Baba Jaga Competition: Baubericht!

Hallo

Rumpf geschliffen, Leitwerke auch. Vorher habe ich die Seitenflosse noch mit einem Streifen Sperrholz verstärkt.
Zum schleifen der Ruder hat Mark Drela eine schöne Beschreibung auf der Seite von Charles River eingestellt.
Hier einige Bilder.

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Die Wippe wurde mit CA geheftet, über die Röhrchen gab ich je einen Aramid Roving, mit Tesa an Position geheftet, mittelflüssigen Ca drauf und übergeschlagen, mit dem Finger (Plastiktüte)angedrückt.

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Neues Tesa unten drauf, jetzt wurde noch mit UHU Endfest 300 alles ein wenig vermufft. Das überstehende Tesa wurde dann aufgebogen und fixiert, ähnlich der Herstellung von Dichtlippen.

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Mit dem einkleben des Leitwerkträgers war meine Arbeit dann beendet.
Zählt das mal zusammen, ich denke wir werden abflugfertig unter 400g bleiben.

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Noch 2 Bilder weil der Rumpf meiner Meinung nach sehr schön konstruiert ist, besonders zu erwähnen der schön schlanke Übergang zum Heckrohr, das nenn ich mal Aerodynamisch.

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Das wars vorerst, hat sehr viel Spaß gemacht mal aus einem Frästeilesatz ein Modell zu bauen, so sehr, das ich fast geneigt bin, ein weiteres Modell zu bauen.
Wolfgang hat den Rohbau bereits abgeholt, ich hoffe wir können bald Eindrücke und Bilder vom Erstflug hier einstellen.
Jetzt hat er was neues aus Linz im Keller liegen, mich juckt´s ordentlich in den Fingern, mal sehen, jedenfalls schau ich mir die Teile vom Alois morgen mal an.

LG Andreas
 
Finish

Finish

So, jetzt liegts an mir... Der Flieger wurde von Andreas P E R F E K T E S T gebaut (Ich kann nur staunen). Ich hab jetzt mal alles foliert, Klappenservos verbaut und verkabelt. Heute abend wird ich noch die Ruder verkleben und anlenken.

Welchen Schwerpunkt fliegen alle BABA - Piloten so? In der Anleitung steht 60mm - Ich fliege meinen Mino mit ähnlicher Flügeltiefe mit 76mm - ??

Vielleicht kann mir ja noch jemand seine SWP - Werte übermitteln.

Am Mittwoch wird der Vogel dann in die Luft gehen und sich den Minos, Genres und KRS im Vergleich stellen. Ich werde dann mal Bilder posten.

Und jetzt ab in den Keller zur Endfertigung.
 

Kayb

User
Servus,

Schwerpunkt für den Erstflug haben wir auf die Hinterkate vom Holm eingestellt. Kann dann aber je nach Vorlieben noch etwas nach hinten.

Viel Spass,
Gruß Ruben
 
Die ersten Flugerfahrungen

Die ersten Flugerfahrungen

Gestern war es so weit.
Der Schwerpunkt wurde bei der Hinterkante des Holms eingestellt. Fluggewicht genau 380 Gramm - meiner Meinung zu leicht, da immer Wind bei uns ist.

Und er fliegt! Und wie! Gleich auf Anhieb, es musste nichts verstellt werden.
Meine (subjektiven) Erfahrungen mit dem BabaJaga:
Durch den kurzen Hebelarm ist er sehr agil in der Thermik unterwegs, lässt sich gut und einfach kreisen, möchte aber im Kreis gerne gesteuert werden. Der Minores kreist hier von alleine weiter. Der Jaga nimmt ordentlich Fahrt auf und bleibt dann bei diesem Speed ohne viel an Höhe zu vernichten. Ich habe eine 2. Flugphase programmiert um schnell versetzen zu können.
Dann kam der Wind - und ich hab noch keinen Ballast gebaut: Rauf mit dem Seil - Absolut kein Problem, kämpft zwar gegen den staken Wind, kommt aber vorwärts.

