piratenpartei gerade die Politiklandschaft aufmischt) euren Sport organisieren. Die Vereinsmeier sind doch nur störend. Wer braucht die eigentlich?
 
Hallo

also ein Verband oder wie sie sich auch gerne nennen eine "Dachorganisation" hat schon Sinn und gewisse Vorteile - allerdings finde ich dieses Verhalten alles Andere als gut und würde auch gerne eine Stellungnahme sehen wie es möglich ist daß hier so dem Anschein nach Willkürlich entschieden wird und wie das in Zukunft gehandhabt werden soll - so finde ich das forsichtig ausgedrückt nicht in Ordnung - um bei einer Wortwahl zu bleiben die auch im Forum stehen bleiben kann ;)

Gruß Olli ...
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Als mehrjähriges Mitglied der "F3-Speedgemeinde" bin ich über diesen Vorgang erschüttert. Zumal sich Mario seit Jahren den Ar*** aufreisst und zig dutzende Stunden damit verbringt Speedevents zu realisieren, eine Messanlage mitzubauen und auch noch die Rekordakten (jeweils mehrere Kilo Papier) schreibt. Das ganze Ehrenamtlich!

Es kann was nicht stimmen wenn ein oder zwei Funktionäre einen so engagierten jungen Mann aus dem Amt kegeln. Das ganze aus persöhnlichen Gründen. Die vorgebrachte Begründung ist derart dürftig und erinnert an den berühmten "geklauten Pfandbon"

Ausdrücklich begrüße ich den Zusammenhalt der Speedgemeinschaft welche geschlossen hinter Mario steht. Im selben Atemzug ist die Haltung von RCN zu nennen der dies ebenfalls tut!

Ich freue mich schon auf die Speedevents ohne den DAeC aber mit(!) Mario!

Gruß

Stefan
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Butter bei die Fische...

Butter bei die Fische...

Hallo

Wie bereits angekündigt, hier meine Anfrage an den Präsidenten des DAEC Herr Koplin und in Kopie an den Luftsportverband Hamburg:

Sehr geehrter Herr Koplin

Als Mitglied des DAEC im Luftsportverband Hamburg e.V. Mitgliedsnummer HH-42-1002 möchte ich mein Anliegen direkt an Sie richten.

Über meinen Verein RC-Network Modellsport e.V. habe ich in dessen öffentlichen Forum bei www.rc-network.de unter dem Titel „Luftsportverband ohne demokratische Prinzipien?“ die folgende von mir zusammengefasste Begebenheit gelesen:

Der Vorsitzende der Modellflugkommission hat den Referenten F3Speed von seinen Aufgaben entbunden. Es kam weder zu einer Anhörung im Vorfeld, noch wurde dem Referenten ein Widerspruchsrecht zugebilligt. Die Entscheidung wurde vom Vorsitzenden und einem weiteren Vorstandsmitglied der Modellflugkommission vorgenommen.

Als Mitglied im DAEC erwarte ich von Führungspersönlichkeiten im Verband eine demokratische Grundhaltung, soziale Kompetenz und Wertschätzung in der Zusammenarbeit mit ehrenamtlich tätigen Mitgliedern. Ich denke Sie sind mit mir einer Meinung, dass diese Grundhaltung bei den meisten Führungspersönlichkeiten im DAEC vorhanden ist.

Der DAEC ist auch Vorbild für die ihm angeschlossenen Vereine. Nicht auszudenken welche Auswirkung das oben geschilderte Verhalten auf die Arbeit in den Vereinen hätte. Mitglieder, ehrenamtliche Helfer, Vorstandsbeisitzer o.ä. werden nach Gutdünken einiger weniger Funktionäre von ihren Aufgaben entbunden?

Selbstverständlich treffen in der Zusammenarbeit unterschiedliche Charaktere aufeinander. Daher ist es Aufgabe einer Führungskraft die Aufgabe voranzustellen und alles andere dieser Aufgabe unterzuordnen. Ich schreibe dies auch vor dem Hintergrund meiner täglichen Übung als Führungskraft auf operativer Ebene, in einem großen deutschen Konzern.

