Nun, ich bin nicht sehr firm in der Geschwindigkeitsmessung, aber als "Großflieger" zumindest gedanklich etwas damit zu tun.
Wir haben ja ausschließlich den Staudruck für die Anzeige zur Verfügung, aber auch noch die Überziehwarnung (zb kl. Klappe an der Nasenleiste).
Letztere wäre auch im Modellflug ne Überlegung Wert, da sehr einfach realisierbar, inkl. Telemetrie. Aber das müsste man hier separat behandeln!
Die Messung per Staudruck sagt für mein Verständnis schon recht genau aus, auch im angestellten Flugzustand, da ja dann der Staudruck entsprechend abnimmt. Nebenbei, theoretisch müsste der Wert im 90° Anström-Winkel sogar negativ werden (Pfeifen-"Syndrom"). Denke die Skala der Anzeige wird entsprechend kalibriert sein damit die Werte passen. Man fliegt ja selten langsam ohne Anstellwinkel ;-).
Welche Minimalgeschwindigkeit man als Warnschwelle nimmt wird ne persönliche Einstellung sein, denn keiner weiß wann und wie stark die Leewirbel sein werden. Um wirklich alle Eventualitäten einzubeziehen müsste man wohl schon mit flottem Halbgas anfliegen ;-).
Das Verhältnis bei den Modellen zur Leewirbelgeschwindigkeit ist eben zudem um Welten größer. Wenn ein Modell mit zb 40kmh anfliegt, bei sagen wir 40kmh Wind.... Dann kann ein Downwash rein theoretisch auch mit 40kmh nach unten drücken, eher weniger, aber wenn sich je ein Düseneffekt bilden könnte sogar noch mehr. Alles überspitzt, aber nur mal als Beispiel.
Ich fliege "Groß" an einem Plateauflugplatz mit abartigen Fallwinden, Leewirbel usw. Wir fliegen zb mit 130kmh an, wenn die Überziehgeschwindigkeit 100kmh beträgt (nochmal mit etwas Puffer). Bei mega Wind auch noch 10kmh mehr. Trotzdem gehts da bei Wind schon gut rauf und runter. Hungern dann erst 1m überm Boden aus. Braucht dann halt einige Meter bis Touchdown, je nach Flieger bzw Klappenwirksamkeit.
Wichtig ist hier bei den Großen wenns eng wird: ERST Tiefe geben. Bis man mitm Motor beschleunigt hat ists zu spät. Schätze das war u.a. auch bei der JU der Fall, wobei die sicherlich da schon nahezu Vollgas hatte. (konnte das Video nur ansehen, hab grade keinen Ton am PC) Wenn man da zu langsam reagiert ists eben aus. Hab ich in der Flugschule gelernt u erlebt, die Fahrt ist in 1-2 sec weg, und bis Gas mal anfängt zu wirken dauerts gute 4-5 sec...
Schätze die JU ist eh schon mit Anstellellwinkel am Anschlag geflogen, dann die Strömungsänderung, die ja binnen 1-2 sec wirkt... zudem bis das Tiefenruder dem Koloss die Nase runter bewegt, plus Schrecksekunde...
Aber zurück zum Thema, ich denke das mit dem Staudruck wird auch bei hohem Anstellwinkel funktionieren. Vermutlich wird das Messergebnis nicht linear, sondern progressiv werden, aber um ne Warnschwelle zu generieren müsste das doch gut funktionieren.