LiPo Tresor feuerfest

Hallo,

Ich weiß, dieses Thema wurde hier schon des Öfteren diskutiert. Allerdings sind die meisten threads dazu Jahre alt und mittlerweile zum Teil überholt.

Nach einer unschönen Erfahrung mit einem brennenden LiPo möchte ich mich und mein Eigenheim nun zuverlässig schützen und zwar was die Lagerung und das Laden der Akkus betrifft.

Ein professioneller, feuerfester Gefahrsstoff Schrank scheidet aus. Diese sind zu groß, zu schwer und mit Preisen im Bereich von 4-5000 € schlichtweg zu teuer.

Was mir momentan vorschwebt ist dieser Schrank :

https://www.bueromarkt-ag.de/aktenschrank_cp-moebel_certos_c4000_aus_metall,p-1181-00lg.html

Es ist ein feuerfester Aktenschrank der Firma CP- Möbel und heißt Certos. Es gibt ihn in verschiedenen Größen. Mich würde die Größe 1,20 x 1,22 m x 50 cm interessieren. Der Feuergeschützte Flügeltürenschrank aus Stahl ist allseitig doppelwandig (zwischen den Wandungen 25mm starke Spezial-Isolierplatten, Klasse A1, nicht brennbar nach DIN 4102) und bietet Schutz vor leichten Bränden.

Wenn man diesen noch zusätzlich mit Ofendichtband abgedichtet sollte er Schutz vor Brand und auch dem ätzenden Rauch bieten. Ich denke er sollte auch stabil genug sein um der Gas Expansion eines brennenden LiPos Stand zu halten und somit sollte, so die Hoffnung, auch kein Rauch nach außen dringen.

Was haltet ihr davon ? Oder braucht es hier zwingend ein ins Freie geführtes Ofenrohr zur Rauch und Gasdruckableitung ?

Wie macht ihr das ? Über Bilder, Tipps und Ideen würde ich mich freuen...

VG Heiko
 

Stephan2

User
Erzähl doch mal, wie es zu dem Brand gekommen ist.. würde den einen oder anderen vielleicht helfen..

Sorry, aber das erinnert geradezu an den Thread über den zu verlängernden Gartenschlauch. :rolleyes:

@Heiko
Wie willst Du an dem Schrank wirklich alle! Ritzen, Spalte und Löcher dichtbekommen?
Da sehe ich im Moment das größere Problem.

Was passiert, wenn' gebrannt hat, der Schrank war gut dicht und Du öffnest das Teil....

Nur als Benkenträger mal geäussert. :)

Eine Lösung mit dem Bat-Safe oder ähnlichem ist keine Option?

Grüße
Stephan
 

Markus Korn

Vereinsmitglied
Ich bleibe dabei....ein Kaminofen ist die günstigste Variante :-)

Zu der Lösung Schrank ohne Abzug : Was machst Du denn im Fall der Fälle ?
Wenn Du die Kiste nach dem Brand aufmachst hast Du das trotzdem im Haus, oder willst Du den Schrank rausfahren?
 

BNoXTC1

User
Naja, nen lipobrand mit dem Gartenschlauch zu vergleichen ;)

Ich benutze auch einen Kaminofen.. der hat alles was man braucht.. verschlossen, feuerfest und Abluft..
 
Eine Lösung mit dem Bat-Safe oder ähnliches ist keine Option?

Grüße
Stephan

Wird wohl für den Normsterblichen ohne Kamin und Atombunker die beste Lösung sein.
Bat-Safe oder der RO-SAFETY von Robbe (baugleich). Da ist eine Kabeldurchführung drin, damit man den Akku laden kann und ein Filter im Deckel sollte das Schlimmste im Rauchgas heraus filtern.
 
Das Problem ist ein anderes:

Das Problem ist ein anderes:

entweder der Schrank ist nicht wirklich dicht, dann hat er das Gas im Raum, oder der Schrank ist tatsächlich dicht. Das ist dann aber schlimmer: der Lipo braucht keinen Luftsauerstoff zum brennen/gasen. Er verlöscht/erstickt also nicht von selbst. Also wird der Gasdruck den Schrank von innen öffnen! Zuverlässig, früher oder später. Dann hat er das Gas wieder im Raum und die Teile des geplatzten Schranks dazu. Ohne Abgasrohr (wie z.B. beim Kaminofen) wird das nicht sicherer. Als Überdruckableitung reicht aber schon ein 20mm VA-Wellrohr.