Mein Anliegen an Sie:

Ich bitte Sie zu klären, ob es in Teilen des DAEC üblich ist, ehrenamtlich tätige Mitglieder ohne Einhaltung demokratischer Grundsätze, ohne Anhörung zu Sachverhalten, ohne Widerspruchseinräumung aus dem Amt abzuberufen, nur gestützt durch die Entscheidung eines Kommissionsvorsitzenden und eines weiteren Vorstandsmitglied?

Wird diese Vorgehensweise durch den Präsident des DAEC unterstützt?

Um es noch zu erwähnen. Es geht mir nicht um die Gründe die zur Abberufung führten. Es geht mir um die Vorgehensweise.

Meine Anfrage habe ich in RC-Network.de veröffentlicht. Aus Gründen der Transparenz Ihrer Arbeit wäre es bestimmt positiv, wenn Sie mir gestatten Ihre Antwort ebenfalls zu veröffentlichen.

Ich danke Ihnen herzlich für den offenen Dialog.

Mit besten Grüßen

Claus Eckert

XXXX meine Adresse
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Pro oder Contra Modellflug

Pro oder Contra Modellflug

Tach allerseits,

als regelmässiger Wettbewerbpilot F3-Speed sowie Mitgestalter der RCN-Messanlage (nur ein sehr kleiner Teil, das aller meißte kam von unserem ehemaligen Speedreferent Mario) möchte ich hier auch mal meine Meinung kund tun. Es ist mehr als bedauerlich, dass hier einzelne Funktionäre des DAeC, welche sich eigentlich für unser Hobby einsetzen sollten, hier eindeutig perönliche Interessen vor den Modellflug gestellt haben. Hier geht es nicht um Modellflug sondern um Macht. Es wurde ein, für den neuen Vorsitzenden der Bundeskommission für Modellflug, unbequemer Referent, welcher sich für die Interessen der Speedergemeinde stark gemacht hat, abgesägt. Alle Verantwortlichen müssen sich deshalb die Frage gefallen lassen, ob hier "pro oder contra Modellflug" gehandelt wurde! Ausdrücklich begrüße ich deshalb auch den offenen Brief von Claus Eckert an den Präsidenten des DAeC und ich bin schon sehr gespannt auf die Antwort.

Folgend noch ein Auszug aus der Pressemitteilung vom 11.12.2011 hier im Forum zur Wahl von Hrn. Schaller:
Nach seiner einstimmigen Wahl nannte er u.a. folgende Ziele:
im ehrenamtlichen Team der BuKo den Modellflugsport in der Breite fördern,
den Modellflug-Spitzensport publikumswirksam präsentieren, den Kontakt zur Basis intensiv gestalten.
Nunja sein ehrenamtliches Team ist nun eher etwas schmaler geworden, den Kontakt zur Basis will ich ihm in diesem Fall sogar mal komplett in Abrede stellen.

Was sind nun die Konsequenzen für uns Speeder aus den aktuellen Vorgängen:
Die Klasse F3-Speed hat aktuell keinen Referenten. Es ist ohnehin sehr fraglich, ob ein neuer Referent gefunden werden kann, der von der aktuellen Vorstandschaft der Buko Modelllfug des DAeC und uns Speeder akzeptiert werden kann. Es freut mich umso mehr, dass wir Speeder einschliesslich RCN geschlossen hinter Mario stehen, sodass die zukünftigen Wettbewerbe ohne den DAeC stattfinden werden.
Nun könnte es natürlich passieren, dass der DAeC seine eigenen F3-Speed Veranstaltungen durchführt. Dazu fehlt dann nur noch eine passende Messanlage (vielleicht hilft der Mario ja beim Bau :p) und vielleicht tritt dann ja irgendwann mal der Deutsche Meister F3-Speed (ich nenns mal RCN) gegen den vom DAeC an. Bin schon gespannt wie ein Flitzebogen wer da die Nase vorne haben wird ;).


Gruss Kai
 
Nun ja,

wenn das alles wirklich den Tatsachen entspricht, bestätigt das nur als weiterer Baustein meinen Eindruck vom DAeC.

Ich bin 1975 in den DAeC als Modellflieger eingetreten und später dort 25 Jahre als Segelflieger aktiv gewesen. Ich habe nie den Eindruck gehabt, das diesem Verband der Modellflug besonders am Herzen liegt. Das Satzungsziel meines damaligen Vereins (...Förderung des Luftsports in allen seinen Arten...) konnte ich weder im Verein noch im Verband spüren.

