Direktimport von Fernsteuerungen oder Zubehör aus Asien

rubberduck

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Man hat ja wohl schon vorgeschlagen, eine Klausel in die Änderung der LuftVO einzubringen, die den Eigenbau von Modellflugzeugen verbietet.

Wenn wir den Import von Modellbauartikeln aus Asien dichtmachen, machen auch unsere letzten paar verbliebenen Modellbauhändler dicht.

Ok einverstanden, Finger weg von Spielereien an der Übertragungstechnik in unseren Sendern, aber nicht jedes Gyro und Servo braucht ein CE-Kennzeichen. Dessen Sinn prüft doch sowieso kein Mensch, oder sollen all die tausende Zubehörartikel zuerst in ein Labor der EU? Es muss auch billiges Zubehör für billige Modelle geben, nicht jeder fliegt einen 5.000 Euro Jet.

Ohnehin baut keiner ein 5€ Servo in seinen Jet ein. Für sowas braucht man keine Kommision.

Viel besser sollte man den Menschen beibringen Nahrungsmittel ohne Gifte (aus DE) herzustellen.
 

Julez

User
Schaut mal hier bitte:
https://www.banggood.com/search/smart-home.html

Wie oft kann man bei den angezeigten Ergebnissen "WiFi" oder "Wireless" lesen? Und diese Teile sind dafür gemacht, in Wohngebieten 24/7 betrieben zu werden. Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass hierbei herstellerseitig sogar noch deutlich weniger Qualitätskontrolle als bei RC-Krempel betrieben wird, weil ja nicht gleich Schaden entsteht, wenn das Ding seine HF etwas quer furzt oder die Kommunikation spontan verweigert, und dass die typische Käuferklientel wesentlich weniger HF-Ahnung hat als RC-Leute.
Der Pilot auf der Wiese kann an seinem Krempel rumdrehen wie er will, er wird nie jemanden ernsthaft stören, weil er zum einen maximal nur wenige Stunden pro Woche am Start ist, und zweitens keiner da ist den er stören könnte (RC Krempel ist schon recht störungsresistent). An Gegenbeispielen, also wo eine 2,4GHz Fernsteuerung eine andere oder sonst irgendwas anderes gestört hätte, wäre ich sehr interessiert. Mir sind keine Fälle bekannt.

Der Elektronikbastler im Wohngebiet kann dagegen durchaus ordentlich was lahmlegen:
https://hackaday.com/2019/05/15/the-great-ohio-key-fob-mystery-or-honey-i-jammed-the-neighborhood/
 

rubberduck

User gesperrt
Quelle PC-Magazin:
https://www.pc-magazin.de/ratgeber/funkprotokolle-ueberblick-rwe-zwave-homematic-1530051.html

Neben der erlaubten Sendeleistung ist die Wellenlänge entscheidend für die Reichweite.
Im Gegensatz zum ebenfalls freien 2400-MHz-Bereich dringen 868-MHz- Wellen besser durch Gebäudewände und tragen weiter.
Die Frequenz 2400 MHz wird beispielsweise für Bluetooth, WLAN und einige Audio- und Video-Übertragungssysteme verwendet.
----------------

Anm: Das dürften auch Asiaten wissen ;-)

Es stimmt allerdings, da hat so eine kleine Netzagentur eine ziehmlich grosse Baustelle. Sicher um ein Vielfaches grösser als bei unseren RC Fernsteuerungen.

"Ohne KE ebenso Illegal." muss lauten "in der EU illegal" in Afrika vielleicht nicht.

Sowas hier auch?
http://www.rc-network.de/forum/show...-angekündigt?p=4774358&viewfull=1#post4774358
 
