Eigenbau Jonker JS2

@extension: Der Einwand kam leider ein paar Stunden zu spät, habe das gelesen als die erste Schicht Formenharz drauf war 😅.
Das ist eine super Idee, hatte ich für den Test so nicht auf dem Schirm (hatte es aber schon mal so gehört). Werde ich bei richtigen Rumpf dann auch so machen.

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Formbau:

Für die Oberfläche nehme ich das Epoxyd-System von Bacuplast. Da das von sich aus aber sehr zähflüssig ist mache ich das vor dem Anrühren im Wasserbad warm. Das erleichtert das Mischen und die Verarbeitung erheblich.

Grundsätzliches Vorgehen dabei:
  • 1. Lage Harz aufbringen ("deckend")
  • Warten bis Lage 1 angeliert ist
  • 2. Lage Harz auftragen
  • Warten bis Lage 2 leicht angezogen ist, aber noch NICHT angeliert ist
  • mit getrocknetem Sand abstreuen
  • alles über Nacht durchhärten lassen
  • Sand entfernen (grob wegfegen + Staubsauger)
Auf dieser Oberfläche lässt sich dann prima betonieren+laminieren (dazu später mehr).


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Anmerkung zu den Passstiften: Die werden später natürlich mit Buchsen versehen, war nur für den Test zu faul.

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Bilder

2. Schicht Harz:

2.Schicht.jpeg

Abstreuen nach der 2. Schicht (Erfahrung: Lieber mehr drauf schaufeln als versuchen den Sand zu verstreichen):

Abstreuen 1.jpeg
 

Anhänge

  • Abstreuen 2.jpeg
    Abstreuen 2.jpeg
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v.p.

User
.......
Dadurch wird zwar der Knet wieder etwas rausgewischt, was aber überhaupt nichts ausmacht, vielleicht sogar von Vorteil ist. Die Vertiefung im Knet führt dann dazu, dass der Rand in der Form etwas höher ist. Wenn man da dann mit der Schleiflatte drübergeht, bekommt man eine sehr schöne und scharfe Formkante.

Gutes Gelingen.
Wilhelm

Das funktioniert aber nur bei zweiteiligen urmodellen. Bei einem einteiligen urmodell formt man die trennebene der ersten Formenhälte mit ab, die entstehende Erhöhung der ersten Hälfte gibt in der zweiten Hälfte eine Vertiefung.
Es sei denn, man nimmt zwischendurch das urmodell aus der Form, wo ich allerdings nur von abraten kann ;-)

Ich ziehe die knete mit einem weichen slowflyerprop ab, wirkt bei knete wie ein stechbeitel, ist aber stumpf und weich genug, um das Wachs zu schonen.
Scharfe Metallgegenstände haben an einem gewachsten urmodell nix verloren ;-)
oder alternativ, Tesa auf das urmodell, den spalt mit spachtel zuziehen, urmodell aus der trennebene nehmen, spachtel Plan schleifen und urmodell wieder einlegen. Danach noch 1-2 wachsschichten komplett drauf. Bringt eine saubere und absolut ebene trennebene und erleichtert damit später das besäumen des gewebes und das reinigen der form.

Weiter machen, lese gespannt mit :-)

Beste grüße
Max v.P.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sei denn, man nimmt zwischendurch das urmodell aus der Form, wo ich allerdings nur von abraten kann ;-)

Habe ich so vor, andere Quellen berichten dass es geht. Wir werden sehen 😉

Ich ziehe die knete mit einem weichen slowflyerprop ab, wirkt bei knete wie ein stechbeitel, ist aber stumpf und weich genug, um das Wachs zu schonen.

Es sind die Kleinigkeiten 👍
 

v.p.

User
Habe ich so vor, andere Quellen berichten dass es geht. Wir werden sehen 😉



Es sind die Kleinigkeiten 👍

Andere Quellen behaupten auch, dass Aluhüte gegen aliens helfen ;-)
Harz schrumpft bei der härtung, dadurch ist die Form minimal kleiner als das urmodell. Das kann bei weichen und dünnwandigen Formen funktionieren. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das derbe Probleme mit sich bringen kann.
Da würde ich lieber den weg über das gespachtelte und plangeschliffene trennbrett gehen. Das bringt aus meiner Erfahrung die beste nahtqualität bei geringstem Risiko die Form zu verdauen.

