Thomas „Frankie“ S. alias “the bass”
Holzbaukasten der Firma Aviomodelli, Mantua – Ausführung Rippenfläche
Vorwort
Ich bin zwar schon 45, aber erst durch die Aufgabe einer anderen zeitintensiven Freizeitbeschäftigung im Jahr 2006 beim Hobby RC-Modellflug gelandet und daher nicht nur Anfänger was das Fliegen, sondern auch was das Bauen betrifft. Originalgetreue Modelle haben es mir grundsätzlich angetan. Mein erster Baukasten sollte somit folgende Bedingungen erfüllen:
Die Qualität der beiliegenden Hölzer und deren Laserschnitt, sowie die Passgenauigkeit beurteile ich mit meinen Anfängerkenntnissen als „gut“ bis „sehr gut“. Die Zubehörteile dagegen mit „genügend“ bis „nicht genügend“. Dass die (viel zu kleinen) Räder nicht einmal für ein Proberollen taugen, geschweige denn einer Landung standhalten, ist bereits für einen Laien erkennbar. Diese wurden durch 100 mm-Räder der Firma Fema ersetzt. Die hoch belasteten Stellringe zur Fixierung des Fahrwerkes bestehen aus instabilem, brüchigem Kunststoff; ich habe sie gegen handelsübliche Stellringe aus Messing ausgetauscht. Die Ruderscharniere und die Gabelköpfe erschienen mir ebenfalls zu schwach ausgelegt. Die Bowdenzuganlenkung für Seiten- und Höhenruder mit dem 2 mm-Stahlseil war auch nicht nach meinem Geschmack, weil zu schwer. Die Pläne und die Bauanleitung (englisch, italienisch, deutsch) reichen trotz meiner Bauunerfahrenheit sehr gut aus. (Online-Bauanleitung; Anm. d. Redaktion)
Technik
RC-Anlage
Ich verwende seit meinem ersten Flug 2006 zur vollsten Zufriedenheit eine Futaba FF-9 Fernsteuerung, die ich mittlerweile von 35 MHz auf FASST 2,4 GHz mit dem TM-8 Modul umgerüstet habe. Als Empfänger wurde ein Futaba R-608 FS 2,4 GHz FASST im Modell platziert.
Servos
1x Seiten-, 1x Höhen-, 2x Querruder: Graupner C 5077
2x Landeklappen: Hyperon Atlas 16 FCD „Carboly“ (bei den Hyperion-Servos lässt sich u. a. die Stellgeschwindigkeit in Prozentschritten programmieren, was für die Verwendung bei Flaps ideal erscheint) – die FF-9 kann die Servoverzögerung auf manche Mischer und auf Gas, aber nicht individuell.
Gas: Hitec HS-85 BB MG
Empfängerakku
Zwei Packs zu jeweils zwei Stück seriell geschaltete LiFePO4 (A123) mit je 2.300 mAh versorgen den Empfänger über die Akkuweiche mit Energie.
Motor
Mein Anspruch an Scale setzt zumindest voraus, dass das Modell nicht nur annähernd wie ein entsprechend verkleinertes Original aussieht, sondern dass es auch so klingt. Ein Zweitaktmotor scheidet für mich – zumindest für diese Größenordnung – jedenfalls aus. Elektrische Antriebe natürlich ebenso. Außerdem: Wer schwimmt schon gerne mit der Masse? Also liegt ein Viertakt-Glühzünder nahe. Als technisch interessierter Mensch ist es außerdem eine Freude für mich, ein so kleines Meisterwerk der Feinmechanik zu besitzen und sich einfach daran zu erfreuen. Bei der Lektüre von Werner Frings sehr empfehlenswertem Buch „Modellmotoren praxisnah“ wurde ich auf die Firma Laser aufmerksam: Klang herausragend gut, problemlos und zuverlässig im Handling. Bei der Suche im Internet fand ich ebenfalls etliche durchweg positive Erfahrungsberichte zum englischen Hersteller. Der Klang wäre tatsächlich einmalig, der Motor wäre sehr einfach einzustellen und die Qualität verspricht jahrzehntelange Freude an dem Glühzünder. Überzeugt hat mich weiterhin, dass der Motor empfohlenermaßen gänzlich ohne Nitromethan im Sprit auskommt, womit auch das mühsame „Immer-daran-denken“ weg fällt, das Triebwerk am Ende eines Flugtages unbedingt heiß abstellen zu müssen – also mit Vollgas den letzten Sprit verbrauchen. Über Herrn Sangk (http://www.sangk-technik.com) habe ich somit einen Laser 80 geordert (empfohlen sind Viertakter von 0,60 bis 0,90 in³).
Bemerken möchte ich unbedingt, dass meine häufigen Anfängerfragemails an Herrn Sangk fast zu jeder Tages- und Nachtzeit umgehend sowie mit viel Freundlichkeit und Geduld beantwortet wurden. Wer meint, hohe Kundenorientierung zu kennen, der kennt noch nicht die der Firma Sangk.
Weitere Technik, Ruderwege, Sonstiges
Ruderausschläge, Schwerpunkt, EWD
Hauptschalter & Akkuweiche
Als Hauptschalter und gleichzeitig als Akkuweiche dient der Emcotec DPSI Dualbat.
Akkumonitor
Orbit M-Saver Ultra 12 LED.
