Harzrinne bei Tragflächenformen direkt an der Endleiste?

Christian Abeln

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Guten Morgen zusammen.
In Vorbereitung auf die anstehenden arbeiten im Winter schoss mir letzt bei der Planung der Trennebenen für eine Tragflächenform die Fragen durch den Kopf: Wie und wo platziere ich die Harzrinne?

Die Geschichte ist das die Endleiste fast auf 0 ausläuft. Da werde ich kaum mit einer Trennebene so genau herankommen (oder mir ist noch kein gescheiter Weg eingefallen, geht gegebenenfalls Auflegen auf die Trennebene?). Geht um ein kleines Kraftein in Voll-GfK (einfach weil ichs kann, nach dem Sinn fragt bitte nicht :D ) Die Form wird vierteilig werden das ich die Teile einzeln einsaugen kann und nachher zusammenfügen.

Die Idee war jetzt quasi ein Vierkantprofil direkt an die Endleiste zu packen das diese definiert aufhört und das Harz beim absaugen direkt hereinlaufen kann.
Kann das so funktionieren oder gibt es da einen besseren weg? Wäre dann ja quasi eine Formkante aussen an der Form. Stabil sollte das Ganze ja dann noch sein.
Die Endleiste ist ja geschränkt weshalb mir diese Vorgehensweise eine etwas einfachere Trennebene bescheren wird (ich muss keine 3 Teile zusammensetzen die sich irgendwie in die Gegend verdrehen) Nur was mach ich am Randbogen etc etc.

Ich habe bisher die Urmodelle immer hälftig in die Trennebene eingelassen. Bei Rümpfen geht das ja auch ausreichen gut nur habe ich noch nie eine TRagflächenform selber gebaut / geplant / whatever. Falls der Beste Weg ist es weiterhin so zu machen das die Trennebene eben genau hälftig liegt geb ich halt eben da mein Bestes :)

Diesen Thread hier: https://www.rc-network.de/threads/sehr-dünne-endleiste-abformen.333587/
hab ich mit Interesse gelesen nur würde ich die Form gerne an der Endleiste auch verschrauben.

Danke für ein bisschen Input wie man das lösen kann.
 

styla33

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Servus....am besten garkeine Harzrinne sondern mit der Form auslsufen lassen...so wie hier bei meinem Seitenleitwerk. Wenn das bei deinem Kraftei auch geht...
So bekomme ich jedenfalls Endleisten bis 0,3-0,4 mm ganz gut hin ..

VG, Andi M. IMG_20231104_180448.jpgIMG_20231104_185832.jpgIMG_20231104_190052.jpg
 

Christian Abeln

Moderator
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Genau das wird eben schwierig zumindestens im Randbogenbereich und an der Rumpfanformung hinten. Aber danke für den Tip. Ich denk da mal drauf rum. 0.3 bis 0.4 sind sie halt nicht mehr. Ich hab da wohl n bissl übertrieben :)
 

F3B-E

User
Ich mag keine Formen die an der Endleiste aufhören .

So mach ich es und bekomme auch extrem dünne Endleisten .

Ich hab zuerst einen Grossen Rahmen gemacht und die eine hälfte abgeformt .danach die andere Seite mehrmals Gewachst danach einen Steiffen 6mm oder 3mm Depron aufgeklebet (Sprühkleber) Dieser wurde vorher mit Folie beklebt . Danach Kurz noch 1xwachsen zur besseren Trennung .


So sehen Aktuell die letzten Fornen aus .

Gruss Marcel
 

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styla33

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Ich denke es kommt auch darauf an, wie dann das Laminier-Verfahren gehandhabt wird. Wenn viel besäumt wird (oder muss..) dann sind geschlossene Endleisten-Kanten auf Dauer von Nachteil weil sie sich durch die Besäumerei früher oder später abnutzen und die Endleisten dann immer Dicker ausfallen....Das Problem hatte ich bei meinen ersten Formen. Und da hab ich auch noch viel mit den Laminierschritten rumexperimentiert. Da ging einiges an Formenmaterial flöten...