Aber generell muss da jeder seinen eigenen weg gehen und seine eigenen Erfahrungen machen ;-) klüger wird man durch die Meinungen anderer nur selten ;-)

Beste grüße
Max v.P.
 
Hallo Felix,
meine Empfehlung: folge dem Rat vom Max!
Bei meinem Ratschlag von oben hatte ich nicht bedacht, dass Du ja ein Trennbrett benutzt. Da sieht es anders aus als bei gefrästen Positiv-Hälften.

Grüße
Wilhelm
 
Werde mir das nochmal gründlich überlegen, schonmal danke für den Input.

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Zur Testform:

Die ausführliche Beschreibung zum Laminieren spare ich mir an der Stelle (kurz: Mumpe/Beton > Harz > mehrfach 165er Glas). Das entspricht natürlich nicht dem späteren Setup, aber es ging mir erstmal um das Trennvermögen und die Oberfläche.

Die mit PVA behandelte Trennebene (unbehandelte glatte Seite einer Siebdruckplatte) ging locker ab, das Urmodell tat sich etwas schwerer.

Testform_1.jpeg

  • Die gesamte Oberfläche ist matt, was ich erstmal dem Trennwachs zuordne (wahrscheinlich zu wenig gedrückt beim Polieren).
  • Leichte Kratzer vom Polieren sind zu entdecken. Entweder ist der Lack zu weich oder die Lappen zu kratzig (Baumwolle)
Beim nächste Teststück werde ich also mit mehr Druck und vielleicht einem anderen Material polieren (der Händler vom Wachs empfiehlt Lammfell).

Also ab in die 2. Runde 🤪

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Gleichzeitig macht der eigentliche Rumpf Fortschritte ( hier ungeschliffen, vorne und hinten habe ich Löcher für Stifte mit eingdruckt, so kann ich den Rumpf drehen wie ich es brauche).

Rumpf halb gespachtelt.jpeg
 
Hallo zusammen.

Gestern habe ich das Urmodell des Rumpfs (aus Zeitgründen nur im Auto liegend) gesehen.
Das Ergebnis ist erstaunlich gut geworden. Schön gemacht!

Dazu drei Anmerkungen aus meiner Sicht:
1. Das Auffädeln der Rumpfsegmente auf das Alu-Vierkant-Rohr könnte einfacher und präziser werden, wenn die Passung nur jeweils 10mm breit wäre. Dazwischen kann (im 3D-Druck) die Vierkantbohrung etwas größer werden. Erzeugt weniger Reibung beim Auffädeln.

2. Zum Schleifen der Urmodelle verwende ich gerne einen dunklen Kontrastlack (DUPLICOLOR-Acryl). Denn neble ich sehr dünn über das neu lackierte Urmodell (2K-Lack). Dann kann man sehr einfach das "Tragbild" der Oberfläche beurteilen und entsprechend schleifen. Vor dem folgenden Lackauftrag entferne ich die verbliebenen dunklen Lackreste mit Lösemittel.
Als letzten Lackauftrag würde ich UNBEDINGT einen 2K-Klarlack (vom gleichen Hersteller, von dem auch das Material für die vorangegangenen Lackschichten stammt) verwenden.
Der lässt sich besser auf Hochglanz polieren als ein pigmentierter Lack.