Als nun "nur-noch-Modellflieger" fühle ich mich derzeit beim DMFV als Interessenvertreter vieler Modellflieger deutlich besser aufgehoben. Die einzige Daseinberechtigung des DAeC für Modellflieger besteht m.E. darin, dass er im Monopol Sportlizenzen ausstellt; für mich völlig uninteressant. Als Modellflieger sollte man, soweiteinem das möglichist, mit den Füßen abstimmen. Vielleicht gibt es ja sogar noch den ein oder anderen reinen Modellfliegerverein, der im DAeC ist. In diesem Falle würde ich anregen, einen Verbandswechsel zu diskutieren. Jawohl, darüber reden und abstimmen, wie sich das in einer Demokratie gehört.

Einen Verband als gebündelte Interessenvertretung halte ich übrigens für unverzichtbar. Diese Vertretung wird niemals ideal sein, wie unsere politischen Interessenvertretungen auch; aber es ist immer der beste aller schlechten Kompromisse!

Viele Grüße

Walter

p.s.: Das Thema passt ja bestens zum 1. Mai! Auch Arbeitnehmer stünden ohne Interessenvertretung schlechter dar!
 

Eisvogel

User
Bevor jetzt das große Steinewerfen gegen den Verband losgeht sollte man bedenken, daß da relativ viele Leute auch gute Arbeit für den Sport leisten.
Die Abberufung von Mario geht, soweit ich das verstanden hab, auch das Konto von 2 Leuten.

Man sollte erst mal abwarten ob, und wenn, wie sich der DAeC dazu äußert. Eigentlich ist er im Zugzwang, nachdem rcn an die Öffentlichkeit gegangen ist.

Auch ich steh auf der Seite von Mario, die Speedcups können auch ohne DAeC ausgeführt werden, mit DAec wärs aber angenehmer.
 
Hallo ERwin,

ich gebe dir Recht, dass man mit dem "Steine-werfen" auch jeden Fall warten sollte....

Deshalb habe ich meine Beitrag ja auch mit "wenn das alles wirlich den Tatsachen entspricht" begonnen.

Der Rest meiner Ausführungen ist allerdings meine durch erlebte Tatsachen gewachsene Meinung. Da besteht beim DAeC sowohl im aktuellen Fall als auch im ganz Allgemeinen bezüglich Modellflug Handlungsbedarf. Es reicht nicht, sich mit sportlichen Spitzenleistungen im Bereich F3x zu schmücken, nur weil man der Alleinverteiler von Sportlizenzen ist.

Den Otto-Normal-Modellflieger interessiert viel mehr der Erhalt der Aufstiegserlaubnis seines Vereins, eine gute Rechtsberatung und die Förderung von Wettbewerben für viele. Wenn man "da oben" weiter dran arbeitet, kann sich sicherlich in Zukunft auch die Zusammenarbeit beider Verbände entwickeln. Ich fände das begrüßenswert. Es wäre für uns alle nicht gut wenn der "mitgliederstärkere" und der "sportbundanerkantere" Verband gegeneinander arbeiten. Auf jeden Fall sehe ich den Ball im Augenblick beim DAeC. Von dort muss eine Reaktion erfolgen. Wenn nicht werden früher oder später verbale Steine geworfen.

Gruß

Walter
 
Aber ohne DAeC gibt es keine offizielle internationale Anerkennung von Rekorden bei den Wettbewerben. So verstehe ich jedenfalls die FAI, die nur den DAeC als deutschen Vertreter im Wettbewerbsgeschehen anerkennt.
 

f3d

Vereinsmitglied
Entlassung von Mario

Entlassung von Mario

Das Verhalten des DAEC, besser gesagt einem kleinen Teil seiner Funktionäre, ist nicht akzeptabel.

Die Klasse F3S Speedfliegen hat sich in Deutschland in den letzten 10 Jahren zur stärksten Nation weltweit entwickelt. Diese mühevolle Arbeit der einzelenen Piloten, als auch durch die Unterstützung von RCN und seinen Mitgliedern, namantlich Mario, wurde gekrönt durch mehrere anerkannte FAI Weltrekorde.
Mario hat zusammen mit RCN einen ganz entscheidenten Anteil am Verlauf der Speedszene der vergangenen Jahre, um so verwunderlicher ist seine"Behandlung". Dies ist nur in dem seltsamen Verhalten einiger weniger Funktionäre des DAEC zu suchen. Dass aber intern keine Kontrollgremien solche " Auswüchse" verhindern, kann nur nachdenklich stimmen.
Dieser Fall wird dem DAEC schaden und noch lange nachwirken, da er die internen Abläufe offen zu Tage fördert und erhebliche Defizite offenkundig werden.
Ich kann nur hoffen, dass die oberen "Herren" des DAEC die Sache bald aufnehmen und notwendige Korrekturmaßnahmen einleiten.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich ein solcher Fall zu einer erheblichen Belastung des DAEC auswachsen wird.