Besonders wichtig bei direkt an der Endleiste endenden Formen ist halt, dass man kantenstabiles Formenharz (Metallanteil) verwendet, um Absplitterungen oder Ausbrüche zu vermeiden. Nachteil: Formen können nicht Nachpoliert werden....Bin da momentan am Überlegen, ob da eventuell eine Mischung aus zwei verschiedenen Harzen für die Form Sinn machen würde bzw. ob das überhaupt machbar ist. ZB. die letzten zwei drei Millimeter mit Metallversetztem Formenharz macht und den grossen Rest dann mit schleif- und polierbarem Harz. Hat da vielleicht schon jemand Erfahrungen gemacht ob sowas funktioniert oder gibt es da Verbindungsprobleme beim Übergang der verschiedenen Harze ?

Mittlerweile hab ich das Problem eigentlich nicht mehr mit verschleissenden Formen (auch, weil ich vom Vakuum-Verfahren komplett weggekommen bin). Dennoch bin ich Fan von offenen Formen an der Endleiste. Erspart auch viel Nacharbeit, da eventuell Überstehendes Gewebe und Harz schon direkt vor dem entformen abgenommen werden kann und die Endleiste dann schon ziemlich perfekt aus der Form kommt.

Denke also, jeder muss für seine Arbeitsweise da den optimalen Weg finden was die Formen angeht.

VG, Andi M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Formen haben alle eine Harzrinne an der Endleiste, 0,5mm versetzt. Besäumt wird die Endleiste nach dem entformen, an der entstandenen Kante geht man mehrmals vorsichtig mit einem Cutter lang und zum Schluss wird von oben und unten leicht "einmal" mit 400er Schleifenpapier im 45° Winkel abgezogen. So ist die Endleiste sehr dünn und scharf.
Die Rinne leidet nicht darunter und die Endleiste in der Form ist auch nach über 50 flächen immer noch wie am Anfang. Wichtig ist halt immer ein guter Trennmittel Aufbau.
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steve

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Hallo,
beide Vorgehen haben Vorzüge und Nachteile.
Wenn die Form eine Harzrinne bekommt, also über die Endkante fortgesetzt wird, entsteht einfach mal eine deutlich größere Form.
So eine Form ermöglicht aber, dass die Endkante sehr fein geschliffen werden kann. Vor allen wenn die Harzrinne so a. 10mm hinter der Endkante platziert wird. So eine wirklich an der Endkante endende Form ist schnell mal durchgeschliffen. Das passiert auch mal bei einer Schleiffläche von 10mm aber eben nicht so flott. Für den Umriss der Fläche ritze ich eine feine Linie in die Form und besäume sie nach dem Entformen.
Ein weiterer Vorteil der längeren Formoberfläche: Die Folie zum Absaugen kann bequem mit Acryl angedichtet werden - wenn nicht alles in eine Tüte kommt. Das geht mit der kurzen Form nicht so gut - dafür passen da mehr Tüten.
Bei der langen Form gibt es eine robuste Quetschfläche. Insbesondere bei größeren Flächen drücke ich nicht gerne innerhalb vom Flächengrundriss. Da bietet sich die Trennebene an, insbesondere an der Endkante. Bei einem stabilen Hinterbau sicher kein Thema aber sowas wiegt.
Außerdem können an großzügig dimensionierten trennebenen auch sehr gut Schablonen und Vorrichtungen für den späteren Innenausbau befestigen - das kann sehr komfortabel sein.
So, das wärs von mir zu dem Thema

p.s. Bei der Schränkung müssen sich meine Urmodelle den Erfordernissen beim Formenbau beugen. Was sich nicht abformen lässt, eignet sich nun mal nicht so gut für diese Bauweise. Aber auch da gibt es sehr viele Tricks.