3. Zum Auffüllen der Spalte zwischen Urmodell und Trennebene verwende ich seit einigen Jahren einfaches Baumarkt-Acryl aus der Kartusche.
Das spritze ich "von unten" zwischen Urmodell und Trennbrett so weit ein, dass es auf der Abformseite leicht austritt.
Mit einem nassen Tuch kann ich danach das herausgequollene Acryl dann ganz einfach "wegwischen". Dabei wird die Wachsschicht des Urmodells garantiert nicht beschädigt!
Den Bereich wische ich etwas tiefer aus. Damit erhalte ich an der ersten Form einen minimalen Überstand über die Trennebene.
Dann nehme ich meine Urmodelle (aus Plexiglas gefräst) immer aus der ersten Form heraus, schleife die Trennebene plan und setze das Urmodell wieder in die erste Formhälfte. Diese Vorgehensweise ergibt messerscharfe Kanten und fast unsichtbare Nähte an den entformten Bauteilen.
Mit dem Daumennagel lassen sich die Grate entfernen.
Ob das Urmodell wieder richtig in der ersten Form sitzt, kontrolliere ich mit einem Tiefenmesser.

In diesem Beitrag habe ich etwas über die Entstehungen meines aktuellen Modells geschrieben "NITRO DP" ---> https://www.rc-network.de/threads/ein-neues-konzept-für-f3f-modelle.488147/

Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Erfolg.

mfg Paul
 
Update

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Testform:

Die Schlieren habe ich mit viel Druck und Polierwatte wegpolieren können (hier einmal mit Klebeband abgeklebt, um den Unterschied sehen zu können).

Vorher nachher.jpeg


Als Politur verwende ich Autosol "Final Finish 310" (3/10 abrasiv, 8/10 Glanz). Damit ging das ganz geschmeidig.
Jetzt habe ich die Form gewachst (wieder Partall high temp), am WE wird dann lackiert und ein bisschen laminiert.

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Urmodell Rumpf:

Die mittleren Segmente mit dem Flächenansatz werden wieder rausgesägt und das CAD-Modell wird nochmal überarbeitet.
Dann wird das ganze zum einen vorbildgetreuer (als Vorlage dient dann das Video vom Erstflug und nicht die pixlige 3-Seitenansicht) und auch einfacher zu bauen. Mehr dazu wenn das alles im CAD steht.
 
@JML Vielleicht wollten die einfach nur Ihre Entwicklung nicht so früh öffentlich machen.

Ist aber auch egal, dann muss ich es halt neu machen 😄. Sieht jetzt digital so aus:

1619517783693.png



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Testform:

Habe mal einen Abzug gemacht (verwendeter Lack und Gewebe kommt später noch):

Teststück.jpeg


Das entspricht aber noch nicht meinen Vorstellungen (das mit den Silikonaugen kann ich erstmal ignorieren).


Beim nächsten Stück werde ich also noch eine Schicht Klarlack hinzufügen (Gründe siehe Beitrag #108 Punkt 3 von Paul).

Dazu habe ich mit dem Hersteller/Händler (Ludwig Lacke) Rücksprache gehalten:
  1. Die weiße Schicht lackieren
  2. 7 Tage warten, dass der Lack wirklich durchgehärtet ist
  3. Mit 1500er Schleifpapier nass anschleifen
  4. Klarlack spritzen
  5. Über Nacht härten lassen
  6. Polieren
Also auf in die 2. Runde mit einem neuen Stück
 
Hallo Felix,
eine kleine Anmerkung zur Anformung: Ich würde die hinten nicht spitz machen, sondern mit einem Radius versehen. Beim Urmodell ist alles easy; in der Form jedoch gibt das eine spitze Ecke. Diese ist schlecht einzutrennen, Farbe bekommt man auch schlecht rein und für einen Lunker ist die Ecke auch der perfekte Ort. Ich hab bei der Libelle einen R=1 gemacht, das ist fast schon zu wenig; geht gerade so.
Schöne Grüße,
Johannes
 
eine kleine Anmerkung zur Anformung: Ich würde die hinten nicht spitz machen, sondern mit einem Radius versehen. Beim Urmodell ist alles easy; in der Form jedoch gibt das eine spitze Ecke. Diese ist schlecht einzutrennen, Farbe bekommt man auch schlecht rein und für einen Lunker ist die Ecke auch der perfekte Ort.

Bei meinem jetzigen Formensatz habe ich keinen Radius, das Problem mit dem Trennen und den Lunkern habe ich nicht. (Wurzelrippe besteht bei mir aus Mumpe, die Richtung Endleiste geschoben wird und zwei durchgehenden Rovings).

