Bau einer Formel 1 Estrellita von 1974

Hallo Erwin !
Das geht bei kleinen Abrundungen ohne definierten Radius, aber wenn du so eine Freiformfläche wie diesen Rumpf halbwegs definiert und Symmetrisch hinbekommen willst ist Ralphs Methode diejenige der Wahl. Spätestens, wenn du anfängst auf Lichtkantenverlauf zu achten hast du mit der Handtuchmethode keine Chance, definiert Material abzutragen..

Viele Grüße,
Sebastian
 
Heute mal nur ein kleineres Update des Baufortschrittes. Ich möchte mich bedanken für eure Anregungen zum Bau, ich denke
es gibt sehr viele verschiedene Wege solch ein Modell zu bauen die zum Erfolg führen. Ich lese häufig in anderen Bauberichten
mit denn es gibt etliche Modellbauer die richtig tolle Modelle bauen und man kann immer noch was dazu lernen.
Heute habe ich erstmal alles sauber verschliffen was ich gestern gebaut habe. Dann habe ich angefangen den Motorraum zu öffnen
damit der Motor mal wieder eingebaut werden kann.

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Dann habe ich schon mal probeweise den Aluminium Spinner montiert. Jetzt muss sich zeigen ob der Spinner sauber ausgerichtet
vor dem Ringspant liegt.

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Den Durchbruch vorn links habe ich für die Frischluftzuführung für den Vergaser eingebracht. Wenn die linke Hamsterbacke
angebracht ist wird diese vorne geöffnet damit genug Vergaser Zuluft angesaugt werden kann.

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Dieser Anblick gibt mir ein gutes Gefühl, der Motor sitzt wieder an seinem Platz und sein Spinner sitzt fast perfekt vor dem Rumpf.
Weiter geht es jetzt mit dem Cockpit und Kabinenbereich der ja bis zum Seitenleitwerk reicht. Das wird mehr Arbeit sein als es auf den ersten Blick erscheint.

Ich wünsche euch allen noch schöne Feiertage.
MfG Ralph
 
Kabinenbereich

Kabinenbereich

Der Rumpf ist jetzt in seiner Grundform soweit fertig gebaut. Es geht weiter mit den Rumpf Ergänzungen. Den Rumpf habe ich
nochmals vermessen um den Bereich zu ermitteln wo der Rumpf für das Cockpit geöffnet wird. Die Cockpit Öffnung habe ich
dann angezeichnet und anschließend ausgesägt. Durch vorsichtiges schleifen habe ich mich dann der endgültigen Cockpit Öffnung
genähert. Dann konnte ich die Hilfsspanten anfertigen und in den Rumpf einkleben. Jetzt musste noch der Cockpit Boden eingeklebt
werden und der Rumpf ist wieder geschlossen.

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Laut Bauplan hat der Konstrukteur vorgesehen den Rumpfrücken, also die Weiterführung der Kabinenhaube, aus einem massiven
Stück Balsaholz zu formen und dann aus Gewichtsgründen auszuhöhlen. Aber hier steckt Potenzial zur Gewichtseinsparung. Ich
habe einen Kielspant angefertigt dessen Maße und Form ich von der Seitenansicht des Bauplanes abgenommen habe und mit der
Rückwand des Cockpits verklebt. Dieses Gerüst wird dann genau ausgerichtet und auf den Rumpfrücken geklebt. Etwa mittig habe
ich noch einen formgebenden Spant eingeklebt.

DSCN0644.JPG

Dann werden die Seitenwände aus festerem 2,5 mm Balsa mit etwas Übermass ausgeschnitten. Diese Seitenteile habe ich dann
auf der Außenseite befeuchtet. Mit Geduld etwas Druck und mit dem Einsatz von Wärme konnten die Seitenwände in Form gebracht
werden so das sie ohne Spannung zu erzeugen auf das Gerüst des Rumpfrückens aufgeklebt werden konnten. Jetzt noch alle
Überstände schleifen dann ist der Rumpfrücken fertig gestellt.

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Mit den eingesteckten Leitwerken kann man schon sehen was es einmal werden soll.
Ich wünsch euch noch schöne Feiertage, Ralph
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Toll!

Toll!

