DLE 55 Temperaturproblem

Hallo,

habe einen neuen DLE 55 in eine Pilot Decathlon (2,7m) eingebaut.
Der Motor hat ca. 2,5 Liter Sprit durch.
Die Temperatur wird mit einem Hott-Sensor gemessen, welcher direkt an der Zylinderwand anliegt.
Zur Zeit schaut es so aus, dass wenn ich sehr zügig mit Kunstflug unterwegs bin, die Temperatur über 200 (!) ansteigt. (mehr kann der Sensor nicht)
Ein anschließendes Gleiten mit "wenig" Motor lässt ihn dann wieder auf ca. 180 Grad abkühlen. (weiter runter geht die Temperatur nicht)
Mir kommt das eindeutig zu viel vor, zumal ja Außentemperaturen von ca. 0 Grad herrschen.
Anschließende, heiße Startprobleme oder Anzeichen eines bevorstehenden Reibers gibt es keine.
Wenn ich jetzt den Motor(die H-Nadel ca. 1/6tel Umdrehung) fetter drehe, hat er viel zu wenig Leistung bzw. dreht nur mehr knapp so um die 4500. Die Temperatur bessert sich aber so weit, dass sie 190 Grad nicht mehr übersteigt.
Am Motor hängt ein KS-Dämpfer mit einer Krümmerlänge von 22cm. Ebenso ist ein Trichter inkl. Röhrchen montiert.
Montiert ist eine Biela 23x10. Mit einer Engel SS 24x10 bestand das gleiche Problem.
Geflogen wird mit einer Mischung von 1:45.
Der allererste Tank wurde mit 1:25 geflogen.
Ohne Haube ist das Temperaturproblem minimal besser.
Zuerst dachte ich es gibt einen Hitzestau, deswegen wurde unten am Rumpf eine vorgesehene Öffnung von der Folie befreit (befindet sich direkt unter dem innenliegenden Auspuff).
Jedoch änderte dies rein gar nichts am Problem.

Wenn jetzt jemand sagt dass die Temperatur normal sei, ist eh alles gut.
Oder kann es sein dass der Motor noch einfach ein wenig Zeit zum Einlaufen benötigt?
Ansonsten weiß ich nicht mehr weiter.

lg
Walter
 
Krümmerdurchmesser?
22cm sind relativ kurz.
Wie ist die Kühlluftführung realisiert,kannst du mal ein Foto einstellen?
Wenn die Temperaturangaben stimmen,sind sie viel zu hoch.

Raymund
 
Hi Walter,

Ich möchte fast behaupten,das 23 x 10 für den Anfang bisschen hart ist.
Aber 180 bis 200 Grad,puh ,wenn das stimmen sollte...wie Raimund bereits schrieb..viel zu hoch.
Ich habe den Motor auf einer TT-YAK 54 und Anfangs wurde der auch für meinen Geschmack viel zu warm.
Propeller war eine 23 x 10 Metts.
Ich habe dann für die ersten 5 Liter 1:30 eine 22 x 10 genommen und das war deutlich besser.
Da die Leistung ausreicht habe ich aus Rücksicht auf den Motor die 22 x 10 belassen.
Horst
 
Hallo,

der Krümmer hat einen Durchmesser von 25mm (außen).
Die 22cm Krümmerlänge wurde mir von Herrn Krumscheid so angegeben.
Er sprach was von 20-22cm bei diesem Motor mit diesem Schalldämpfer. (ist der 86 V-5 von KS)
Ob die 23x10 zu viel ist für den Anfang weiß ich eben nicht.
Ich hab jedenfalls eine 22x10 noch liegen. Die werd ich auch noch mal probieren.
Trotzdem ist die Temperatur, gerade bei solchen Außentemperaturen, viel zu hoch.
Ich denke dass die Temperaturmessung nicht so weit daneben liegt, denn nach dem Landen knisterts ganz nett, und die Spucke verpufft quasi an den Lamellen.

Hab noch ein paar Fotos reingestellt.

Walter



20130223_233147k.jpg
20130223_233450k.jpg
20130223_233511k.jpg
20130223_233609k.jpg
 

burny

User
Nehm erstmal den kleineren Prop.
Aber wie ich es auf dem Foto sehe kommt ja keine Kühlluft direkt auf den Zylinder sondern nur darunter.
Wichtig ist auch das die Kühlluft nicht nur rein kommt, sonder auch wieder gut austreten kann und sich nicht staut.
 