Straten: Ich habe den Haken hinter dem Schwerpunkt gelegt (ca. 5mm) - Das Modell startet sehr hoch und nimmt den letzten Schuss sehr gut mit.
Landen: Er lässt sich mit ausgefahrenen Klappen gut steuern, ich habe ein wenig Höhenruder mitgemischt.

Fazit: Nach 10 Stunden Fliegen gestern: BREITES GRINSEN!
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Kayb

User
Glückwunsch zu deinem Flieger.

380g sind schön leicht. Für wenig Wind super! Für Wind gibt es ja ne Ballastkammer ;). Wir fliegen im Wettbewerb meist mit 420-480g.

Hast du schon Turbulatoren drauf? Maße: 0,3mm Höhe, 2-3mm Breite, Aufbringen bei 12,5% Tiefe am Innenflügel, Zwischen Mittel- und Außenflügel 11%, Ganz außen 9%

Zum Kreisen: Die UR Baba-Jaga hat auch von selbst gekreist. Wir mussten aber leider feststellen, dass die Flieger gerne aus engen kräftigen Thermiken rausgedrückt wurden, das ist gerade bei Wind ein Problem... einen Bart, den man verloren hat, findet man eher nicht wieder. Deshalb haben wir den Flieger etwas auf "aktiveres kreisen" umgestellt. Grade in bockiger Luft geht das deutlich besser. Allerdings geht flaches Tellern normal auch. (Vielleicht mal doch noch mit dem SP etwas zurück?)

Gruß Ruben
 
Hallo!

Mir gefällt das aktive Fliegen sehr gut. Ballast habe ich jetzt auch schon - muss ich morgen nur noch anpassen.

Hast du Skizzen / Fotos von den Turbulatoren? Wären sehr hilfreich.

lg
 

pro021

User
Allerdings geht flaches Tellern normal auch. (Vielleicht mal doch noch mit dem SP etwas zurück?)

Gruß Ruben

Ich bin das Teil auch geflogen. Vom Schwerpunkt her würde ich sagen dass es bei diesem Wetter eher die hintere CG-Position war. Da würde ich nichts verändern.
Ansonsten war der BJP von den Starthöhen und natürlich vom herumhängen ein Hammer. Das ist natürlich dem geringen Gewicht geschuldet. Ich flog mit etwa 450 Gramm den Ur-Minores. Wenn etwas zu finden war konnte ich keine Unterschiede bei der Leistung feststellen. Wenn es natürlich keine Thermik gibt ist der BJP natürlich im Vorteil. Wenn es runtergeht ist ein leichter Flieger aber wieder im Nachteil weil man in Saufen picken bleibt. So hat halt alles seine Vor und Nachteile. Mir hat der BJP aufgrund seiner Wendigkeit sehr gut gefallen und der Mögichkeit in kleinen Feldern mit guter Luft herumzukünsteln. Das HLW wackelt allerdings im Wind wie ein Lampeschwaf. Das finde ich eher nicht so gut.

PS: am Rande gab es am vergangenen Woe zwei Vorfälle die ich erwähnen möchte. Bei stärkerem Wind sind bei zwei Fliegern die Flügel, etwa 5cm re neben dem Rumpf gebrochen (keine BJP) Beide Flieger hatten Kiefernholme. Das dürfte jedoch nicht der Grund gewesen sein. Wir vermuten dass zuvor das Seitenruder beim Höheschinden, noch im Seil, abgebrochen ist und das Desaster daraufhin seinen Lauf genommen hat. Hab mir jetzt die SLW's von den Flieger angesehen und muss sagen die SLW's sind sehr zart gebaut und wenn man sieht welcher Druck auf dem Teil lastet kann ich mir sehr gut vorstellen dass das SLW bei günstigen Bedingungen einfach wegbricht. Das sag ich auch in Richtung vom BJP welcher ebenfalls ein sehr zartes SLW und eine recht wackelige HLW-Aufhängung hat. Eine einseitige Federrückstellung ist offenbar auch nicht unbedingt für heftigeren Wind geeignet. Nicht geeignet sind auch die D44 von Dymond. Diese Servos erleiden einen frühen Zittertod.

