Eigenkonstruktion Trimaran

Ein Gleichgesinnter...endlich!!!! ;)
Ich liege auch meistens 10 bis 15 Prozent über einer Carbonversion. Dabei habe ich aber deutliche Reserven und eine höhere Crash-Sicherheit.
Mir fallen schon beim Bau Verbesserungen ein, die sofort im CAD umgesetzt werden. Nach 2-3 Regatten ist das neue Boot eigentlich schon wieder auf dem Drucker. :D
Nur mein M hat eine gefräste Form, da dieses Boot über insgesamt 6 Jahre entwickelt wurde und für mich final ist.
Der 10r hat jetzt eine sehr erfolgreiche Regatta (2. Platz) hinter sich, aber der neue 10r ist schon kurz vor dem Beschichten...🤣
IMG_20220717_084503[1].jpg
 
Hallo Michael,
könntest du noch ein wenig auf die Druckparameter und sowas wie Wandstärke, Infill etc. eingehen?
Airpainter, (sorry ich kenne deinen Namen leider nicht ;-) ) mit was werden die großen Boote beschichtet?
Schöne Grüße,
Johannes
 
Torsten...einfacher-Torti. ;)
Beschichtung ist einfach und billig. Ich nutze dafür Harz von HP mit 55 Minuten Topfzeit und 105 Glas in Köperbindung.
Glas wird trocken aufgelegt und dann mit der Rolle ganz normal getränkt. Nachdem das Harz sehr gut angeliert ist, wird noch einmal mit frischem Harz drüber gerollt.
Nötige Überlappungen werden in den Bereich der Gefahrenstellen (Einschläge) gelegt. Bei mir in den Bereich der Chines.
Vorher wird aber sauberst geschliffen, um den Harzverbrauch gering zu halten.
 
Hi Torti,
danke Dir. Das 105g Köper ist mir bestens bekannt, Schlichtlage beim Formenbau 👍 Ich verarbeite es sehr gerne.
Schöne Grüße,
Johannes
 

micha b

User
Hallo Michael,
könntest du noch ein wenig auf die Druckparameter und sowas wie Wandstärke, Infill etc. eingehen?
Aber gerne doch:
Rumpfwand 3(!) mm, konstruiert im CAD
Slicer Cura 5.0.0
Druck mit 0,4mm Wandstärken und 10% Infill, cubic
Bed 55° , Extruder 240°, flow 65%, Initial Layer flow 100%

Sind exotische Werte - vor allem mit 65% flow - aber wird mega stabil so.

Aktuell drucke ich den Hauptrumpf nochmals mit nur 2mm Wandstärke, und dieser wird dann nur mit Harz "lackiert", das sollte dann gute 100gr leichter sein als jetzt. Zudem muss man nach dem lackieren mit Harz nicht mehr viel schleifen.
 

micha b

User
Kleines Update:

Ich war mit dem Gewicht nicht zufrieden und habe mich nochmals an's Überarbeiten gemacht. Vor allem der Hauptrumpf war mit 712gr mehr als 200gr schwerer als die Carbon-Version.

Dazu habe ich die Wandstärke auf 2mm reduziert, die Druckparameter angepasst, sowie alle Teile (vor allem Schwert- und Masttaschen) aus LW-PLA gedruckt.
Zudem habe ich diesmal das Glas weggelassen und den fertig montierten Rumpf nur vollständig mit Harz eingestrichen.

Ergebnis: Nur noch 478gr ! Das sind sogar 20gr weniger als die Carbon-Version !!! Bei bis auf Wandstärke unverändertem Design.

Lebendgewicht des TRis inkl. Rig, RC, Akku, Schwert, Ruder, etc. sind jetzt 2.231gr , ca. 100gr weniger als der Carbon-Tri.

Next steps:
- Mini Ruder-Servo einbauen (-45gr)
- kleinerer Akku (-47gr)
- Amas ebenfalls nur mit 2mm Wandstärke aufbauen (in Summe -100gr)
- Leichteren Mast verbauen (-20gr)
- Verkleinern des Hauptrumpfes oberhalb der WL (geschätzte -50gr)

Dann wäre ich dann unter den magischen 2.000 gr 👍
 
Oha...hat mir nen Boot gekostet...
Du solltest die Innenseite der LW-Taschen mit Glas verstärken. Ich hatte es mal nicht gemacht und nach ein paar Segelstunden hat sich das Schwert ins LW gearbeitet und ne deutlich Leckage verursacht.
 
was mir gerade einfällt...
Ich bin derzeit weg vom LW und drucke mit PA12+CF15. Also Nylon+Carbon. Wandstärke um 3 Zehntel verringert, dafür deutlich unempfindlicher!
Von Innen nur mit stark verdünntem Harz ausgegossen und die Reste wieder auslaufen lassen. 10r Rumpf (162cm) mit Ruderkoker, Masttasche und Fockabfangung wiegt keine 650g. bis 150 Grad temperaturstabil und kaum zu zerstören.
 