Völlig richtig, was Hans-Willi schreibt. Bin unterwegs und kann nur kurz tippen. Vielleicht sollte @ DD8ED= Frank ein paar Zeilen erläutern zu den ISM-Frequenzen/-Bändern. Es ist schon ein Unterschied zu den alten 35-MHz-Zuteilungen. War es eventuell ein schlechter Tausch? Der ISM-Sektor ist schon anders. Insofern ist der oben verlinkte Artikel der PC-Welt in diesem Punkt gut. Ob es gelingt, die ISM-Rahmenregelungen für die Gebiete Fernost, Nordamerika und Europa zu vereinheitlichen? Was bei "5-G" unterwegs ist, sollte doch auch für unsere "ultra-low-power-devices" gehen. Aber vielleicht ist das zu einfach "gedacht". Gruss Dietmar
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Völlig richtig, was Hans-Willi schreibt. Bin unterwegs und kann nur kurz tippen. Vielleicht sollte @ DD8ED= Frank ein paar Zeilen erläutern zu den ISM-Frequenzen/-Bändern. Es ist schon ein Unterschied zu den alten 35-MHz-Zuteilungen. War es eventuell ein schlechter Tausch? Der ISM-Sektor ist schon anders. Insofern ist der oben verlinkte Artikel der PC-Welt in diesem Punkt gut. Ob es gelingt, die ISM-Rahmenregelungen für die Gebiete Fernost, Nordamerika und Europa zu vereinheitlichen? Was bei "5-G" unterwegs ist, sollte doch auch für unsere "ultra-low-power-devices" gehen. Aber vielleicht ist das zu einfach "gedacht". Gruss Dietmar

Hallo,
kann ich mal was zu sagen.

Grundsätzlich sind alle üblichen, im Modellbaubereich verwendeten Systeme sog. Short Range Devices (SRD), die in diesem Bereich zugeteilten Frequenzbereichen arbeiten. In D sind das primär die Bänder 27, 35, 40, 433, 868, 2400 und 5800 MHz in dem sie lizenzfrei betrieben werden können. Alle Bereiche sind dem Modellfunk nicht exklusiv zugeteilt und dieser muss sich das Spektrum mit anderen Funkanwendungen oder Funkdiensten mit teilweise erheblichen Sendeleistungen teilen. In den Bereichen 27 - 433 MHz ist zudem ein effektiver Schutz der Funkübertragung durch die Übertragungstechnologie (Channel-Coding / Spread Spectrum / Forward Error Correction und Kombinationen daraus) aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Bandbreiten nicht sinnvoll realisierbar. Im 868 MHz-Band wäre es in Grenzen möglich, es gibt aber keine Systeme dafür. Bei 2400 und 5800 MHz ist sowas Standard.
Daher war der Wechsel der Fernsteuerfrequenzen aus dem Sub-GHz Bereich auf 2400 oder 5800 MHz ein guter Tausch, auch wenn man damit in den sog. Schrottbändern gelandet ist. Dort sind robuste Funkstrecken realisierbar. Es wird dort in Zukunft aber auch eng werden.
Noch eine Anmerkung zu den Begriffen SRD und ISM. SRD sind Systeme zur Funkübertragung von Informationen, also z.B. unsere R/C-Anlagen. ISM-Anlagen übertragen per Definition keine Informationen. Eine Mikrowelle ist z.B. ein ISM-Gerät. Diese produziert zwar ne Menge Hochfrequenz, überträgt aber keine Infos.
Eine weltweite Harmonisierung der SRD-Bereiche ist ein Traum und wird auch in absehbarer Zukunft ein Traum bleiben.
 
Danke, mit anderen Worten, wir -als Fernsteuerungsbenutzer- sind bei Frank in guten Händen. Soweit mir bekannt, wirkt er -als offizieller Vertreter- bei den entsprechenden Funkstandardisierungen mit. Das Auffinden und Verfolgen von massenhaftem Inverkehrbringen und von Nutzern nicht normgerechter Systeme liegt in staatlichen Händen unter Berücksichtigung der Verhältnismässigkeit der Einsatzmittel. Allerdings sind mir persönlich Fälle durch "von aussen" gestörte Fernsteuerungen in der letzten Zeit nicht bekannt.
@ rubberduck, bei Risiken und Nebenwirkungen bleibt der Weg zu einem individuellen Kontakt bei den Aussenstellen oder der Zentrale der Bundesnetzagentur? Gruss Dietmar
 

rubberduck

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hallo,
genau deswegen macht so ein Thread Sinn, wegen der Information über die Technik, die hinter unserem Hobby steckt.

So kann ich mir als Kunde, bzw. Käufer von RC-Technik (hier im Bereich Funk) zumindest ein erstes Bild davon machen, worauf ich bei einer Bestellung aus dem Ausland achten muss.