Gruß Heinz
 
....... Das HLW wackelt allerdings im Wind wie ein Lampeschwaf. Das finde ich eher nicht so gut.

Gruß Heinz

Das Problem habe ich bei meinem Eigenbaurumpf (mit X-RES Flügel) auch, das original konische Seta-Rohr scheint mir für flottes Fliegen viel zu weich. Bei einem schwungvollen Hochstart zittert das ganze Leitwerk noch 1/2 sek deutlich sichtbar nach, weiter weg kann ich dann nichts mehr erkennen. Alternativen sind das 12 mm Seta Holmrohr als Leitwerksträger oder eben wieder Balsarumpf. Ein typischer Leitwerksträger aus Balsa ( 1,5 mm 18 gr und 4x4 aus Brett 50 gr) wiegt bei mir ca. 15 gr plus Porenfüller und dünnem Bespannpapier ca. 3-4 gr. Beim Balsa-Leitwerksträger zittet durch die hohe Eigendämpfung des weichen Holzes nix mehr. Im Bereich der Leitwerkswippe und direkt hinter dem Tragflügel verstärke ich partiell mit einer Lage 50 gr Glas.

Für einen gemütlichen Floater ist ein Carbonrohr als Leitwerksträger ok, für dynamisches Fliegen mit Schuß baue ich lieber :D Balsarümpfe.

mfg
der Nichtflügler
 

pro021

User
das original konische Seta-Rohr scheint mir für flottes Fliegen viel zu weich.
mfg
der Nichtflügler

Der Konus ist in der Tat eines 2 Meter Seglers unwürdig. Aus meiner Sicht passt das nicht mal für einen Anfänger HLG. Vermutlich wurden deshalb die Anlenkungen auch außerhalb verlegt um das Heck nicht zu schwächen.
Der doppelte Durchmesser wäre sicher im Sinne der Sicherheit und der Langlebigkeit des Modells.
Wenn das angepasst wird könnte ich mir vorstellen dass ich diesen Flieger auch mal probiere.
Der Balsarumpf hat leider wieder andere Nachteile.

L.G. Heinz
 
Sowohl der Seta Konus als auch das bei der BabaJaga verwendete Zylindrische Rohr sind meiner Meinung nach völlig ausreichend für RES Modelle,
das von Heinz angesprochene "wackeln" bezieht sich auf die Lagerung der Wippe. (0,8 in Innenhülle) Wolfgang hat das Problem erkannt und wird es mit angeschliffenem 1mm Draht beheben.

Das Modell ist topp, und wird hier schon wieder zerredet.
 

Kayb

User
Ich kanns halt doch nicht lassen ein paar Dinge zu kommentieren:

Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ein Minores hat ca 15% weniger Flügelfläche. Mit 450g hat er 18% mehr Masse. Sind ca. 38% mehr Flächenbelastung. Um wirklich vergleichen zu können musst mit der Baba auf mehr als 500g hoch. Dann fiegt sie auch ganz anders gegen den Wind.

Das Rohr der Baba-Competition hat zwar einen kleinen Durchmesser ist aber aus Hochmodulfaser, was es gegen ein Rohr in normaler Kohlefaser deutlich steifer macht. Ich hab über ein Jahr nach dem Rohr gesucht bis eines gefunden war, das sowohl vom Gewicht als auch von der Festigkeit und Steifigkeit gepasst hat.
Ich hab selbst 3 Competitions. 2 mit selbst gewickeltem teilweise konischem Heckausleger, eine mit dem Baukastenrohr. Ich geb zu die selbst gemachten Rohre sind steifer. Anfangs hatte ich auch Bedenken mit dem dünneren Rohr. Ich flieg den Flieger jetzt schon ne ganze Session(auch auf vielen Wettbewerben). Selbst bei Powerstarts bei viel Wind hat es nicht nachgegeben. Seitenleitwerke sind uns noch keine abgebrochen. :daumendrück:

Zum Turbulator:
Ich komme grade nicht dazu ne Skizze zu machen.
Auf einem Bild zu sehen ist er hier.

Messung und Erklärung hier Seite 16.