Es wird in der Tat nur etwa 1cm des Zylinders durch die Kühlluft direkt angeströmt.
Ich wollte hier auch nicht von Anfang an gleich eine größere Öffnung ausschneiden, wenns auch ohne ginge.
Aber eben besteht das Problem auch ohne Haube.
Wir reden hier von 5-10 Grad Unterschied zwischen ohne und mit Haube.

Walter
 
Hi,
ich würde als erstes mal eine Referenzmessung mit einem anderen Thermometer machen, ob der Sensor auch wirklich die richtige Temp anzeigt.
Vielleicht habt ihr ein anderes Thermometer zum Vergleich, evtl. hilft auch ein Fleischthermometer, dass diesen Temperaturbereich abdeckt.

Gruss Roland
 

Lasso1

User gesperrt
Fangen wir mal mit der Temperatur an.

Die Temperaturmessung mittels Sensor ist nomalerweise +-1°C genau. Da braucht man sich also keine Sorgen machen. In der Tat sind die gemessenen Temperaturen viel zu hoch. Alles was so über 150-160°C liegt ist vom Übel. irgendwann bei Temperaturen über 190° reißt dann der Schmierfilm des Öls und Du bekommst einen Kolbenfresser. Etwas mehr Öl (das kühlt auch von Innen, da es ja an der Verbrennung nicht teilnimmt und von Raumtemperatur auf die Motortemperatur gebracht wird ) ist nur zeitweilig eine Lösung.

Bei einem vergleichbaren DLA-56 mit Zimmermannschalldämpfer und Hitec Temperatursensor liegen selbst an heißen Sommertagen die Temperaturen immer maximal zwischen 150°C und 160°C.

Bei meiner kleinen Piper Grasshopper L4 von Hobbyking, bestückt mit einem RCGF-20, hatte ich auf unserm Flugfest 2012 (war am heißesten Tag des Jahres) ein ähnliches Problem. Da gab es dann erst mal einen Motorabsteller bei Temperaturen von 185°C Nun hat die Piper nur zwei sehr kleine Kühlluftöffnungen für den Motor Ich habe dann die Küghlluftführung verbessert, die Kühlluft zielgerecht auf den Motor gelenkt und seitdem ist Ruhe im "Schiff".

Reinhard
 

ET76

User
Hallo Zusammen,

ist die Grenze "185 Grad sind zuviel" so klar zu ziehen?

Das Gemisch verbrennt bei Temperaturen größer 500 Grad.
Am Auspuff sind 350 Grad und mehr.
Am Kerzenfuss sind 250 Grad und mehr.

Wo messt ihr eure Temperaturen und wer hatte wirklich einen "Kolbenfresser" oder "blauen Kolben" weil der "Ölfilm gerissen" ist?
Sind Motorabsteller unter der heissen Haube auch abhängig von heissen Vergasern?
Kühlt mehr Öl / fetteres Gemisch wirklich, denn dann fehlt doch eigentlich Sprit, der kühlt, wenn er verdampft?

Fragen über Fragen :confused:

Ich bin auch gerade dabei einen Temperatursensor an meinen Zweitakter zu bauen - frage mich nur wo das besser ist: auf der angeströmten Vorderseite oder im Windschatten an der Rückseite. Oder lieber in der Nähe am Auspuffflansch?

Eines ist mir klar: Kühlluft muss gut geführt werden - aber woran erkennt man einen zu heissen Motor?

Gruß
Tobias
 

burny

User
Die Temperatur sollte direkt zwischen den Kühlrippen gemessen werden und das so das der Sensor nicht im direkten Luftstrom liegt.
Also nicht an der Kerze und auch nicht direkt neben dem Auslass.
Natürlich hat man je nach Lage des Sensors Temperaturdifferenzen, aber nicht solche das man auf 180 oder 190 Grad kommt.
Heiße Vergaser sollte es nicht geben, deshalb sind die Ansaugstutzen aus Kunststoff um die Motortemperatur zu isolieren (auch Isolator genannt). Ansonsten kann der Kraftstoff bereits im Vergaser beginnen zu verdampfen.
Mehr Öl bedeutet ein mageres Gemisch da folglich weniger Kraftstoff vorhanden ist. Aber das regelt man mit der Düseneinstellung wieder so weit nach das die Einstellung wieder passt.
Mehr Öl kühlt nicht, aber die Schmierung wird natürlich verbessert.
Eine Fettere Einstellung kühlt, da der Kraftstoff verdampft und dabei entsteht Verdunstungskälte.