Temperaturmonitor
Zur Überwachung bzw. zum Auslesen der Motortemperatur: Temperaturmonitor robbe – Herstellerartikelnummer 8410.
Beleuchtung
Während des Bauens hatte ich daran gedacht, das Flugzeug vorbildgetreu zu beleuchten. Letztlich habe ich es aus Zeitgründen verworfen, weil – unter anderem – eine Lampe auf die Spitze des Seitenruders gehört hätte. Da ich kein Freund von halben Lösungen bin und das Seitenruder dafür nicht aufschneiden wollte, ließ ich es also gänzlich bleiben … das mit der Beleuchtung.
Der Vollständigkeit wegen gebe ich aber die seinerzeitige Beleuchtung des echten Fieseler Fi-156 an. Dirk Bende besitzt einen original Storch, den er restauriert hat und konnte mir daher erschöpfend Auskunft geben:
Der Pilot
1:7, Halbkörper, WW2 - deutsche Uniform. Er ist aus hohlem Latex und mit Watte ausgestopft. Kopf und Hände sind dreh- bzw. entfernbar.
Die Enttäuschung nach dem Öffnen der Schachtel war relativ groß: Obwohl knapp 50,- Euro dafür bezahlt wurden, war die Bemalung ausgesprochen schlecht. Nicht nur, dass Farben nicht gestimmt haben (im Sinne der Authentizität), sie war auch schlecht ausgeführt. Ich habe daher drei Stunden investiert, um ihn komplett neu zu bemalen und mich dabei erstmals auch an „Schatten-" und „Alterungseffekten" versucht – einschließlich einem Dreitagesbart.
Der Maßstab passt sehr gut, wenn er im Flieger platziert wird. Allerdings werde ich ihn wohl etwa bis zum Koppel kürzen müssen.
Rohbau
Generelles
In Bereichen, wo die Wahrscheinlichkeit besteht, dass geschliffen werden muss, klebe ich mit Beli-Zell, den Rest mit normalem Markenleim. Leim lässt sich schlecht schleifen, deswegen wählte ich diese Methode. In Bereichen besonderer Beanspruchung kommt als Klebstoff Epoxidharz (optional mit Baumwollfasern, Thixotropiermittel, Glasfasermehl, oder –schnitzel etc. – je nach Bedarf) zum Einsatz. Habe ich für die Klebung Zeit, kommt im Zweifelsfall immer das langsamer aushärtende Harz zum Einsatz.
Rumpf
Der Rumpf ist relativ rasch in wenigen Stunden aufgebaut.
Obwohl ich das Seitenleitwerk vor dem Härten des Leims eingespannt habe und mir daher sicher war, dass es gerade wird, war es nach dem Trocknen des Klebers leicht verzogen. Es hätte sich vermutlich nicht stark ausgewirkt, aber ich habe es erneut eingespannt und mit 24h-Epoxi und Rovings in die korrekte Ausrichtung „gezwungen".
Auch erschien mir der vordere Bereich zu schwach gebaut. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass vorne ein stark vibrierender Einzylinder werkelt. Also habe ich ab dem Tankbereich lange CfK-Rovings mit den beiden Querspanten über den Längsspant „kreisförmig" zur Verstärkung bis hin zum Brandschott eingeharzt.
Tragflächen
Man beginnt den Bau und das Ausrichten der Tragflächen auf dem 1:1 Bauplan. Die Teile werden darauf aufgebaut und ausgerichtet – so kommt man rasch und gleichzeitig präzise voran. Von den vier Holzkästen werden jeweils am inneren Ende der Tragfläche zwei Stück eingeharzt. Die Ausnehmungen sind auf dem Foto auf den vorderen vier Spanten der am Bild rechten Tragfläche gut zu erkennen. Diese Teile nehmen die Alustreben auf, die fest mit dem Rumpf verbunden sind und auf die die Tragflächen zur Montage gesteckt werden. Hier ist ganz wichtig, dass alle vier Holzkästen exakt gleich eingebaut sind, vor allem was die Neigung betrifft – lieber dreimal nachmessen! Stimmt die Neigung eines Kastens einer Tragfläche zur anderen nicht, dann resultiert daraus eine zwischen Steuerbord und Backbord unterschiedlichen EWD!
Eine Rippenfläche wiegt mit einem Querruder und einem Flap (mit Tragflächenstrebenaufnahme), geschliffen, aber unbespannt, ohne Servos, ohne Servokästen, ohne Scharniere, ohne Endkappen laut Küchenwaage 158 g. Eine Styrofläche frisch aus der Schachtel im vergleichbaren Fertigungsstadium wiegt 392 g.
Die Bereiche, wo die Stiftscharniere geplant sind, habe ich mit Balsaklötzchen verstärkt, um den dünnen Stiftscharnieren mehr Klebefläche zu geben. Außerdem habe ich die empfohlene Anzahl von drei auf vier Stück je Querruder und Flap erhöht.
Die Querruder und die Bremsklappen haben um eine 1 mm dicke Balsabeplankung auf der Oberseite „gebettelt", obwohl dies laut Bauplan gar nicht vorgesehen ist. Nämlich deswegen, weil die Rippen beim Stoß zur Nasenleiste genau um dieses Maß niedriger waren als die Nasenleiste selbst. Hätte ich die Nasenleiste um 1 mm abgeschliffen, dann hätte die Ruder nicht mehr zum Profilverlauf der Tragfläche gepasst. Daher also diese Entscheidung.