Es könnte doch so einfach sein

Könnte es, aber ich arbeite lieber länger am Urmodell als jeden entformten Rumpf nochmal einzeln nachzubearbeiten. Der Aufwand ist zugegeben am Anfang deutlich höher (gerade die Versuchsreihen ziehen sich), zahlt sich aber spätestens ab dem 2. Rumpf aus, der dann "fertig" aus der Form hüpft.

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Später gibt`s nochmal ein großes Update
 
nicht das Ihr da aneinander vorbei redet, ich denke der Herbert beschreibt die Arbeitsschritte um einen Rumpf aus der Form zu fertigen. Du Felix beschreibst den Oberflächen Aufbau des Urmodell vor dem abformen. Oder liege ich da daneben.

Felix, einfach perfekt was Du da machst.

Gruß
Reiner
 
Update:

Nachdem neue Fotos vom Prototyp draußen waren und ich mich eigentlich schon um das Seitenruder als nächstes "Teststück" bemühen wollte bin ich aus allen Wolken gefallen: Der Kabinenhaube-Ausschnitt ist nicht mehr rund wie in der 3-Seitenansicht, sondern eher eckig.

Seitenansicht neuV3.png


Gleichzeitig habe ich den Tragflächen-Rumpf-Übergang nochmal bearbeitet, sodass der Rumpf tangentenstetig in die Fläche übergeht.

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Anformung:

1620233703110.png
1620233722165.png


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Haubenausschnitt:

1620233843729.png



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Gedruckt wird ab Montag, da ich mir nen großen Drucker vom Kollegen leihe.
 
Noch ein Wort zum Schleifen:
Wird der Kunststoff beim Schleifen zu warm (schlechtes Papier oder maschinelles Schleifen) fängt er schnell an zu schmieren.
Bei mir funktioniert die grobe und feine Seite vom Permagrid-Schleifblock sehr gut. Das schneidet so gut, dass kaum Abwärme entsteht.

Für die Anformung habe ich Schleifschwämme verwendet (40er und 120er). Damit die sich besser anschmiegen habe ich die Schwämme aufgetrennt. Und nein, ich habe damit nichts groß "formgebend" weggeschliffen, nur die kleinen Unregelmäßigkeiten vom Drucken.

Endleiste.jpeg


Dann habe ich alles mit Silikonentferner behandelt und den unverdünnten Mipa P60S mit einer 1,0mm Düse und 2 Bar aufgespritzt:

Filler.jpeg


An den Stößen im SR sind teilweise noch Riefen zu sehen. Da ich nicht zu dick mit dem Filler werden will werde ich hier entsprechend nochmal bis auf den Kunststoff runterschleifen und nochmal spachteln (2k Polyesterspachtel).

Anschließend geht es dann ans Schleifen von Buckeln, Dellen und co.
 
Update:

Nachdem neue Fotos vom Prototyp draußen waren und ich mich eigentlich schon um das Seitenruder als nächstes "Teststück" bemühen wollte bin ich aus allen Wolken gefallen: Der Kabinenhaube-Ausschnitt ist nicht mehr rund wie in der 3-Seitenansicht, sondern eher eckig.


Seitenansicht neuV3.png

Bei Jonker gibt es zwei "Basis-Rümpfe" aus denen seine Flugzeuge entwickelt werden:
Den , welchen auch die JS1 schon hat (der Große) und den, welchen die JS3 schon hat (der Kleine)
Der Große kommt immer dann zum Einsatz wenn ein Klapptriebwerk mit Verbrennungsmotor eingebaut wird,
also bei JS2 und dann auch bei JS5
Der Kleine kommt immer dann zum Einsatz wenn kein oder ein elektrisches Klapptriebwerk eingebaut wird,
also bei JS3 ; JS3 jet; JS3 RES und auch alle JS4 varianten...

Die Infos habe ich aus einem Vortrag von Uys Jonker, den er im Oktober20 in Aalen-Elchingen anlässlich eines Probefliegens mit der JS3 (Traumhafter Flieger) gehalten hat.

Gruß ULI
 
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