Das dürften aber alles nicht die Probleme des Threatstarters sein, da bei ihm auch ohne Haube der Motor so heiß wird.
Und wenn er ihn fetter einstellt er nicht mehr hoch dreht und unwesentlich kühler läuft.
Ich würde auch erstmal ein anderes Thermometer testen, denn auch ein Sensor kann abgängig sein und falsche Messwerte liefern.
Wie sieht denn das Kerzenbild aus?
Das Kerzenbild ist am realsten wenn der Motor unter Volllast läuft, abgestellt wird und dann Kerze heraus drehen (Also Modell auf dem Boden anbinden und eine Zeit auf vollgas laufen lassen).
Nach dem Flug kann es schon wieder verfälscht sein, da beim Landeanflug etc der Motor schon eine Zeit im Teillast lief.
Das Kerzenbild ist immer die erste Wahl um eine gute Motoreinstellung zu Überprüfen.
Gruß Andi
 
Ich hab jetzt mal schnell die Kerze rausgeschraubt - sie ist dunkelbraun.
Morgen werd ich sie mir nochmal nach Volllast ansehen.
Ebenso werd ich eine kleinere Luftschraube probieren, sowie die Temperatur mit einem anderen Gerät messen.
Ich werde dann berichten.

Walter
 

Lasso1

User gesperrt
@Andi
Deine Antworten sind alle Ok bis auf diese hier:
Mehr Öl kühlt nicht, aber die Schmierung wird natürlich verbessert.

Wie Du richtig geschrieben hast muss man die für die Verbrennung erforderliche Kraftstoffmenge erhöhen, wenn mehr Öl im Sprit ist. Aber es bleiben immer noch die folgenden Tatsachen :

- das Öl nimmt an der Verbrennung nicht teil
- das Öl kommt mit "Raumtemperatur" aus dem Tank
- das Öl verlässt den Motor mit Abgastemperatur
- also nimmt das Öl während der Erwärmung Wärme auf, die aus dem Verbrennungsprozess resultiert
- wenn man jetzt den prozentualen Anteil des Öls erhöht, dann ist diese entnommene Wärmemenge größer!
- diese größere Wärmemenge wird dem Verbrennungsprozess entzogen und muss also nicht über das Abgas oder die Kühlrippen abgeführt werden
- die Motortemperatur sinkt!

Ich würde daher sagen dass ein Mehr an Öl im Benzin den Motor etwas kühlt.....:)

Übrigens bei einer fetteren Einstellung sinkt die Motortemperatur deshalb, weil die Verbrennung unvollständig ist. Das sieht man dann auch an der Kerze.

Und die Zylindertemperatur an der Außenseite, an der heißesten Stelle gemessen und nicht im Luftstrom liegend, die sollte ganz einfach nicht über den erwähnten 190°C liegen. Die Begründung dafür ist ganz einfach und wird von jedem Öl-Hersteller in Form von Viskositäs- Temperaturdaten geliefert. Abhängig von der Motortemperatur wird die Viskosität des eingesetzten Öls immer niedriger und die Dicke des Ölfilms zwischen Kolben und Zylinder immer geringer, bis sie so dünn wird, dass der Ölfilm an einer Stelle reißt. Und das sieht man dann an Kolben und Zylinder.

Reinhard
 
"- das Öl verlässt den Motor mit Abgastemperatur"
? ich dachte immer der größte Teil des Öls verbrennt?
Wenn das Öl den Motor unverbrannt verläßt,gibt es wohl eine starke Verschmutzung.
Wenn ich bei meinen Modellen die Teile anschaue.die im Abgasstrom liegen,so sind sie eigentlich sehr sauber
(abhängig vom Öl)

Kühlluftführung: die oberen Löcher können verschlossen werden.Unten sollte "Leitbleche" aus Balsa angebracht
werden um die Luft gezielt auf den Zylinder zu leiten.

Raymund
 

burny

User
Ein gutes Zweitaktöl verbrennt fast vollständig! Die Kühlwirkung ist so gering das man sie vernachlässigen kann. Die Kerze wird bei fetterem Gemisch brauner bzw dunkler weil die Verbrennungstemperatur durch Verdampfung des Kraftstoffes sinkt und die Kerze dabei nicht so heiß wird um sich vollständig frei zu Brennen.
 