Hallo Ralph,

ich bin gerade auf deinen Baubericht hier gestoßen, und bin richtig begeistert! Toll, was du da aus Holz, Leim, Epoxi und ganz viel Hingabe erschaffst! Ich schaue unglaublich gern deinen Bericht hier an!

Weiter so und viele Grüße in den Norden,
Andreas
 
Es geht weiter am Rumpf

Es geht weiter am Rumpf

Hallo Andreas,
schön mal wieder was von dir zu hören es ist ja schon ein paar Jahre her seit wir uns auf einem Wettbewerb getroffen haben.
Es freut mich und macht mich auch stolz das von meinen ehemaligen Pylon Kollegen positive Rückmeldungen kommen da ich
ja weiß das ihr alle schöne und super sauber gebaute Modelle einsetzt. Bei den heutigen Geschwindigkeiten und den daraus
resultierenden Belastungen würde sich die kleinste Nachlässigkeit beim Bau sofort rächen. Nun denn diese Estrellita wurde ab
ca. 1974 eingesetzt und wurde damals von Laird Owens in 80 sec. um den Kurs geflogen. Auch nicht schlecht für die damalige Zeit.

In der Zwischenzeit habe ich wieder etwas weiter gebaut. Es fehlten noch die Motorverkleidungen die seitlich auf den Rumpf angebracht
sind. Der Konstrukteur empfiehlt die Herstellung der Backen aus GFK und so habe ich es auch gemacht. Da die Backen symmetrisch
sind habe ich natürlich nur eine gebaut die ich dann als Positiv Form genommen habe. Über die Holzform habe ich Folie gespannt, diese
dann gut gewachst und dann das Gewebe mit Epoxydharz aufgelegt. Nach Aushärtung des Laminates konnte die Schale vorsichtig vom
Klotz gelöst werden. Die Oberfläche ist natürlich nicht glatt und muss noch ordentlich geschliffen werden.

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Dann habe ich die Hamsterbacken an den Rumpf mit seinen Rundungen angepasst und zwar so das die Haube so klein wie möglich ist
aber der Motor gerade noch so darunter Platz findet.

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Da die Hauben genau mittig auf der Mittellinie ihren Platz haben ist es relativ einfach diese richtig zu platzieren und dann erstmal zu heften.
Sitzt alles am richtigen Ort werden die Hauben mit angedicktem Epoxydharz sauber verklebt. Das war es erstmal für heute jetzt muss noch
eine Kabinenhaube hergestellt werden.
Besten Dank für eure Aufmerksamkeit, bis bald Ralph.
 
Motorraum ausbauen

Motorraum ausbauen

Es geht mal wieder etwas weiter allerdings sind die Schritte jetzt kleiner und die Arbeiten sind aufwändiger. Die mit dem Rumpf
verklebten Hamsterbacken habe ich jetzt gut verschleifen können. Dann konnte die Motorhaube in ihrer Größe angezeichnet und
vorsichtig mit einem dünnen Sägeblatt ausgesägt werden. Die Schnittflächen habe ich dann plan geschliffen und mit 0,8 mm
Sperrholz beklebt.

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Im vorderen Bereich des Motorraumes habe ich ein 2 mm Sperrholz ais Auflage und zur Arretierung der Haube eingesetzt. Die
ausgesägt Motorhaube muss natürlich auch auf ihren Auflageflächen mit Sperrholz verstärkt werden, dazu muss aber auch die
Haube um die dicke der Auflagen kleiner geschliffen werden.

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Laut Bauplan sollte die Haube mit einem Camlock befestigt werden aber um den ständigen Druck des Camlocks stand zu halten
hätte ich die Hamsterbacke stärker bauen müssen damit sich später nichts verzieht. Ich habe mich dazu entschieden die Haube
verdeckt zu verschrauben, vorne wird sie mit einem Passstift zentriert und hinten verschraubt und zwar so das die Befestigungsflächen
auf einander liegen. So kann die Schraube fest angezogen werden und die Haube steht nicht unter Spannung.

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Um die groben Arbeiten an der Motorhaube abzuschließen habe ich noch die Lufteinlassöffnung und die Bohrung für den
Glühkerzenstecker in die Haube eingebracht. Das liest sich jetzt wesentlich schneller als die Arbeiten angedauert haben.
Viel Spaß beim mitlesen, bald geht es weiter.
MfG Ralph.
 
