Hepf Voltario T70…

…besser is das!

von Rainer Kembügler.


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Mit dem Voltario T70 bietet die Fa. Hepf eine neue Akkuweiche, die mehr Funktionen mitbringt, als nur zwei Stromquellen an ein System entkoppelt anzuschließen. Der Vorgänger "Voltario T60" bietet schon viel, um ein Modell sicherer zu machen und dabei auch noch bedienerfreundlich zu sein. Mit dem T70 geht Hepf aber noch einen Schritt weiter.

In einem Satz gesagt, bietet der T70 eine Akkuweiche mit Telemetrie- Schalt- und Ladefunktion für den Standby-Akku. Daher ist der T70 eine sogenannte asymmetrische Akkuweiche, weil er speziell bei der Verwendung eines Regler-BEC Vorteile bringt.

Aber der Reihe nach. Der T70 ist primär eine Akkuweiche. Dank seiner durchdachten Features kann er verschiedene Konfigurationsszenarien abdecken. So kann man eine sogenannte symmetrische Konfiguration mit zwei gleichwertigen Akkus nutzen, einen Hauptakku mit Notakku, Ein BEC mit Notakku oder gar zwei BEC als Doppelstromversorgung.

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Man kann eine Umschaltspannung sowie eine Hysterese einstellen, damit die entsprechende Konfiguration ideal genutzt werden kann. So ist es beispielsweise möglich, bei einer Doppel-Akkuversorgung zuerst den Hauptakku zu entladen (bis zu der Umschaltschwelle) und dann erst die "Reserve". Sollte die Hauptversorgung "Bat1" ausfallen, springt der Zweite sofort ein.

Wird der T70 mit BEC und Notakku genutzt, kann man in der Konfiguration das Laden des Backup-Akkus einstellen (einschließlich Akkutyp), um diesen immer voll und somit betriebsbereit zu halten, was den Pflegeaufwand signifikant minimiert. Man muss sich an sich nur noch um den Antriebsakku kümmern.

Durch den Steuereingang lässt sich die Weiche komplett ein- bzw. ausschalten. Hierzu kann das beiligende Touch-Feld verwendet werden, wie auch die Jeti Magnet- oder RC-Schalter. Zusätzlich kann auch ein eigener Schalter mit LED-Anzeigemöglichkeit genutzt werden. Auch der Schaltertyp lässt sich in der Konfiguration einstellen.

Der T70 erfasst die Telemetriedaten beider Versorgungskanäle. Das sind im Detail Spannung, Strom und entnommene Kapazität. Die Rücksetzung der Kapazität kann automatisch erfolgen (Spannungserhöhung durch frisch geladenen Akku) bei jedem Einschalten oder manuell. Die Daten stehen am roten Stecker des Ausgangs zur Verfügung und sind für die gängigen Telemetriesysteme (HoTT, Jeti, Futaba SBus2, Multiplex MSB und andere) verfügbar.

Die Einstellung des T70 kann über verschiedene Wege erfolgen. Je nach verwendetem RC-System kann dies über die eingebauten Konfigurations-Interfaces (Jeti-Box, Hott-Menü) erfolgen oder man nutzt den MAV-Manager, der für die Konfiguration, Datenanzeige und Firmwareupdates genutzt werden kann. Zur Verbindung wird ein gewöhnlicher USB-UART-Adapter benötigt, wie er auch bei vielen anderen Systemen zum Einsatz kommt.

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Was kann der T70 mehr?

Der T70 ist keine Verbesserung des T60, er ist eine Erweiterung. Zu den bestehenden Funktionen wurde noch ein Telemetrie-Hub hinzugefügt. Damit ist es möglich, andere Telemetrie-Sensoren an den T70 anzuschließen, ohne dafür einen Steckplatz am Empfänger belegen zu müssen (bei Jeti). Wer das nicht benötigt, kann die beiden Steckplätze aber auch als Digitalausgang nutzen. Diese können zur Ansteuerung externer Komponenten (Licht usw.) oder auch zum Einschalten der IBEX-Regler genutzt werden. Diesen Digitalausgängen kann in der Konfiguration ein Steuerkanal zugeordnet werden, über die diese dann gesteuert werden können.

Das bleibt natürlich nicht ganz ohne Folgen. Wie unsereins nach dem Osterfest, hat auch der T70 ein klein wenig an Umfang zugelegt. So ist die Platine rund einen Millimeter länger und etwa zwei Millimeter breiter geworden, um die neue Funktionalität unterbringen zu können.


Anpassungsarbeiten

Der T70 bietet einen Eingang für die Hauptstromversorgung (Bat 1). Alle meine HV-BEC-Regler stellen aber zwei Stromversorgungsausgänge bereit, um die Strombelastung auf zwei Leitungen zu verteilen. Auf der Platine sind noch Lötpads für einen weiteren Eingang verfügbar. Also habe ich kurzerhand den umgebenden Aufkleber vorsichtig entfernt, den Schrumpfschlauch an der Platinen-Stirnseite aufgeschnitten und entfernt, um an die Lötpads heranzukommen.

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Dort wurde dann ein passendes Kabel angelötet. Der Signalpin wird durch den Regler durchgeschleift und an einen JR-Stecker geleitet. Dieser kann im Falle eines Telemetrie-Reglers an einen der beiden Portexpander angeschlossen werden.

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Regler ohne eingebaute Telemetrie bieten am Signalpin des zweiten Ausgangs oft ein Drehzahlsignal. In diesem Fall kann es an einen entsprechenden Sensor (UniSens-E, Linkvario Pro) angeschlossen werden.


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Diese Arbeiten sind nur für Menschen gedacht, die gelernt haben, mit so einem Werkzeug umzugehen. Anfänger sollten von dieser Modifikation Abstand nehmen.


Fazit

Mit dem T70 hat Hepf wieder eine sehr kompakte und nützliche Akkuweiche auf dem Markt gebracht, die im Vergleich zum Vorgänger noch ein sehr nützliches Feature mitbringt. Dies freut vor allem Jeti-Piloten, aber auch andere können von den Digitalausgängen profitieren.

Das Einzige, was eingefleischte Regler-BEC Kritiker noch einwerfen könnten, wäre ein fehlender Überspannungsschutz, für den sehr seltenen Fall eines Spannungs-Durchschlages am Regler. Das wäre noch ein Feature für einen möglichen T80.

Für mich ist der T70 auf jeden Fall eine sehr gute Alternative zu den gängigen Akkuweichen und hat in einem Zweckmodell sogar schon eine Centralbox ersetzt.
 
Dann belassen wir's dabei, jeder weiß was gemeint ist. Mir gings um eine weitere Erfahrung mit dem Voltario, die vielleicht für andere interessant sein könnte.
 

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