Hochwertiger Balsahobel gesucht

Wenn Du auch noch auf scharfe Küchenmesser, stechbeitel, Rasiermesser usw. stehst, gibt's hierfür sehr gute, aber leider auch nicht billige Wasserschärfsteine. 4000er bis 8000 ist gut, letztere erzeugt polierte Oberflächen. Vorrichtung/Winkel selber machen. Aber mit hochwertigem Nassschleipapier auf einer Glas - oder Siebdruckplatte kommt man auch schon recht weit....
 
im Baumarkt finde ich nur Schrott. Noch nicht mal brauchbares Schleifpapier wie z.B. SIA oder mirka gibt's da (zu teuer ohnehin...). 400er Papier ist viel zu grob, höchstens zum Vorschliff. Scharf und sauber gratfrei wirds ab 2000er nass. das gilt allgemein für Klingen, nicht nur Hobelmesser. Aber den Schärfstein kann man mit 280- 400er Papier auf einer Glasplatte plan richten.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Normale Abziehsteine mit zwei Körnungen gibt's im Baumarkt.
Da habe ich bei den Stechbeiteln schlechte Erfahrungen mit gemacht. Der Abrieb war zu stark und ungleichmässig. Trotz korrekter winkliger Haltung.
 
Der Stein muss richtig nass sein, kann auch dauernd in Wasser oder Petroleum liegen bleiben,
In kreisförmigen Bewegungen führen.
Die Keilseite immer doppelt so oft wie die Unterseite abziehen, erfordert etwas Übung.
Ergebnis ist dann scharf wie ein Rasiermesser...

Der verwendete Stahl hat natürlich auch einen Einfluss, ich hatte schon Billigstecheisen, die waren kaum scharf zu bekommen....

Polieren ist nicht das Ziel... 😂
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Ja, so habe ich das gelernt. Viel Wasser, kreisförmige Bewegungen. 👍
 
Meine Vorrichtung zum Einhalten eines konstanten Winkels sieht so aus:
IMG_20231208_112131.jpg

IMG_20231208_112154.jpg

Es gibt auch einfachere Vorrichtungen, die auf dem Schleifstein rollen, dieses Prinzip gefällt mir aber nicht so gut weil man damit nicht über die gesamte Steinlänge fahren kann. Deshalb habe ich mich für eine Abstützung außerhalb des Schleifsteins entschieden
Die Rollen kamen erst nachträglich dran, am Anfang hatte ich nur das Holz Ende als Abstützung. Bei breiten Hobeleisen ist das kein Problem, wenn man aber einen 6 mm breiten Stechbeitel damit anschleifen will, fehlt die Führung gegen seitliches Abkippen
 

Mike H

User
Ich nehme immer einen Doppelhobel mit möglichst engem Maul wenn es ums zurichten von Nasenleisten usw. geht. Ja - ich schleife meine Hobeleisen auf einer Tormek, das ist halt narrensicher. Abziehen dann auf einem belgischen Brocken. Ich bekomme trotzdem meine Hobeleisen nicht so scharf wie die japanischen Meister. Da findet man Videos von Experten die durchsichtige Hobelspäne produzieren.

Mit so einem Balsahobel bin ich nie glücklich geworden. Das alte Werkzeug (Ulmia oder Kirschen), das ich von einem Schreiner geerbt habe, passt mir einfach besser. Die Stanley Hobel mit Eisen Sohlen werden in den Schreiner Foren sehr gelobt, ich habe noch keinen in der Hand gehabt. Das ist eine andere Preisklasse als so ein einfaches Balsa Klingenmesser Dings.

Der weiter vorne vorgeschlagene Dictum sieht ähnlich gut wie ein Stanley aus, ich finde nur den Spanwinkel zu klein für Balsa.

Ab in die Werkstatt,
Michael
 
Hallo zusammen,
ich möchte hier noch mal einen Tipp geben wenn's auch ein guter Hobel in Handwerkerqualität sein darf. Vielleicht kennt hier ja bereits jemand die Firma RALI aus der Schweiz. Die kleinen Hobel von denen sind meiner Meinung nach das Beste was man sich als Modellbauer zulegen kann. Der RALIMatic reicht für den Modellbau völlig aus und ist mit einen üblichen Balsahobel zu vergleichen. Zur wichtigsten Eigenschaft gehört für mich die per Hebel stufenlos einstallbare und absolut parallele Klinge. Auch Hartmetallklingen sind erhältlich falls man mal etwas härtere Materialien oder Kunststoff zu hobeln hat. Allerdings sind diese Klingen teurer als der Hobel in der billigsten Ausführung.
 
