Hallo zusammen
Ich möchte hier mal meine Sicht als Teilnehmer zum Besten geben.
Also, ich muss vorweg sagen, dass ich vorher keinen der Kollegen beim DMFV (Deutscher Modellflieger Verband) oder im Gastgeberverein kannte. Ich bin (war) also ein Neuling in dieser Runde. Aber ich fliege schon seit 20 Jahren alles Mögliche und dachte mir, warum nicht mal an einem Wettbewerb teilnehmen? Fliegen ist schließlich meine große Leidenschaft, die mir immer wieder ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert.
Ich habe mich im Voraus über die DMFV-Homepage angemeldet. Michael Lübbers hat dann nochmal Kontakt aufgenommen und einige Details geklärt. Bis zu diesem Wochenende hatte ich keine Ahnung von F3A und Wettbewerben. Dann wurde es eine Weile ruhig.
Eine Woche vorher rief mich dann der Verein an und fragte, womit ich denn anreisen würde. Wohnmobil und Flugzeug, natürlich! Ich war total überrascht und habe mich gefreut, dass sich der Verein (sogar der Vorstand persönlich!) bei mir meldet. Sie boten mir an, auf dem Platz mit dem Wohnmobil zu campen, und falls ich irgendetwas bräuchte (Strom usw.), sollte ich mich einfach melden. Wow, das ist wirklich ein erstklassiger Service! Die Vorfreude auf das Wochenende stieg und ich konnte es kaum erwarten, mein Flugzeug in die Luft zu bringen und den Wind zu spüren.
Als ich am Platz angekommen bin (300km Anreise), wurde ich direkt freudig empfangen. Ich musste nicht suchen, die Leute kamen auf mich zu. Alle Flugkollegen waren supernett, und der Verein war unglaublich gut organisiert. Da gibt es wirklich nichts zu meckern. Im Gegenteil, sie haben die Messlatte hochgelegt und den Spaßfaktor gleich mitgeliefert. Schon beim ersten Smalltalk und den herzlichen Begrüßungen wusste ich, dass ich mich hier wohlfühlen würde. Das Fliegen verbindet uns alle und das spürte man in der fröhlichen Atmosphäre.
Das ganze Wochenende über hat es wirklich an nichts gefehlt. Ich habe mich unglaublich willkommen gefühlt. Und es gab zu jeder Zeit heiße und kalte Getränke. Die kulinarischen Highlights waren der Wahnsinn: Ein Empfang mit American Cheesecake-Kuchen und abends wurde im Dutch Oven köstliches Schmorfleisch zubereitet. Ein Genuss, auch wenn ich gerade auf Diät bin. Aber bei so einer Gelegenheit konnte ich nicht widerstehen, mich dem Genuss hinzugeben und mir den Bauch vollzuschlagen. Das gehört einfach dazu, wie das freudige Kribbeln im Bauch, wenn man in die Lüfte abhebt. An dieser Stelle möchte ich dem Verein ein großes Dankeschön aussprechen und ihnen ein Lob geben. Ihr habt das wirklich toll gemacht, macht weiter so!! Ihr habt nicht nur für eine reibungslose Organisation gesorgt, sondern auch den Spaßfaktor ins Unermessliche gesteigert. Das ist es, was das Fliegen so besonders macht: die Gemeinschaft, das Lachen und das Miteinander. Wir alle teilen die Begeisterung fürs Fliegen, und das verbindet uns.
Nun zum eigentlichen Seminar:
Der perfekt vorbereitete Seminarbereich mit schattenspendenden Pavillons war einfach klasse. Wir haben uns auf Bänken und Stühlen niedergelassen, und dann ging es auch schon los – mit einer ordentlichen Portion Theorie. Alles wurde ausführlich erklärt, entlang einer sauber aufgestellten Agenda, die wirklich Sinn macht. Zuerst gab es eine Vorstellungsrunde, bei der sich die Referenten und Teilnehmer vorstellten. Und ich kann euch sagen, ich war nicht der Einzige auf meinem Niveau. Im Gegenteil, hier waren alle vertreten: vom Profi bis zum Neuling. Das ist das Schöne am Fliegen, es verbindet die unterschiedlichsten Menschen und bringt sie zusammen. Man kann voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren. Nachdem uns die Grundlagen, Regeln, Flugräume und der Ablauf erklärt wurden, ging es zur Theorie über Figuren und das Einfliegen der Modelle. Und obwohl ich schon 20 Jahre Erfahrung hatte, habe ich doch noch einiges bei mir selber infrage gestellt, was ich bisher gedacht und gemacht habe. Die Autodoktoren würden sagen: "Lecko Mio!", da gab es noch viel mehr, von dem ich nichts wusste. Aber wisst ihr was? Das war mir egal! Denn ich bin hier, um meinen Horizont zu erweitern, neue Dinge zu lernen und vor allem Spaß zu haben. Und das habe ich definitiv!