Mit den Angaben aus meinem letzten Post müsste das klappen.
Wir haben einfach Tesa aufeinandergeklebt bis wir die 0,3mm Stärke hatten und diesen dann in Streifen geschnitten und auf den Flieger geklebt.

@Andreas: Danke fürs Lob an unser Team

Gruß Ruben
 
...

...das Modell ist topp, und wird hier schon wieder zerredet....


... damit das nicht passiert, muss ich bißchen spät, aber hoffentlich noch rechtzeitig etwas von meinem Senf dazugeben:


@Wolfgang, erstmal Gratulation zu dem problemlosen Erstflug, den ich auch nicht viel anders erwartet habe nach der perfekten Vorarbeit des Erbauers.
Auch freut mich, das dir mein Farbschema so gut gefallen hat, dass sozusagen ein Zwilling zu meiner Vorserien Baba entstanden ist :cool:.

In einigen vorangegangenen Beiträgen wurden viele Bedenken gegen die Festigkeit/Steifigkeit der Baba-Leitwerksanordnung geäußert und mit anderen Modellen quasi auf eine Stufe gestellt ,die durch gebrochene Kieferholme, gebrochene S-Leitwerke?, weiche Heckrore? etc. ausgefallen sein sollen.
Für mich nicht nachprüfbar und nicht nachvollziehbar. Vielleicht sollte man diese Fälle in den entsprechenden Threads dieser Modelle mal zur Sprache bringen oder hier einfach Roß und Reiter nennen "frei nach dem Motto:"hier können sie geholfen werden..."?;)

Zur Pendelwippe:
Natürlich ist diese Art der Aufhängung eine filigrane Angelegenheit, die beim Bau eine sorgfältige Arbeitsweise verlangt. Die gefühlte "Wackligkeit" im Stand ist, solange sie eine spielfreie, elastische Nachgiebigkeit der Wippe und des HLW ist, kein Nachteil beim Start oder im Flug.
Auch kann natürlich diese Aufhängung nicht die oft vielgelobte "bombensteife" Aufhängung eines auf einen Balsa-Vierkantrumpf aufgeschraubten/geklebten Höhen-Seitenruders aufweisen, dafür werden mittlerweile aus Leichtbaugründen die meisten RES-Modelle nicht mehr konzipiert.
Ich selbst habe seit einigen Jahren in fünf RES-Modellen die Pendelwippe der Baba-Jaga fast original im Einsatz und habe weder einen Bruch, noch ein Ausleiern, noch Flatterprobleme im Hochstart gehabt (wie man die wohl optisch wahrnehmen kann??).
Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit meinen Modellen - die ich viel fliege - einen nicht ruppigen Umgang beim Fliegen und da insbesondere beim Landen pflege, dafür ist eigentlich kein RES-Modell auf Dauer geeignet.

Mehr Steifigkeit und Festigkeit könnte man m.M. nach nur mit der sehr aufwändigen CfK-Wippe nach Mark Drela erreichen, aber mit deutlich mehr Bau-Aufwand (gell Andreas:)

Für mich überwiegen aber die Vorteile der leichten EWD-Einstellung, Abnehmbarkeit für den Transport und nicht zuletzt geringes Gewicht und ich würde sie wieder verbauen, wenn es um ein Kreuzleitwerk-RES-Modell geht.

Noch ein Tipp zum Turbulator:
Ich verwende seit neuestem die sog. Steinschlagschutz-Folie, wie sie als Steinschlagschutz oft am Radlauf beim PkW verklebt wird, die hat ziemlich exakt 0,3mm Dicke, ist glasklar und klebt gut. Mal beim Autolackierer nachfragen.
Streifenweise zuschneiden muß man sie allerdings, weil sie üblicherweise für flächige Verklebungen eingesetzt wird.


Viele Grüße
Rainer

P.S.
eine klitzekleine Besserwisserei noch am Rande:
Die Baba Jaga ist weiblich, der Name kommt aus dem slawischen Spachraum und bedeutet soviel wie "alte Hexe", die als Sagenfigur in den verschiedensten Ausführungen dort vorkommt.
nix für ungut...
 