Wenn z.B. die Fernsteuerung im 2.4Ghz Band arbeitet, ist das ein erstes Kriterium zur Beurteilung. Dann kann man noch versuchen sich über die verwendeten Kanäle und den Hopping Bereich zu informieren, falls die Informationen von den Herstellern veröffentlicht sind. Und tiefergehend etwas über den Rückkanal der Anlage, z.B. Telemetrie, FPV und evtl. den Reservekanal.
Dann noch die Sendeleistung von Sender und Empfänger und man ist einigermassen gewappnet, was das Hintergrundwissen zu der Anlage anbelangt.

Leider fehlt solch ein Grundlagenwissen vielen Modellfliegern, weil sie sich darauf eingerichtet haben "irgendwer wir es schon richten" (typische Käufermentalität)., oder ist das zuviel verlangt?

Gute Infos z.B. hier:
https://www.mgthun.ch/de/modellbau/Know-how/24-GHz-Fernsteuerungen

http://www.msvstetten.ch/index.php/infothek/tip-tricks/283-telemetrie-in-der-praxis?showall=1

https://aaronia.de/frequenznutzungsplan/



jürgen
 
Hallo Jürgen, der Thread ist für mich absolut o.k. Und die letzten Links, top!

Vielleicht ein paar Zeilen aus meiner Sicht zu den 2,4-Ghz-Hochfrequenzendstufen. Darin wird die Energie erzeugt, die dann unser "Nutzsignal" mitnimmt und abstrahlt und vor der viele regelrecht Angst haben, wenn es etwas stärker werden könnte.

Ist es nicht so, in 99% der Fälle werden fertige IC´s dort eingesetzt. Damit liegt der (low power) Leistungsbereich praktisch fest. Mir ist niemand bekannt, der "dahinter" einen weiteren Leistungsverstärker setzt (und dann vielleicht böse Neben- und Oberwellen produziert, selbst es gar nicht bemerkt, aber andere Funkdienste schon). Wir würden ihn wahrscheinlich sofort daran erkennen, das er einen 3s-5000 Lipo am Sender verbaut hat?
Ich finde daher, die Betrachtung der abgestrahlten Sendeleistung erhält zuviel Stellenwert? Bitte berücksichtigen, unser Hobby wird meistens in einer Art funktechnischem Niemandsland durchgeführt. Natürlich müssen auch dort die Standards, insbesondere von uns, eingehalten werden.
Gruss Dietmar
 
....
Leider fehlt solch ein Grundlagenwissen vielen Modellfliegern, weil sie sich darauf eingerichtet haben "irgendwer wir es schon richten" (typische Käufermentalität)., oder ist das zuviel verlangt?
jürgen

...oder weil sie einfach "im Land bleiben" und damit Technik kaufen auf die sich sich verlassen können, mit CE, KE, Service. Die Schweizer Kollegen z.B. können ein Lied von fehlendem Service selbst bei anerkannten Marken singen...

Das Thema wurde schon mehrfach aufgewärmt, die Grundvoraussetzungen für einen Direktimport sind seit Jahren unverändert...
 

Julez

User
[]

Ist es nicht so, in 99% der Fälle werden fertige IC´s dort eingesetzt. Damit liegt der (low power) Leistungsbereich praktisch fest. Mir ist niemand bekannt, der "dahinter" einen weiteren Leistungsverstärker setzt (und dann vielleicht böse Neben- und Oberwellen produziert, selbst es gar nicht bemerkt, aber andere Funkdienste schon). Wir würden ihn wahrscheinlich sofort daran erkennen, das er einen 3s-5000 Lipo am Sender verbaut hat? []

Wer mehr Reichweite möchte und gleichzeitig halbwegs Ahnung hat, weicht auf 868MHz aus, z.B. das TBS Crossfire System.
Und wer noch mehr will, nimmt das Scherrer UHF System mit 433MHz.
Und keiner von beiden stört den normalen Modellflieger.
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
hallo,
genau deswegen macht so ein Thread Sinn, wegen der Information über die Technik, die hinter unserem Hobby steckt.
...

Einverstanden, Jürgen!

Die Idee des Themenstarters ging aber mehr in die Richtung Zoll und Importbestimmungen. ;)
Den auch technisch sehr fundierten Beiträgen hier ist diese lobenswerte Beleuchtung der Hintergründe zu verdanken.
Könnte glatt in der entsprechenden Fachrubrik stehen oder dort sogar schon vorhanden sein.
Der Vorteil der Diskusssion hier ist, daß zusätzliche Zielgruppen angesprochen werden, z.B. ich.
Dehalb meine ich: Weitermachen, ist gerade recht spannend!