Nach der Theorie kam endlich das Einfliegen. Als Einziger flog ich mit meinem Verbrenner-Modell, der Extra 300 (2x2m). Eigentlich war ein Trimmflug geplant, aber das hat nicht so richtig funktioniert. Am Ende musste ich die Ruderhörner umhängen, da der Ausschlag viel zu groß war. Außerdem habe ich die Wege drastisch reduziert. So wäre ich persönlich niemals geflogen und hatte erhebliche Zweifel. Uwe Müller musste schon einiges an Überredungskunst aufbringen, um mich dazu zu bringen, mein Modell so zu fliegen. Aber wisst ihr was? Es hat sich gelohnt! Plötzlich hatte ich einen neuen Flieger, der ruhig, präzise und meistens sogar geradeaus flog. Ich war total begeistert und konnte mein Glück kaum fassen. Das ist es, was mich am Fliegen so begeistert: das Gefühl von Freiheit und die pure Lebensfreude durch den Spaß dabei.
Wir haben dann alle unsere Einstellungsflüge gemacht. Danach ging es ans eigentliche Programm, und jeder hat das gezeigt, was er gelernt hat. Nur ich nicht, denn ich hatte ja nichts gelernt (
). Zum Glück hatten die Jungs ein kurzes, unabhängiges Programm parat, genau für solche Fälle. Also habe ich das geflogen und mich langsam herangetastet. Für mich war das Fliegen auf Distanz völlig neu. Ich bin noch nie (gewollt) so weit weg geflogen und habe noch nie so großräumig agiert. Alles war neu für mich, und dann kam auch noch Michael, mein persönlicher Trainer (
), und gab mir seitlich Anweisungen. Das kannte ich bisher nicht, und ich musste mich erst daran gewöhnen. Nach fünf Trainingsflügen habe ich mir abends das „Hobbyprogramm“ vorgeknüpft, zumindest theoretisch, und bin es im Wohnmobil nochmal durchgegangen. Es schien machbar zu sein….
Am nächsten Tag ging es dann pünktlich um 09:00 Uhr mit den Flügen los. Die Sonne brannte, aber das hat uns nicht abgeschreckt. Mein Ziel war es, das Hobbyprogramm durchzuziehen und keinen Nuller zu haben (ja, das habe ich gelernt und weiß, was es bedeutet). Und wisst ihr was? Ich habe es geschafft! Klar, nach 20 Jahren Flugerfahrung hinterlässt das seine Spuren. Falsche Wendefiguren die man immer falsch flog abzutrainieren, …..dauert halt. Aber insgesamt bin ich wirklich zufrieden mit meiner Leistung. Und jetzt geht es für mich ab ins Trainingslager zuhause. Denn jetzt heißt es: Fliegen, fliegen, fliegen! Und dabei den Spaß niemals aus den Augen verlieren.
Mein Fazit: Dieses Seminar kann ich wirklich jedem empfehlen, der Interesse am Fliegen hat, egal ob Anfänger oder Profi. Die Leiter des Seminars waren nicht nur äußerst kompetent, sondern auch total nett und sympathisch. Und wenn ich das Seminar so beschreiben müsste, dann würde ich es nicht einfach "Seminar" nennen, sondern das "Freundlichkollegialbegeisternde Flugseminar". Denn das ist es, was es für mich war: pure Begeisterung, Spaß und eine Menge neues Wissen.
Also, lasst uns gemeinsam in die Lüfte abheben und den Himmel mit unserem Flugkünsten erfüllen!
Mit fliegerischem Gruß
Andy