Hallo Walter,

berichte mal, wie hört sich der Motor bei Vollast an? Konntest Du evtl. Nebengeräusche feststellen, die im Teillastbereich bzw. Leerlauf nicht feststellbar waren? Falls ja, hast Du evtl. einen klopfende Verbrennung (Zündzeitpunkt zu früh?), was den Motor ebenfalls thermisch hoch belasten kann. Da die ZK braun ist, gehe ich zunächst von einer sauberen Verbrennung aus. Ob diese allerdings auch gleichmäßig vonstatten geht, kann Dir das Zündkerzenbild nicht sagen. Die Zündkerze wird bei hoher thermischer Beanspruchung ebenfalls irgendwann das zeitliche Segnen, ggfs durch Schmelzen der Elektroden. Einen längeren Vollgastest ohne jeglichen kühlenden Fahrtwind stände ich daher skeptisch gegenüber!

VG
Carsten
 
Hallo Walter,

Fliege in meiner Yak seit über2 Jahre den gleichen Motor und Schalldämpfer aber mit einer 23x10 von Mejzlik und einer Krümmerlänge von ca 28cm Länge.
der Motor wurde zum Anfang auch sehr heiß und schlug mir beim Anwerfen öfters auf die Finger ein Zeichen,das er zuviel Frühzündung hatte,habe den Zündsensor dann auf Spät gestellt und seitdem läuft er viel besser und wird nicht mehr so heiß hat dann so um die 110 - 120°C am Zylinderkopf nach dem landen und das im Hochsommer vorher waren es so um die 160-170°C.
Also mal den Zündsensor auf Spät stellen eventuell den Krümmer etwas verlängern und testen was passiert.

Gruß Hans
 

BastiR87

User
DLE

DLE

Hallo!

Ist das Problem besser geworden?
Wenn ja, was war die Lösung?

VG Sebastian
 

KLausP

User
Hallo, ich fliege die selben Motoren mit einem 23X12 Müller Prop - ohne jegliche Probleme. Allerdings solltest du auf alle Fälle eine vernünftige Kühlluftführung einbauen - so wird`s nie und nimmer gehen.....
Dazu mußt du die oberen, beiden seitlichen Öffnungen der Haube von innen verschließen und von der unteren Öffnung einen Führungskanal direkt an den Zylinder heranführen. Aber auch "direkt" an den Zylinder. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Luftspalt von Kühlkanal zu den Kühlrippen von ca. 3mm-5mm einen Temperaturanstieg von ca. 15°C-20°C zur Folge hat...
Außerdem sollte die Austrittsöffnung der Kühlung mind. um 2/3 größer sein, als die Einlassöffnung - evtl. kann man hier an der vorderen Kannte noch eine "Abrißkannte" anbringen, so dass die heiße Kühlluft richtig herausgesaugt wird - dann sollte es auch bei hohen Außentemperaturen kein Problem geben. ich fliege einige Boxer und Einzylinder verschiedenster Fabrikate bei jedem Wetter ohne Probleme. Die Boxermotoren werden etwas heißer (ca. 165°C bei heißem Wetter - bei Vollast) als die Einzylinder (ca. 130°C - bei Vollast) - immer gemessen in Höhe des "Brennraumes" - dies sollte aber kein Problem verursachen (einige Motoren haben so bereits ca. 800 Liter Sprit durch !!!!!). Mit einer vernünftigen Luftführung senkt sich die Motortemperatur bei Teillast wieder sehr schnell.

Gruß
Klaus
 

Gast_32271

User gesperrt
zum luftspalt
ich denke klaus meint sicher das der luftspalt zum rand der kühlrippen nahe null mm sein soll und das mit vergrößern des luftspalt die zylindertemperatur ansteigt (weil die luft nicht mehr durch die rippen gezwungen wird) deswegen auch balsa, das kann an den rippen anliegen, schleift sich frei und zwingt die luft zwischen den rippen durch

und zusätzlich
zu dem was klaus schreibt
würde ich den auspuffkrümmer verlängern
und die kammer im rumpf teilen damit der vergaser nicht die vom motor und auspuff angewärmte luft ansaugen muß
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten