TitusO
User
Hallo Zusammen,
nachdem ich vor dem Urlaub so viele eher abschreckende Berichte über die Hangflugmöglichkeiten im Oberallgäu gelesen haben, möchte ich euch meine Erfahrungen aus dem Juli 2021 berichten.
Grundsätzliches:
Im Allgäu wird fast jede Wiese für die Landwirtschaft genutzt. Heißt, eine hochstehende Wiese ist nicht "verlassen" sondern saftiges Futterpotenzial für Weidevieh. Da trampelt man nicht einfach drauf ohne zu fragen. Eine frisch gemähte Wiese ist kein Problem, aber auch da sollte man vorher fragen. Dafür müsst ihr euch nicht durch das ganze Dorf fragen. Meistens kann euch einer der Bauern oder Hirten, die eh auf dem Feld sind eine Auskunft geben, auch wenn ihm selbst die Weide nicht gehört.
Was gar nicht geht ist, Vieh stören - tief überfliegen - verängstigen. Das ist Rücksichtslos.
Was immer geht: Hangflugwandern
Packt euch einen Flieger in den Rucksack und je nach Alpe werdet ihr nach 1 - 2h Aufstieg mit einem tollen alpinen Hang belohnt. (Hänge, die fliegbar sind)
Optimal ist, wenn oben eine bewirtschaftete Alpe ist. Dann könnt ihr kurz vor dem Aufstieg beim Hirten anrufen und euch erkundigen, auf welchen Wiesen kein Vieh steht. So habe ich z.B. die Höllritzer Alpe vorher kontaktiert und dort wurde mir gesagt, dass die im Moment auf allen Weiden Vieh haben. In dem Fall bitte die Aussage berücksichtigen und gar nicht erst in diese Richtung losmarschieren. Es gibt aber noch viele andere Alpen und somit werden Wanderfreudige, die auch ohne Auto zum Modellfliegen gehen immer auf ihre Kosten kommen.
(Da das Beantworten von Modellfliegerfragen durchaus Arbeit ist, denke ich, dass es selbstverständlich sein sollte, dass man auf der Alpe dann auch was trinkt oder besser noch isst. Denn damit verdienen die Hirten einen wesentlichen Teil ihres Geldes)
Was schwieriger ist: Aus dem Auto direkt an den Hang
Hier gilt, wie oben, aber noch viel mehr - immer vorher (am besten vor der Anreise) fragen!!!
Alpsee:
Den Spot solltet ihr im Hangflugführer finden. Wichtig ist, dass unten auf dem Touri-Parkplatz geparkt wird.
Altstädter Hof:
Hier gab es so manche Horrorgeschichte. Seit 2021 gibt es aber mit Robert und Lisa neue PächterInnen. Modellflieger sind wieder gern gesehende Gäste. Zahlt die Maut (4 €), wenn ihr die Straße hochfahrt und esst was bei Robert und Lisa. Das Auto könnt ihr direkt an der Alpe abstellen. Es lohnt sich eh! Dann bekommt ihr auch die Infos, welche Wiese gerade kein Vieh hat und wo ihr fliegen dürft. Passt auf die zahlreichen Wanderer und Radfahrer auf und am Altstädter Hof auch auf die Gleitschirmflieger, die weiter oben am Hang starten.
Buchenegger Wiese:
Hier ist es etwas schwieriger den Besitzer zu kontaktieren. Ich würde mich hier vor allem an die Grundregeln halten: Hohe Wiese, Vieh = nein; frisch gemähte Wiese, kein Vieh = okay. Das Auto so abzustellen, dass es keinen stört ist hier eher die Herausforderung. Ggf. einfach einen Bauern fragen und 5€ in die Hand drücken. Das klappt fast immer.
Also in der Summe, war der Urlaub viel freundlicher, als man das nach den Einträgen hier im Forum so vermuten lassen würde. Wichtig ist halt einfach, dass man sich fair und verantwortungsvoll verhält. Das heißt auch, dass man zum Fliegen mal einen 5er locker machen muss.
Dann noch einen letzten Satz: Ohne Versicherung fliegen geht gar nicht! Bitte stellt das beim Hangfliegen vorher fest. Eure Standard-Haftpflichtversicherung reicht meist nicht aus.
P.S.: Hier im Forum sind auch noch Einheimische unterwegs. Falls ihr noch weitere Tipps braucht, schreibt die einfach direkt an.
P.P.S.: Ich habe vor meiner Reise ca. 3h recherchiert und hätte mich gefreut, wenn die Diskussionskultur etwas konstruktiver gewesen wäre. An die Einheimischen: Ich kann verstehen, dass ihr sauer seid, wenn sich Gäste nicht benehmen und ihr dann auch eure Hänge verliert, aber vielleicht schreibt doch einfach einmal einen Beitrag, wie ihr das macht. Freundlich sein, die Bauern & Hirten einbinden und bei ihnen essen oder eine kleine Entschädigung zukommen lassen. Wenn man lang genug liest bekommt man eh alle Hangtipps raus. Daher halte ich die Geheimniskrämerei für unkamaradschaftlich. Erklärt doch lieber, wie kameradschaftliches Fliegem im Allgäu ablaufen kann. Dann haben alle was davon. Auch wenn es dann an einem Tag mal mehr Flieger werden. 30 KameradInnen die sich benehmen sind doch allemal besser als 1-2 Nicht-KameradInnen, die die Hirten verärgern.
nachdem ich vor dem Urlaub so viele eher abschreckende Berichte über die Hangflugmöglichkeiten im Oberallgäu gelesen haben, möchte ich euch meine Erfahrungen aus dem Juli 2021 berichten.