Auf Einsatz der schweren, hässlichen Plastikdosen für die Aufnahme der Flächenservos verzichte ich. Dafür habe ich das Ganze aus 2 mm Sperrholz und Kieferholzklötzchen aufgebaut. Das bringt eine Gewichtsersparnis von 65 g(!), die ich mit der zusätzlichen Verstärkung der Tragflächen durch den Einbau von 8 mm CfK-Rohren nahezu exakt kompensiert habe.
[PAGE]2 weiter mit dem Rohbau[/PAGE]
Holzbaukasten der Firma Aviomodelli, Mantua – Ausführung Rippenfläche
Rohbau
Leitwerk
Seitenruder: Das Seitenruder besteht zur Gänze aus Balsaholz. Ein Balsahobel erleichtert das grobe Anpassen der oberen und unteren Massivbalsaholzteile sehr und verkürzt damit die Arbeitszeit.
Beim Höhenruder, das aus zwei spiegelgleichen Teilen besteht, habe ich parallel gearbeitet, um es schön symmetrisch zu bekommen.
Ab dem Bild 034 ist zu sehen, wie es mit 1 mm dickem Balsa beplankt wird. Die Sperrholzreste habe ich zur Druckentlastung genommen, um das weiche Balsa nicht zu „beleidigen“.
Bild 034
Das Höhenleitwerk ist vermutlich das Gleiche wie jenes aus dem Styroflächenbausatz. Man hat einfach darauf verzichtet, das HLW auch in Rippenbauweise zu erstellen. Es besteht nämlich im Wesentlichen aus sehr festem(!) Styropor, welches mit - ich vermute - EPP beplankt ist.
Was zu tun bleibt, ist, die Nasen- und Endleiste (Balsa) sowie die äußere Seitenbeplankung (1 mm Sperrholz) anzuleimen und zu schleifen bzw. zu kitten und zu schleifen, um - wie bei den Rudern - einen möglichst nahtlosen Übergang zu erreichen.
Als Scharniere enthielt der Bausatz Nylonstifte. Sie haben kein Gelenk und sind nur - wie mit einer heißen, dünnen Zange - in der Mitte „gequetscht“. Das erschien mir als Schwachstelle (im wahren Sinn des Wortes) und deswegen habe ich mich für die annähernd gleich großen Scharniere von Simprop/Robart (Nr. 308) entschieden.
Auch im Seiten- und Höhenruder habe ich dort, wo ich die Scharnierpositionen plante, 10 mm- Balsaklötzchen eingeleimt, um den langen Stiften etwas mehr Halt zu geben. Sie decken zwar nicht die gesamte Länge des Stiftes ab, da es aber ohne diese Verstärkung geplant war, wird ein weiterer Zentimeter locker reichen. Schließlich ist ja dieses Mehrgewicht ganz hinten und kostet dann vorne 3-4x soviel Trimmgewicht, also musste ich auch vorsichtig mit Mehrgewicht am Heck sein.
Höhen- und Seitenleitwerk ankleben sowie das Seitenleitwerk beplanken, schleifen, spachteln, Nasenleiste ans Seitenleitwerk kleben, schleifen.
[PAGE]3 der Abschluß des Rumpfes[/PAGE]
Holzbaukasten der Firma Aviomodelli, Mantua – Ausführung Rippenfläche
Das Beplanken des Rumpfes beginnt.
Eine kleine Herausforderung war für mich als Anfänger jene Streifen der Rumpfoberseite, die links und rechts beim Seitenruder enden, so zu führen, dass sie nicht einfach stumpf bzw. hässlich enden, sondern dass es einfach authentisch und gut aussieht. Dazu habe ich die Streifen befeuchtet, nach dem Kabinenfenster waagerecht beginnend aufgeleimt, um vor dem Seitenleitwerk eine Verwindung der Beplankungsstreifen zu beginnen, die am Ende des Leitwerks, auf Höhe der Scharniere, senkrecht stehend endet.
Danach nahm ich mir den Bereich vor, den ich schon länger vor mir her schob. Nämlich, die Teile zu beplanken, die den Übergang vom Rumpf zur Tragfläche bilden (Foto 072 & 091). Zur Verkleidung der vorderen Kante steht in der Anleitung lapidar „...nach dem Trocknen füllen Sie die Nase mit einem Stück Balsa aus...". Das sieht dann in der Bauphase aus wie auf Foto 088 und 090. Fertig, aber erst roh geschliffen und 1x gekittet wie auf Bild 097.
Foto 072
Foto 091
Das Beplanken des Restes der rumpfseitigen Tragflächenverkleidung war relativ rasch erledigt. 1,5mm dickes Buchensperrholz - ich vermute Buche, da es die typische Buchenrötung hat - war dafür vorgesehen. Obwohl nichts darüber zu lesen war, machte ich das Holz schön nass und wartete, bis es sich voll gesogen hatte, bis ich es mit Leim und Zwingen in die gerundete Form bog.
Bevor der Rumpf auch auf der Unterseite mit den Beplankungshölzern zugemacht wird, habe ich die Aufnahme der Tragflächenstützen am Rumpf verstärkt. Aus 2 Lagen 160g-CFK wurde eine kleine Platte gepresst, aus dieser die verstärkenden Teile geschnitten und am Rumpf angeharzt. Die Plättchen sind 0,5mm stark und 2 Stk. (also +1mm) gehen sich noch immer aus, um die Strebe aufnehmen zu können.