Ich lade und lagere im Frühjahr/Sommer/Herbst draußen auf dem Balkon oder der Terrasse. Im Winter wird vor dem Kaminofen unter lockerer Aufsicht, also unter Anwesenheit geladen, und in der Waschküche im Keller in einem Blechkoffer gelagert. Notfalls muss der Raum dann gekärchert werden.
Passiert ist übrigens noch nie etwas, nicht beim Lagern, nicht beim Laden, auch nicht im Flug, noch nicht mal bei Abstürzen.

Gruß Andreas
 
Nun dann oute ich mich mal...

Ich habe meine Akkus, darunter u.a. drei 14S Brocken, todmüde und spät abends vom Modellflugurlaub zurück kommend, in einer seltenen Nachlässigkeit alle lediglich auf meine Werkbank gelegt und nicht wie sonst in einen in meiner Werkstatt befindlichen Metallschrank gelegt. Einige kleinere 2S Empfänger Akkus waren zum Teil noch vollgeladen und ich wollte sie am nächsten Morgen auf Storage Spannung bringen um sie einzulagern. In der Nähe lagen leider noch eine Staubschutzmaske, ein Gehörschutz und ein paar Lappen sowie 3 Ladegeräte. Um 1:30 Uhr weckte mich ein vernetzter Feuermelder aus dem Tiefschlaf und in meiner Werkstatt stand eine Fläche von 1 m² in Flammen. Mit einem Gottseidank bereitstehenden Feuerlöscher war das Ganze in 10 Sekunden gelöscht. Allerdings ist ein darüber gelagerter Großseglerrumpf angekokelt und wenn ich 2 Minuten später gekommen wäre hätte auch dieser lichterloh gebrannt.

Wirklich bemerkenswert ist dass keiner der LiPo Akkus irgendwo angeschlossen war, weder am Ladegerät noch in einem Modell.

Fazit : ein leider noch vollgeladener 3300 mAh 2S Akku hat sich selbst entzündet. 2 Räume, die Werkstatt und ein daneben liegender Hauswirtschaftsraum, müssen total saniert werden, der Rest des Hauses ist zum Glück nicht betroffen. 3 Ladegeräte sind Schrott, ebenso wie ca. 10 unterschiedlich große LiPo und LiIo Akkus. Hier brannte zum Teil schon der Schrumpfschlauch und die Kabel der Akkus aber Gottseidank hatten sich diese noch nicht entzündet als ich das Feuer löschen konnte.

Insgesamt hatte ich riesiges Glück im Unglück. Wären wir nicht zu Hause gewesen oder hätten die Rauchmelder nicht funktioniert wäre mindestens mal das Haus abgebrannt.

Nun zum oben erwähnten Schrank : dieser ist rundum verschweißt und abzudichten wären nur die Türen. Ich glaube das könnte man mit Ofendichtband hinbekommen. Er kommt zukünftig in meine Garage in der es aber nur äußerst selten Minus Grade hat. Dort werde ich in Zukunft meine Akkus laden und lagern. Sollte mir so etwas jemals wieder passieren würde ich den Schrank abkühlen lassen und erst dann öffnen. Soweit meine Überlegungen...

Wobei es auch kein Problem wäre ein feuerfestes Rohr vom Schrank direkt ins Freie zu führen. Ich frage mich nur ob dies zwingend sein muss...

Diese ganzen BatSafe Lösungen mögen funktionieren wenn man 3-4 LiPos hat. Ich habe aber ca. 30 Stück davon, zum Teil 12 und 14S Kaliber. Das gleiche gilt für einen Ofen. Auch da habe ich noch nichts gesehen was meinem Platzbedarf entsprechen würde...

Wie macht Ihr das bzw. was würdet Ihr empfehlen ?