Baba Jaga Competition

Baba Jaga Competition

Hallo Res`ler

Auch ich muß mich jetzt mal vorsichtig zu Wort melden und meine Meinung loswerden:
Also die Baba Jaga Competition ist ein sehr wohl durchdachtes und genial konstruiertes Modell! Die vielen Baufotos zeigen doch sehr genau,
wie das Modell aufgebaut ist. Da gibt es aber auch gar nichts zu mäkeln! Und wenn jemand unbedingt mag, kann er gerne alle Rohre austauschen, alles mögliche versteifen und alles " Einbombugssicher" ausführen! Auch bei mir wurde sehr viel unnötige Kritik an den Tag gelegt, die CFK Rohre waren falsch, zu dünn und alles nicht ganz so richtig. Und was ist passiert? Meine beiden Modelle halten brutalsten Hochstart aus und fliegen ganz hervorragend. Und mit dem wirklichen Abfluggewicht von ca 500gr fliegen die gar nicht mal so schlecht! Was ich ganz ehrlich bemerkt habe: meine Spoiler waren viel zu groß und haben beide Segler jedesmal fast 90° auf den Kopf gestellt. Und das war Blödsinn! Spoiler stark verkleinert und die Welt ist wieder in Ordnung!
Also: weiter so mit der Baba Jaga Competition und viele schöne Flüge ( und Pokale :D )

Holm und Rippenbruch
Franz Haas
 
......Das Rohr der Baba-Competition hat zwar einen kleinen Durchmesser ist aber aus Hochmodulfaser, was es gegen ein Rohr in normaler Kohlefaser deutlich steifer macht. Ich hab über ein Jahr nach dem Rohr gesucht bis eines gefunden war, das sowohl vom Gewicht als auch von der Festigkeit und Steifigkeit gepasst hat.
Ich hab selbst 3 Competitions. 2 mit selbst gewickeltem teilweise konischem Heckausleger, eine mit dem Baukastenrohr. Ich geb zu die selbst gemachten Rohre sind steifer. Anfangs hatte ich auch Bedenken mit dem dünneren Rohr. Ich flieg den Flieger jetzt schon ne ganze Session(auch auf vielen Wettbewerben). Selbst bei Powerstarts bei viel Wind hat es nicht nachgegeben. Seitenleitwerke sind uns noch keine abgebrochen.......

Hallo Ruben,

vielen dank für diese Information, so hatte ich bisher noch nix drüber gelesen.

Meine Bedenken hinsichtlich eines Carbonrohrs sind auch nicht wegen der evtl mangelnde Biegefestigkeit oder der mangelnde Bruchlast (ich mag meine Flieger wirklich gerne und lande immer so weich wie möglich!), sondern einzig wegen der mangelhaften Schwingungsdämpfung. Bei einer Anregung (dagegen Klopfen) zittert das gesamte Leitwerk noch fast eine Sekunde nach, bei einem Holzrumpf ist die Schwingung nach drei Perioden weggedämpft. Gerade bei windigem Wetter sieht man, wie das ganze Leitwerk durch die Leewirbel des modellhaltenden Piloten unablässig zittert.
Eine derartige Anregung erfolgt auch gut sichtbar bei einem schwungvollen Start und was dann erst oben beim Schuß passiert möchte ich gar nicht wissen. Und wenn ich Schuß sage, dann meine ich nicht ein leichtes Steigen auf 5 m über Ausklinkhöhe, sondern eben ein Schuß mit 30 m Steighöhe.
Ich denke, gerade da kostet ein zitteriges Leitwerk deutlich Speed und Höhe.

Führt ein Carbon-Heckrohr aus Hochmodulfasern nicht automatisch zu einem noch weniger gedämpften Schwingungsverhalten?