Außerdem habe ich über die Lasche ein 0,8mm Stahlseil angeharzt. Dazu habe ich in den Übergang der Laschen zum Rumpf in der Ecke mit einem 1mm-Bohrer angebohrt, um das Seilende etwa 1-2 Millimeter darin verschwinden lassen zu können. Dadurch hält es von selbst und die Angelegenheit artete beim Epoxydharzauftrag nicht in eine Fummelei aus.
Die nächste Tätigkeit war das Anpassen der Frontscheiben-Innenhölzer. Darüber kommt ja die Verglasung, welche wiederum mit 1mm-Buchensperrholzstreifen als Rahmen befestigt wird. Mit vielen, vielen Schrauben. D.h. der jetzt eingeklebte Fensterrahmen dient dazu, um die Schraubengewinde aufzunehmen. Vorher musste ich die Beplankung des Tankbereiches - zumindest im Bereich, wo der Fensterrahmen aufsitzen soll - erledigen. Die Rahmen hatten überhaupt keine Passung - weder die Größe noch die Rundung noch die Winkel. Was ich nicht ganz verstehe, denn der Rest der Bauteile war bisher recht passgenau gefertigt. Egal, ich habe mich daher kurzerhand entschieden, die Rahmen zu zerschneiden, mit Balsacyanacrylat zu fixieren und mit etwas zäh gemachtem Epoxyd von hinten bzw. innen zu unterfüttern. Muss ja nicht mal schön geschliffen werden, denn es dient ja nur zur Schraubenaufnahme.
Anlenkung
Vorgesehen und beigelegt ist ein Bowdenzug mit einem 2mm-Stahlseilkern. Das erschien mir unnötig schwer. Meine Entscheidung dazu fiel für die Steuerung von Seite und Höhe auf einen Bowdenzug mit Polystahlkern. Nicht nur, dass das Material ausgesprochen leicht ist, es ist auch sehr steif. Das Bowdenzugrohr wird allgemeinen Empfehlungen nach so oft wie möglich gestützt und das freie Ende so kurz wie möglich gehalten. Das sollte dann mit den genannten Materialien auch für einen Scaleflieger wie diesen mehr als reichen.
Ich habe die ideale Austrittsposition der Züge ausgemessen und die Bowdenzugrohre im Rumpf an jedem Spant verklebt. Je eine schmale Stützleiste aus Balsa habe ich zusätzlich vorsorglich in die richtige Position geklebt, damit der leichte Bogen so oft wie möglich eine waagerechte Stütze hat. Als Maß dafür habe ich ein 3mm-Kohlerohr hinein gezwängt, denn das Bowdenzugrohr würde aufgrund seiner höheren Flexibilität durchhängen, was das Ergebnis der gerade auszurichtenden Stützleisten „suboptimiert".
Entgegen der Empfehlung des Bauplans verwende ich nicht die in die Mitte des Rumpfes zeigenden Servoarme für die Seiten- Höhenruderansteuerung, sondern die zum Rand schauenden. Dadurch wird die Kurve im Bowdenzug noch flacher. Das HR Servo ist also rechts, der Bowdenzug verläuft rechts nach hinten um dann nach einer leichten Kurve links hinten an der Flanke auszutreten. Außerdem tritt auf jeder Rumpfrückseite je ein Bowdenzug aus und nicht wie empfohlen beide auf der linken Seite. Beim SR Bowdenzug wurde das Ganze entsprechend seitenverkehrt umgesetzt. Dass sich die Rohre nun innen kreuzen, stört ja nicht weiter.
Daher sprach auch in weiterer Folge nichts dagegen, den Rumpf zumindest bis zum optischen Knick des Rumpfes im Kiel - Höhe Kanzelmitte - zu beplanken. Das stellte ich mir wesentlich zeitaufwendiger vor, als es war. Nach etwa 3 Stunden war ich so weit, wie auf den Fotos zu sehen ist (Zustand ungeschliffen).
Rumpfbeplankung finalisieren
An der mittigen, spitz zulaufenden Kante an der Unterseite des Rumpfes habe ich ob ihrer Exponiertheit einen Spalt von 1mm gelassen, um ihn dann mit einem 1,5mm-CFK-Stab zu füllen (Bild 180 & 179). Schützt vor Dellen und macht eine schöne, gleichmäßige Rundung unter dem Oratex.
Ende von Teil 1 der Baubeschreibung Fieseler Fi-156 Storch
Teil 2 der Baubeschreibung Fieseler Fi-156 Storch
Teil 3 der Baubeschreibung Fieseler Fi-156 Storch
Holzbaukasten der Firma Aviomodelli, Mantua – Ausführung Rippenfläche
Maßstab Spannweite Abfluggewicht Nettobauzeit Erstflug | 1:7 2,08 m ca. 5 kg ca. 350 Stunden zwischen Oktober 2009 – Juli 2010 01. August 2010 |
Ich bin zwar schon 45, aber erst durch die Aufgabe einer anderen zeitintensiven Freizeitbeschäftigung im Jahr 2006 beim Hobby RC-Modellflug gelandet und daher nicht nur Anfänger was das Fliegen, sondern auch was das Bauen betrifft. Originalgetreue Modelle haben es mir grundsätzlich angetan. Mein erster Baukasten sollte somit folgende Bedingungen erfüllen:
- Das Modell sollte möglichst unkritisch zu fliegen sein (Hochdecker bevorzugt),
- scale bzw. semiscale sein,
- das Vorbild sollte ein „besonderes“ bzw. „geschichtsträchtiges“ Flugzeug sein (beim Storch sind es zusätzlich die herausragenden STOL-Eigenschaften) > Link < und
- etwa 2 m Spannweite aufweisen.