Fertigstellung des Rumpfbaus

Fertigstellung des Rumpfbaus

Die letzten Tage habe ich zwar mit bauen an der Estrellita verbracht aber es geht nur noch langsam weiter. Weiter ging es mit
der fertig Stellung des Motorraumes. Der Motor bekam einen alten Vergaser von HP der damals mit den Pylon Racing Motoren
geliefert wurde. Allerdings ist der Vergaser nicht für einen geregelten Leerlauf gedacht eher um die Drehzahl etwas zu reduzieren.
Er besitzt keine Leerlaufgemisch Anpassung sondern nur ein Drosselküken zur Luftreduzierung. Nach dem ich die Düsennadel
etwas verlängert hatte war der Motor fertig zum Einbau.

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Dann habe ich die Motorhaube fertig gestellt indem ich noch ein Luftleitblech eingeklebt habe das einen Teil der Luft über den
Zylinder und den größten Teil zum Zylinderkopf leitet.

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Die Leitwerke waren ja schon fertig gestellt und brauchten nur noch eingesetzt werden, aber auch diese arbeiten sind ziemlich
aufwändig da ich viel messen musste damit alles symmetrisch im Heck verklebt werden konnte. Jetzt noch die Formstücke für
den Übergang Seitenleitwerk Rumpfrücken anbringen dann konnte alles fein verschliffen werden.

DSCN0665.JPG

Als letzten Arbeitsgang habe ich eine Kabinenhaube aus einer Wasserflasche erstellt und mit dem Rumpf verklebt. Nachdem
die Übergänge Kabinenhaube zum Rumpf gerundet und wieder verschliffen wurden ist der Rumpf jetzt fertig für die Lackarbeiten.

Weiter geht es jetzt mit den Lackarbeiten, aber das kann etwas dauern bis alles so glatt ist das lackiert werden kann.
Bis bald Ralph.
 
Erster Gesamteindruck

Erster Gesamteindruck

Hallo Leute,
heute möchte ich euch das Ergebnis der Bauarbeiten meiner letzten Wochen zeigen und zwar bevor die Farbe das schöne
Holz überdeckt. Die letzten Stunden habe ich damit zugebracht eine Propeller Wellen Verlängerung für den ST.40 auf der
Drehmaschine anzufertigen. Diese musste recht genau gearbeitet werden da sich sonst Vibrationen einstellen die man nicht
haben möchte. Die Holzoberfläche ist jetzt komplett mit GFK überzogen und mit viel Mühe von mir glatt geschliffen worden.

DSCN0675.JPG

Bevor es mit den Farbgebenden Arbeiten los geht habe ich noch mal alles zusammengebaut. Also Den 250 ccm Tank von
KAVAN in den Rumpf gebaut, alle Servos eingesetzt und den Motor betriebsfertig mit Luftschraube und Spinner montiert.
Dann habe ich den Flügel mit dem Fahrwerk unter den Rumpf geschraubt so das eigentlich alles flugfertig ist.
Weil so schönes Wetter ist habe ich dann die abschließenden Fotos vom Bau gemacht.

DSCN0676.JPG

Die nächsten und wahrscheinlich auch vorerst die letzten Bilder stelle ich dann nochmal ein wenn die Lackarbeiten abgeschlossen sind.
Ich hoffe euch hat der Einblick in meine Bauerei an der Estrellita gefallen. Das Modell selber gefällt mir selber außerordentlich gut,
da hat Bob Owens vor fast einem halben Jahrhundert etwas tolles geschaffen.

DSCN0678.JPG

Bis später dann, bleibt gesund.
MfG Ralph.
 
Hallo Holger,
vielen dank für dein Lob bezüglich meiner Arbeit. Es tut immer gut wenn das was man gebaut hat auch anderen gefällt.
Ich habe mal in meinem alten Sicherungen gesucht und das folgende Bild einer Estrellita gefunden. Diese Modell wurde
von der Firma Topp produziert und von einem damals talentierten jungen Mann gebaut und geflogen. Die älteren unter
uns erkennen ihn vielleicht auf dem Foto.

belgien3.jpg

Das Bild ist auf bei einem Rennen in Belgien entstanden. Gestartet wurde auf einer Kreisrunden Fesselflugbahn.

bis bald, Ralph.
 

fly2pylon

Vereinsmitglied
Hallo Ralph,

das sind wirklich gefällige Formen! Ich bin gespannt welches Farbdesign Du dieses mal auswählst.
Wenn Lack drauf ist musst Du irgendwann unbedingt mal ein Gruppenbild mit all den historischen Rennern machen!