VG Heiko
 

.Claus

User
Als Aufbewahrungskasten habe ich mir einen Schaltschrank aus Edelstahl gekauft (günstig in ebay erstanden). Das sich die hohen Temperaturen nicht auf das Metallgehäuse übertragen wurde die Box innen mit fermacell Firepanel A1 faserverstärkte gipsgebundene Trockenbauplatten (gibt es im Baumarkt) ausgekleidet . Diese wurden mit hitzebeständigem Kamin & Ofensilikon festgeklebt. Die fermacell Firepanele wurden noch mit Farbe gestrichen da diese einen hohen Abrieb haben und sonst stauben. Zwischen den Akkus habe ich Trennfächer mit fermacell Platten.

Bei einem LiPo Brand entsteht eine große Hitze (Metallbrand) und sehr viel giftiger Rauch. Der Rauch sollte lieber kontrolliert abgeleitet werden. Da reicht ein 20mm Metallrohr um die Gase nach draußen abzuführen.

Extover® Feuerlöschmittel
4kg dieses Löschmittel habe ich über die Akkus platziert. Einen Behälter mit dem Granulat habe ich am Boden aufgeschnitten und mit einer Klebefolie wieder zugeklebt.
Brennt es, schmilzt die Folie sofort durch und das Granulat fällt auf die Akkus und löscht den Brand automatisch (hoffe ich doch).

Ich würde keinen ganz dichten Schrank oder Gehäuse nehmen, lieber die Gase nach draußen ableiten, ich hätte bedenken das mir das ganze sonst um die Ohren fliegt.
 
Draußen in mehreren feuerfesten Behältnissen.
Wenn 30 Lipos mit 12S los feuern, ist alles andere sinnfrei. Also nicht alle zusammen lagern sondern getrennt und das auf jeden Fall nicht in der Wohnung oder im Keller.

Ich habe natürlich nicht 30 12S LiPos sondern ca. 30 LiPo und LiIo Packs. Darunter befanden sich drei 14 und ein 12S Pack.

Ich lese hier unisono heraus das eine Druckableitung ins Freie wichtig ist und werde mir mal Gedanken machen wie das bei dem von mir favorisierten Metallschrank umsetzbar ist. Das Auskleiden mit Fermacell Firepanel und Extover über die Akkus hängen ist gut, werde ich auch so machen.

VG Heiko
 

Hans J

Vereinsmitglied
Moin
Draußen in mehreren feuerfesten Behältnissen.
mach ich seit mehreren Jahren mit meinen diversen 10s Lipos genau so. Auch im Winter bei Minusgraden bleiben die Dinger draußen. Hat bisher noch keinem Lipo geschadet, meine Akkus halten trotz häufiger Nutzung locker drei Jahre.
Mir kommt ein Lipo nur zum beaufsichtigten Laden ins Haus, danach gehts sofort wieder an die frische Luft!
Alles andere ist mir persönlich zu gefährlich.
 

BZFrank

User
Bei einem LiPo Brand entsteht eine große Hitze (Metallbrand)

Nein, da brennt kein Metall. Ich muss es mal wieder so vehement sagen, weil sich diese Mär anscheinend einfach nicht aus der Welt schaffen lässt:

Das Lithium liegt (im Normalfall) nicht elementar vor, genausowenig wie das Kobalt, Nickel und Mangan an der Kathode. (Als Analog: Das Natrium im Kochsalz brennt ja auch nicht). Und die Ableiter sind Kupfer und Aluminium. Was brennt ist das überhitzte Ethylencarbonat, u.a. im Elektrolyt, sowie (später) dann der Plastik des Separators und der Umhüllung. Ist immer noch gefährlich, aber vom Brand eben in etwa 'nur' wie eine vergleichbare Menge Benzin (welche allerdings durch den Kurzschluss der Restladung in der Zelle überhitzt wird und durchaus lange Stichflammen erzeugen kann). Und nein, es reicht kein 20mm Rohr. Die produzierte Gasmenge von mehreren abbrennenden Lipopacks gleichzeitig kann beachtlich sein.

Kannst du in meinen Folien nachlesen: http://www.elektromodellflug.de/lithium-akku-technologie.php

So sieht das aus wenns passiert (Worst case), und das ist nur eine Zelle 2200mAh:


Und darauf muss man den Schrank auslegen - Flammen, Ruß, viel Rauch, toxische Verbrennungsprodukte im Rauch. Draussen lagern ist sinnvoll.
 