Die Qualität der beiliegenden Hölzer und deren Laserschnitt, sowie die Passgenauigkeit beurteile ich mit meinen Anfängerkenntnissen als „gut“ bis „sehr gut“. Die Zubehörteile dagegen mit „genügend“ bis „nicht genügend“. Dass die (viel zu kleinen) Räder nicht einmal für ein Proberollen taugen, geschweige denn einer Landung standhalten, ist bereits für einen Laien erkennbar. Diese wurden durch 100 mm-Räder der Firma Fema ersetzt. Die hoch belasteten Stellringe zur Fixierung des Fahrwerkes bestehen aus instabilem, brüchigem Kunststoff; ich habe sie gegen handelsübliche Stellringe aus Messing ausgetauscht. Die Ruderscharniere und die Gabelköpfe erschienen mir ebenfalls zu schwach ausgelegt. Die Bowdenzuganlenkung für Seiten- und Höhenruder mit dem 2 mm-Stahlseil war auch nicht nach meinem Geschmack, weil zu schwer. Die Pläne und die Bauanleitung (englisch, italienisch, deutsch) reichen trotz meiner Bauunerfahrenheit sehr gut aus. (Online-Bauanleitung; Anm. d. Redaktion)
Technik
RC-Anlage
Ich verwende seit meinem ersten Flug 2006 zur vollsten Zufriedenheit eine Futaba FF-9 Fernsteuerung, die ich mittlerweile von 35 MHz auf FASST 2,4 GHz mit dem TM-8 Modul umgerüstet habe. Als Empfänger wurde ein Futaba R-608 FS 2,4 GHz FASST im Modell platziert.
Servos
1x Seiten-, 1x Höhen-, 2x Querruder: Graupner C 5077
2x Landeklappen: Hyperon Atlas 16 FCD „Carboly“ (bei den Hyperion-Servos lässt sich u. a. die Stellgeschwindigkeit in Prozentschritten programmieren, was für die Verwendung bei Flaps ideal erscheint) – die FF-9 kann die Servoverzögerung auf manche Mischer und auf Gas, aber nicht individuell.
Gas: Hitec HS-85 BB MG
Empfängerakku
Zwei Packs zu jeweils zwei Stück seriell geschaltete LiFePO4 (A123) mit je 2.300 mAh versorgen den Empfänger über die Akkuweiche mit Energie.
Motor
Mein Anspruch an Scale setzt zumindest voraus, dass das Modell nicht nur annähernd wie ein entsprechend verkleinertes Original aussieht, sondern dass es auch so klingt. Ein Zweitaktmotor scheidet für mich – zumindest für diese Größenordnung – jedenfalls aus. Elektrische Antriebe natürlich ebenso. Außerdem: Wer schwimmt schon gerne mit der Masse? Also liegt ein Viertakt-Glühzünder nahe. Als technisch interessierter Mensch ist es außerdem eine Freude für mich, ein so kleines Meisterwerk der Feinmechanik zu besitzen und sich einfach daran zu erfreuen. Bei der Lektüre von Werner Frings sehr empfehlenswertem Buch „Modellmotoren praxisnah“ wurde ich auf die Firma Laser aufmerksam: Klang herausragend gut, problemlos und zuverlässig im Handling. Bei der Suche im Internet fand ich ebenfalls etliche durchweg positive Erfahrungsberichte zum englischen Hersteller. Der Klang wäre tatsächlich einmalig, der Motor wäre sehr einfach einzustellen und die Qualität verspricht jahrzehntelange Freude an dem Glühzünder. Überzeugt hat mich weiterhin, dass der Motor empfohlenermaßen gänzlich ohne Nitromethan im Sprit auskommt, womit auch das mühsame „Immer-daran-denken“ weg fällt, das Triebwerk am Ende eines Flugtages unbedingt heiß abstellen zu müssen – also mit Vollgas den letzten Sprit verbrauchen. Über Herrn Sangk (http://www.sangk-technik.com) habe ich somit einen Laser 80 geordert (empfohlen sind Viertakter von 0,60 bis 0,90 in³).
Bemerken möchte ich unbedingt, dass meine häufigen Anfängerfragemails an Herrn Sangk fast zu jeder Tages- und Nachtzeit umgehend sowie mit viel Freundlichkeit und Geduld beantwortet wurden. Wer meint, hohe Kundenorientierung zu kennen, der kennt noch nicht die der Firma Sangk.
Weitere Technik, Ruderwege, Sonstiges
Ruderausschläge, Schwerpunkt, EWD
Ruderausschläge Seite Höhe Quer Flaps Schwerpunkt EWD | . was geht (sind bei mir 70 mm auf Höhe des HLW gemessen); Expo -40% +41/-41 mm, Expo -50% +20/-25 mm, Expo -25% 2-stufig: ca. 22°/45° - keine Mischkorrektur am Höhenruder bei ausgefahrenen Flaps notwendig. 94 mm ab Nasenleiste; Erstflug erfolgte mit 10 mm nach vorne verlegtem Schwerpunkt. 3° |
Als Hauptschalter und gleichzeitig als Akkuweiche dient der Emcotec DPSI Dualbat.