Funktion: top
Anmutung: scheußlich.
Durch die Plastikteile kommt da bei mir kein will-haben-Gefühl auf.
 
Sorry Leute aber das musste jetzt einfach sein. Ästhetik pur im Miniformat.

Kleiner Tip am Rande, als Weihnachtsgeschenk nur zu empfehlen

LG Sven
 

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Der Stein muss richtig nass sein, kann auch dauernd in Wasser oder Petroleum liegen bleiben,
In kreisförmigen Bewegungen führen.
Die Keilseite immer doppelt so oft wie die Unterseite abziehen, erfordert etwas Übung.
Ergebnis ist dann scharf wie ein Rasiermesser...

Der verwendete Stahl hat natürlich auch einen Einfluss, ich hatte schon Billigstecheisen, die waren kaum scharf zu bekommen....

Polieren ist nicht das Ziel... 😂
skurril. Die Unterseite (Spiegelseite) wird doch gar nie nicht geschliffen, nur ganz am Ende der Grat plan abgezogen...
 
Die Spiegelseite muss vor allem dann bearbeitet werden, wenn man ein altes Eisen wieder auf Vordermann bringen will. Das muss vor allem im vorderen Bereich komplett eben und fein geschliffen sein bis an die Kante. Da hat man manchmal ganz schön Arbeit, bis das soweit ist. Um beim Fertigschleifen den Grat zu minimieren und irgendwann ganz loszuwerden, wechsle ich schon immer wieder auf die Spiegelseite.
 
QUOTE="Compositas, post: 12658799, member: 80500"]
skurril. Die Unterseite (Spiegelseite) wird doch gar nie nicht geschliffen, nur ganz am Ende der Grat plan abgezogen...
[/QUOTE]

Lesen hilft, von " schleifen " war nicht die Rede...
 
Polieren ist nicht das Ziel... 😂
Na ja, stimmt schon was du schreibst, ich habe in meinen 45 Jahren als Tischler jetzt schon so einige Stemmeisen aufgebraucht.
Je mehr sie nach dem schleifen glänzten umso schärfer waren sie.
Nicht ohne Grund gehen die Schnitzer mit ihren Eisen zum Schluss noch über die Lederscheibe.
 
...

Der weiter vorne vorgeschlagene Dictum sieht ähnlich gut wie ein Stanley aus, ich finde nur den Spanwinkel zu klein für Balsa.

Ab in die Werkstatt,
Michael
Hast du Erkenntnisse darüber, welcher Spanwinkel für Balsa gut ist? Ich hätte gedacht, dass der Spanwinkel bei Balsahobeln deutlich unter 45°liegt?
Deshalb hätte ich eher einen Flachwinkelhobel ausgewählt.
 

Mike H

User
Hast du Erkenntnisse darüber, welcher Spanwinkel für Balsa gut ist? Ich hätte gedacht, dass der Spanwinkel bei Balsahobeln deutlich unter 45°liegt?
Deshalb hätte ich eher einen Flachwinkelhobel ausgewählt.
Der zitierte Diktum hat 12 Grad Spanwinkel und ist explizit für Hirnholz im Geigenbau. Da ist das Holz also kurzfaserig im Schnitt. So ein Standard Doppelhobel hat geschätzt 30 bis 40 Grad Spanwinkel.

Der Spanwinkel ist der zwischen Spiegelseite und Holzoberfläche und beim Hobel fest eingebaut. Der Schneidenwinkel ist der den man ins Eisen schleift. Ich bin da bei 35 bis 45 Schneidenwinkel je nach Hobeltyp und Holzsorte.

Ganz wichtig ist die richtige Einstellung der Klappe und ein enges Hobelmaul damit die Späne schön brechen. Damit klappt das bei mir gut. Am Ende ist bei mir immer die lange Schleiflatte dran zum straken. Das machen die Holzflugzeugbauer schon seit über 100 Jahren so.

Gruß,
Michael
 
Das mit den 12 Grad hast du falsch verstanden. Das Hobelmesser liegt im Hobel mit dem Rücken auf einer Fläche auf, die zu Hobelsohle einen Winkel von 12 Grad hat. Das Hobelmesser ist z.B mit 25 Grad angeschliffen. Die 12 Grad und die 25 Grad addieren sich dann zum realen Schnittwinkel von in diesem Fall 37 Grad.
 
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