Ist sehr einfach zu drucken! warpt genau so wenig wie PLA durch die Faserverstärkung. Musst nur nen Fullmetal-Hotend haben, ne FR4, oder Pertinax-Platte auf dem Bett und 110 Grad muss das Bett schaffen.
 

micha b

User
Kleines Feedback nach meheren Testfahrten: Ganz zufrieden bin ich noch nicht.

- Der neue Hauptrumpf ist etwas undicht -> ca. 1 Schnapsglas Wasser pro Stunde. Ich vermute, dass sich irgendwo um die Schwerttasche Wasser durchdrückt. Denn innerhalb der Schwerttasche konnte ich natürlich nicht harzen, hier ist reines LW-PLA dem Wasser ausgesetzt. da muss ich mir beim nächsten Rumpf etwas überlegen...
Um das Wasser raus zu bekommen habe ich vorne und hinten am Rumpf jeweils ein Loch gebohrt und ein Messingröhrchen eingeharzt. 3mm Innendurchmesser reichen, damit das Wasser zügig raus kommt. Nach dem Segeln schließe ich über Nacht eine kleine Aquarium-Luftpumpe an, durch die beiden Öffnungen kann Luft rein und zusammen mit dem verdunstenden Wasser wieder raus. Vor dem nächsten Törn werden die beiden Öffnungen wieder verschlossen damit kein Wasser rein kommt.

- Das Hauptproblem für das "Nicht-auf-einem-Bein-fahren-wollen" scheint auch erstmal gefunden -> der gedruckte Lümmelbeschlag ist nicht steif genug, bei einer Böe biegt er sich sichtbar nach oben und macht damit das Großsegel auf, der Druck auf der Fock bleibt hingegen gleich. Der Druckpunkt wandert dadurch nach vorne und sorgt für den einen oder anderen Stecker.

Eine elegante Verneigung ist etwas anderes...

IMG_20221003_130857.jpg

Ich baue gerade schon einen neuen Lümmel, Bilder folgen.
 
Ich habe schon beim IOIM beim Lümmelbeschlag natürlich Kugellagern eingebaut. Der untere Beschlag ist etwa 1 mm nach hinten angesetzt, so dass das Groß, wenn es dicht ist, aufmacht und wenn das Groß aufmacht wird, das Achterliek dicht ist. Dazu kann ich mit der Schot, wenn der Wind mehr wird, das Achterliek in der Mitte etwas aufmachen. Dadurch wird die Luvgierig verringert. Ich bin 6x Deutscher Meister im IOM.

Genauso habe ich beim Kat das auch gemacht.
 

micha b

User
In der Zwischenzeit hier Bilder meines überarbeiteten Lümmels:

IMG_20221020_103539.jpg IMG_20221020_103555.jpg

Doppelt kugelgelagert, über Rändelschraube einstellbar und dank zusätzlicher Carbon-Strebe (unten) von Hand fast nicht mehr zu biegen. Leider auf Grund der beiden 14mm Kugellager insgesamt 45gr Gewicht (6gr mehr als vorher) . Da muss ich mir noch was überlegen, das sollte auch mit 20gr oder weniger machbar sein. Jetzt aber erst mal wieder aufs Wasser und schauen, ob das die Ursache für das "nicht-auf-einem-Bein-fahren-wollen" war.
 
Zuletzt bearbeitet:
besser Nadellager als Kugellager verwenden. Leichter im Gewicht und verteilen den Druck besser auf das Mastrohr. Ausserdem gibt es Nadellager mit 14mm innen, so dass man keine Adapter drehen muss.

Wenn es fast nicht mehr zu biegen ist, ist es nicht steif genug. :) Hier an Gewicht sparen ist Sparen am falschen Ende. Der Großbaum darf so wenig wie möglich nachgegeben, da ein Trimm sonst nicht möglich ist. Bei M und 10R verwenden wir 14mm CF Rohr für den Großbaum, dass wird auf den ersten 100m zusätzlich mit 12mm Rohr innen verstärkt. Das ist von Hand nicht zu biegen!
 
8mm ist definitiv zu dünn für diesen Lappen! Man kann für den Baum auch stufen. 14mm bis zur Schotöse und danach mit 12er weiter machen.
Beim 10r habe ich "nur" 12er gewickelt, damit funktioniert es auch problemlos, aber der Lümmel muss Bocksteif sein! Ich habe bei mir Kugellager genommen, habe aber auch nur einen 12er Maststummel. Auf diesen Stummel wird dann der 14er Mast geschoben. Der Lümmel, samt Baum verbleibt auf dem Schiff.
Gedruckt aus Nylon+Carbon und im Ofen getempert.
IMG_20220929_133436[1].jpg


IMG_20220929_133514[1].jpg
 
Mal einige Fotos von dem Lümmelbeschlag. Ich habe die Kugellager immer einen d=4mm.

Lümmebeschlag.JPG

Man muss genau hingucken. Dann kann man sehen, dass von Beschlag oben degenüber dem Beschlag unten sehen kann, dass die einen Abstand zum Mast etwa 1 mm vorhanden ist.

Großsegel auf.JPG

Die Schot hat etwa gegen über dem dichten Achterliek Die Segel sind dicht und man kann sehen, dass das das Großsegel achtern auf ist
 
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