Akkumonitor
Orbit M-Saver Ultra 12 LED.
Temperaturmonitor
Zur Überwachung bzw. zum Auslesen der Motortemperatur: Temperaturmonitor robbe – Herstellerartikelnummer 8410.
Beleuchtung
Während des Bauens hatte ich daran gedacht, das Flugzeug vorbildgetreu zu beleuchten. Letztlich habe ich es aus Zeitgründen verworfen, weil – unter anderem – eine Lampe auf die Spitze des Seitenruders gehört hätte. Da ich kein Freund von halben Lösungen bin und das Seitenruder dafür nicht aufschneiden wollte, ließ ich es also gänzlich bleiben … das mit der Beleuchtung.
Der Vollständigkeit wegen gebe ich aber die seinerzeitige Beleuchtung des echten Fieseler Fi-156 an. Dirk Bende besitzt einen original Storch, den er restauriert hat und konnte mir daher erschöpfend Auskunft geben:
- Landescheinwerfer unter der linken Tragfläche (Eiform).
- Positionslampen in ähnlicher Form wie die heutigen Flugzeuge:
- Linker Randbogen, rote Lampe, Streuwinkel 70°,
- Rechter Randbogen, grüne Lampe, Streuwinkel 70°, - Lampe hinten, weiß, am Seitenruder, Streuwinkel 180°,
- Kompasslampe,
- Instrumentenbrettleuchte,
- Kartenleselampe für den hinteren Sitz,
- ein ACL gab es damals noch nicht!
Der Pilot
1:7, Halbkörper, WW2 - deutsche Uniform. Er ist aus hohlem Latex und mit Watte ausgestopft. Kopf und Hände sind dreh- bzw. entfernbar.
Die Enttäuschung nach dem Öffnen der Schachtel war relativ groß: Obwohl knapp 50,- Euro dafür bezahlt wurden, war die Bemalung ausgesprochen schlecht. Nicht nur, dass Farben nicht gestimmt haben (im Sinne der Authentizität), sie war auch schlecht ausgeführt. Ich habe daher drei Stunden investiert, um ihn komplett neu zu bemalen und mich dabei erstmals auch an „Schatten-" und „Alterungseffekten" versucht – einschließlich einem Dreitagesbart.
Der Maßstab passt sehr gut, wenn er im Flieger platziert wird. Allerdings werde ich ihn wohl etwa bis zum Koppel kürzen müssen.
Rohbau
Generelles
In Bereichen, wo die Wahrscheinlichkeit besteht, dass geschliffen werden muss, klebe ich mit Beli-Zell, den Rest mit normalem Markenleim. Leim lässt sich schlecht schleifen, deswegen wählte ich diese Methode. In Bereichen besonderer Beanspruchung kommt als Klebstoff Epoxidharz (optional mit Baumwollfasern, Thixotropiermittel, Glasfasermehl, oder –schnitzel etc. – je nach Bedarf) zum Einsatz. Habe ich für die Klebung Zeit, kommt im Zweifelsfall immer das langsamer aushärtende Harz zum Einsatz.
Rumpf
Der Rumpf ist relativ rasch in wenigen Stunden aufgebaut.
Obwohl ich das Seitenleitwerk vor dem Härten des Leims eingespannt habe und mir daher sicher war, dass es gerade wird, war es nach dem Trocknen des Klebers leicht verzogen. Es hätte sich vermutlich nicht stark ausgewirkt, aber ich habe es erneut eingespannt und mit 24h-Epoxi und Rovings in die korrekte Ausrichtung „gezwungen".
Auch erschien mir der vordere Bereich zu schwach gebaut. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass vorne ein stark vibrierender Einzylinder werkelt. Also habe ich ab dem Tankbereich lange CfK-Rovings mit den beiden Querspanten über den Längsspant „kreisförmig" zur Verstärkung bis hin zum Brandschott eingeharzt.
Tragflächen
Man beginnt den Bau und das Ausrichten der Tragflächen auf dem 1:1 Bauplan. Die Teile werden darauf aufgebaut und ausgerichtet – so kommt man rasch und gleichzeitig präzise voran. Von den vier Holzkästen werden jeweils am inneren Ende der Tragfläche zwei Stück eingeharzt. Die Ausnehmungen sind auf dem Foto auf den vorderen vier Spanten der am Bild rechten Tragfläche gut zu erkennen. Diese Teile nehmen die Alustreben auf, die fest mit dem Rumpf verbunden sind und auf die die Tragflächen zur Montage gesteckt werden. Hier ist ganz wichtig, dass alle vier Holzkästen exakt gleich eingebaut sind, vor allem was die Neigung betrifft – lieber dreimal nachmessen! Stimmt die Neigung eines Kastens einer Tragfläche zur anderen nicht, dann resultiert daraus eine zwischen Steuerbord und Backbord unterschiedlichen EWD!
Eine Rippenfläche wiegt mit einem Querruder und einem Flap (mit Tragflächenstrebenaufnahme), geschliffen, aber unbespannt, ohne Servos, ohne Servokästen, ohne Scharniere, ohne Endkappen laut Küchenwaage 158 g. Eine Styrofläche frisch aus der Schachtel im vergleichbaren Fertigungsstadium wiegt 392 g.
