Servus,
Wie du schon gesehen hast, gibt es unzählige CAD-Programme und alle haben ihre Vor- und Nachteile. In der Regel kommt man aber überall ans Ziel, die Frage ist nur immer: Wie bzw, wie aufwendig es wird
Ich arbeite mit Rhino und kann deshalb nur dazu etwas zu dieser Software beitragen. Aber auch hier gilt: Viele Wege führen nach Rom und ich bin bei weitem kein Experte in der Software.
Zum Buckel in der Mitte:
Bei meinem
Miniray (BWB) hatte ich vor ein paar Jahren genau das selbe Problem. Das Problem war dabei die Spitz zulaufende Endleiste. Ich habe die Kante seinerzeit mangels Fähigkeit gelassen und fand sie dann am fertigen Modell eigentlich gar nicht soooo schlimm:
In einer späteren Version habe ich die Endleiste dann gerundet ausgeführt. Ein Radius von 1mm am Ende anstatt 0 hat bereits geholfen, die Kante zu eliminieren:
Mittlerweile würde ich es genau so wieder machen. Ist im Grunde auch das, was Stefan23 vorgeschlagen hat. Man könnte den Buckel aber auch mit einer "variablen Verrundung" bearbeiten. Allerdings wird dadurch das Profil verändert.
Eigentlich dürfte das aber bei deiner Geometrie aber gar kein Thema sein... Ist es wirklich so eine spitze Kante wie in der Skizze? Wenn ja, könnte(!) es daran liegen, dass du dein Kurvennetzwerk an nur einer Endleiste aufgezogen hast, was mich zum nächsten bringt:
Die Endleiste(ndicke):
Es gibt Modellbauer, die zeichnen und fräsen ihre Urmodelle bzw. Negativformen mit einer definierten Endleistendicke. Dazu zähle ich mich beispielsweise. Andere wiederum lassen hinten auf 0 auslaufen. Letzten Endes funktionieren beide Varianten in der Praxis und es ist eigentlich mehr Glaubensfrage.
Wenn du mit definierter Endleistendicke zeichnest, solltest du je eine Kurve als Endleiste für Ober- und Unterseite erstellen. Deine Profile richtest du dann an der entsprechenden Linie aus. So verhinderst du den Effekt in deinem letzten Screenshot.
das Gelbe ist die Trennebene hinter der Endleiste. Die Hellgrüne Linie ist die Endleiste bei 0. Diese Linie kopiere ich einfach um zB 0.15mm nach oben und unten. Dadurch entstehen die hellblauen Linien. Daran kann ich nun die Profile ausrichten. Ich denke von Uwe kam der Vorschlag mit einer auslaufenden Fläche hinter der Endleiste. Das mache ich genau so, wenn auch nicht ganz so lang, wie Uwe. Bei mir ist diese Fläche i.d.R. 1.5mm lang. Vielleicht habe ich
@UweH Beschreibung weiter vorne falsch verstanden: er meinte, diesen Bereich sollte man auf 0 auslaufen lassen. Wenn du eine definierte Endleistendicke haben willst, solltest du das so zeichnen, wie hier in meinem Screenshot (die beiden roten Linien. Läuft das wieder auf 0, also auf Höhe der Trennebene aus, liegt erst wieder Gewebe zwischen den beiden Formenhälften und du hast am Ende mehr Endleistendicke als geplant:
Blutrinne vs. Form abschneiden
Tja, auch das ist IMHO so eine Glaubensfrage... Die einen wollen nur Blutrinne, die anderen schwören auf Abschneiden der Formen an bzw. knapp hinter der Endleiste. Ich habe mittlerweile alle möglichen Varianten durch und ich persönlich bleibe nun bei der Version mit Blutrinne und Trennebene dahinter. Einfach deshalb, weil ich die hinter der Endleiste liegenden Passstifte der Negativformen nun als
Referenz für verschiedene Schablonen nutze (Scharnierlinie, Servopositionen, Ruderhornpositionen,...).
Die Blutrinne folgt dabei direkt hinter der Verlängerung:
Die Form direkt an der Endleiste abzuschneiden, würde ich nicht machen. Ganz einfach deshalb, weil die Kante hinten selten scharf bleibt und du dort dann immer einen leichten "Spoiler" bekommst und -je nach verwendetem Formenmaterial- die Kantenfestigkeit ein Thema ist. Es gibt nichts ärgerlicheres als kleine ausgebrochene Stücke an der Endleiste. Deshalb würde ich auch in diesem Fall zumindest 1mm flach auslaufen lassen.
Abschließend: Der BWB Miniray war so ziemlich das aufwendigste CAD-Projekt, welches ich bisher gehabt habe... und auch das, bei dem ich am meisten in Rhino gelernt habe
Liebe Grüße,
Mario