MFG Michael
 
Ich freue mich über die eindeutige Haltung und die weitere Unterstützung der F3 Speed Gemeinschaft durch das RCN Team.
Ehrenämter bzw. deren Inhaber sind leider oft nur Spielbälle von Dachorganisationen und das dann nur solange sie deren Richtung mitgehen.

Wäre schön wenn wirklich eine offene Stellungsnahme des Verbands erfolgen würde.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Nun, es zeigt sich halt wieder mal dass es bei Funktionären/Vereinsvorständen 2 Arten gibt. Die Einen, die das uneigennützig für die Sache machen und die Anderen, die das Amt ( "Macht") brauchen um ihr psychisches Defizit damit auszugleichen.Welche Sorte die Mehrheit bildet kann man nur raten :rolleyes: Man braucht nicht nur in die große Politik zu schauen um zu sehen dass besonders ein Persönlichkeitstyp ( Stichwort Narzissmus) häufig solche Positionen besetzt. Diese Menschen sehen sich sehr leicht in ihrer Macht bedroht wenn sie junge und tatkräftige Persönlichkeiten im Verband/Verein sehen und versuchen dann diese zu entfernen ( da muss man nicht Merkel heißen :p ) Besonders bitter ist das für diejenigen, die Freizeit und meist auch noch Geld Opfern um sich für die Sache/Ihren Verein einzusetzen. Solche Leute werden dann heraus gemobbt, leider kein Einzelfall.
Der DAEC ist für Modellflieger eh der ungeeignete Verein. Leider bin ich da auch zwangsweise dabei.......Der DMFV setzt sich da wesentlich mehr für Modellflieger ein und hat auch sehr viel mehr erreicht. Wenn ich sehe was unsere Modellflugabteilung für den DAeC abdrückt für Null und Nichts könnte ich agressiv werden :mad:
 

RCN-Team

Moderator
Teammitglied
Meinung von Dr. Ralph Okon

Meinung von Dr. Ralph Okon

Dr. Ralph Okon hat um die Veröffentlichung seiner Nachricht zu diesem Thema gebeten:

Von: dr. ralph okon
Gesendet: Mittwoch, 2. Mai 2012 09:02
An: RCN
Betreff: Luftsportverband-ohne-demokratische-Prinzipien

(...)
meine meinung als nichtmitglied zu:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/327663-Luftsportverband-ohne-demokratische-Prinzipien

______________________________________________________

demokratische prinzipien?

was der sportfreund hans joachim schaller - ganz im gegensatz zu den vollmundigen worten auf der daec-website - von demokratie hält, hat er uns doch in osnabrück auf der dm in einer nichts zu wünschen lassenden weise gezeigt
als er angedroht hat, seine "macht" im daec dazu benutzen zu wollen, das reglement der damaligen klasse f3s entgegen dem mehrheitswillen der piloten so auszugestalten, dass es seinen persönlichen wünschen maximal entgegen kommt.
dass dieser offenen androhung von machtmissbrauch mehrere speedpiloten zuhören durften, hat ihn dabei nicht gestört.

man kann nur hoffen, dass auch diesmal der schuss wieder genauso nach hinten losgeht, wie bei seiner drohung, die elektropiloten zwingen zu wollen, vollgas durchzufliegen!
wie es jemandem, der so agiert, gelingen konnte, im daec auf den verantwortungsvollen posten des bundesvorsitzenden der kommission modellflug zu kommen, wirft ein schlaglicht darauf, was innerhalb von vereinen und verbänden manchmal so vorgeht.
kontrollinstanzen gibt es offenbar nicht und "der filz" tut gemeinsam alles, seine macht zu erhalten.
"junge wilde" werden da als bedrohung angesehen und gemeinsam weggebissen - egal wie.