Die Bereiche, wo die Stiftscharniere geplant sind, habe ich mit Balsaklötzchen verstärkt, um den dünnen Stiftscharnieren mehr Klebefläche zu geben. Außerdem habe ich die empfohlene Anzahl von drei auf vier Stück je Querruder und Flap erhöht.
Die Querruder und die Bremsklappen haben um eine 1 mm dicke Balsabeplankung auf der Oberseite „gebettelt", obwohl dies laut Bauplan gar nicht vorgesehen ist. Nämlich deswegen, weil die Rippen beim Stoß zur Nasenleiste genau um dieses Maß niedriger waren als die Nasenleiste selbst. Hätte ich die Nasenleiste um 1 mm abgeschliffen, dann hätte die Ruder nicht mehr zum Profilverlauf der Tragfläche gepasst. Daher also diese Entscheidung.
Auf Einsatz der schweren, hässlichen Plastikdosen für die Aufnahme der Flächenservos verzichte ich. Dafür habe ich das Ganze aus 2 mm Sperrholz und Kieferholzklötzchen aufgebaut. Das bringt eine Gewichtsersparnis von 65 g(!), die ich mit der zusätzlichen Verstärkung der Tragflächen durch den Einbau von 8 mm CfK-Rohren nahezu exakt kompensiert habe.
[PAGE]2 weiter mit dem Rohbau[/PAGE]
Holzbaukasten der Firma Aviomodelli, Mantua – Ausführung Rippenfläche
Rohbau
Leitwerk
Seitenruder: Das Seitenruder besteht zur Gänze aus Balsaholz. Ein Balsahobel erleichtert das grobe Anpassen der oberen und unteren Massivbalsaholzteile sehr und verkürzt damit die Arbeitszeit.
Beim Höhenruder, das aus zwei spiegelgleichen Teilen besteht, habe ich parallel gearbeitet, um es schön symmetrisch zu bekommen.
Ab dem Bild 034 ist zu sehen, wie es mit 1 mm dickem Balsa beplankt wird. Die Sperrholzreste habe ich zur Druckentlastung genommen, um das weiche Balsa nicht zu „beleidigen“.
Bild 034
Das Höhenleitwerk ist vermutlich das Gleiche wie jenes aus dem Styroflächenbausatz. Man hat einfach darauf verzichtet, das HLW auch in Rippenbauweise zu erstellen. Es besteht nämlich im Wesentlichen aus sehr festem(!) Styropor, welches mit - ich vermute - EPP beplankt ist.
Was zu tun bleibt, ist, die Nasen- und Endleiste (Balsa) sowie die äußere Seitenbeplankung (1 mm Sperrholz) anzuleimen und zu schleifen bzw. zu kitten und zu schleifen, um - wie bei den Rudern - einen möglichst nahtlosen Übergang zu erreichen.
Als Scharniere enthielt der Bausatz Nylonstifte. Sie haben kein Gelenk und sind nur - wie mit einer heißen, dünnen Zange - in der Mitte „gequetscht“. Das erschien mir als Schwachstelle (im wahren Sinn des Wortes) und deswegen habe ich mich für die annähernd gleich großen Scharniere von Simprop/Robart (Nr. 308) entschieden.
Auch im Seiten- und Höhenruder habe ich dort, wo ich die Scharnierpositionen plante, 10 mm- Balsaklötzchen eingeleimt, um den langen Stiften etwas mehr Halt zu geben. Sie decken zwar nicht die gesamte Länge des Stiftes ab, da es aber ohne diese Verstärkung geplant war, wird ein weiterer Zentimeter locker reichen. Schließlich ist ja dieses Mehrgewicht ganz hinten und kostet dann vorne 3-4x soviel Trimmgewicht, also musste ich auch vorsichtig mit Mehrgewicht am Heck sein.
Höhen- und Seitenleitwerk ankleben sowie das Seitenleitwerk beplanken, schleifen, spachteln, Nasenleiste ans Seitenleitwerk kleben, schleifen.
[PAGE]3 der Abschluß des Rumpfes[/PAGE]
Holzbaukasten der Firma Aviomodelli, Mantua – Ausführung Rippenfläche
Das Beplanken des Rumpfes beginnt.
Eine kleine Herausforderung war für mich als Anfänger jene Streifen der Rumpfoberseite, die links und rechts beim Seitenruder enden, so zu führen, dass sie nicht einfach stumpf bzw. hässlich enden, sondern dass es einfach authentisch und gut aussieht. Dazu habe ich die Streifen befeuchtet, nach dem Kabinenfenster waagerecht beginnend aufgeleimt, um vor dem Seitenleitwerk eine Verwindung der Beplankungsstreifen zu beginnen, die am Ende des Leitwerks, auf Höhe der Scharniere, senkrecht stehend endet.
Danach nahm ich mir den Bereich vor, den ich schon länger vor mir her schob. Nämlich, die Teile zu beplanken, die den Übergang vom Rumpf zur Tragfläche bilden (Foto 072 & 091). Zur Verkleidung der vorderen Kante steht in der Anleitung lapidar „...nach dem Trocknen füllen Sie die Nase mit einem Stück Balsa aus...". Das sieht dann in der Bauphase aus wie auf Foto 088 und 090. Fertig, aber erst roh geschliffen und 1x gekittet wie auf Bild 097.