VG
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Danke für die Antworten. Ist ja einiges an Input dabei. Was mich jetzt immer noch beschäftigt ist wie ich eine so dünne Endleiste sauber (wirklich sauber) in die Trennebene bekomme. Deshalb eigentlich auch die ursprüngliche Idee ob eine Harzrinne direkt an der Endleiste Sinn macht, da könnte ich mir das anpassen etwas leichter machen eben wegen der Schränkung.
Ich denk nochmal weiter drauf rum, bin aber für Ideen durchaus dankbar :)
 
Wenn ich das richtig verstanden habe hast du ein einteiliges positiv Urmodelle? Da wird es schwierig wirklich auf 0 zu kommen. Weil die Endleiste am Urmodell ja schon eine gewisse dicke hat und da wirst du kaum drunter kommen eher wird's ein paar 10tel am Ende mehr sein.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Das hast Du richtig verstanden. Trotzdem ist die Endleiste meines Erachtens nach als scharf zu bezeichnen :)
Ich mach bei Gelegenheit vielleicht mal nen Bild. Mir gehts in erster Linie darum die Endleiste sauber ohne exorbitanten Aufwand in die Trennebene zu bringen. Ich wollte es eigentlich vermeiden die Trennebene aus 3 Teilen pro Seite (Nasenleiste, Randbogen, Endleiste zusammenzustückeln aber da komme ich wohl nur drumherum wenn ich die Harzrinne direkt an die Endleiste lege so wie ich das bisher sehe.
 

styla33

User aktuell gesperrt
Bei Abformung eines Urmodells wird meiner Erfahrung nach die Endleiste nur wirklich dünn, wenn die Endleiste direkt mit der Form endet. Bei gefrästen Formen oder Komplett gefrästen Form-Urmodellen mag das evtl. anders sein.

Ich nehme dazu eine Balsaplatte (bei kleinen Teilen wie zb. Seitenleitwerke) als Trennebene, schleife am Endleistenbereich mit einem harten Schleifklotz ca. 1-2 zehntel Millimeter ab und den Rest nehme ich mit feinem Schnitzwerkzeug raus, damit das Leitwerk dann sauber positioniert in der Trennebene liegt. Fixiert wird mit ein par Tropfen Belizell (geht einwandfrei vom Bauteil ab zum laminieren der zweiten Seite.
Für grössere Bauteile wie Flächen nehme ich eine Balsaleiste am Ende und verfahre genauso mit dem Einschleifen mit einem Schleifklotz. Damit das eine möglichst saubere Kante wird wird diese zuvor mit Sekundenkleber gehärtet.

@steve: Ja, meine Formen haben natürlich sehr stabile Hinterfüllungen. Auch deshalb, weil ich erstens nicht mehr mit Vakuum arbeite und zweitens die Formen einfach möglichst unkompliziert und schnell mit normalen Schraubzwingen schliessen will.....

VG, Andi M.
 

JueBie

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Ich habe beide Arten von Formen.
Bei der auslaufenden Form ist es sehr schwierig, für die Verklebung das Ende der Endleiste zu erkennen. Man sieht nicht, wo man die Kleberaupe aufbringen muss, sondern muss aufwändig messen und anzeichnen vor dem Verkleben. Manchmal war die Endleiste offen, manchmal drückte sich die Mumpe nicht weg und die war zu dick.
Mit der Blutrinne sehe ich das Ende genau und die überschüssige Mumpe kann in die Rinne fließen.
Vielleicht das beste aus zwei Welten: Blutrinne genau 5 mm hinter die Endleiste. Dann hast Du ein definiertes Ende und die überschüssigen 5 mm lassen sich nachträglich scharf schleifen.
Ob die Flächentiefe dann 250 mm oder 253 mm beträgt, stört die Luft wohl nicht wirklich.
Grüße
Jürgen
 

steve

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Hallo,
es ist tatsächlich schwierig, die hintere Kleberaupe optimal zu platzieren, wenn eine Bezugskante fehlt. Bei meinen Forme habe ich mir hierfür Schablonen der hinteren Kontur angefertigt und übertrage damit die spätere Klebefläche/Endkante mit Filz- oder Bleistift auf meine fertig geschliffenen Schalen. Auf den Fotos ist es jetzt der fertige Modell aber ich glaub es ist klar, was gemeint ist.
Um beim entformten Rohling die Kante perfekt zu treffen, habe ich die Kontur auch in die Form eingeritzt. Früher habe ich das nach dem Entformen mit diesen Konturschablonen gemacht aber das ist im Grunde sehr umständlich und macht nur Sinn, wenn man z.B. auch mal eine 2-3mm längere "Endfahne" haben möchte. Auf dem Fotos sieht man auch, wie praktisch so eine verlängerte Arbeitsfläche sein kann um z.B. diese Schablonen mit Passstiften zu fixieren.
VG
 