was mich angeht: ich habe den weltrekord ganz sicher nicht für den daec erflogen, sondern für mich selbst.
die mitwirkung des daec beschränkte sich dabei aussschließlich auf die erfüllung seiner pflichten gegenüber mir als mitglied. (fai-lizenz, prüfung und weiterleitung der rekordakte).

dem verein rc-network als veranstalter der wr-versuche und eigner der zugelassenen messanlage und mario als dessen beauftragter für den speedflug gilt mein dank und meine volle unterstützung.

dr. ralph okon
 
Ich danke RCN, Ulrich Horn, Claus Eckert und vielen anderen Autoren für den Ausdruck dessen, was ich denke und fühle und schließe mich ohne Anmerkung dessen an.

Ich möchte folgendes noch hinzufügen.
Für alle Speedflieger ist dies ein Schlag ins Gesicht, da wir gerade am Anfang der Saison stehen und nun vor Aufgaben stehen, die eigentlich Aufgabe von Verbänden und Organisationen sind, damit wir noch die Wettbewerbe durchziehen können. Im Gegenteil wurde hier nicht unterstützt, sondern eine bestehende Struktur quasi zerstört. Und dies ist nur die organisatorische Sicht. Aus menschlicher Sicht wurde hier unser Weggefährte entsorgt, der so dermaßen viel für die Szene und uns persönlich bewegt hat, wie weiter oben auch Michi ausgedrückt hat.

Wohlbemerkt, für die, die den Vorgang nicht kennen:
Man hat Mario von den Aufgaben des Referenten entbunden und erwartet jetzt, dass er alle anderen Aufgaben weiter übernimmt. Das ist wahrlich mindestens unglaublich naiv (weitere Bewertung nehmen ich hier schriftlich lieber nicht vor)!!!

Wenn ich im Mangement so dermaßen schlecht vorbereitete Entscheidungen treffen würde, müßte ich von heute auf morgen den Hut nehmen.
Ich müßte mir die Vermischung persönlicher Befindlichkeiten mit den Aufgaben meines Jobs vorwerfen lassen. Desweiteren zerstöre ich eine gesamte Sparte (im übertragenden Sinne Geschäftsfeld), die in der freien Wirtschaft sofort von Competitoren besetzt werden würde.
Außerdem würde ich meinem Unternehmen irreperable Schäden sowohl geschäftlich als auch bezgl. Good Will zufügen, für die ich mich verantworten müßte, und zwar bis zur Schadensersatzklage.

Wenn ich schon so eine meiner Befindlichlichkeit folgend und menschlich extrem fragwürdige Entscheidung treffe, sollte ich wenigstens soviel Grundintelligenz besitzen und vorgesorgt haben, dass die Prozesse ohne diese Person weiter laufen. Dies muss ich mit den entscheidenen Leuten von der Basis abgestimmt haben, damit eine Mindestakzeptanz vorhanden ist. Einen weiteren reibungsfreien Ablauf ohne die Person muss ich als Manager sowieso gewährleisten können.

Mein Unternehmen würde meine Position sofort personell und strukturell reorganisieren, damit soetwas nicht mehr stattfinden kann.

Bevor ich aber mir eine Meinung bzgl. DAEC bilde, warte ich ab und verbleibe mit den Worten von Erwin:

Bevor jetzt das große Steinewerfen gegen den Verband losgeht sollte man bedenken, daß da relativ viele Leute auch gute Arbeit für den Sport leisten.
Die Abberufung von Mario geht, soweit ich das verstanden hab, auch das Konto von 2 Leuten.

Man sollte erst mal abwarten ob, und wenn, wie sich der DAeC dazu äußert. Eigentlich ist er im Zugzwang, nachdem rcn an die Öffentlichkeit gegangen ist.

Auch ich steh auf der Seite von Mario, die Speedcups können auch ohne DAeC ausgeführt werden, mit DAec wärs aber angenehmer.
 

erdt

User
Für mich als nicht Deutscher, macht die ganze Vorgehensweise ein mehr als fragwürdiges Bild über den Deutschen Verband.
Ich dachte solche Methoden hätten wir alle in Europa nicht notwendig ..... man kann sich ja täuschen !
Interessant wäre ja eine Stellungnahme des DAeC, doch die "hohen Herren" haben anscheinend besseres zu tun ......


lg
Christian
 
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