.Claus

User
Die produzierte Gasmenge von mehreren abbrennenden Lipopacks gleichzeitig kann beachtlich sein.
Da gebe ich Dir recht, ich gehe aber mal davon aus das nur 1 Akku hoch geht und nicht alle gleichzeitig.

LiPo Brand entsteht eine große Hitze (Metallbrand)
Ich dachte immer das es sehr schwer ist einen LiPo Akku zu löschen, angeblich brennt der auch unter Wasser weiter, deshalb kommt man auf einen Metallbrand.

Habe noch nie einen entzündet bzw. löschen müssen deshalb habe ich da zum Glück keine Erfahrungen.
Danke für Deinen Link, werde ich mir mal durchlesen.
"Luft nach oben gibt es immer"
 

BZFrank

User
Lipos brennen unter Wasser nicht, man könnte sie im Brandfall (wenn man schnell genug wäre, siehe oben) in Wasser werfen und die Flamme ginge aus. Sie bleiben aber durch den Kurzschussstrom (zumindest einige Zeit lang) heiss und wenn man sie wieder der Luft aussetzt, gehts weiter. Auch entsteht bei der Zersetzung von LiPF6 zusammen mit Wasser HF und das will niemand. Also ist mit Wasser löschen keine gute Option. Sand funktioniert besser, im Prinzip alles was von dem Sauerstoff in der Luft trennen kann und nicht mit der Zellchemie reagiert.

Noch als Hinweis: Wasser wird bei bereits abgebrannten, defekten Akkus durchaus kontrolliert zur Kühlung eingesetzt (Automobilbereich, Wracks von e-Fahrzeugen nach Unfall etc). So kann eine weitere Progression verhindert werden, durch Kühlung wird die Gefahr eines Thermal Runaways weiterer defekter Zellen minimiert. Wenn man das nicht tut kann es sein, daß das Fahrzeug - oder was übrig ist - wochenlang eine Brandgefahr bleibt.

Das beste ist aber es gar nicht zum Brand kommen zu lassen. Daher empfehle ich das leere Lagern (< 3.75V Zelle) in kühler Umgebung, denn dann ist gar nicht mehr genug elektrische Energie in der Zelle und der nötige Energiebedarf zu hoch, um den Thermal Runaway auszulösen. Alle mir bekannten Brandfälle wurden durch aufgeladene Lipozellen ausgelöst (SOC > 30%), wobei Aufladung immer der kritischste Moment ist.

Gruß

Frank
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Das beste ist aber es gar nicht zum Brand kommen zu lassen. Daher empfehle ich das leere Lagern (< 3.75V Zelle) in kühler Umgebung,
denn dann ist gar nicht mehr genug elektrische Energie in der Zelle und der nötige Energiebedarf zu hoch, um den Thermal Runaway auszulösen.

Alle mir bekannten Brandfälle wurden durch aufgeladene Lipozellen ausgelöst (SOC > 30%), wobei Aufladung immer der kritischste Moment ist.
... eben ... meine Empfehlung ist mittlerweile ~5J alt und hier nachzulesen: http://www.elektromodellflug.de/lipo-leitfaden-faq.html

... eben ... ich lade ausschließlich Vorort meist mit 3C! So verlagert man das Risiko vom Heim weg, was mir persönlich das Allerwichtigste ist! ;)
Die meisten meiner Kollegen habe ich schon überzeugen können, was mir ebenso wichtig ist! :rolleyes:
 
Hallo Heiko,

habe den Schrank, da auch Büroeinrichter, schon öfters verkauft. Das Ding ist im
Vergleich zu einwandigen Stahlschränken (eigentlich Blechschränken) schon
wesentlich stabiler, jedoch nicht zertifiziert und ja auch eigentlich für Dokumente
aus Papier gedacht. Ich glaub, kein Mensch weiß was passiert, wenn der Brand
von innen, anstatt normalerweise von außen kommt. ;)
 

Ay3.14

User
Aus welchem Grund sollte ein vollgeladener LiPo (unbeschädigt und sachgerechte Lagerung vorausgesetzt) einfach so eine exotherme Reaktion zeigen?
 
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