Servus
Hans
 
Stimmt, Zoll- und Importregeln sollten betrachtet werden. Vielleicht auch, welche Standards greifen, wenn z.B. ein LED-Lampentyp mit eingebautem Schaltnetzteil in die EU zum Massenverkauf eingeführt wird und der Unterschied zum 2,4-GHz-RC-System. Kann sein, dass es auch schon vorher hier geschildert wurde, ich hab es so richtig nicht erkannt. Was ist bestimmend? EU- oder eher nationales Handelsrecht oder abgestuft? Stelle grad fest, alles vergessen. Memorysektoren neu belegt mit Kreiselsystemen in Flugmodellen... Gruss Dietmar
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Stimmt, Zoll- und Importregeln sollten betrachtet werden. Vielleicht auch, welche Standards greifen, wenn z.B. ein LED-Lampentyp mit eingebautem Schaltnetzteil in die EU zum Massenverkauf eingeführt wird und der Unterschied zum 2,4-GHz-RC-System. Kann sein, dass es auch schon vorher hier geschildert wurde, ich hab es so richtig nicht erkannt. Was ist bestimmend? EU- oder eher nationales Handelsrecht oder abgestuft? Stelle grad fest, alles vergessen. Memorysektoren neu belegt mit Kreiselsystemen in Flugmodellen... Gruss Dietmar

Hallo,
im Bereich der Elektrik ist das nationale Recht bindend. Das ist aber praktisch nichts Anderes als die 1:1 Umsetzung des EU-Rechts.

z.B.:
Radio Equipment Directive -> Funkanlagengesetz
EMC-Directive -> EMV-Gesetz
Low Voltage Directive -> Niederspannungsverordnung.

Die Anforderungen und Testverfahren sind die Gleichen.
Das rührt daher, dass das alles Europäische Direktiven sind, die in nationales Recht umgesetzt werden müssen.

Bei der Europäischen "Drohnenregulierung" sieht das etwas anders aus. Diese ist Bestandteil einer Regulation, die sofort auf nationaler Ebene Rechtskraft hat und nicht in nationales Recht transponiert werden muss.
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Wer mehr Reichweite möchte und gleichzeitig halbwegs Ahnung hat, weicht auf 868MHz aus, z.B. das TBS Crossfire System.
Und wer noch mehr will, nimmt das Scherrer UHF System mit 433MHz.
Und keiner von beiden stört den normalen Modellflieger.

Tja, wer mehr Reichweite will und keine Ahnung hat, verlegt sich halt auf illegale Systeme.
 

rubberduck

User gesperrt
...oder weil sie einfach "im Land bleiben" und damit Technik kaufen auf die sich sich verlassen können, mit CE, KE, Service. Die Schweizer Kollegen z.B. können ein Lied von fehlendem Service selbst bei anerkannten Marken singen...

Das Thema wurde schon mehrfach aufgewärmt, die Grundvoraussetzungen für einen Direktimport sind seit Jahren unverändert...

So etwas nennt man "Merkantilismus", siehe Wikipedia (auch Jean Baptiste Colbert), ein Monopol innerhalb innerhalb einer Wirtschaftsordung auf eigene Produkte. Leider hat es nicht funtioniert, besonders nicht wenn alle so denken.
 

rubberduck

User gesperrt
Hallo,
im Bereich der Elektrik ist das nationale Recht bindend. Das ist aber praktisch nichts Anderes als die 1:1 Umsetzung des EU-Rechts.

...

Bei der Europäischen "Drohnenregulierung" sieht das etwas anders aus. Diese ist Bestandteil einer Regulation, die sofort auf nationaler Ebene Rechtskraft hat und nicht in nationales Recht transponiert werden muss.

Schon wieder das Thema "Drohnen", wann hört das endlich auf?
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Schon wieder das Thema "Drohnen", wann hört das endlich auf?

Na gut,
dann eben:
COMMISSION IMPLEMENTING REGULATION (EU) …/...
of XXX
on the rules and procedures for the operation of unmanned aircraft
(Text with EEA relevance)​


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