Fliegen mit Spreiz- und Wölbklappen

Hallo zusammen,

möchte demnächst eine Me 109 mit Spreiz- und Wölbklappen einfliegen. Da ich bisher noch keine solche Kombination hatte, bin ich am überlegen, ob es wirklich Sinn macht, sowohl die Wölb- als auch die Spreizklappen über jeweils getrennte Geber anzusteuern, oder ob es nicht besser wäre, nur einen Geber zu verwenden, der dann beide Klappen in einem festgelegten Verhältnis zueinander aus- und einfährt. Letzteres wäre aus meiner Sicht einfacher zu handhaben. Wie sind da eure Erfahrungen?

Viele Grüße SU
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Ich würde nur einen Geber verwenden. Hast weniger zu tun und kannst weniger Fehler machen / weniger vergessen umzustellen :)
Mit Spreizklappen meinst Du die Kühleröffnungen am der Endleiste innen? Willst Du Dann die Spreizung permament halboffen lassen oder wie hattest Du Dir das vorgestellt?
Wenns scale sein soll kannst die Öffnung ja auf nen eigenen Kanal legen und die Teile dann gespreizt oder nicht gespreizt zu den Landeklappen dazumischen. (Hoffe Du weisst was ich meine ;) )
 
Hallo Chris,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ja genau die Klappen meine ich. Du hast natürlich recht, eigentlich sind es nur "halbe Spreizklappen", da diese ja normalerweise aus 2 Klappen bestehen, von denen eine nach unten und eine nach oben ausfährt. Programmiert habe ich jetzt mal zwei getrennte Empfängerausgänge für Lande- und Spreizklappen, die von einem Geber so bedient werden, dass die erste Hälfte des Geberweges nur auf die Landeklappen wirkt und ab der zweiten Hälfte die Spreizklappen dann "mitgenommen" werden. Für den vollen Ausschlag der Landeklappen steht somit der ganze Geberweg und für den vollen Ausschlag der Spreizklappen der halbe Geberweg zur Verfügung. Ob das Verhältnis so sinnvoll ist, wird sich bei den Flugversuchen sicher herausstellen. Vielleicht ist es ja auch besser, die Spreizklappen erst etwas später "mitzunehmen".
Zusätzlich habe ich noch einen Mischer von Landeklappen auf Tiefenruder definiert, dessen Wirkung für die ersten Flüge mit einem Drehgeber beeinflusst werden kann. Geplant ist, den Wert nach dem Erfliegen dann fix einzustellen.

Gruß SU
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Das sollte so funktionieren. Das heisst du spreizt die Kühler nur nach unten mit den LK ab?
Das Original benutzt die (auch nach oben gespreizten) Klappen tatsächlich auch zum bremsen zB vor der Landung.
 

Malmedy

User
Hallo SU,

für eine wirklich brauchbare Antwort müsstest Du uns etwas über SpW und Gewicht mitteilen. Dann kann man die Flächenbelastung und die Momente besser beurteilen und auch überlegen, ob eine doch recht komplizierte Mechanik überhaupt nötig oder vielleicht sogar kontraproduktiv ist.

Gruß, Michael
 

Malmedy

User
OK, das ist dann die Friedrich mit 61" SpW. Bei etwa 5 kg Fluggewicht wirst Du mit einer einfachen mechanischen Lösung sehr gut zurecht kommen. Ich hatte das mal an einer Gustav mit 1,8m SpW und ca. 7 kg realisiert. Angelenkt wurde je Seite durch ein Servo im Kühlerkasten nur die innere "Spreizklappe", die aber nur aus dem unteren Teil bestand und die über einen simplen Hebel die mittlere Wölbklappe mitgenommen hatte. Ein bisschen experimentieren mit der Hebelübersetzung war natürlich nötig, aber dann war das System absolut zuverlässig. Ein Differerenzieren der Ausschläge beider Klappen bringt bei der Größe gar nichts, einfach soviel wie möglich und beide gleichzeitig. Mehr als 45 Grad wird wahrscheinlich aus mechanischen Gründen sowieso nicht gehen. Jedenfalls ist eine 4-Servo Lösung unnötig schwer und wirklich nicht erforderlich. Vielleicht noch ein Tipp zum Servo: Ein Mini-Servo wird reichen, es sollte aber ein digitales mit Metallgetriebe sein, so um die 4 kg Zugkraft reichen, wenn Mechanik und Scharniere leichtgängig sind. Die Klappen fährt man ja nur, wenn das Modell schon ziemlich gedrosselt fliegt.

Gruß, Michael

109 G_1.JPG
109 G_2.JPG
 
Hallo Michael,

vielen Dank für Deine Hinweise. Die verwendeten Servos passen dann wohl. Die Anlenkung ist schon entschieden und umgesetzt (4 Servos). Werde es jetzt mal w.o. beschrieben probieren und wie von Dir empfohlen möglichst große Ausschläge benutzen.

Gruß SU
 
Gute Beschreibung des Klappensystems der Friedrich findet sich hier (Englisch).

Kurz zusammengefasst: Die untere Kühlerklappe war mechanisch mit der Wölb- / Landeklappe gekoppelt. Die ober Spreizklappe öffnete sich thermostatisch, um optimale Kühlung sicherzustellen. Der Pilot hatte offenbar KEINEN Einfluss auf das Abspreizen nach oben. (Der erreichbare Winkel war auch zu klein um effektiv zu Bremsen. Da hilft Schiebeflug deutlich wirksamer.)

(Noch zum Begriff "Spreizklappe": Damit wird auch eine nur nach unten abspreizende Landeklappe bezeichnet, die die obere Flügelfläche unverändert lässt ("split flap"). Dazu gehört nicht notwendigerweise eine symmetrisch noch oben gehende Klappe.)
 
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