Kurioses Problem mit Saito Fa 30 Mk1

Hallo Gemeinde,

vor ein paar Wochen hatte ich die Gelegenheit einen Saito Fa 30 Mk1 "Open Rocker" für einen moderaten Preis zu bekommen.
Von Anfang an war klar, da ich bereits länger nach so einem Motor suchte, dass er nicht Arbeitslos in einer Vitrine verstauben sollte.. sonder genau das tun soll, wofür er gebaut wurde.

Der optische Eindruck war zunächst wunderbar, kein eingebranntes Öl und generell keine weiteren Gebrauchsspuren waren zu sehen, der Motor scheint tatsächlich wie Neu und ungelaufen!
Doch dann bemerkte ich bereits nach kurzer Zeit beim durch drehen des Motors, dass etwas nicht stimmt: Das Auslassventil öffnet und schließt zwei mal hintereinander.
Als erstes öffnet und schließt es regulär bei Takt 4. Nach dem es geschlossen hat, öffnet es sich unmittelbar danach nahezu gleichzeitig mit dem Einlassventil zu Takt 1.
Das Sorgte zuerst einmal für große Verwirrung und führte ebenso zu der Erkenntnis, dass der Motor so noch nicht in Betrieb genommen werden konnte.

Natürlich wollte ich der Sache auf den Grund gehen und habe das Gehäuse der Nockenwelle abgeschraubt. Nach genauerem betrachten viel auf, dass die Nocke des Einlassventiles "zu weit nach hinten" ragt und somit den Stößel des Auslassventieles quasi noch einmal mit anhebt.

Auf diesem Bild lässt es sich soweit erkennen:

20191024_145212kl.jpg

Zuerst Suchte ich den Grund hierfür an der Nockenwelle selbst und dachte, diese wäre zu weit nach hinten geschoben.
Man sieht hier aber deutlich, dass es keinen Spielraum zum verschieben der Welle gibt:

20191024_144912.jpg


Nach ein paar Stunden grübeln, einmal "darüber Schlafen" und nochmals genauerem hinsehen ist mir dann aufgefallen, dass die Messingbuchse in der die Aufnahme des Stößel läuft, völlig außerhalb der Mitte des Angeformten Gußteiles sitzt.
Dadurch verschiebt sich die Führung des Stößel natürlich nach Vorne und ragt somit in Richtung der Nocke des Einlassventiles.

20191024_143934maß.jpg

Handelt es sich hier also tatsächlich um einen Produktionsfehler ab Werk?
Anders lässt sich dieses Phänomen für mich nicht erklären.

Ich besitze in dieser Größe keinen weiteren Saito Motor, so dass es mir möglich wäre die Bohrungen der Buchsen abzugleichen.
Das Gehäuße des Aktuell produzierten Saito Fa 30s ist kleiner und lässt sich somit nicht alternativ verwenden.
Eventuell könnte aber ein Gehäuse eines anderen Motors, vielleicht das eines 40ers passen?

Eventuell hat jemand die Möglichkeit einmal nachzumessen...
20191009_220324be.jpg

Nun, das Problem jedenfalls ist soweit wie es scheint gefunden, jetzt fehlt noch eine Lösung ;)
Was sagen die Motorenexperten dazu?

Beste Fliegergrüße,

Sascha
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Buchse raus , neues größeres Loch mittig zum Guß bohren , neue Buchse mit größerem Außendurchmesser aber gleichen Innendurchmesser einpressen , meine erste Adresse für so etwas wenn ich es nicht selber machen kann /will : http://mechwerk.de/ oder die Einlassnoke im hinteren Bereich wegschleifen .
 

SZD 22 Mucha

User gesperrt
....mal ganz langsam,
blindes agieren am Ventiltrieb wurde bei uns als Lehrlingen mit dem umgedrehten Hammerstihl auf die Finger geahndet.

4 Takter
auflegen der Steuerzeiten
hier : Stirnrad

Makierungen oder Bohrungen für Stifte

Bitte nicht nichts feilen bohren oder zerschneiden

:confused::confused:

Olaf
 
Buchse raus , neues größeres Loch mittig zum Guß bohren , neue Buchse mit größerem Außendurchmesser aber gleichen Innendurchmesser einpressen


Andreas Maier

Wie Präzise muss diese Bohrung anhand von Durchmesser und Winkeln sein ?
https://thumbs.worthpoint.com/zoom/i...660d0d90ed.jpg

Der Link funktioniert leider nicht?
Die Buchse müsste natürlich zentral über der Nocke sitzen, allerdings halte ich das für einen recht großen Aufwand, vor allem wenn man bedenkt, dass sie bei einem deutlich größeren Außendurchmesser den selben Innendurchmesser bräuchte.

Bitte nicht nichts feilen bohren oder zerschneiden

Ich habe natürlich auch bereits daran gedacht, das "überstehende" Ende der Einlassnocke abfräsen zu lassen.
Meine erste Wahl wäre es nicht, aber wenn ich den Motor zum laufen bringen möchte werde ich keine andere haben, als an der Mechanik etwas zu verändern?
Die Nockenwelle lässt sich nicht verschieben. Das Gehäuse sitzt fix. Die Steuerzeiten an sich würden passen, ich habe den Motor nach dem Zerlegen auch wieder anhand der originalen Beschreibung zusammengebaut.