Das Suchbild: Tja, schwierig... Ggf. Victor Casutt in jungen Jahren? Oder bist Du das?

Viele Grüße,
Gerald
 
Suchbild

Suchbild

Hallo Gerald,
Ein Gruppenfoto meiner F1 Renner werde ich natürlich mal machen aber ich bin mit meinen Bauvorhaben
noch nicht am Ende, das nächste Modell wird wohl eine Shoestring nach einem Bauplan von Carl Goldberg
werden und dann habe ich ja auch noch den Bauplan vom Rivets.
Also es ist nicht Victor Cassut der war glaube ich gar nicht in Belgien in dem Jahr und ich war zu der Zeit
erst 16 Jahre alt. Vielleicht erkennt ihn ja jemand oder er meldet sich selber mal hier.
MfG Ralph
 
Richtig !!

Richtig !!

Hallo Rainer,
du hast natürlich recht, wer Manfred Pick in diesen Jahren schon gekannt hat konnte ihn an seinem Hut erkennen.
Den hat er wohl häufiger bei den Rennen getragen. Leider habe ich keine Ahnung was er heute so macht aber der
Pylonsport ist zumindest in den Anfangsjahren für mich ohne ihn undenkbar. Für mich war er damals das große
Vorbild was seine Pylon Aktivitäten betraf. Ab und zu schaue ich mir die alten super 8 Filme meines Vaters von diesen
alten Rennen an.
MfG Ralph.
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hallo Ralph,

hast du schon weiter gearbeitet?
Ich bin gespannt über den weiteren Fortschritt!!

Einen schönen Vatertag allerseits,
Andreas
 
Bald ist sie fertig, die Estrellita.

Bald ist sie fertig, die Estrellita.

Danke für eine Nachfrage Andreas,
die letzten Tage habe ich damit verbracht zuerst eine lackierfähige Oberfläche zu erstellen und dann habe ich die eigentliche Farblackschichten
aufgebracht. Da das nicht meine Welt ist dauert das bei mir immer ein wenig länger. Ich benutze dafür auch Kunstharzlacke die dauern dann
etwas bis die einzelnen Schichten durch getrocknet sind. Aber nun sind alle Farbschichten fertig und ich kann mit der Endmontage der einzelnen
Komponenten beginnen Motor, Tank, Servos etc. Wenn das alles geschehen ist möchte ich das Ergebnis dann gern hier im Forum zeigen. Ich
denke das wir Anfang der nächsten Woche soweit sein. Bis dahin muß ich auch noch ein paar Wasserschiebebilder herstellen. Das Modell verdient
einfach die Details.
Bis dann, Ralph.
 
Es ist vollbracht

Es ist vollbracht

den Bau der Estrellite nach einem Bauplan von Bob Owens habe ich heute abgeschlossen. Alle Farbschichten und Decals sind
aufgebracht und gut durchgetrocknet. Der Motor mit seinem Tank ist an seinem endgültigem Platz eingebaut und der Vergaser
angeschlossen. Alle Servos sind eingebaut und mit den Ruderklappen verbunden. Die Estrellita wiegt flugfertig leer 2225 gramm,
das sind nur 25 gramm über dem erlaubten Mindestgewicht.

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Über das Farbschema bin ich richtig froh, obwohl ich jetzt wieder weiß warum ich früher meine Modelle nicht gelb lackiert habe.
Als ich das Modell auf die Wiese gestellt hatte sind geschätzt 100 Fliegen gekommen um ihren neuen Kumpel zu begrüßen.

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Ich finde das Modell sieht recht gut aus, die Formen sind sehr gefällig und die Flügelform ist mal was anderes. Das Projekt ist
somit abgeschlossen und die Estrellita kann neben meine anderen F1 Rennmodelle gehängt werden, dann kann ich auch bald
mit dem nächsten Projekt beginnen, auch dieses mal wieder ein F1 Modell allerdings ein eher seltenes Modell. Ich würde mich
sehr über eure Kommentare zur Estrellita freuen.
Bleibt gesund so das ihr den Rest dieser Saison noch genießen könnt.
Ralph.
 
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