Grundsätzliches:
Im Allgäu wird fast jede Wiese für die Landwirtschaft genutzt. Heißt, eine hochstehende Wiese ist nicht "verlassen" sondern saftiges Futterpotenzial für Weidevieh. Da trampelt man nicht einfach drauf ohne zu fragen. Eine frisch gemähte Wiese ist kein Problem, aber auch da sollte man vorher fragen. Dafür müsst ihr euch nicht durch das ganze Dorf fragen. Meistens kann euch einer der Bauern oder Hirten, die eh auf dem Feld sind eine Auskunft geben, auch wenn ihm selbst die Weide nicht gehört.
Was gar nicht geht ist, Vieh stören - tief überfliegen - verängstigen. Das ist Rücksichtslos.
Was immer geht: Hangflugwandern
Packt euch einen Flieger in den Rucksack und je nach Alpe werdet ihr nach 1 - 2h Aufstieg mit einem tollen alpinen Hang belohnt. (Hänge, die fliegbar sind)
Optimal ist, wenn oben eine bewirtschaftete Alpe ist. Dann könnt ihr kurz vor dem Aufstieg beim Hirten anrufen und euch erkundigen, auf welchen Wiesen kein Vieh steht. So habe ich z.B. die Höllritzer Alpe vorher kontaktiert und dort wurde mir gesagt, dass die im Moment auf allen Weiden Vieh haben. In dem Fall bitte die Aussage berücksichtigen und gar nicht erst in diese Richtung losmarschieren. Es gibt aber noch viele andere Alpen und somit werden Wanderfreudige, die auch ohne Auto zum Modellfliegen gehen immer auf ihre Kosten kommen.
(Da das Beantworten von Modellfliegerfragen durchaus Arbeit ist, denke ich, dass es selbstverständlich sein sollte, dass man auf der Alpe dann auch was trinkt oder besser noch isst. Denn damit verdienen die Hirten einen wesentlichen Teil ihres Geldes)
Was schwieriger ist: Aus dem Auto direkt an den Hang
Hier gilt, wie oben, aber noch viel mehr - immer vorher (am besten vor der Anreise) fragen!!!
Alpsee:
Den Spot solltet ihr im Hangflugführer finden. Wichtig ist, dass unten auf dem Touri-Parkplatz geparkt wird.
Altstädter Hof:
Hier gab es so manche Horrorgeschichte. Seit 2021 gibt es aber mit Robert und Lisa neue PächterInnen. Modellflieger sind wieder gern gesehende Gäste. Zahlt die Maut (4 €), wenn ihr die Straße hochfahrt und esst was bei Robert und Lisa. Das Auto könnt ihr direkt an der Alpe abstellen. Es lohnt sich eh! Dann bekommt ihr auch die Infos, welche Wiese gerade kein Vieh hat und wo ihr fliegen dürft. Passt auf die zahlreichen Wanderer und Radfahrer auf und am Altstädter Hof auch auf die Gleitschirmflieger, die weiter oben am Hang starten.
Buchenegger Wiese:
Hier ist es etwas schwieriger den Besitzer zu kontaktieren. Ich würde mich hier vor allem an die Grundregeln halten: Hohe Wiese, Vieh = nein; frisch gemähte Wiese, kein Vieh = okay. Das Auto so abzustellen, dass es keinen stört ist hier eher die Herausforderung. Ggf. einfach einen Bauern fragen und 5€ in die Hand drücken. Das klappt fast immer.
Also in der Summe, war der Urlaub viel freundlicher, als man das nach den Einträgen hier im Forum so vermuten lassen würde. Wichtig ist halt einfach, dass man sich fair und verantwortungsvoll verhält. Das heißt auch, dass man zum Fliegen mal einen 5er locker machen muss.
Dann noch einen letzten Satz: Ohne Versicherung fliegen geht gar nicht! Bitte stellt das beim Hangfliegen vorher fest. Eure Standard-Haftpflichtversicherung reicht meist nicht aus.
P.S.: Hier im Forum sind auch noch Einheimische unterwegs. Falls ihr noch weitere Tipps braucht, schreibt die einfach direkt an.
P.P.S.: Ich habe vor meiner Reise ca. 3h recherchiert und hätte mich gefreut, wenn die Diskussionskultur etwas konstruktiver gewesen wäre. An die Einheimischen: Ich kann verstehen, dass ihr sauer seid, wenn sich Gäste nicht benehmen und ihr dann auch eure Hänge verliert, aber vielleicht schreibt doch einfach einmal einen Beitrag, wie ihr das macht. Freundlich sein, die Bauern & Hirten einbinden und bei ihnen essen oder eine kleine Entschädigung zukommen lassen. Wenn man lang genug liest bekommt man eh alle Hangtipps raus. Daher halte ich die Geheimniskrämerei für unkamaradschaftlich. Erklärt doch lieber, wie kameradschaftliches Fliegem im Allgäu ablaufen kann. Dann haben alle was davon. Auch wenn es dann an einem Tag mal mehr Flieger werden. 30 KameradInnen die sich benehmen sind doch allemal besser als 1-2 Nicht-KameradInnen, die die Hirten verärgern.