Was wäre deiner Meinung nach eine Alternative dazu? :confused:
 
Hallo !

ist denn der Nockenteil fest mit dem großen Zahnrad verbunden ?
Ansonsten kann man ja mal eine Mail an Aeronaut als Generalimporteur der Motoren abschicken mit der Problembeschreibung und den Bildern.
Wenn du dich für das Bohren entscheiden solltest, gib vorher ein Zeichen. So wie beschrieben kannst du das Teil gleich wegwerfen, spart dir die Arbeit.
der Bohrer wird nämlich kein Loch weiter Richtung Mitte bohren. Da würde ich vorher eine Spannvorrichtung bauen um den orginal Winkel zu
erhalten, dann muss man einen Alupfropfen für das alte Loch machen und mit Loctite einkleben, den dann glattfeilen und neu anreißen.
Dann das neue loch für eine neue Messingbuchse Bohren. Ohne Drehmaschine und stabiler Ständerbohrmaschine wird die O.P. nichts.
Also lieber noch versuchen ein Ersatzteil zu bekommen oder die Nocke schmaler zu schleifen.
Viele Grüße,
Sebastian
 

Antares

User
...Ich habe natürlich auch bereits daran gedacht, das "überstehende" Ende der Einlassnocke abfräsen zu lassen.

Hallo Sascha,

das wäre auch meine Wahl. Die Einlassnocke ist ja viel breiter als notwendig. So gesehen könnte der Fehler auch an der Nockenwelle liegen, vielleicht fehlt da ein Bearbeitungsschritt (Absatz zwischen den Nocken)? Leider wissen wir nicht, wie die Welle bei anderen Saitos aussieht...

LG,
Harald
 
Grüßt euch und danke für eure Antworten.

ist denn der Nockenteil fest mit dem großen Zahnrad verbunden ?
Ansonsten kann man ja mal eine Mail an Aeronaut als Generalimporteur der Motoren abschicken mit der Problembeschreibung und den Bildern.

Die Nockenwelle kann mit einer Madenschraube gelöst und so vom Gehäuse getrennt werden.
Es wäre also eine an sich leichte Sache, einfach das Gehäuse zu tauschen. Ich denke jedoch die Chancen stehen schlecht ein Ersatzteil für einen rund 40 Jahre alten Motor der "ersten Generation" zu bekommen.
Ich habe auf der Aeronaut Seite auch keine Mailadresse finden können.

Die Möglichkeit mit dem Bohren und einer neuen Buchse sagt mir irgendwie nicht sehr zu.

das wäre auch meine Wahl. Die Einlassnocke ist ja viel breiter als notwendig.

Das stimmt. Ich habe mir im Netz zumindest bereits Bilder von als Ersatzteil angebotenen Nockenwellen für andere Saito Motoren angesehen.
Einen Absatz dazwischen konnte man dort zwar auch nicht erkennen, jedoch scheinen die Unterschiede in der Breite nicht so merklich wie hier.
https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/410MJVS3GAL._AC_.jpg

Vielleicht wäre es wirklich die beste Lösung hier anzusetzen? Ich selbst hab natürlich nicht die Möglichkeiten dazu das wirklich Präzise zu machen.

Grüße,

Sascha
 
Hallo Sascha,
da musst ich doch gleich mal schauen, wie das bei meinen beiden 'alten' FA30'ern zum Vergleich ist.
Bei einem sind die Bohrungen ziemlich gleich 'ausser Mitte' ... beim anderen nur minimal.
So wie das bei Deinem aussieht ist das ziemlich sicher eine Fehlfertigung !

Gruss

FA30_1.jpgFA30_2.jpg
 

Antares

User
Hallo,

Fehler in der Fertigung ja, aber bei der Nockenwelle: in einem Testbericht von Peter Chinn zu diesem Motor kann man die Nockenwelle recht gut sehen, die beiden Nocken sind etwa gleich breit. Bei Sascha´s Motor sind die aber unterschiedlich breit, und nicht zu knapp. Eine Korrektur sollte kein Problem sein - dieser Bereich trägt am Einlaßstößel nicht, und am Auslaßstößel sowieso nicht - also weg damit. :D

LG,
Harald
 
da musst ich doch gleich mal schauen, wie das bei meinen beiden 'alten' FA30'ern zum Vergleich ist.

Danke für die Bilder! Auf sowas hatte ich gehofft. Der Unterschied ist aber nicht so groß als ich dachte.. sieht ja schon ziemlich ähnlich aus.
Ich nehme an, der Ventiltrieb funktioniert bei deinen normal?

Dann werde ich wohl doch die Nockenwelle in Angriff nehmen. Mal sehen ob ich jemanden auftreibe, der diese Arbeit sorgfältig erledigen kann.

Gruß,
Sascha
 
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