Foto 072
Foto 091
Das Beplanken des Restes der rumpfseitigen Tragflächenverkleidung war relativ rasch erledigt. 1,5mm dickes Buchensperrholz - ich vermute Buche, da es die typische Buchenrötung hat - war dafür vorgesehen. Obwohl nichts darüber zu lesen war, machte ich das Holz schön nass und wartete, bis es sich voll gesogen hatte, bis ich es mit Leim und Zwingen in die gerundete Form bog.
Bevor der Rumpf auch auf der Unterseite mit den Beplankungshölzern zugemacht wird, habe ich die Aufnahme der Tragflächenstützen am Rumpf verstärkt. Aus 2 Lagen 160g-CFK wurde eine kleine Platte gepresst, aus dieser die verstärkenden Teile geschnitten und am Rumpf angeharzt. Die Plättchen sind 0,5mm stark und 2 Stk. (also +1mm) gehen sich noch immer aus, um die Strebe aufnehmen zu können.
Außerdem habe ich über die Lasche ein 0,8mm Stahlseil angeharzt. Dazu habe ich in den Übergang der Laschen zum Rumpf in der Ecke mit einem 1mm-Bohrer angebohrt, um das Seilende etwa 1-2 Millimeter darin verschwinden lassen zu können. Dadurch hält es von selbst und die Angelegenheit artete beim Epoxydharzauftrag nicht in eine Fummelei aus.
Die nächste Tätigkeit war das Anpassen der Frontscheiben-Innenhölzer. Darüber kommt ja die Verglasung, welche wiederum mit 1mm-Buchensperrholzstreifen als Rahmen befestigt wird. Mit vielen, vielen Schrauben. D.h. der jetzt eingeklebte Fensterrahmen dient dazu, um die Schraubengewinde aufzunehmen. Vorher musste ich die Beplankung des Tankbereiches - zumindest im Bereich, wo der Fensterrahmen aufsitzen soll - erledigen. Die Rahmen hatten überhaupt keine Passung - weder die Größe noch die Rundung noch die Winkel. Was ich nicht ganz verstehe, denn der Rest der Bauteile war bisher recht passgenau gefertigt. Egal, ich habe mich daher kurzerhand entschieden, die Rahmen zu zerschneiden, mit Balsacyanacrylat zu fixieren und mit etwas zäh gemachtem Epoxyd von hinten bzw. innen zu unterfüttern. Muss ja nicht mal schön geschliffen werden, denn es dient ja nur zur Schraubenaufnahme.
Anlenkung
Vorgesehen und beigelegt ist ein Bowdenzug mit einem 2mm-Stahlseilkern. Das erschien mir unnötig schwer. Meine Entscheidung dazu fiel für die Steuerung von Seite und Höhe auf einen Bowdenzug mit Polystahlkern. Nicht nur, dass das Material ausgesprochen leicht ist, es ist auch sehr steif. Das Bowdenzugrohr wird allgemeinen Empfehlungen nach so oft wie möglich gestützt und das freie Ende so kurz wie möglich gehalten. Das sollte dann mit den genannten Materialien auch für einen Scaleflieger wie diesen mehr als reichen.
Ich habe die ideale Austrittsposition der Züge ausgemessen und die Bowdenzugrohre im Rumpf an jedem Spant verklebt. Je eine schmale Stützleiste aus Balsa habe ich zusätzlich vorsorglich in die richtige Position geklebt, damit der leichte Bogen so oft wie möglich eine waagerechte Stütze hat. Als Maß dafür habe ich ein 3mm-Kohlerohr hinein gezwängt, denn das Bowdenzugrohr würde aufgrund seiner höheren Flexibilität durchhängen, was das Ergebnis der gerade auszurichtenden Stützleisten „suboptimiert".
Entgegen der Empfehlung des Bauplans verwende ich nicht die in die Mitte des Rumpfes zeigenden Servoarme für die Seiten- Höhenruderansteuerung, sondern die zum Rand schauenden. Dadurch wird die Kurve im Bowdenzug noch flacher. Das HR Servo ist also rechts, der Bowdenzug verläuft rechts nach hinten um dann nach einer leichten Kurve links hinten an der Flanke auszutreten. Außerdem tritt auf jeder Rumpfrückseite je ein Bowdenzug aus und nicht wie empfohlen beide auf der linken Seite. Beim SR Bowdenzug wurde das Ganze entsprechend seitenverkehrt umgesetzt. Dass sich die Rohre nun innen kreuzen, stört ja nicht weiter.
Daher sprach auch in weiterer Folge nichts dagegen, den Rumpf zumindest bis zum optischen Knick des Rumpfes im Kiel - Höhe Kanzelmitte - zu beplanken. Das stellte ich mir wesentlich zeitaufwendiger vor, als es war. Nach etwa 3 Stunden war ich so weit, wie auf den Fotos zu sehen ist (Zustand ungeschliffen).
Rumpfbeplankung finalisieren
An der mittigen, spitz zulaufenden Kante an der Unterseite des Rumpfes habe ich ob ihrer Exponiertheit einen Spalt von 1mm gelassen, um ihn dann mit einem 1,5mm-CFK-Stab zu füllen (Bild 180 & 179). Schützt vor Dellen und macht eine schöne, gleichmäßige Rundung unter dem Oratex.
Ende von Teil 1 der Baubeschreibung Fieseler Fi-156 Storch
Teil 2 der Baubeschreibung Fieseler Fi-156 Storch
Teil 3 der Baubeschreibung Fieseler Fi-156 Storch