Falls sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, daß ich dieses Problem hier im Baba Jaga Trööt zur Sprache bringe, könnte man das Thema ja abspalten oder separat neu aufmachen. Carbonrohr ja oder nein - das ist die Frage.

mfg
der Nichtflügler
 

Simu

User
Hallo zusammen

Also ich habe mir die Baba Jaga Comp. auch geholt (noch nicht gebaut). Ich bin kein Wettbewerbspilot, aber krankhafter Thermikflieger. Spielen die Schwingungen beim Hochstart tatsächlich so übel mit dass das eine relevante Rolle spielt? Ich meine technisch messbar in der Höhe etc... da spielen doch Wetter, Pilot, Wind usw. die wichtigere Rolle. Das Ding ist doch robust und durchdacht konstruiert und fliegt doch anscheinend sehr sehr gut. Das ist doch die Hauptsache...
 
Hallo,

Ich habe den Baba Competiton Probe fliegen dürfen und kann bestätigen dieses Ding fliegt absolut genial, man merkt sofort den Entwicklungsaufwand der nicht nur in eine gute Leistung sondern in die Fliegbarkeit investiert wurde. Ich finde gerade auf das kommt es im wesentlichen an, egal ob für den Wettbewerb oder nur zum Spaß, die Leistung ist sowieso top und das Profil nicht nur rechnerisch optimiert sondern in Windkanal nachgewiesen und schnell verfügbar ist der Baukasten auch noch.
Natürlich ist der Baba sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und die Entwicklung geht weiter, die Schwingungsdämpfung des Leitwerkrohres sollte dies überhaupt ein Thema sein gehört da auch dazu.
Ich finde mit dem Baba macht man nichts falsch, daher liegt bei mir auch ein Bausatz in der Werksatt der hoffentlich bald Flüge wird um nicht nur einen Vergleich zu meinen derzeit geflogenen Modellen zu bekommen.

LG Leopold
 

Kayb

User
Kurze Abhandlung über Schwingungen und Flattern:

Einen Leitwerksträger mit Leitwerk lässt sich als Torsionspendel und als Lineares Federpendel in horizontaler Richtung beschreiben.

--> Leitwerk und Heckausleger selbst bilden die schwingende Masse. Der Leitwerksträger die (Torsions-) Feder.

So ein System hat immer Resonanzfrequenzen (2: Torsion und Biegung). Beeinflusst durch die Federkonstanten(Steifigkeit des Heckrohrs) und die Masse.

Wann tritt nun Flattern auf?
Die Frequenz der Anregungen müssen (alles was periodische Kräfte bringt z.B. Wirbel) müssen auf die Resonanzfrequenz passen: Siehe Resonanzkatastrophe. Das ist nichts anderes als Flattern.

Wie vermeidet man Flattern?
Schauen dass die Resonanzfrequenzen nicht angeregt werden können. --> Im Modellflug ist das meist, dass man versucht die Resonanzfrequenzen möglichst hoch zu schieben. Aerodynamische Anregung von Flattern ist Niederfrequent.
--> Möglichst hohe Resonanzfrequenz --> Möglichst steifer Leitwerksträger, mit möglichst wenig Masse am Ende.

Wo bleibt nun die Dämpfung?
Letztlich ist sie egal. Soviel Dämpfung, dass man eine Resonanz "plattdrückt" kann man im Res-Modell fast garnicht erzeugen. Auch Holzrümpfe können hier Probleme machen (beispielsweise wenn zu dünn). Dämpfung hilft, wenns mal flattert... aber das sollte besser garnicht vorkommen.

Warum kanns trotzdem mal Flattern?!?
Flattern bei RES Fliegern am Leitwerk habe ich nun schon mehrfach beobachtet. Warum? Baut gescheide Anlenkungen! Das ist meistens kein Flattern des Leitwerksträgers (auch wenn der sich dann auch hin und herbiegt) sondern meistens geht sowas auf zu schwache Anlenkungen zurück: Zu schwache Rückstellfedern bei Fadenanlenkungen oder wegbiegende, weil nicht geführte, Bowdenzuganlenkungen.

Wie ist das jetzt bei der Baba-Competition?
Das Rohr ist aus Hochmodulfaser für mehr Steifigkeit --> Höhere Resonanzfrequenz, Kleinere Auslenkung bei Last.
Ich hab bei meinem Flieger mit dem Rohr noch nie Flattern gehabt. Selbst bei Starts mit viel Wind (mehr als 4bft) und vollem Schuss bei mehr als 600g Abflugmasse(Ballastiert).