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Früher habe ich auch immer mit einer sogenannten Tropfkante gearbeitet, also die Form mit einer weiteren Auflagekante versehen. Nur hat sich rausgestellt, daß diese Tropfkante sich im laufe der Zeit auch abträgt und dann der Profilauslauf auch nimmer bei so um Null liegt. Ausfranzen tun diese genauso. Seit über 40 Jahren enden meine Formen jetzt mit Auslauf der Endleiste. Die Stabilität bekomme ich mit einer rund 3 mm breiten Metallharzmischung hin, die auch bei langer Anwendungsdauer keine Abnützungserscheinungen zeigt, auch ohne Ausfransung. Wichtig ist halt, eine richtige Hohlkehle zum Standbrett aufzubauen, damit diese nicht zusammenfällt bei Belastung. Und sollte mal am Flügel eine 3 mm breite weniger glänzende Stelle sichtbar sein, kann ja der Lack nachpoliert werden. Auf jeden Fall haben meine Endleisten immer noch Dicken, die den beiden Laminatsstärken entsprechen bei einer Form, die gut 25 Jahre im Gebrauch ist. Und was habe ich mir Zeitaufwand gespart bei Erstellung der Formen
 

steve

User
Der Plan von Christian macht da schon Sinn...wenn man Aufwand und Ergebnis betrachtet. Wichtig wäre, sich zu überlegen, wo man die Harzrinne beim Randbogen enden lässt, damit dort kein Bereich mit spitzen Winkel entsteht, die sehr empfindlich sind. Und eine härtere Mischung im späteren Quetschbereich, wie von Clemens vorgestellt, ist auch sinnvoll.
Anstelle einer sehr großzügigen Ausrundung "versenke" ich immer meinen Formrahmen in dem Bereich der späteren "Quetschkante". Also einigen Lagen Laminat auf das Urmodell und darauf dann den Formrahmen ins noch nasse Laminat gedrückt. Innerhalb des Rahmens laminiere ich dann zwar noch weiter und auch mit Ausrundung aber das soll mehr den Rahmen Halt geben und mein Gewissen beruhigen.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Ich dachte dran die Harzrinne bzw das Plexiglasteil oder was auch immer am Ende abzuschrägen so das es zum Randbogen und zum Rumpf hin auf 0 ausläuft. Ich bau meinen Formenrahmen bisher immer direkt mit. Holz ins Laminat drücken ist allerdings auch ne gute Idee.
Langsam reift der Plan :)
 

steve

User
Wenn die Form später auch genau hinter dem Rahmen aufhört, warte ich bis das Laminat sehr zäh angehärtet ist und schneide es dann mit einem Cutter ab. Es gibt da einen Zeitpunkt beim Härten, wo es nicht mehr so sehr schmiert aber sich doch noch schneiden lässt. Muss man etwas probieren. Damit der Cutter aber gut flutscht und nicht zu sehr vom angehärteten Harz gebremst wird, kann auch mit etwas Alkohol oder auch Harz "geschmiert" werden. Das spart sehr viel Arbeit und Dreck - im Vergleich zum nachträglichen Sägen
 

mfcl

User
Habe heute mal Experimentiert mit einer Harz oder Blutrinne .Foto 1 Kompaktplatte 4 mm stärke höhe 6mm zur Kante Resopal geklebt soll Endleiste Simulieren. Fenster gummidichtung genommen einmal mit der Nase innen und einmal außen. Das beste Ergebnis ist mit der Kompaktplatte geworden Scharfkantig .Zweite Seite entweder wieder mit einer Kompaktplatte oder man nimmt einen Silikonschlauch für die zweite Seite.
 

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oliverz

User
Moin,
bei eBay gibt es Silikon Stränge in quadratischer Bauweise, 6mm Kantenbreite und als Meterware erhältlich. Damit mache ich das. Die Dinger sind selbstrennend. Funktioniert sehr gut.

Beste Grüße
Oliver
 
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