Genug der grauen Theorie.

Flugleistung:
Da sag ich bei eigenen Fliegern nichts zu. Da bin ich eher der Praktiker. Es ist ohnhin so, dass jedem sein eigenes Modell IMMER am Besten geht. :p
 
Hallo Ruben,
nochmal vielen Dank für die Erklärungen.
Das bei meinem Eigenbau-Rumpf beobachtete Flattern ist eindeutig eine Torsionsschwingung des Leitwerksträgers. Das bedeutet, das Leitwerk ( Seite und Höhe) in sich bleibt völlig formstabil. Kann also kaum ein Fehler in der Anlenkung sein. Ich versuche mal, die schwingende Masse zu verringern und baue gerade eine neue Seitenruderklappe mit Flächenschwerpunkt näher am Rohr.

mfg
der Nichtflügler
 
Ich versuche mal, die schwingende Masse zu verringern und baue gerade eine neue Seitenruderklappe mit Flächenschwerpunkt näher am Rohr.

...nicht umsonst ist die Leitwerksform der Baba Jaga an die Geometrie der F3k-Leitwerke angelehnt, d.h. mit einer deutlich ausgeprägten Finne unterhalb des Leitwerksträgers.
Damit erhält das SLW mehr Richtungsstabilität beim (Power-) Start und das (wenn auch schwach) existierende negative Rollmoment durch Seitenruderausschlag wird verringert. Letzendlich könnte das Rollmoment ja auch bei zu hohem Seitenleitwerk eine schwache Tordierung des Leitwerksträgers verursachen.


Gruß
Rainer
 

pro021

User
Hallo Leute ich mach das mit dem RES noch nicht solange. RES ist zwar nicht meine erste Wahl, aber es macht ziemlichen Spass und man bewegt sich, was auch kein Fehler für mein Wamperl ist:rolleyes:.
Dennoch, ich hab beobachtet dass Flieger mit weichen Ohrwascheln leichter zum Schüttelsyndrom neigen. Den Sturzflug packen sie rel. unbeeindruckt. Also Ablasser aus großen Höhen sind ein Thema. Der Start bei Wind (vorwiegend seitlicher Rückenwind) arbeitet den ganzen Flieger jedoch ordentlich durch. Vor allem wenn man Hohe schinden will und seitlich startet. Vermutlich ist die einseitige Belastung mit dem schräg angeströmten Flügel eine Initialzündung für die erste Amplitute und ab da läuft dieser Motor von selbst und endet in einem zerplatzen des Modells.
Weiß nicht obs wer gelesen hat. Es wurden am vorletzten Woe zwei Flieger wegen Schüttellähmung im Seil vernichtet. Trotz intensivem anstarren des Fliegers beim Start könnte ich nicht sagen was bei den beiden Fliegern zuerst abmontiert hat. Das SLW oder der Flügel. Es ging zu schnell. Es gab einen Knall und die Trümmer trieben im Wind. Es ist auch nicht so dass man das noch verhindern hätte können da man bei, a lot of wind, gleichzeitig nicht aus dem Seil kommt da man den Flieger ja anspitzen müsste und die Situation sich dadurch noch mehr zuspitzt. So passiert am Samstag vor einer Woche.

Abgesehen davon: Beim Baba Jaga Comp. konnte ich feststellen dass in der Luft nichts flattert und die Starthöhen trotz biegsamen CFK-Ausleger sehr hoch sind. Das Modell ist neu, deshalb kann ich nicht sagen wie das in ein paar Monaten bei regelmäßigem Gebrauch aussieht und ob da die ein oder andere Verklebung nachgibt. Mir ist nur negativ aufgefallen dass das HLW rel. stark gewackelt hat. Das wird aber schon nachgebessert und sollte somit kein Thema mehr sein.

Gruß Heinz

Ps: um sicherzustellen dass das SR auch tatsächlich bei starkem Ruderdruck noch stellt (möglicherweise hat's auch da was gehabt mit der Stellgenauigkeit) habe ich mit CFK angesteuert und mit Federunterstützung die Rückstellgenauigkeit erhöht.
 
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